15. Kapitel
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Kapitel fünfzehn: Die Sonne und der Mond
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ER spürte die Verbindung in seinem Herzen. Das unregelmäßige Schlagen wurde zum einzigen Zeichen dafür, dass sie wirklich verbunden waren.
Kylo Ren fragte sich, was sie in diesem Moment getan hatte, das ihn dazu veranlasst hatte, sich hinzusetzen und sich die Brust zu halten, in der Hoffnung, dass er sein schnell schlagendes Herz irgendwie verlangsamen könnte, aber ohne Erfolg. Geht es dir gut? schickte er durch seinen eigenen Geist zu ihrem.
Als er seinen Umhang abwarf und sich auf seine Matratze setzte, seufzte er laut. Der Drang, seine Sorge zu unterdrücken, war ärgerlich. Er konnte durch die Zähne lügen, so viel er wollte, aber das rote Glühen auf seinen Wangen, wann immer sie in Meetings war oder von einer Mission zurückkehrte, hörte nie auf. Der Helm war eine gute Verkleidung, um den Ausdruck auf seinem Gesicht zu verbergen, aber er konnte nur so viel tun.
Er fühlte sich privilegiert, Raena Nhagy zu lieben; er hätte nie gedacht, dass jemandem, der so herzlos war wie er, das Gefühl vergönnt sein würde, sich um eine solche Legende zu kümmern. Aber die Tatsache, dass er nicht mehr die Kontrolle über seinen eigenen Körper hatte, war es, was ihn frustrierte. Er brauchte Kontrolle, aber sie hielt ihn in der Hand ihrer zu großen Hände, ohne es zu wissen. Er sorgte sich zu sehr um sie, um zu versuchen, sie zurückzugewinnen.
Es war zweiundsechzig Tage, elf Stunden und siebenunddreißig Minuten her, seit er sich seiner Gefühle bewusst geworden war.
Er liebte sie mehr, als die Sonne den Mond liebte.
NACHDEM sie ihr Treffen mit Hux verlassen hatte, sah man Raena durch die Gänge des Schiffes der Ersten Ordnung sprinten, ihr Haar peitschte in langen blonden Strähnen hinter ihr her. Sie drängte sich durch die tausenden von Troopern, die durch die Korridore kamen, als sie nach dem Bestimmten suchte, den sie suchte. Bevor sie sich den Gemächern des Commanders nähern konnte, wurde sie hastig von Captain Phasma aufgehalten, die in ihrer Ausrüstung sogar noch einen Fuß größer war als die Attentäterin.
"Ich grüße Sie, Officer Nhagy", salutierte der Captain.
Raena stieß einen Atemzug aus. "Hey, Phasma. Das hat Spaß gemacht, aber ich muss zu -"
"Wen müssen Sie sehen, der nicht warten kann, bis unsere Unterhaltung vorbei ist?"
"Wir haben nie Gespräche!", rief die Attentäterin aus und warf ihre Arme in die Luft. "Das letzte Mal, als Sie mit mir gesprochen haben, haben Sie mich einen 'Dummkopf' genannt, weil die Ahch-To-Mission so schief gelaufen ist."
Captain Phasma schwieg einen Moment und fuhr dann fort: "Wo wir gerade von dieser Mission sprechen: Obwohl sie so schrecklich endete, wurden Sie gebeten, sich uns am nächsten Morgen anzuschließen. Ihre Verteidigungsfähigkeiten werden bei jeder schwierigen Aufgabe, bei der Sie uns begleiten, geschärft, also sollte sich das lohnen."
Raena beschloss, dass ihre Neuigkeiten für Kylo warten konnten, als der Captain ihr ein Tablet reichte und einen Plan mit Bauplänen auf dem Bildschirm aufleuchten ließ. "Ist das die Basis des Widerstands?", fragte sie und blickte zu dem silbernen Helm ihrer Vorgesetzten auf. Die Pläne sahen dem Hauptquartier auf D'Qar sehr ähnlich.
"Eine Basis des Widerstands", korrigierte der Captain. "Genauer gesagt, die, von der wir dachten, dass sie auf Corellia geplant war."
"Es gibt also mehr als eine?"
Phasma nickte. "Anscheinend und diese hier wurde gerade auf Jakku gebaut. Meine Vermutung ist, dass es nach ihrem Erfolg vor ein paar Jahren mit ihrer neuen Komplizin, dem Scavenger-Mädchen, das gegen Ren gekämpft hat, begonnen wurde, die eine Zeit lang auf Jakku gelebt hat."
"Wir gehen wieder zu diesem Schrottplaneten zurück?", spottete Raena, zoomte die Baupläne heran und erspähte ein paar gewünschte Öffnungen, durch die sie notfalls schlüpfen konnte.
"Ich fürchte ja", antwortete der Captain, als Raena das Tablet zurückgab. "Wir sehen uns um zehn Uhr morgens."
Die Attentäterin nickte, als ihr Captain wegging und ihr schließlich erlaubte, ihren Lauf durch die Halle fortzusetzen. In Sekundenbruchteilen erreichte sie Rens Tür und begann, den Summer zu drücken, bis die Tür aufglitt.
Sie durfte sich nicht am Anblick der verfilzten Haare und des feingeschnittenen Gesichts ihres Commanders erfreuen, aber sie bemerkte, dass er nicht so viele Schichten trug wie sonst. "Warum hast du nicht geantwortet, als ich -?", versuchte er zu fragen.
"Halte den Mund und lass mich rein", zischte sie und unterbrach ihn, während sie sich in seine Kammern drängte. Sie griff nach der Konsole zu ihrer Linken und schloss sofort die Tür, nachdem sie hinausgeschaut hat, um zu sehen, ob jemand sie beobachtete.
Er stand in der Mitte seines Zimmers, Verwirrung war in sein langes Gesicht gezeichnet. "Was ist los -?"
"Hör' mir zu!", schrie sie auf und brachte ihn endgültig zum Schweigen. "Hux weiß es."
Er runzelte die Stirn. "Ich verstehe nicht."
"General Hux -", sie hielt inne und legte ihre Hände auf seine Schultern, "- weiß von dir und mir."
Die Augen des Commanders weiteten sich, als ihre Worte einsickerten. Schnell zog er sie in seine Umarmung und drückte ihre schlanke Gestalt so fest an sich, als ob er ihre Knochen zerquetschen wollte. Er atmete ihren Duft ein und erinnerte sich an den Grund, warum er seine Gefühle überhaupt riskiert hatte.
"Er hat immer wieder schreckliche Dinge über dich gesagt", fuhr sie fort und lehnte ihre Stirn an seine Brust. "Er sagte, er hätte Angst, dass die Erste Ordnung mich verliert ... an dich."
Kylos Augen öffneten sich blitzartig, er erinnerte sich an die Zeit, als er sich dem General anvertraut hatte, als er das erste Mal die Dunkelheit in sich willkommen hieß. Es war der Tag, an dem er mehr als die Hälfte der Padawane in der Trainingsakademie seines Onkels abgeschlachtet hatte; der Tag, an dem er Elissa, seine beste Freundin, getötet hatte und der Tag, an dem er sich als Kylo Ren fühlte.
Doch der Commander lehnte sich aus seinem Griff zurück und warf ihr ein Lächeln zu. "Alles wird gut", murmelte er.
"Nein", schüttelte sie den Kopf, ihr Tonfall überraschte ihn, "es ist nicht alles in Ordnung. Ich glaube nicht, dass du die Konsequenzen verstehst, die auf uns zukommen werden, wenn das herauskommt. Snoke wird mich sicher umbringen lassen und du kannst froh sein, wenn du ins Exil gehst." Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust. "Du musst mit General Hux reden; sag ihm, er soll die Sache vergessen."
Kylo rollte mit den Augen. "Oder was?"
"Oder das hier kann nicht weitergehen", murmelte sie, "zwischen dir und mir."
Er starrte sie einen langen Moment lang an, seine dunklen Augen versanken in den hellen ihrer eigenen. "Ich werde bald mit ihm sprechen." Er fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht, bevor er sie auf die Stirn küsste. "Ich kann dich nicht verlieren. Du steckst in meiner Seele und quälst mich. Ich würde alles tun, nur um das Leiden fortzusetzen und dir nahe zu sein."
Sie keuchte leise bei den Worten, die sie einmal in einer der Geschichten ihres Onkels gehört hat, aber sie versuchte ihr Bestes, sie zu verdrängen. Die Worte des Generals von vorhin vernebelten ihr Gehirn nur mehr, als sie wollte.
Bald sog sie einen tiefen Atemzug durch ihre Nasenlöcher ein und genoss die Berührung seiner Lippen auf ihrer Haut. Es schien, dass sie sich jedes Mal, wenn sie mit ihr in Kontakt kamen, mehr mit der blassen Dunkelheit verbunden fühlte, die durch ihre Haut strömte. Am Anfang hatte Raena weder für die Dunkelheit noch für das Licht Partei ergriffen, weil sie wusste, dass die ganze Debatte nichts war, woran sie sich beteiligen wollte. Aber jetzt verband er sie in vollem Umfang mit der dunklen Seite und sie hatte sich nie besser gefühlt.
"Was hat er gemeint?", fragte sie leise, als er sie zu dem großen Fenster in seinem Zimmer führte, ihrem Lieblingsplatz. "Hux hat ein paar Dinge über dich gesagt, zum Beispiel, dass die wenigen Menschen, die dir nahe kommen, nur mit dem Tod enden. Weißt du, was er damit meinte?"
Er konnte die Attentäterin nicht länger anlügen; also nickte er langsam auf ihre Frage hin.
"Kannst du mir das erklären?"
Er blickte zu ihr hinunter. "Alles zu seiner Zeit."
"Warum nicht jetzt? Warum erst bald?", spuckte sie aus und kniff sich in den Nasenrücken. "Warum muss ich immer warten, um zu erfahren, wer du wirklich bist? Ich werde nicht ewig herumsitzen. Warum willst du es mir nicht sagen? Wer zum Teufel ist Ben -?"
Seine Augen formten sich zu Schlitzen, als seine Hand instinktiv nach ihrem Arm greifen wollte. "Wage es ja nicht -"
Sie wackelte mit dem Arm aus seinem Griff und hielt inne, um sich zu sammeln. "Ich will dich nur kennenlernen", erwiderte sie und kaute auf ihrer Lippe, "und du weißt alles über mich."
Er atmete immer noch schwer von ihrer Erwähnung seiner früheren Identität, aber Kylo fand bald die Kraft, sich zu beruhigen und zu antworten: "Nicht alles."
"Wenn ich dir alles erzähle, wirst du mir dann auch bald von dir erzählen?"
Er nickte und wiederholte: "Bald."
Sie umklammerte ihn fest und lehnte sich an seinen schlanken Oberkörper, während seine Arme sich um sie legten. Er roch nach Kirschwein und sie hatte sich noch nie so wohl gefühlt. Ihre Gedanken wirbelten in Euphorie und sie ertappte sich dabei, dass sie sich weigerte, ihn anzusehen, während sie leise murmelte: "Ich liebe dich."
Sie wusste nicht, ob er es gehört hat, aber er antwortete, indem er seine Lippen auf ihre eigenen presste und ihre Hände um seine dunklen Locken kreisen ließ. Sein Daumen streichelten ihre sorgfältig definierten Wangenknochen, seine Finger wanderten über ihre weiche Haut, die eine Gänsehaut auf seinen Armen verursachte. Er war sich sicher, dass es niemanden gab, der ihn so hätte fühlen lassen können, und er wusste, dass, wenn Raena nicht in dieser Welt existierte, er das nicht mit jemand anderem fühlen wollte.
Als ein kühler Luftzug ihre Wangen umwehte, flüsterte Kylo: "Ich weiß."
Er entfernte sich und schickte ihr ein Lächeln, bevor er sich mit ihr auf den Boden setzte. Sie begann, ihm ihre Geschichte zu erzählen und er hörte auf eine Weise aufmerksam zu, die Raena überraschte. Sie versuchte so gut es ging, ihr scheinbar abnormales Leben zu erklären, aber sie konnte den nagenden Gedanken im Hinterkopf nicht stoppen, dass der Commander nicht gesagt hat, dass er sie auch liebte.
Es war etwa elf Uhr nachts, als Kylo den Korridor entlangschlenderte, der zu Hux' Wohnräumen führte. Er musste das tun oder er wusste, dass die Zukunft von Raena und ihm ernsthaft im Arsch sein würde.
Ihre Worte von vor ein paar Stunden hallten in seinem Hinterkopf nach, wie ein Jucken, das er nicht kratzen konnte, und lenkten ihn von der aktuellen Situation ab. Jetzt war nicht die Zeit, um über Liebe nachzudenken; jetzt war die Zeit, um Ordnung zu schaffen.
Er klopfte an Hux' Tür, sein Körper starr, während seine Maske sein verzweifeltes Gesicht verbarg. Nach ein paar Augenblicken öffnete der General die Tür, seine Stirn runzelte sich beim Anblick des Commanders, der zu so später Stunde vor seiner Tür stand.
"Commander Ren", nickte er kurz, "was kann ich für Sie tun?"
"Vergessen Sie alles, Hux."
Der General sah sich um und wurde immer verwirrter. "Ich verstehe nicht, was Sie meinen."
"Vergessen Sie Officer Nhagy und mich", befahl er, ohne dass eine Emotion in seinem Tonfall erkennbar war. "Von jetzt an wissen Sie nichts von den Informationen, die Sie gesammelt haben. Und was immer Sie gesehen haben, haben Sie nicht mehr. Sie werden das für mich tun, General. Ich kann Sie mit einem Fingerschnippen von diesem Schiff entfernen. Ich kann Snokes Vertrauen in Sie verschwinden lassen, bevor Sie auch nur blinzeln können." Der Commander machte eine schnippische Bewegung. "Verärgern Sie mich nicht."
Hux verkrampfte sich, während er sein Rücken durchdrückte. Er versuchte sein Bestes, seine Miene ruhig zu halten, aber er wusste, dass der Commander die Fassade darunter sehen konnte. "Ich werde es tun", antwortete er.
Kylo gab ihm keine Antwort, als er dann von dem General wegging, wobei er sich beim Gehen den Nacken verrenkte. Vielleicht konnte er ja doch noch ein paar Dinge unter Kontrolle bringen.
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