38. Ein Tag zu zweit

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"Wir gehen shoppen.", singt Jungkook motiviert, nachdem er den Wehenhemmer genommen und sich einige Zeit gut ausgeruht hat. Er fühlt sich plötzlich viel besser, die Sorge vor einer bevorstehenden Geburt ist so gut wie verschwunden, denn in seinem Bauch herrscht wieder Ruhe.

Vermutlich ist ihr kleiner Sohn eingeschlafen und hat doch erkannt, dass es in Jungkooks Bauch so viel besser ist.

"Jetzt? Baby, wir sollten nachhause und eher online gucken.", sagt Taehyung besorgt und schaltet nebenbei sein Auto an.

"Aber online ist doof. Komm schon, Tae. Ich mach auch langsam.", fleht er und packt den besten Hundeblick aus, den er nur auf Lager hat. Große braune Kulleraugen, ein viel zu süßer Schmollmund und Jungkook hat den Unternehmer an der Angel.

"Gott, ich hoffe, mein Sohn wird das nicht von dir vererbt haben, sonst hab ich verloren.", seufzt Taehyung überredet und fährt zum nächsten Babyladen.

Glücklich und zufrieden kichert Jungkook und legt seine Hand auf Taehyungs, die auf dem Schaltknauf ruht. "Du hast doch schon verloren, Tae.", säuselt Jungkook mit einem breiten Grinsen, denn Taehyung könnte seinem Sohn niemals einen Wunsch abschlagen.

"Vielleicht hast du recht.", seufzt er erneut und auch auf seinen Lippen ziert ein erfülltes Lächeln.

Die restliche Fahrt verbringen Sie schweigend, doch keinesfalls ist es ein unangenehmes Schweigen. Beide Strahlen vor sich hin und genießen die sanften Berührungen des jeweils anderen.

All die Sorgen und Probleme.
Alle Bosheiten.
Es ist, als hätte es niemals all diese Momente gegeben.
Als hätten die vergangenen Monate niemals existiert und beide verbringen einen ganz normalen Tag als Paar.
Genauso, wie es sich der junge Fotograf all die Monate gewünscht hat.

Er ist so glücklich.

Taehyung parkt den Luxuswagen vor dem Einkaufkaufsladen und Jungkook schnallt sich sofort ab und möchte vorfreudig direkt aus dem Fahrzeug springen, aber da hält ihn der Ältere auf, indem er seine Hand festdrückt und so den Jüngsten im Sitz stoppt.

"Wo willst du hin?", fragt er mit solch tiefer Stimme, dass Jungkook schwören könnte, seine Nackenhaare stellen sich gerade auf.

"Huh? Natürlich in den Laden, wo denn son-"
Taehyung lässt ihn nicht aussprechen.

"Kuss."

"Was?"

"Ich will zuerst einen Kuss, dann darfst du gehen.", bestimmt er fordernd und guckt so ernst, dass er nur lachen kann und seine Lippen auf die von Taehyung legt. Gefühlvoll schmiegen sich ihre Lippen aneinander, so lange haben sie sich nicht mehr geküsst, umso intensiver spürt der Fotograf seinen Puls nach oben rasen und die abertausende Schmetterlinge in seinem Bauch.

Jedoch löst sich Jungkook viel zu schnell Taes Meinung nach, denn er kann es wohl wirklich nicht mehr abwarten, endlich die restlichen Babysachen zu kaufen. "Komm Tae! Wir haben viel vor!", ruft er ins Auto, nachdem er ausgestiegen ist.

"Dieser-", kopfschüttelnd zieht Taehyung einen Mundschutz auf, um nicht direkt erkannt zu werden und folgt den Bündel voll Energie.

"Yahh! Du hast versprochen, langsam zu machen!", erinnert er ihn und holt schnell auf, nimmt die Hand und stoppt Jungkook etwas.

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Stunden verbringen Sie im Laden. Es gibt einfach alles, was man sich vorstellt, ein wahrer Babytraum. Mittlerweile haben sie einen Kinderwagen und ein Babybett, viel zu viele Klamotten, eine Rassel und noch so vieles mehr.
Taehyung hat schon längst den Überblick verloren, aber er würde lügen, wenn nicht auch er viel Spaß dabei hat, die zig Kinderwagen auszuprobieren, welcher am besten zu ihnen passt oder das süßeste Babybett heraussuchen, zwischen hundert andere.

"Ich möchte unbedingt einen bunten Kinderwagen. Wieso ist denn alles so grau und weiß? Das gefällt mir nicht.", beschwert sich Jungkook ständig, bis sie einen perfekten, genau nach Jungkooks Geschmack, gefunden haben.
Ein weißer Kinderwagen mit vielen bunten Dinosaurier beschmückt.

Und so geht das den ganzen Tag.

Jungkook hat sich beschwert.
Jungkook wurde fündig.
Taehyung hat gekauft.

Und nicht einmal hat Jungkook Anstalten gemacht, dass es ihm zu viel ist oder er wieder eine Wehe gespürt hat.
Die Medikamente zeigen Wirkung, stellt Taehyung erleichtert fest, der den ganzen Tag Jungkook besonders gut im Blick hat, denn man weiß nie, plötzlich entscheidet sich der kleine Mann doch heute noch zu kommen.
Taehyung ist ständig auf der Hut.

Doch plötzlich bleibt Jungkook einige Meter vor Taehyung stehen. Seine Haltung ist aufeinmal völlig verkrampft, die Hände landen direkt er auf seinem Babybauch und unwohl verzieht er das Gesicht.

Sofort klingeln bei Taehyung alle Alarmglocken.

"Alles okay?! Müssen wir ins Krankenhaus?! Ich hab dir doch gesagt, dass wir lieber online hätten gucken sollen! Ich wusste doch, dass das keine gute Idee war!", dreht der sonst so gefasste Taehyung völlig durch.

Ehe er sich innerhalb einer Sekunde wieder fängt, für einen Augenblick die Augen schließt und deutlich ruhiger fragt: "Was ist los? Stimmt etwas nicht?"

Plötzlich fallen Jungkooks Mundwinkel nach unten, erneut setzt Taehyungs Herz aus.
Er ist doch die ganze Zeit nur am Lachen gewesen, was hat er nur?

Bevor Taehyung sich noch die schlimmsten Szenarien ausdenken kann, winselt Jungkook schmollend: "Wir haben Hunger."

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Genüsslich beißt Jungkook von seinem Burger ab und stopft daraufhin drei Pommes hinterher.

"Und du möchtest wirklich nichts?", fragt Jungkook nun schon zum fünften Mal, aber Taehyung verneint wieder. Ihm wird nur wieder übel und bekommt Bauchschmerzen, wenn er an die letzte halbe Stunde denkt - als er geglaubt hat, ihr Sohn entscheidet sich doch heute für eine Geburt.

Plötzlich dröhnt das Klingen von Taehyungs Handy in die Ohren und verwirrt sieht er drauf.

"Wer ist es?"

"Nur Youjung.", erwidert er, lässt das Handy klingeln, ohne ranzugehen, bis seine Verlobte von selbst auflegt, nur um dann nochmal Minuten später seine Nummer zu wählen.

"Vielleicht solltest du rangehen?"

"Sie kommt auch mal ohne mich klar.", verdreht der Unternehmer die Augen. "Außerdem ist das heute unser Tag."

"Mag sein, aber vielleicht ist es was dringendes.", überlegt Jungkook, tunkt dabei die Pommes in die Mayonnaise und beißt genüsslich davon ab.

"Wieso so verständnisvoll?", wundert sich der Ältere, bekommt aber nur ein Schulterzucken als Antwort, bis das klingen wieder aufhört und ein drittes mal erklingt.

"Vielleicht, weil du eh schon meins bist.", grinst Jungkook, reißt knallhart das Handy aus der Hand und drückt doch allen ernstes auf den grünen Hörer.
Jungkook hat den Anruf angenommen.

"Taehyung? Taehyung?! Wann kommst du endlich nachhause?!", ertönt lautstark ohne eingeschalteten Lautsprecher.

Weiterhin grinst Jungkook Taehyung provokant an und flüstert. "Möchtest du nicht langsam mal was sagen?"

"Aish!"
Diese Stimmungsschwankungen.
Er nimmt das Telefon und brummt genervt: "Geh nachhause. Ich bin noch länger unterwegs und ruf nicht ständig an."

"Was? Taehyung! Du bist doch sicher mit Jungkook unterwegs! Hallo, antworte gefälligst!"

Aufgelegt.

Herzlich wenig bekümmert lacht Jungkook los: "Du hast sie voll abgeblitzt. Oh man, dein Gesicht eben. Der immer gefasste Kim Taehyung, plötzlich Gesichtsentgleisung."

"Was war nur in diesem Burger drinnen?"

"Ach Tae, genau das macht es doch so lustig. Du magst sie gar nicht, genau deshalb bist du umso mehr meinsss."

Dass Jungkook aber immernoch riesen Angst davor hat, dass Taehyung diese Frau bald doch heiraten wird, überschattet er mit noch lauterem Gelächter...

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