15. Veilchenblau
*SPECIAL*
Zeitraum zwischen Kapitel 12 und 13 aus James' Sicht:
Es fühlte sich an, als würde mein Körper Feuer fangen, alles in mir brannte und ich konnte mich nicht erinnern, je in meinem ganzen Leben so wütend gewesen zu sein.
Doch mehr als wütend war ich enttäuscht, enttäuscht und verletzt, wegen dem, was Lily gesagt hatte.
Ich, ein Stalker? Pff. Was für ein Blödsinn. Schniefelus, der war ein Stalker - ein ekelhafter, fettiger, schleimiger Sack, der es geschafft hatte, Lily ganze 5 Jahre gegen mich aufzubringen.
Daran bist du ganz allein selbst schuld.
Remus' Stimme hallte in meinem Kopf wieder. Es war furchtbar - einfach furchtbar, wann immer mir etwas zu schaffen machte und ich allein war, dann redete mir mein Unterbewusstsein mit den Stimmen der anderen Rumtreiber gut zu.
Du könntest jede haben, Krone, wieso Potter-Hasser-Nr.1-Evans?
Sirius war wirklich keine Hilfe.
Schniefelus wird dafür zahlen!, quiekte Peters schrille Stimme.
Ich schüttelte den Kopf, um die Stimmen loszuwerden.
Wieder fiel mir ein, was Snape Lily angetan hatte und die Wut übermannte mich.
Ich zog die Karte des Rumtreibers hervor, der Punkt mit Schniefelus war zu meinem Glück - und seinem Pech - nicht weit entfernt.
Ich umklammerte meinen Zauberstab mir einem festen Griff, stürzte los, direkt um die nächste Ecke, den Gang entlang, eine Treppe nach unten und in den Korridor zu meiner Linken. Ich sprintete bis ich nur noch wenige Meter von Schniefelus entfernt, im Schutz einer Ritterrüstung, stand.
Snape saß zusammen mit Mulciber, Antonin Dolohow und Thorfinn Rowle auf einer kleinen Steintreppe, die zum Klassenzimmer für Geschichte der Zauberei führte. Lautstark unterhielten sie sich über Voldemort und die Abschlussprüfungen - zwei Themen, die nicht weniger miteinander zu tun haben könnten.
"Ich muss unbedingt als Bester in Verwandlung abschließen", kläffte Mulciber, wobei er Snape Spucketröpchen ins Haar fliegen ließ, da diese aber ohnehin von Fett trieften, konnte es ja nur besser werden.
Dolohow und Rowle fragten wie aus einem Munde: "Wozu das? Nach der Schule wissen wir doch, was wir machen werden."
Todesser, sagte Remus in meinem Kopf, er war einfach das vernünftige Gewissen unserer Bande, während Sirius und ich eher als Spaßvögel dienten, ach und Peter... war eben Peter, eine Klasse für sich.
"Ach", knurrte Mulciber, "Mein Vater will, dass ich besser bin als Blutsverräter Potter und Black, doch schlimmer noch, besser als dieses Schlammblut Evans!"
Ich ballte meine Hand zur Faust, am liebsten hätte ich Mulciber in winzig kleine Fetzen gerissen, dass ihn niemand mehr zusammen setzen könnte. Sein Gesicht würde man nicht einmal mehr erkennen, er wäre entstellt für den Rest seines Lebens...
Diese Vorstellung gefiel mir ziemlich gut, zu gut, so dass ich nicht bemerkte, wie Dolohow und Thorfinn verschwanden.
Zwei gegen Einen? Das dürfte ich schaffen.
Doch auch Mulciber stand auf, er wollte gehen, da blickte er in meine Richtung und erstarrte. Ohne den Überraschungsmoment hätte ich gegen beide eine deutlich geringere Chance, doch das war egal - für das, was Snape Lily angetan hatte, musste ich mich rächen - er sollte nicht ohne weiteres davonkommen. Ausgleichende Gerechtigkeit.
Ich hielt die Luft an und presste mich stärker gegen die kalte Steinmauer - doch wenn er mich schon gesehen hatte, würde das auch keinen Unterschied machen.
"Was ist?", fragte Snape und stand ebenfalls auf.
Mittlerweile müsste sich der Stein verformt und einen James-Potter-förmigen Abdruck hinterlassen haben.
"Dahinten läuft Hillow, der steht doch auf dieses kleine Schlammblut."
Einen Tritt und einen Schlag an die richtige Stelle und der Typ würde sich wünschen, nie geboren worden zu sein.
Snape antwortete mit monotoner Stimme: "Dann ist er wohl nicht besser als Potter."
"Oder du."
Schniefelus zog scharf die Luft ein.
"Wie meinst du das?"
Mulciber wandte sich ab und schritt wieder auf ihn zu, was mir die Gelegenheit gab auszuatmen. Ich hatte es gar nicht gemerkt, doch ich hatte die Luft angehalten.
"Severus, wir sind nicht dumm. Du schwärmst für dieses Schlammblut, willst ihr den Rock und die Strümpfe vom Leib reißen. Ist es nicht so?"
Ich musste mich regelrecht beherrschen den beiden, nicht die Schädel einzuschlagen.
Im Schein der Fackel konnte ich sehen, wie Snape immer blasser um die Nase wurde.
"Ich?", quiekte er erschrocken.
Dieser elende Lügner, am liebsten würde ich ihm den Hals umdrehen.
"Ich würde dieses Schlammblut doch niemals anfassen, Potter würde sich sicher gerne mit ihr vergnügen und sie dann wegwerfen wie eine seiner anderen Nymphen."
Das brachte das Fass zum Überlaufen. Ich sprang hinter der Rüstung hervor, schockte Mulciber und stürzte mich auf Schniefelus.
"Was hast du da gesagt?!", schrie ich und schlug ihm ins Gesicht. Es würde bestimmt eine schöne Erinnerung am unser heutiges Zusammentreffen zurückbleiben.
Snape versuchte sich zu wehren, was ihm nicht sonderlich gut gelang, doch trotzdem versetzte er mir einen Tritt und ließ mit seinem Zauberstab einen langen Schnitt unter meinem linken Auge verlaufen, es brannte wie die Hölle, doch der Schmerz war nichts gegen meine Wut.
"Du hast sie schon berührt, Snape", knurrte ich ihm ins Ohr. "Wenn ich da gewesen wäre, würdest du jetzt nicht hier stehen."
Er schubste mich zurück, mein Kopf knallte gegen den harten Boden und ich hatte Angst, das Bewusstsein zu verlieren.
"Potter, du bist widerwärtig! Du willst sie doch nur in die Chronik Mädchen-die-du-abgeschleppt-hast aufnehmen."
Ich sprang hoch und versetzte ihm noch einmal einen Schlag, wieder auf die gleiche Stelle. Es sollte richtig schön weh tun.
"Fass sie noch einmal an, dann bist du erledigt - endgültig!"
Ich packte ihn am Kragen seines Hemdes und drückte ihn gegen die Wand. "Das war deine erste und letzte Warnung."
Als ich ihn losließ sank er an der Wand zu Boden und ich stürmte aus dem Gang.
Ich musste den Kopf freikriegen, am besten mit meinen Freunden nach Hogsmead gehen und einfach abschalten. Ich würde Sirius dabei zusehen, wie er mit Madame Rosmerta flirtete, Remus, der Peter davon abhielt, etwas dummes zu machen und Peter, der trotzdem Blödsinn anstellte.
Ich lief die Treppen nach unten, die übrigen Rumtreiber standen schon am Portal und unterhielten sich lautstark über Quidditch und das nächste Spiel: Gryffindor gegen Slytherin. Was für eine Überraschung...
"Hey James!", rief eine hohe Stimme, die mir ziemlich bekannt vorkam. Es war Holly Prescott, ein Mädchen aus der fünften Jahrgangsstufe. Sie war relativ klein, blond und eigentlich mein Typ, doch dieses Jahr hatte ich bisher wenig Gedanken an andere Mädchen verschwendet. Ich wollte Lily von mir überzeugen, doch jetzt... sie hatte mir gesagt, wie es wirklich in ihr aussah, vielleicht musste ich einfach nach vorne blicken.
Lily würde in mir wohl nie mehr sehen als einen idiotischen Witzbold, der ihrer nicht wert war. Ich war einfach ein Loser.
"Hi, Holly. Was gibt's?", fragte ich höflich.
Sie verlagerte das Gewicht von einem auf das andere Bein und begann, mit ihren Haaren zu spielen.
"Ich wollte nach Hogsmead in das Drei Besen. Wollen wir vielleicht zusammen gehen?"
Sie lächelte mich unschuldig an. Ich atmete einmal tief ein und aus, ich musste über Lily hinweg kommen, sonst würde ich für immer unglücklich sein.
"Klar gerne. Sagen wir den Jungs, dass du mitkommst."
"Oh", sie wirkte überrascht und verwirrt, "ich soll mit dir und deinen Freunden mitgehen? Ich dachte, wir könnten vielleicht allein..."
Sie schüttelte den Kopf und nickte. "Alles klar, gehen wir zu deinen Freunden."
Ich grinste und führte sie zu den Jungs, die mich alle verwirrt musterten.
"Eine rothaarige am Arm stünde dir besser, Krone!", bellte Sirius belustigt, was ihm einen Seitenhieb von Moony einfing.
"Gehen wir", schlug ich vor, in dem Wissen, dass hinter uns gerade ein rothaariges Mädchen angekommen war, die auf einen Typen zusteuerte, der zwar nicht der richtige für sie war, sie aber glücklich machte. Das müsste doch wohl reichen.
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So, ich denke ich werde immer alle 5 Kapitel so ein Special machen.
Was haltet ihr davon?
Einen schönen Mittwoch! :D
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