Kapitel 14
Doch plötzlich winkte er mich zu ihm.
Etwas überfordert mit der Situation senkte ich meinen Kopf, aber drehte ihn schnell woanders hin, damit es so aussieht, als wenn ich ihn nicht gesehen hätte. Er soll ja nicht unbedingt sehen, dass ich mit diesem Moment nicht zurecht komme.
Als ob er möchte, dass ich zu ihm komme. Die anderen würden das bestimmt nicht wollen. Immerhin war es Jungkook, der mit mir nichts mehr zu tun haben wollte. Er war es, der den anderen gesagt hat, dass sie sich von mir fern halten sollen und jetzt will er plötzlich, dass ich zu ihm gehe?
Was geht hier eigentlich vor?
Genervt atmete ich aus. Das kann doch alles nicht echt sein. Wo sind die Kameras?
Ich hielt mich stark und sah nicht zu ihm. Als nach einigen Minuten immernoch nichts passiert, stand ich enttäuscht auf und ging. Egal wohin, nur nicht länger in der Schule.
Ich bin mir sicher er wollte, dass ich zu ihm komme, aber wieso kam er dann nicht zu mir? Wollte er nicht zu viel Aufsehen erregen? Ist es für ihn peinlich, wenn er zu mir kommen muss? Kann schon sein, immerhin ist er sehr beliebt in der Schule. Oder er hat mich nicht gemeint und hat jemand anderen zu gewunken, den ich nicht gesehen habe. Noch frustrierter als so wie so ging ich mir durch die Haare und kickte vor lauter Trauer einen Stein über die Straße, natürlich nicht darauf bedacht, dass dort Autos fahren.
Fuck.
Schnell rannte ich weg, mit der Hoffnung niemand hat mich gesehen. Doch plötzlich wurde ich an meiner Kapuze zurück gezogen und musste somit stehen bleiben. Vor Angst kniff ich die Augen zusammen. Kein Ton verließ mein Mund. Viel zu groß war in dem Moment die Angst, dass es der betroffene Autofahrer ist, wessen Auto ich gerade demoliert habe. Immerhin hatte ich kein Geld um den Schaden zu bezahlen. "Verdammt Taehyung! Wieso rennst du weg?"
Geschockt riss ich die Augen auf. "Jungkook.", kam flüsternd von mir. Mein Herz raste durch den kleinen Adrenalin Kick, aber jetzt stieg es noch ein Stück an. Immerhin steht Jeon Jungkook vor mir. Sofort stiegen mir die Tränen in die Augen, die ihren Weg nach draußen fanden. Peinlich berührt senkte ich den Kopf. Ich wollte nicht vor ihm weinen. Ich wollte nie Schwäche vor ihm zeigen. Ich hatte das nie vor. Jedoch war mir das gerade alles zu viel. Normalerweise würde ich nicht einmal eine Fliege etwas zur leide tun und jetzt hab ich ein ganzes Auto auf dem Gewissen! Leise schluchzte ich auf. "E..es tut..mir leid. Ich-", ich wurde durch zwei starke Arme unterbrochen. Sofort stieg die Wärme in mir auf. Mein Herz schlug noch schneller und mittlerweile denke ich, dass er meinen Herzschlag spürt. Trotzdem fühlte ich mich wohl, geborgen. Ich fühlte mich geliebt, man hat mich nicht vergessen. Jungkook hat mich nicht vergessen. Irgendwas bedeute ich ihm. Nur was?
"Ist okay Taehyung. Renn nur nie wieder weg." Ich nickte leicht.
"Versprochen?"
"Versprochen."
Und schließlich legte ich vorsichtig die Arme um ihn und erwiderte die erste Umarmung nach Monaten.
Danke Jungkook.
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