Kapitel 11
Mein Vater schaut mich etwas verwirrt an, aber nach einer Weile scheint er meine Worte verarbeitet zu haben, denn er fing an zu lächeln. "Das ist schön Taehyung. Willst du gleich reinkommen?" Ich schüttelte mit dem Kopf und antwortete ihm: "Ich hole noch meine Sachen." Lächelnd nickte er. Ich drehte mich um und machte mich auf den Heimweg.
War das wirklich so eine gute Idee?
Ein mulmiges Gefühl breitete sich in mir aus. Ich traue ihm nicht. Ich seufzte und schoss einen kleinen Stein, der auf dem Boden lag, mit dem Fuß weg. Meine Hände waren in der Jackentasche versunken und mein Blick fixierte den Boden. Kein einziges Mal hob ich meinen Kopf um die Gegend zu mustern. Ich kenne sie sowie viel zu gut. Hier gibt's nichts neues.
Plötzlich stieß ich mit jemanden zusammen, verlor das Gleichgewicht und landete auf dem Boden. Toll das hab ich jetzt davon, wenn man nur auf dem Boden starrt. Die Person streckte mir seine Hand hin, welche ich dankend annahm, ohne die Person vorher angeschaut zu haben. Erst als ich wieder sicher auf den Füßen stand, schaute ich auf.
"Was für ein Zufall.", er lachte und kratzte sich etwas verlegen am Hinterkopf. Ja, was für ein Zufall. Ich stieß einen genervten Seufzer aus. "Mhm." Kurz herrschte Stille. Jeder scheint in seinen Gedanken versunken zu sein. Irgendwann wurde mir das zu viel und ich brach die unangenehme Ruhe. "Was willst du Jungkook." Er schaut mich mit einem undefinierbaren Blick an. Er schaute auf den Boden und spielte nervös mit seinen Händen. Ihm liegt irgendwas auf dem Herzen.
"Taehyung, ich muss mich entschuldigen. Für alles." Ich sah ihn etwas unglaubwürdig an. Hat er sich gerade echt entschuldigt? Aber wieso kommt er erst jetzt damit daher?
"Hat deine Freundin Schluss gemacht oder wieso kommst du jetzt zu mir?!" Ich war schon sauer. Ich verstehe diesen Kerl nicht. Erst schiebt man alles auf mich, dann ignoriert man mich und jetzt soll ich seine Entschuldigung annehmen? Überraschenderweise nickte er auf meine Frage und sah mich verletzt an. Wow. Das hätte ich jetzt nicht gedacht. "Alle hatten Recht, sie war kein tolles Mädchen. Ich hab's jetzt auch verstanden.", gestand er. Was soll ich jetzt machen? Seine Entschuldigung annehmen und hoffen, dass wir wieder Freunde werden, aber auch damit riskieren, dass er mich jeden Moment wieder fallen lassen kann? Oder so weiter leben wie immer? Ich seufzte und sah ihn an. Ich glaube es wäre besser, wenn- "Komm mit. Ich muss meine Sachen packen." Jungkook's Augen fingen an zu glänzen und er nickte freudig ehe er mir hinterher lief. Ich hoffe ich bereue das nicht.
Zuhause packte ich die wichtigsten Sachen, unter anderem auch meine ganzen Klingen. Natürlich darauf bedacht, dass Jungkook es nicht sieht. Er schaut sich schon die ganze Zeit in meiner Wohnung um, also ist er so oder so abgelenkt. "Taehyung, sag mal, wohin ziehst du? Oder wieso packst du deine Sachen?" Ich seufzte kurz. "Ich ziehe zu meinem Vater. Ich fühle mich hier nicht mehr wohl." Ich schloss den Koffer und drehte mich zu ihm.
Ich schaute mich noch einmal in der kleinen Wohnung um und versuchte mir so gut es geht alles einzuprägen, jedes Zimmer, alles was ich hier erlebt habe. Egal ob positive Dinge oder negative. Schließlich verließ ich mit Jungkook zusammen die Wohnung, sperrte die Tür ab und machte mich auf den Weg zu meinem zukünftigen Zuhause. Ich drehte mich leicht zu Jungkook. "Willst du noch mit oder gehst du gleich nach Hause?"
"Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich noch mit zu dir kommen.", er lächelte. Ich nickte nur und setzte meinen Weg fort.
Vor dem riesen Haus blieb ich stehen und musterte es. In diesem Haus werde ich jetzt also leben. Na dann. Wird schon alles schief gehen. Ich klingelte und schon wurde die Tür aufgerissen. Mein Vater bat uns beide rein und zeigte auch gleich mein neues Zimmer. Wieder musterte ich das Zimmer. Es war im Vergleich zu meinem alten riesig und Modern, sehr Modern, wenn du mich fragst. Jungkook trängelte sich an mir vorbei und staunte. "Wow. Du glücklicher."
"Mhm." Ich zeigte mich unbeeindruckt und schmiss mich erstmal in das Boxspringbett. Ich schloss kurz meine Augen und genießte den weichen Untergrund. Ich glaube, ich lag noch nie in so einem gemütlichen Bett. Vielleicht könnte ich mich echt daran gewöhnen. Ich hörte Jungkook's Lachen und wie schließlich auch seine Stimme "Schlaf nicht ein." Ich setzte mich auf und nuschelte ein "jaja". Er setzte sich zu mir aufs Bett und schaute sich nochmal das Zimmer an. Es war sehr schlicht gehalten verschiedene Braun- und Weißtöne mit einem zarten grün. In dem Zimmer ist nichts zuviel. Alles passt mit dem anderen gut überein.
Nach einer Weile fanden Jungkook und ich das Gespräch. Wir lachten viel und redeten komplett durcheinander von früher. Es war echt eine tolle Zeit und ich weiß auch, dass sie niemals mehr zurück kommen wird, aber vergessen werde ich sie niemals. Plötzlich klopfte es an der Tür und unser Gelächter verstummte. Wer das wohl ist? Ich schaut kurz zu Jungkook, welcher mir nur einen fragenden Blick zu warf. Ich stand auf und öffnete die Tür. Sofort blieb mir der Atem stehen.
Was macht er hier?
Wohnt er hier?
Oder ist er hier wegen Jungkook?
"Wer ist es?", fragte Jungkook neugierig. Ich öffnete die Tür komplett, damit Jungkook die Person sehen kann, aber er blieb ruhig, kein Wort verließ seinen Mund.
"Hallo Jungkook, was machst du hier?", fragte die Person freudig. Wieder sagte er nichts. Was ist jetzt los? Ich dachte sie sind Freunde.
"Hey Taehyung. Ich wollte dir nur willkommen heißen." Also wohnt er hier doch. Wer ist dieser Junge? "Du schaust etwas fragend, Mianhae. Du weißt es noch nicht oder? Wir sind Halbbrüder.", er kratzte sich am Hinterkopf und lachte leicht.
Warte. Was?
Minho und ich sind Halbbrüder?!
Deswegen kannte er meinen Namen und auch meinen Vater.
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