Yoonmin [Special]

•leave me alone•

Yoongi

Nervös nippte ich an dem roten Becher, während ich auf einer Couch saß und durch die Menge schaute. Die Musik war laut aufgedreht, man konnte seine eigenen Gedanken kaum hören und buntes Licht wanderte durch den Raum. Die vielen Menschen tanzten dicht aneinander.

Es war eine große Hausparty. Solche fanden regelmäßig statt, ich war nur noch nie auf einer. Jedoch hatte mein kleiner Bruder mich mit geschleppt, weil er ohne mich nicht gehen durfte. Unsere Eltern hatten mich also überredet, mit ihm zu gehen, damit ihm nichts passierte und ich ihn aufhalten konnte, bevor er irgendwas dummes machte oder zu viel trank.

Jetzt saß ich hier und musste auf meinen Bruder aufpassen. Ich fühlte mich wirklich unwohl umgeben von diesen Menschen. Drei ganze Stufen meiner Schule waren hier. Ich gehörte nicht in solche Gruppen. Selbst in der Schule war ich immer allein und zog mich zurück. Ich war als Nerd der Schule bekannt. Oftmals bekam ich mit, wie sich die coolen Gruppen über mich lustig machten. Es war mir egal, mich kümmerte die Meinungen der anderen nicht. Jedoch mochte ich solche Situationen nicht.

Als ich meinen Bruder plötzlich nicht mehr sehen konnte, stand ich auf und schaute mich um, vielleicht war er einfach nur weiter in die Menschenmenge rein gegangen, weil er jemanden gesehen hatte oder tanzte und hatte nicht daran gedacht, in meinem Sichtfeld zu bleiben. Ich konnte ihn nicht finden, in dem ich mich einmal umblickte, weshalb ich durch das Haus ging und nach ihm suchte.

Die ganze Zeit wurde ich von irgendwelchen Menschen angerempelt, welche sich nicht einmal darum kümmerten. Sie entschuldigten sich nicht und schauten nicht einmal, wen sie anliefen. Ich seufzte einfach nur und betrat die Küche, wo der ganze Alkohol stand. Ich stellte meinen Becher auf den Tresen, da ich nicht mehr in der Laune war, etwas zu trinken.

Leider war er in der Küche ebenfalls nicht, als ich die Küche dann verlassen wollte, wurde ich von jemanden aufgehalten. Eine starke Hand griff nach meiner Taille und zog mich zu sich. Ich zuckte zusammen und sah mit großen Augen hoch zu Jimin, der beliebteste Schüler der Oberstufe. Er war in der Tanzgruppe, wo er der beste war. An unserer Schule waren tatsächlich die Tänzer beliebter als die anderen Sportler. Nicht einmal das Basketball Team war so beliebt.

„Wen haben wir denn hier? Was macht der Nerd denn hier auf einer Party, mh?", fragte er und kam mir näher. Ich starrte ihn geschockt an und versuchte, mich aus seinem Griff zu befreien. Leider war er stärker, weswegen ich nicht weit kam. Jimin verstärkte seinen Griff und schubste mich gegen eine Wand, wo er mich direkt gegen drückte. Leise musste ich auf keuchen, was man zum Glück durch die Musik nicht hörte.

„Lass mich in Ruhe, Jimin!", sagte ich und schaute auf den Boden, um seinem Blick auszuweichen. Jimins Nähe machte mich nervös. Ich wollte einfach meinen Bruder finden, nach Hause gehen und nie wieder auf so eine Party gehen. Ich konnte mir auch vorstellen, dass mein Bruder mit irgendeinem Mädchen in einem Zimmer verschwunden ist, wenn ich jetzt so darüber dachte.

„Wieso sollte ich?", sagte er in mein Ohr, damit ich ihn besser verstehen konnte und strich über meine Seiten, was ich versuchte, zu stoppen, in dem ich seine Hände griff. Jedoch brachte das auch nicht viel, da er meine Hände einfach wegschlug und weiter machte. Ich wimmerte leise und lehnte meinen Kopf an die Wand, gegen Jimin konnte ich leider nichts machen.

„Ich will einfach meinen Bruder finden und nach Hause. Ich bin nur wegen ihm hier und jetzt habe ich ihn verloren", sagte ich schnell und sah an ihm vorbei. Ich hoffte, dass er mich schnell gehen ließ, damit ich mich wieder nach Hause in meine Bücher verkriechen konnte.

„Dein Bruder? Jungkook? Der ist mit Taehyung vor ein paar Minuten in irgendein Zimmer verschwunden... haben wahrscheinlich gerade ihren Spaß dort. Weißt du, wir könnten auch in ein Zimmer gehen und da unseren eigenen Spaß haben. Was meinst du?", raunte er lauter in mein Ohr, was mir einen Schauer durch den Körper brachte.

„Nein! Niemals und jetzt lass mich los. Ich werde nicht mit dir ins Bett gehen", schrie ich geschockt und stieß ihn mit aller Kraft von mir. Ich rannte schnell aus dem Haus, bleib jedoch davor stehen, da ich keine Ahnung hatte, was ich jetzt machen sollte. Ich konnte doch nicht ohne meinen Bruder nach Hause, der war nun bei irgendeinem Typen. Wer weiß, ob er überhaupt nach Hause heute wollte.

Seufzend fuhr ich mir durch die Haare und ging in die Richtung meines Hauses. Ich wusste zwar nicht, wie ich das meinen Eltern erklären sollte, doch das war mir jetzt egal. Leider war das eine ziemlich lange Strecke, die zu Fuß bis zu zwei Stunden dauern konnte.

Nur nach einigen Minuten hielt ein Auto neben mir an, weshalb ich mich etwas ängstlich zu diesem umdrehte, mich jedoch beruhigte, als ich Jimin am Steuer erkannte. Er grinste schelmisch und deutete auf den Beifahrersitz, was ich mit einem Kopfschütteln beantwortete und weiter ging.

Jedoch gab er nicht so schnell auf und fuhr mir mit Schrittgeschwindigkeit hinterher. Ich ignorierte ihn, sah ihn nicht einmal an, während er meinen Namen rief und mir schon fast befahl, ins Auto zu steigen.

Nur nach einigen Minuten schon hörte ich ihn nicht mehr neben mir fahren, weshalb ich schmunzelte und in Ruhe weiter gehen konnte.

Jedoch hatte ich mich zu früh gefreut, denn nur kurze Zeit später wurde ich plötzlich hochgehoben, wodurch ich aufschrie, was durch eine Hand auf meinem Mund abgedämpft wurde. Ich wurde über eine Schulter geschmissen. Genervt stellte ich fest, dass es Jimin war. Wer auch sonst?

„Jimin, lass mich los", sagte ich und schlug gegen seinen Rücken, was ihn nicht interessierte. Er lief zu seinem Auto und ich hörte, wie er die Beifahrertür öffnete, ehe er anschließend mich auf den Sitz niederließ. Er schloss die Tür, welche ich sofort wieder auf machen wollte, jedoch ging die Tür nicht auf.

Ich seufzte genervt und beobachtete Jimin, wie er um das Auto rumlief und sich auf den Fahrersitz setzte. Ohne ein Wort zu sagen, startete er den Motor und legte den Gang ein, ehe er los fuhr. Ich lehnte meinen Kopf gegen die Fensterscheibe und schloss meine Augen, gegen diese Situation konnte ich eh nichts tun.

„Wo fahren wir hin?", fragte ich leise und schaute ihn von der Seite an. Sein Seitenprofil sah wirklich gut aus. Er sah wirklich gut aus. Da konnte man nicht lügen, nur leider musste er eine schlechte Persönlichkeit haben. Konnten schöne Typen nicht einfach auch eine schöne Persönlichkeit haben?

„Zu mir nach Hause", antwortete er stumpf und bog in eine Gegend ab, in der ich noch nie war. Ich seufzte erneut und schlang meine Arme um mich, da mir langsam kalt wurde. Ich biss die Zähne aufeinander und schaute den Laternen auf dem Gehweg hinterher.

Nach wenigen Minuten fuhr Jimin auf den Hof eines großen Hauses. Es war keine Villa, hatte aber Ähnlichkeiten. Mit großen Augen bestaunte ich das Gebäude und, während Jimin vor diesem parkte und ausstieg. Unbeholfen sah ich ihm nach und schnallte mich ab, ehe er mir die Tür öffnete.

Mit Vorsicht stieg ich aus und betrachtete ich alles, erschrak, als Jimin plötzlich seine Jacke um meine Schultern legte und mich schief angrinste.

„Dir war kalt im Auto", kommentierte er und nahm meine Hand, um mich mit sich zu ziehen. Ich ließ es einfach über mich ergehen und stolperte dabei fast über meine eigenen Füße, prallte dann gegen Jimin, da er an der Tür stehen blieb, um diese aufzuschließen.

„Wie wäre es, wenn wir einen Film gucken und ich-", „Was willst du Jimin? Du hast mich wohl nicht mitgeschleppt, um mit mir einen Film zu gucken", gab ich genervt von mir und entzog ihm meine Hand. Langsam wurde es komisch. Ich hätte eher gedacht, dass er mich ins zieht und versucht, mich ins Bett zu kriegen. Auch wenn ich einen Film schauen, besser fand, wirkte das wirklich komisch.

„Yoongi, ich will wirklich nur einen Film gucken, okay? Also beruhig dich mal und setzt dich schon einmal auf die Couch. Ich mach Popcorn!", meinte Jimin nur und drückte mich in das Haus, wo er sich die Schuhe auszog und mich erwartend anschaute, woraufhin ich es ihm gleich tat, seine Jacke jedoch anließ. Da es kalt war... und nicht, weil sie so schön nach ihm roch.

„Soll ich dir einen Hoodie geben? Ist vielleicht gemütlicher, als die Jacke zu tragen", fragte Jimin, während er in die Küche ging, wohin ich ihm folgte, da ich mich etwas verloren fühlte in diesem Haus, immerhin war ich hier noch nie und kannte mich hier definitiv nicht aus.

Ich summte einfach zustimmend auf deine Frage hin, hatte ihm jedoch nicht wirklich zugehört, sondern mir die Einrichtung angeschaut, denn es sah so gemütlich im Haus aus, was ich, ehrlich gesagt, nicht erwartet hatte. Demnach war ich entsprechend verwirrt, als Jimin plötzlich den Raum verließ und die Treppe hochging.

In diesem Moment bereute ich es, nicht zugehört zu haben. Sollte ich nun mitgehen? Wollte er in seinem Zimmer gucken? Oder holt er nur was? Ratlos stand ich in der Küche und wartete darauf, dass er wiederkam oder irgendwas sagte. Er wäre wohl nicht so schnell an mir vorbeigegangen, hätte ich mit kommen sollen. Oder?

Mit großen Augen starrte ich zur Treppe hoch und erhoffte, Jimin gleich zu sehen. Glücklicherweise passierte das ziemlich schnell. Lächelnd kam er die Treppe runter gerannt und übergab mir einen Hoodie, als er bei mir ankam. Ich bedankte mich leise bei ihm und sah etwas verwirrt auf den Hoodie.

Ich zuckte mit den Schultern und zog mir die Jacke aus, ehe ich mir den Hoodie drüber zog, welcher deutlich mehr nach Jimin roch, was mir natürlich völlig egal war. Ich musste leicht grinsen und sah zu Jimin, welcher in eine Schüssel gerade Popcorn füllte.

„Hast du einen Filmwunsch?", fragte Jimin, während er meine Hand nahm und mich in das Wohnzimmer zog, wo er die Schüssel abstellte und sich auf die Couch setzte und bevor ich es ihm gleich tun konnte, zog er mich direkt neben ihn, weshalb ich ihn verwirrt ansah.

„Jimin, jetzt sei ehrlich, was soll das? Du tust so, als wären wir Freunde oder mehr. Wir haben noch nie geredet oder was miteinander zu tun gehabt-", Jimins plumpen Lippen unterbrachen mich. Geschockt hatte ich meine Augen aufgerissen und wusste nicht recht, was ich machen sollte.

Als ich jedoch nichts machte, entfernte Jimin sich von mir und sah mich etwas unsicher an, was mich nur noch mehr verwirrte. Was war plötzlich mit Jimin los? Vorsichtig nahm er meine Hand und strich sanft drüber, während ich meine Augen einfach nicht von ihm nehmen konnte.

„Yoongi, Ich mag dich jetzt schon länger, nur ich wusste nie, wie ich dich ansprechen sollte. Ich hatte Angst, dass du mich einfach wie alle anderen als arroganten Typen abstempelst. Ich hatte gehofft, dich hiermit zu überzeugen, vielleicht war das auch etwas übertrieben", meinte Jimin leise und biss sich auf die Lippe, während er zum Fernseher schaute, wo die Startseite Netlfixs zu sehen war.

„Du... du magst mich?", fragte ich mich einmal nach, um sicher zu sein, mich nicht verhört zu haben, woraufhin Jimin sich wieder zu mir drehte und mit dem Kopf nickte, ehe er eine Hand zu meinen Haaren hob und mit diesen spielte.

„Ja, das schon länger jetzt", gestand er und lächelte etwas ängstlich, was mich zum Lächeln brachte. Jimin konnte wirklich süß sein, er wirkte plötzlich zu anderes, als sonst und bei den anderen.

„Ich... mag dich auch. Wie wäre es, wenn wir mal auf ein Date gehen?", fragte ich leise, klang schüchtern. Jimin grinste glücklich und nickte, ehe er mich umarmte und ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge versteckte.

„Das wäre wirklich toll", flüsterte Jimin, ehe er einen Film anmachte und wir den ganzen Abend kuschelnd auf der Couch verbrachten.

Ende

Ein kleines Geburtstagsgeschenk an mein Baby Baba_Taetae 🫂💕

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