Taekook

rainy day•

Taehyung

Ich sitze in meinem großen, offenen Wohnzimmer auf der Couch und lese ein Buch, während der Ofen im Raum eine leichte Wärme und gedämmtes Licht von sich gibt. Die Atmosphäre ist gemütlich und ruhig. Draußen ist es dunkel, Nacht ist es nicht, jedoch verdecken die dunklen Wolken die schon so schwache Sonne. Es ist aber nichts ungewöhnliches, im Winter ist man eben an solches Wetter gewöhnt. Doch die Ruhe ist neu in diesem Haus, normalerweise poltert Jungkook immer hier herum, der ist aber vor ein paar Stunden nach oben gegangen, seit dem habe ich keinen Mucks mehr von ihn gehört.

Leise seufze ich, schließe mein Buch und erhebe mich von der bequemen Couch. Kurz strecke ich mich und lege mein Buch auf den kleinen Tisch, der mitten im Raum steht, ab. Langsam gehe ich die Treppen hoch, um ihm nicht zu wecken, falls er schlafen sollte. Die Treppen geben manchmal ein leises, knarzendes Geräusch von sich, was mich jedes Mal zusammen zucken lässt. Da die Treppe nicht sonderlich lang ist, komme ich schnell im oberen Stockwerk an. Alle Türen sind geschlossen und noch immer höre ich kein Geräusch.

Ich steure die Schlafzimmer Tür an, welche ich darauf vorsichtig öffne und einen Kopf in den Raum stecke. Das Bett ist leer und sieht nicht benutzt aus, weswegen ich mich weiter im Raum umsehe. Schließlich erkenne ich Jungkook auf der Fensterbank sitzen. Er ist in einer dünnen Decke eingewickelt und schaut aus dem offenen Fenster, beobachtet den Regen, wie er geräuschvoll auf die Dächer der anderen Häuser platscht. Dieser Anblick fasziniert mich so sehr, dass ich ihn für ein paar Minuten einfach nur ansehe.

Ich merke jeden Tag, was ich für ein Glück mit ihm habe. Er ist so ein liebevoller Mensch, was er jedes Mal zeigt. Er kann niemandem böse sein und verzeiht jedem- man könnte ihn auch naiv nennen. Oft kommt seine kindliche Seite zur Sicht, dann will er einfach nur kuscheln und sich irgendeinen Kinderfilm ansehen. Während solche Phasen wird er besonders schnell beleidigt und zickig. Es ist nicht immer leicht mit ihm, aber das liebe ich an ihm. Er ist perfekt, so wie er ist. In meinen Augen könnte ich keinen besseren finden.

Jungkook hat nichts von meinem Erscheinen mitbekommen, weshalb ich mich leise räuspere. Sein Kopf schnellt zu mir, seine Augen sind vor Schock geweitet und kurz sieht er mich etwas ängstlich an. „Tut mir leid, Baby", entschuldige ich mich, da ich ihm offensichtlich erschrocken habe. Ich betrete den Raum und schließe die Tür hinter mir, um zu ihm zu gehen. „Ich wollte dich nicht erschrecken", hänge ich noch dran und bleibe vor ihm stehen, fahre ihm durch die Haare. „Alles gut", winkt er es ab und lächelt mich sanft an.

Für einen kurzen Moment sehen wir uns einfach nur in die Augen und sagen nichts, genießen die Stille um uns, nur das prasseln von dem Regen ertönt gedämpft im Hintergrund. „Willst du dich zu mir setzen?", fragt Jungkook dann nach einigen Minuten. Leicht nicke ich, weswegen der Jüngere nach vorne rutscht, damit ich mich hinter ihn setzen kann, was ich auch gleich tue. Jungkook legt sich auf meine Brust und platziert seinen Kopf auf meiner Schulter.

Wir beide schauen aus dem Fenster heraus, betrachten die nassen Straßen und den Regen, den man eindeutig in den Pfützen erkennen kann. Es hat etwas beruhigendes, der ganze Stress vom Alltag fällt von den Schultern. Entspannt kuscheln wir miteinander, reden nicht, genießen einfach die Zweisamkeit. Ich habe meine Arme fest um meinen Freund geschlungen, drücke ihn näher an mich heran, möchte seine Nähe spüren.

Ich schließe die Augen und vergrabe meine Nase in seinen Haaren, rieche an ihnen. Sie riechen nach meinem Shampoo, welches er öfter benutzt. Jungkook gibt einen entspannten Seufzer von sich und greift nach meiner Hand, spielt etwas mit den Fingern herum, was mich nicht stört. Friedlich betrachte ich den Kleinen in meinen Armen und kann mein Glück erneut nicht fassen. „Ich liebe dich, mein Engel", flüstere ich ihm sanft ins Ohr. „Ich liebe dich mehr", kichert er leise und macht es sich etwas bequemer in meinen Armen. Ich antworte ihm nicht mehr, drücke ihm einfach einen Kuss auf den Haaransatz, während er dabei ist einzuschlafen.

Ende

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