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Taehyung
Das schmerzerfüllte Keuchen Jungkooks ließen in mir alle Alarmglocken klingeln. Wie vom Blitz getroffen, drehte ich mich zu ihm um und fand ihn zurückverwandelt in der Menschenform zusammengekauert. "Jungkook!", rief ich besorgt und rannte zu dem jüngeren.
Ich spürte, dass er starke Schmerzen hatte und diese von seinem Bauch ausgingen. Jetzt auf einmal bekam er sie wieder? Gerade jetzt, wenn wir uns in so einer Situation befanden? Jungkook hatte doch so lange nicht mehr dieses starke Ziehen, wieso jetzt auf einmal?
Ich war so in meinen Freund vertieft, dass ich nicht mitbekam, wie der Feind sich in einen Menschen verwandelte. "Oh ich verstehe. Du hast ihn als Vampir geschwängert. Der Arme.", lachte eine ziemlich dunkle Stimme.
Verwirrt von dieser plötzlichen Stimme sah ich zu dem jungen Mann. "Er wird sterben." Ein hasserfülltes Knurren stieß ich aus. Was fällt ihm ein, sich hier einzumischen und dann auch noch so etwas unverschämtes zu sagen? "Hör auf, so einen Scheiß zu reden!"
"Ich rede keinen Scheiß. Er ist ein Werwolf und du ein Vampir. Das Baby in seinem Bauch braucht Blut, da es zur Hälfte ein Vampir ist. Sprich: Das Baby wird ihn von innen aus leer saugen."
Seine Erzählungen waren grauenvolle Vorstellungen, denen ich keinesfalls Glauben schenken wollte. Trotzdem dachte ich darüber nach. Es würde Sinn ergeben, denn unsere Ungeborenen waren Halbvampire, sogenannte Hybriden.
Sie werden Blut brauchen, vielleicht seltener, als üblich, weshalb auch die Schmerzen die vergangenen Monate ausblieben. Sie werden mit Menschennahrung auskommen, aber nicht für immer. Das würde einiges erklären.
Ich seufzte. "Kannst du uns zum Schloss bringen? Wir sind zum Teil genau deswegen hier. Ich wollen Antworten, endlich Gewissheit." Ich wollte nicht auf seine Worte eingehen, er konnte mir alles erzählen.
"Und woher weiß ich, dass du den Obersten nicht angreifen wirst?", stutzig musterte ich ihn und Augen verdrehend nahm ich den erschöpften Jungkook auf den Arm. "Warte- ist das etwa-", stotterte er auf einmal und musterte meinen Freund.
"Starr ihn nicht so an. Er ist meins.", knurrte ich bedrohlich. Dieses Mal seufzte mein gegenüber. "Okay, kommt mit.", damit lief er voraus und ich mit meinem verschwitzten Freund auf den Arm ihm hinterher.
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Nach einer weiteren vollen Stunde laufen, kamen wir endlich an dem berühmten Schloss an. Prächtig stand es hoch oben umgeben von Bäumen. "Ich bringe euch hin, dort werdet ihr auf die Obersten treffen und eure Fragen stellen können.", informierte er mich und brachte uns in das wirklich riesige Schloss.
In einer immensen Empfangshalle verschwand er plötzlich. In dieser Zeit, in der wir alleine waren, regte sich Kookie in meinen Armen, der schließlich die Augen öffnete und sich verschlafen umsah. "Wo..sind wir?"
"Wir sind endlich im Schloss angekommen, Baby.", küsste ich seine Stirn und setzte ihn auf dem Boden ab. Mit großen Augen musterte er mich. "Wirklich?! Endlich!" Nun war er wieder voller Elan, wurde jedoch von einem Ziehen im Bauch unterbrochen. Keuchend fiel er mir in die Arme.
"Bleib lieber ruhig liegen, Baby. Ich glaube ich weiß den Auslöser der Schmerzen.." Mit geweiteten Augen fragte er nach dem Grund. Leider wird dieser nicht sehr schön sein, aber er musste es wissen, immerhin war es sein Körper, sein Blut und sein Leben, welches von seinen eigenen Kindern genommen wird.
"Nachdem ich ein Vampir bin und ich dich geschwängert habe, sind unsere Kleinen Hybride, die sich ab und zu vom Blut ernähren müssen. Du bist ihre einzige "Blutquelle", weshalb sie dein Blut zur Nahrung verwenden. Sie saugen dein Blut von innen aus, Kookie.."
Ich traute mir nicht, ihn anzusehen, aber ich wusste wie geschockt er gerade war. Ich spürte es.
"Und damit hat der junge Mann genau ins Schwarze getroffen."
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