Kapitel 22 Die klaren Tatsachen
Entsetzt starrte ich ihn an. Mein Blut gefror mir in den Adern. Ein unangenehmer Kloß bildete sich in meinem Hals. Mein Mund wurde der Speichel entzogen und trocknete aus.
Hunderte von Fragen hitzten wieder meinen Kopf auf.
Wie sollte das möglich sein?
Warum denkt er das?
Wer könnte es denn sonst sein?
Ich versuchte die Dürre in meinem Mund hinunter zu würgen. Es war schwerer als gedacht. Immer wieder verzog sich mein Speichel in die hintersten Ecken und versteckte sich vor seiner Arbeit meinen Mund zu befeuchten. Ich blieb jedoch hartnäckig. Immer wieder versuchte ich meine versteckten Speichel heraus zu holen. Langsam, Schneckenlangsam kam der Speichel wieder in meinen Mund und befeuchtete ihn.
»Hermine. Sag bitte etwas«, riss mich eine flehende und verzweifelte Stimme aus meinen Versuchen die Wüste in meinem Mund zu vertreiben.
Ich konzentrierte mich nun wieder auf ihn. Auf seine grauen Augen, die aussahen als wären sie von einem vollen Kübel Verzweiflung überschüttet worden. Auf seine Gesichtszüge die zu einer gequälten Mine verzogen waren. Auf seine Haltung, die aussah als hätte er mir gerade das Unwahrscheinlichste der Welt berichtet. Das auch stimmte.
»Bitte sag etwas«, erklang wieder die Stimme von Draco. Sie war wie ein verzweifeltes Betteln.
Ich konnte noch nicht mit ihm reden. Ich wüsste nicht mit welcher Frage ich am besten anfangen sollte. Deshalb befasste ich mich wieder mit meinen Fragen. Ich versuchte eine zu finden, die alle meine Fragen am besten zusammen fassen beziehungsweise sie zu mindestens ankratzen konnte. Dies war jedoch schwerer als gedacht.
»Bitte.« Seine Stimme klang nun mehr wie ein verzweifeltes Krächzen als eine einfache Bitte.
»Warum denkst du das?« fragte ich, kaum als er die letzte Silbe sprach.
Seine Augen blitzten kurz voller Hoffnung. Somit krempelte er seinen linken Ärmel hinauf und präsentierte mir seine linken Unterarm. In leichten Blass Ton getaucht, war ein Totenkopf zu sehen, durch dessen Mund eine Schlange schlängelte. Oder sagen wir es so. Sie sollte schlängeln. Denn sie blieb die ganze Zeit auf ihrem Platz, wie als wenn es nur von einem Muggletätowierer gemacht worden wäre. Ich wusste jedoch das dies nicht stimmte.
Seine wortlose Erklärung warf jedoch nur mehr Fragen auf, als dass sie welche löste. Es war zum verzweifeln.
Warum war das dunkle Mal so blass?
Warum bewegte sich das Mal nicht?
Warum versuchte uns das Ministerium in die Irre zu führen?
Warum-
Ich stoppte meinen Schwall aus Fragen, die ohne Vorwarnung auf mich einschlugen wie eine Lawine. Ich möchte bei der Sache bleiben. Ich muss bei der Sache bleiben. Somit ließ ich Draco diesmal nicht so lange auf eine Antwort meinerseits warten.
»Warum?« Ich fasste wieder alle meine Fragen zusammen, nun jedoch nicht in eine Frage, sondern in ein einzelnes Wort. Ich hatte das Gefühl dies wäre sinnvoller und effektiver.
»Hermine. Ich weiß du bist verwirrt. Das bin ich auch. Ich kann deine Fragen leider nicht zu hundert Prozent beantworten, aber ich kann dir sagen, dass derdessenNamenichtgenanntwerdendarf nicht zurück gekehrt ist. Es muss jemand anderes sein, der nun Schrecken verbreitet.«, meinte Draco.
Ich dachte nach. Zwar hatte er meine Fragen grob beantwortet, jedoch wieder neue aufgeworfen. Es war zum Haare raufen. Immer tauchte etwas auf, das bis jetzt unbemerkt blieb. Ich überlegte mir, wer genug Böshaftigkeit besitzt, dass er kurz nach dem Krieg einen neuen anzetteln will. Wer hätte genug Gefolgsleute um wieder Unruhen in der Welt der Zauberei zu stiften? Dann fiel es mir wie Schuppen aus den Augen. Die Todesser!
»Ich glaube es sind die Todesser.« Er schaute mich zweifelnd an. »Schau. Es laufen noch genügend Todesser frei herum und sie alle möchten sich bestimmt Rächen. Das erklärt somit auch den Punkt, wegen dem Mal.« Er nickte nur. Draco öffnete seinen Mund und wollte gerade beginnen zu sprechen, als ein ungeduldiges Gebrabbel ihn unterbrach. Lächelnd blickte ich hinunter.
Rosy lächelte mir entgegen. Ihr Lächeln erwärmte mir das Herz. Als ich meinen Blick hob schmunzelte auch Draco wohlig. Wie sehr ich ihn liebe.
Ich senkte wieder meinen Kopf und fragte Rosy: »Maus, was möchtest du? Hast du Hunger? Oder willst du vielleicht Aufmerksamkeit?« Daraufhin brabbelte sie fröhlich und ihre Augen blitzten glücklich auf. Daraufhin kitzelte ich sie leicht und meinte mit einer kindlichen Stimme: »Natürlich willst du Aufmerksamkeit. Hmm? Natürlich willst du das, stimmts Mausi?« Sie giggelte.
Ich hob wieder meinen Kopf und blickte in wunderschöne graue Augen, die mich beobachteten. Ich runzelte die Stirn: »Was gibt's?« »Nichts, nichts.« Er lächelte.
Aus weiter Ferne sah eine Person auf uns zu laufen. Ihr Schritt war schnell und die Meter zwischen uns wurden immer geringer. Noch angespannt vom Gespräch von vorhin, drückte ich Rosy näher an mich und rückte ein Stückchen zu Draco. Bereit uns zu verteidigen, ließ ich die Person nicht aus dem Auge. Neben mir wurde ich komisch von Draco angestarrt, er sagte jedoch nichts.
Langsam erkannte ich wer die Person war und könnte mich für meine Paranoia auf die Stirn klatschen.
»Ich habe euch überall gesucht, verdammt!« Außer Puste kam der feuerrote Haarschopf bei uns an. »Im ganzen scheiß Schloss!« Sie stützte sich völlig fertig auf ihre Knie. »Warum hast du uns gesucht?« »Na weil ich euch Rosy vorbeibringen wollte. Ich wusste nur nicht wo ihr seid. Somit habe ich schon früher nachgeschaut wo ihr seid.« Ginny atmete tief ein um dann wieder aus zu atmen. »Und dann ist sie mir einfach entwischt als ich gerade anfing die Ländereien abzusuchen.« Ich nickte dankend und wollte ihr gerade anbieten sich zu uns zu setzten als sie sich auf die Erde plumpsen ließ und ohne umschweife weiter redete. »Und dann als ich schon aufgeben wollte, sah ich zwei Personen die gemütlich miteinander redeten und nicht bemerkten das ich sie gerade am suchen war!«, meinte sie empört. Sie holte wieder Luft bevor sie meinte: »Ich hoffe das mein kleiner Sprint durch Hogwarts nicht komplett sinnlos war.« Sie schaute uns eindringlich an. Beschwichtigend legte ich eine Hand auf ihre Schulter und meinte: »Nein keine Sorge. Es war nicht umsonst.« »Merlin sei Dank!« Ich lächelte. »Und nochmals danke für die zwar kurze, aber trotzdem hilfreiche Zeit ohne Rosy.« Sie wischte dies nur mit einer Handbewegung weg. »Ist okay. Hauptsache ich brauche keinen zu verdroschen.« Sie grinste Frech Draco an. Dieser schluckte einmal schwer. Plötzlich giggelte Rosy und zog somit wieder die ganze Aufmerksamkeit auf sie. Lächelnd beobachteten wir Rosy beim brabbeln und giggeln. In Gedanken hoffte ich das dieser Moment niemals aufhören würde. Jedoch hatte alles ein Ende....
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Hey Leudis!
Hier bin ich!
Und FROHES NEUES JAHR!
PROSIT NEU JAHR! 🍀🥂
Ich hoffe ihr hattet ein schönes Weihnachtsfest und habt das neue Jahr gut bekommen. Somit hoffe ich es geht euch allen gut und euch gefällt das Kapitel.
In Liebe eure Vanessa ✌🏻 💙
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