Kapitel 18 Der Streit
Hᴇʀᴍɪɴᴇ's PᴏV
Noch immer überlegend kramte ich meine Bücher, Notizen, Federn und so weiter zusammen und schlichtete sie ordentlich in meine Tasche.
Während ich dies tat fragte ich mich wo Draco blieb.
Ist er vielleicht wirklich auf dem Astronomieturm? Oder versteckt er sich hier irgendwo? Oder ist er ganz wo anders?
Ich schüttelte den Kopf um mich auf die jetzt kommende Unterrichtsstunde zu konzentrieren. Draco ist schon erwachsen. Er weiß bestimmt was er tut. Und wenn er dann Nachsitzen fürs zuspät kommen bekommt ist das doch nicht mein Problem. Er ist nur mein Ehemann. Nicht mein Kind, was ich erziehen muss, nicht-
Meine Gedankengänge die ich zur selbstberuhigung eingesetzt hatte, wurden durch ein lautes Krachen, Klirren und verzweifelte Schreie unterbrochen.
Was ist denn jetzt schon wieder los?
Ich schmiss meine vollgepackte Tasche wahrlos aufs Sofa und stürmte in die Richtung aus welcher das laute Scheppern kam. Und wer hätte es gedacht. Das Badezimmer. Ich hätte ihn auch höchstwahrscheinlich umgebracht wenn er das ganze Schlafzimmer auseinander genommen hätte. Obwohl das Badezimmer genauso schlimm ist. Nur in unserem Schlafgemach befinden sich meine ganzen alten und teils zerflederten Bücher.
Okay Hermine konzentrieren! Du musst jetzt tief ein und aus atmen und ganz ruhig und sachte mit ihm reden.
Ein-
Aus.
Sanft schlug ich meine Hand, die ich zu einer halben Faust geformt hatte, gegen das kühle Holz. Es wurde still im geschlossenen Zimmer vor mir. Ich wusste nicht warum ich nicht einfach aufmachte, aber mein Gefühl sagte mir das es besser wäre wenn ich eine Einwilligung habe. Also vertraute ich meinem Bauchgefühl und ließ ihn den ersten Schritt machen.
Ich klopfte wieder. Es blieb still. Es breitete sich eine angespannte Stille aus die mich zu erdrücken versuchte. Ich hob gerade wieder meine Hand um noch mal sachte auf die Tür zu schlagen und somit diese erdrückende Stille zu vernichten, als ich eine leise kratzige Stimme vernahm.
Draco!
Zwar murmelte er nur unverständliches aber besser als garnichts. Ich setzte somit meine Bewegung fort und klopfte nun zum dritten Mal an diese weiße Türe welche gerade eine Mauer zwischen Draco und mir bildete.
Er reagierte mit den Worten: »Verschwinde« Sie waren schwach und nichts mehr als ein wispern, aber ich konnte jedes einzelne klar und deutlich verstehen.
Ich muss da irgendwie rein!
Ich nahm nun den kalten Türgriff in meine Hand und drückte es hinunter. Nichts. War ja klar. Also versuchen wir es mit Magie. Ich drehte mich um meine eigene Achse und durchforstete mit meinen Blick den ganzen Raum ab. Meine Augen huschten von Regalen, dem Sofa hin bis zum Couchtisch. Und siehe da. Da ist er ja. Ich flitzte von der Tür weg ins Wohnzimmer, schnappte meinen Zauberstab und war im Eilentempo wieder an Ort und Stelle.
»Alohomora«
Das Schloss knackte und die Tür wurde einen Spalt breit geöffnet. Vorsichtig lugte ich hinein »Darf ich reinkommen?«
»Verschwinde hab ich gesagt!« murrte er nun in normaler, aber genervter Lautstärke.
»Das seh ich mal als ja.« Langsam öffnete ich die Tür und sie gab ein schreckliches Bild frei. Der Spiegel war in Tausend Kleinteile geteilt, Scherben lagen im Waschbecken, auf dem Boden und Merlin weiß sonst noch wo herum. Wasser und Bluttropfen waren auf den kalten Fliesen und in der Waschmuschel zusehen. Zwar war von Blut eher weniger aufzufinden, aber es war trotzdem da.
Mein Blick glitt nun zu Draco.
Er sah schrecklich aus. Blasse Haut die fast ins weiße ging, verstrubbelte Haaren, welche nicht wie beim Aufstehen sexy aussahen sondern eher kaputt, hochgekrempelte Ärmel, welche blutige Verletzungen offenbarten und müde Augen. Es war nicht so ein müde wie gleich nach dem munter werden. Nein. Es war ein trauriges und leeres müde. Kein Strahlen erleuchteten nun seine Augen. Kein Funkeln. Rein gar nichts.
Meine Augen wandertem von seinen grauen weg und platzierten sich auf die offenen Wunden.
Eine war auf seinem linken Unterarm zu sehen. Diese zog sich vom Ellbogen bis hin zum Handgelenk. Man konnte kaum noch Haut sehen. Stattdessen wurden die verschiedensten Rottöne präsentiert. Man hatte das Gefühl als würde noch immer neues Blut dazu kommen. Mich beschlich auch das leise Gefühl das es vermutlich sogar stimmte.
Mein geschockter Blick glitt nun zu seiner rechten Hand. Sie war zerkratzt, blutig und einige Glasscherben steckten darin. Also hat er den Spiegel in tausend Teile geteilt.
Ich drehte mich um und machte mich auf die Suche wegen einem Verbandskasten. Vorerst ignorierte ich den stechenden Blick welcher mich zu durchlöchern versuchte.
Da ist er ja!
Meine Hände griffen nach dem kleinen Koffer und ich drehte mich wieder zu Draco. Nur um dann seinen fragenden Blick zu sehen. »Was machst du da?« Seine Stimme klang tief und desinteressiert. Warum fragt er wenn es ihm sowieso nicht interessiert? Naja egal. »Sieht man es nicht? Ich hab mir einen Verbandskasten goholt um deine Wunden zu verarzten.«
Ich nahm vorsichtig gegenüber von ihm platz, das sich keine Schreben in meine Haut bohren können. »Ich brauche keine Hilfe!«
Ich ignorierte ihn und nahm von dem Arztkasten, welchen ich schon geöffnet hatte, einen Verband, Desinfektionsmittel, eine Schere, etwas zu zu binden und etwas zum absaugen vom Blut heraus. Ich wollte gerade das Tuch an seine Wunde legen und sie somit säubern, als er sie rasch wegzog. »Ich hab gesagt ich brauche keine Hilfe oder bist du schwerhörig?!« Ich blinzelte. Einmal. Zweimal. Dann stand ich auf und legte den Verbandskasten beiseite.
Als das dann getan war, widmete ich mich wieder voll und ganz Draco. »Was ist los?« fragte ich sanft. Ich will nicht das es eskaliert. Ich will nur Antworten.
»Nichts«, erwiderte er bloß.
»Lüg nicht.« Meiner Stimme entfloh nun die Sanftheit, die sie versucht hatte zu wahren.
»Verschwinde endlich!« Er klang wütend. Warum war er wütend?
»Warum?«, sprach ich meine Gedanken aus. Ich überließ ihn mit diesem einzelnen Wort eigentlich eine Menge Freiraum. Er könnte mir tausenden und aber tausende andere Fragen auch beantworten.
»Weil du es nicht verstehst!«, sagte er nur. Er klang wütend. Es klang aber nicht nur wütend. Nein. Er sprach als wäre es doch so offensichtlich. Nur was war es?
»Was versteh ich nicht? Bitte sags mir. Ich will dir doch nur helfen!«Ich versuchte kläglich meine Stimme wieder ruhig zu stellen, obwohl in mir sich ein Sturm zusammenbraute und nur darauf wartete endlich ausbrechen zu können.
»Und genau da liegt das Problem!« stellte er fest. Es war nicht nur mehr Wut und die offensichtlichkeit der Dinge zu hören, sondern es klang fast so wie eine Beleidigung. Vielleicht bildete ich mir das ja auch nur ein..
»Wo? An mir? Warum?« Langsam verlier ich meinen letzten Nerv.
»Weil du es nicht verstehst, verdammt!« vorwurfsvoll, wütend und verzweifelt war seine Stimmlage.
»Was versteh ich nicht?! Was verdammte Scheiße! Sags mir!« Der letzte halbe Nerv wird gleich zerstört.
»Nein« Auf ein Mal klang er gefährlich Ruhig. Die Ruhe vor dem Sturm.
»Wiso? Weil ich zu dumm bin? Weil ich deiner Meinung nach nicht schlau genug bin für dein ach so schweres Problem? Huh?!« Der letzte Nerv wurde gerade in hundert einzel Teile zermatscht
»Nein!«
»Warum dann? Weil ich weiblich bin? Oh nein mein Freundchen! Das ist keine Ausrede! Wenn es wegen der Sache zum Thema Voldemort ist zurück ist, dann lass dir eines gesagt sein!« Ich spür schon wie der Sturm in mir immer größer wird.
»Nein es-« Ich unterbrach ihn.
»Ich hab genauso Angst wie du! Die anderen auch! Also nimm dich bei der Nase und reiß dich zam! Denn nicht nur du bist durch schreckliches durch! Auch ich, Harry, Ron, Blaise, Lavender und weiß sonst noch wer! Ich weiß du warst unfreiwillig ein Todesser und so, aber auch Blaise hatte die gleichen Probleme wie du! HARRY, RON UND ICH WAREN FAST EIN GANZES VERFICKTE JAHR AUF DER FLUCHT! LAVENDER HAT AUCH FAST IHRE GANZE FAMILIE VERLOREN WIE VIELE ANDERE AUCH! ZUDEM WURDE SIE AUCH NOCH VON EINEM WERWOLF GEBISSEN UND MUSS JETZT JEDEN SCHEIẞ MONAT SCHRECKLICHE SCHMERZEN ERLEIDEN! ALSO REIß DICH -« Der Sturm in mir brach aus, wie ein Tornado vom Himmel.
»SEI STILL! Ich weiß das verdammt noch mal alles! Ich bin nicht dumm!« unterbrach er mich sowie ich ihn vorhin.
»WAS IST ES DANN?! MEINE FRESSE SAGS DOCH ENDLICH UND MACH NICHT SO EIN SCHEIẞ GEHEIMNIS DRAUS!« schrie ich schon vollkommen verzweifelt wegen diesem Typen.
»ZUM WIEDERHOLSTEN MALE DU WIRST ES NICHT KAPIEREN?!« rief nur auch er aus und seine Hände verzweifelt.
»WARUM NICHT? WARUM!« meine Geduld wurde mit jedem Wort was wir hier herum schrien, immer mehr zermatscht, zertretten und somit zerstört.
»WEIL DU EIN VERDAMMTES SCHLAMMBLUT BIST!« spie er nun.
Verdattert schaute ich ihn an. Dieses eine Wort,was er sooft zu mir schon gesagt hatte und eigentlich somit mich nicht mehr verletzen könnte, tat genau dies. Ich wusste das ich ein Schlammblut war. Seine Tante hatte ja darfür gesorgt, das ich es nie wieder vergesse. Ich verdecke es immer mit einen Zauber das ich es nicht sehen muss.
Reflexartig griff ich auf meine Narbe und versuchte es trotzdem unauffällig aussehen zu lassen.
Draco sah mich geschockt an. Ich glaub es war wegen seiner Worte. Aber mich interessierte es kaum ob er sie aussprechen wollte oder nicht. Er sah mich so und das ist okay. Zumindest redete ich mir dies ein.
Ich schluckte den Klos, welcher sich gebildet hatte hinunter und somit auch meine aufkommenden Tränen.
»Okay. Du hast Recht. Ich bin ein Schlammblut. Ich bin deshalb dümmer und unbegabter als du. Deshalb soll ich mich wohl auch jetzt verziehen um nicht noch länger deine reine Reinblut Luft mit meiner dreckigen Schlammblut Luft zu verschmutzen.« Meine Stimme war kalt. Kälter als je zuvor. Ich hatte das Gefühl es wurde um einige Grad Kälter, aber mir war das egal. Kühl starrte ich ihn an.
»Nein du verstehst das nicht! Ich-« versuchte er sich rauszureden doch ich unterbrach ihn nun schon zum zweiten Mal.
»Ich verstehe das. Ich bin ein Schlammblut. Das versteht sogar meine Existenz.
Dann verzieh ich mich lieber. Ich bin ja nicht Eure Anwesenheit wert, Eure Reinblutschaft.« Ich machte den Absatz kehr und verschwand. Verschwand aus diesem Raum, weg von ihm und unserem Streit. Jetzt ist Unterricht eben wichtiger.
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Hey
Lange wars her das wir uns gelesen haben, oder? Sorry das ich immer so unregelmäßig update aber icj schreib eigentlich nur wenn es mich freut und ich weiß was im nächsten Kapitel passiert. Ich weiß vielleicht sogar wie ich es regelmäßiger machen kann, aber ich kann nichts versprechen, deswegen sag ich mal lieber nichts 🤫
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen.
Der erste Streit im Eheglück. Wann glaubt ihr wird Hermine es ihm verzeihen oder verzeiht sie ihm überhaupt?
Was glaubt ihr wird dieser Streit bald enden oder noch länger gehen?
Und eine noch wichtigere Frage, wird dieses schreckliche Wort bzw. dieser Streit zwischen ihnen stehen oder nicht?
Wie fandet ihr Hermine's Reaktion bzw Draco's?
Habt ihr Fragen?
Oder Wünsche?
Wollt ihr Kritik loswerden oder doch lieber Feedback?
Na dann hoffe ich ihr habt noch einen schönen Abend und wir lesen uns hoffentlich bald wieder
Eure Vanessa✌🏻💙
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