09. DAS LABOR

1984 | HAWKINS, INDIANA — Wieder die Finsternis. In Neun's Innerem zog und zerrte es, und sie tastete nach dem Licht – vergeblich. Es war so schwer aus dem Traum zu erwachen. „Und es war ganz sicher, Dart?" Hörte sie eine Stimme, nicht Steve, auch nicht Dustin. Dann musste es wohl Lucas sein. „Ja. Er hatte genau das selbe gelbe Muster auf seinem Hinterteil." Antwortete Dustin, aber für sie war seine Stimme fast nur ein Flüstern. „Aber ... vor zwei Tagen war er noch winzig." Meinte Max, bevor Dustin die Stirn runzelte. „Er hat sich schon mehrmals gehäutet. Schon dreimal." Steve's Kopf fuhr herum „Gehäutet?" Hakte er nach, als Dustin nickte. „Gehäutet. Die Haut abgeworfen, um weiter zu wachsen wie eine Raupe." Sagte er und leuchtete mit der Taschenlampe auf die Schienen. „Und wann wird er sich wieder häuten?" Fragte Max. „Bestimmt bald. Wenn das passiert, wird er komplett ausgewachsen sein. Oder fast. Und seine Freunde auch."

„Ja, und er wird bald mehr fressen, als nur Katzen." Sagte Steve sarkastisch. „Warte, eine Katze?" Rief Lucas und hielt Dustin mit einem Arm auf. Alle blieben stehen und drehten sich zu den zwei um. „Dart hat eine Katze gefressen?!" Fragte er empört. „Nein. Was? Nein!" Stotterte Dustin. „Was laberst du? Er hat Miez gefressen." Sagte Steve nur, was Dustin keineswegs weiterhalf. „Miez? Wer ist Miez?" Fragte Max ihn verwirrt. „Dustin's Katze." Antwortete er. „STEVE!" schrie Dustin wütend. „Ich wusste es!" Rief Lucas aus und schlug Dustin auf den Arm. „Du hast ihn behalten!"

Der Lärm ließ Neun die Augen öffnen. „Steve?" murmelte sie instinktiv, als sie seine Umrisse erkannte. „Leute, sie ist wach!" rief Max, doch nur Steve schien ihr zuzuhören und kümmerte sich sofort um Neun, die er die ganze Zeit über in seinen Armen trug. „Neun, ich bin bei dir. Komm wir brauchen dich noch." sagte er und strich ihr ein paar Strähnen aus dem Gesicht. „Nein! Nein, ich..." Stotterte Dustin, der noch immer mit Lucas diskutierte, bevor er schließlich seufzte. „Er hat mich vermisst. Er wollte nach Hause kommen." Lucas sah ihn ernst an. „Schwachsinn!"

„Haben wir die Monster verjagt?" stieß sie hervor und sah zu Steve hoch, der sie noch immer festhielt. Max stand genau daneben, bereit um zu helfen. „Ja, kann man so sagen. Du hast uns allen den Arsch gerettet, Nina." lachte er ein wenig, als sie lächelte. „Alle, okay?" fragte Neun, weil dies ihr erster Gedanke war. Ihre Geschwister waren tot, sie hoffte wenigstens ihre neuen Freunde vor dem gleichen Schicksal zu bewahren. „Ja, allen geht's gut." versicherte Steve ihr, bevor sie ihm zustimmte, sie auf den Boden abzusetzen, aber dann war sie überrascht, als Steve sie plötzlich wieder in seine Arme zog. „Ich hab mir echt Sorgen um dich gemacht, Neun." flüsterte er in ihr Haar, sodass nur sie es hören konnte. Sie lehnte sich in seine Umarmung hinein und lächelte.

„Ich wusste nicht, dass er ein Demogorgon ist, okay?" Hörten Neun und Steve, die zwei noch immer herumstreiten, als sie sich voneinander lösten. „Oh, dann gibst du es also zu?" Fauchte Lucas. „Leute, wen interessiert das? Nina ist endlich wach, ihr Idioten. Hört auf zu streiten und lasst uns gehen!" Meckerte Max und versuchte sie offensichtlich zum Schweigen zu bringen. „Mich schon! Du hast die Gruppe in Gefahr gebracht, Dustin! Du hast gegen die Regeln verstoßen!" Neun rieb sich die Schläfe bei all dem Geschrei und lehnte nur gegen Steve's Schulter, damit sie nicht wieder umkippte. „Das hast du doch auch!" Fauchte Dustin zurück, als Steve einen Arm um Neun legte und etwas über ihren Arm rieb, damit sie nicht fror. „Was?!"

„Du hast..." Dustin drehte die Taschenlampe und richtete sie auf Max. „einer Fremden, die Wahrheit gesagt!" Max Kinnlade fiel empört hinunter: „Einer Fremden?!" spottete sie. „Du wolltest es ihr auch sagen!" Protestierte Lucas. „Ja, hab ich aber nicht, Lucas, okay?! Ich habe es ihr nicht erzählt!" Steve hatte genug von dem ganzen, ging dann einfach von der Gruppe weg und zog Neun mit sich. Seine Augen waren auf etwas gerichtet, das seine Taschenlampe erreichen konnte. „Hey Leute?" Fragte Steve, nachdem auch Neun es zu sehen schien. Niemand antwortete. Die Kids stritten alle weiter. „Leute!" Schriee diesmal Neun, die irgendwie die Kraft gefunden hatte die Erschöpfung abzuschütteln. Sofort hielten alle die Klappe. In der Ferne gab es eine Art Heulen, das dem von Dart ähnelte. Steve ließ sie nie los und sie alle rannten in die Richtung der Lärmquelle. „Nein, nein, nein. Hey Leute, warum geht ihr auf das Geräusch zu?!" Schrie Max, aber rannte ihnen dann doch trotzdem hinterher.

Die fünf hielten an einer Klippe, mit Blick auf die Stadt. Wenn es eine andere Nacht gewesen wäre, wäre man mit Sicherheit fasziniert davon gewesen, wie schön der Ort doch war, mit rollendem Nebel über den Gebäuden darunter und allen Sternen... aber heute Abend, nach dem Angriff der Demohunde konnte man nicht mal das mehr genießen. Lucas holte sein Fernglas heraus und überflog die Gegend. „Ich sehe ihn nicht." Sagte Dustin, als Lucas sein Fernglas senkte. „Das ist das Labor. Sie wollten zurück nach Hause." Es herrschte lange Stille. Neun zog ihre rote Lederjacke enger: „Also, gehen wir da rüber, oder was?" Alle waren überrascht, dass sie es war die diese Worte aussprach. „Ja. ja, ich denke, dass werden wir." Nickte Steve und trat einen Kieselstein von der Klippe.

Der größte Teil der Reise dorthin wurde in Stille verbracht. Neun und Max waren hinter der Gruppe, liefen Arm im Arm um ihr die Erschöpfung abzunehmen, Lucas und Dustin gingen schweigend zusammen in der Mitte und Steve war vorne und zeigte den Weg und überließ Max nur wiederwillig Neun. Aber nach einer Weile legte Max plötzlich eine Hand auf Neun's Arm und brachte sie zum stehenbleiben. Der Rest ging weiter, ohne zu wissen, dass die zwei stehenblieben.
„Ich weiß, das mag vielleicht gerade etwas komisch kommen. Aber ich wollte mich bei dir bedanken, Nina." begann sie, doch Neun hob eine Augenbraue, weil sie ihr nicht ganz folgen konnte. „Weil du mich gerettet hast. Uns alle." sagte Max nur. Sie hielt es für wichtig, dass Nina wusste dass was sie getan hatte so unfassbar mutig war. „Das war echt unglaublich. Knallhart!" Neun lächelte bei ihren Worten, gerührt, weil sie ihr dankte. Sie fing an zu glauben, dass man sie vielleicht nicht mehr, als eine Art Monster sah. „Steve hat sich echt mega viel sorgen um dich gemacht. Glaub mir, Dustin hatte Todesangst, als er ihn zusammengeschissen hat." lachte sie.

„Ich glaube, er mag dich." grinste sie. „Wirklich?" fragte Neun etwas überrascht. Die ganze Zeit über dachte sie, sie wäre eine Art Last gewesen. Sie fühlte sich ein wenig schlecht, dass er immer nach ihr sehen musste, auf sie aufpassen musste, weil sie irgendsoeine Fremde war, die sie im Wald gefunden hatten. Aber jetzt zu hören, dass er sie vielleicht mochte, ließ sie etwas ausatmen. „Ich mag ihn auch. Er ist Nett." Und das stimmte auch, aber Neun dachte zu diesem Zeitpunkt nicht an das gleiche was Max dachte und meinte. „Denkst du, Dustin mag mich auch?" Max zog ein Gesicht, weil ihre Aussage sie komplett verwirrte. „Äh ja, bestimmt?" ihre Antwort, klang mehr wie eine Frage, aber Neun lächelte nur vor sich hin. Und auf einmal verstand Max, was sie meinte. „Oh, aber ich meinte eigentlich, dass Steve-" Gerade als sie jedoch, den Satz beenden wollte, hörten sie hastige Schritte vor ihnen, als Max ihre Taschenlampe anhob – Die Mädchen schraken zusammen und Max klammerte sich instinktiv an Neun, bevor sie eine rot-glühende Hand hob. „Woah, Woah, woah, woah. Ich bin's nur!" Schrie Steve und hob seine Hände, als er außer Atem bei ihnen ankam.

Die zwei rollten mit ihren Augen. „Alter, du hast uns einen Schrecken eingejagt." fauchte Max, als sie Neun losließ. „Ja, Alter." wiederholte Neun Max's Worte, um cool zu sein wie sie. Steve sagte nichts, aber er zog Neun in eine Umarmung und wuschelte Max über den Kopf (was aber keine gute Entscheidung war, weil sie ein böses Gesicht zog) „Scheiße, Leute..." Er ließ sie los. „Verdammt, lauft ja nicht wieder alleine weg. Wir alle dachten, ihr wärt tot." Sagte Steve erleichtert, dass es den zwei nichts passiert war. „Uns geht's gut." Antwortete Max, die ihre roten Haare wieder zurecht richtete. Und streng genommen hatte man auch eigentlich die meiste Überlebenschance, wenn man an Neun's Seite war. Max hatte keinen Zweifel daran. „Ja, das weiß ich jetzt. Kommt schon, ich hab den Knallköpfen gesagt, sie sollen dort warten." Erklärte Steve, als Max ihren Kopf schüttelte. Und dann joggte sie davon, damit Dustin und Lucas Bescheid wussten, dass keiner von ihnen gefressenen wurden.

Steve reichte Neun seinen Arm und sie hakte sich bei ihm ein, so wie die anderen Male davor auch. „Entschuldigung, dass ihr euch Sorgen um uns gemacht habt." Sagte sie leise und sah zu ihm hoch. „Du hast mich echt erschreckt, Neun." er auf sie herab. „Ich kann schon selbst auf mich aufpassen." versicherte sie, ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. „Glaub mir, dass weiß ich, Neun." er sah wieder nach vorne, um sein Grinsen zu verbergen. „Aber, dass musst du nicht- ... nicht alleine, weißt du?" er sah sie ernst an, gleichzeitig lag aber große Sorge in seinen Augen. Neun fing seinen Blick und verstand was er meinte. Sie lächelte warm, ihre Nasen nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Und ohne es zu merken, kamen sie sich näher. Steve wollte sie in diesem Moment so gerne Küssen, aber bevor er den Mut dazu fasste, wurde er von einem weiteren Gekreische eines Demohundes unterbrochen. Beide zuckten zusammen und starrten wieder nach vorne.

„Komm, wir müssen zu den anderen." Neun zog an Steve's Jacke und zerrte ihn mit sich, als er ihr folgte. Und während sie sich bereits furchtbare Sorgen um die anderen machte, verfluchte Steve in Gedanken diesen verdammten Demohund.

Sie liefen und liefen, bis sie in der Ferne jemanden rufen hörten. „HALLO?" Es war eine männliche Stimme. „WER IST DA?" Neun's Hand glühte schwach und rot, aber sie hob sie nie an. Und als sie die letzten Bäume hinter sich hatten, waren es ein Junge und ein Mädchen. „Steve?!" sagten die zwei verwirrt, vielleicht auch etwas überrascht. „Nancy?" fragte Steve, als Dustin es ihm gleich tat. „Jonathan?" Die zwei gingen auf die anderen zu. „Was macht ihr denn hier?" fragte das Mädchen, Nancy. „Was macht ihr hier?!" Fragte Steve, als sie ihnen gegenüber standen. „Wir suchen Mike und Will." antwortete Nancy. „Sie sind nicht da drin, oder?" fragte Dustin. „Wir sind uns nicht sicher." antwortete sie ruhig. „Wieso?" fragte Jonathan, doch bevor einer antworten konnte, hörten sie alle das Geheule aus dem Labor, die Demohunde und sie fuhren zur Geräuschquelle herum.

Zu siebt standen sie am Eingangstor, versuchten irgendwie einen Weg hineinzufinden. Aber weil nichts klappte, trennten sich Jonathan und Nancy von der Gruppe. Dann warteten die Fünf darauf, dass etwas passierte. Nach langem warten schauten sich um und versuchten in der Dunkelheit etwas zu finden. „Leute?" Sagte Max plötzlich. Zwei Auto's fuhren um die Ecke und rasten auf sie zu. „SCHEISSE! SCHEISSE!" Alle sprangen rechtzeitig aus dem Weg. Das erste Auto raste direkt an ihnen vorbei, aber das zweite blieb direkt vor ihnen stehen. „Steigt ein!" Rief Hopper, der Fahrer des Wagens aus. „Kommt schon!" Sagte Steve und scheuchte die Kinder auf die Rücksitze. Er selbst setzte sich auf den Vordersitz, bevor er nach Neun's Hand griff und sie mit sich auf den Beifahrersitz, auf seinen Schoß zog. Die Autotür knallte mit einem lauten wumms zu und dann gab Steve, Hopper bescheid loszufahren: „Okay! Lasst uns los!"

AUTHORS NOTE! — Krass, wir sind schon bei Kapitel Neun. Und bei 7K!!! VIELEN LIEBEN DANK DAFÜR! Was ich allerdings traurig finde, wattpad hat einfach Number 009 aus sämtlichen Ranglisten rausgeschmissen, zb aus #Strangerthings oder bei #Steveharrington wurde ich richtig weit zurückgeworfen... damn. Ist die Story trash, oder so? Wp why are you hating on my story hahahhaha.

Naja, egal ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen (JA ENDLICH EIN STEVE CHAPTER HAHAHA). Hinterlasst mir gerne ein paar Sternchen, liebe Kommis oder ein follow. Ich würde mich richtig freuen! 😅💕

— Love you all, Janine💕

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top