𝟐𝟎 | 𝐞𝐬𝐜𝐚𝐩𝐞
• Lauras Sicht •
Geschockt blickte ich auf Zombey, er war einfach so umgekippt, sein Gesicht lag in dem nassen Schlamm. Oh Gott nein.. nicht auch noch er, dass.. dass konnte doch nicht wahr sein.
Sofort beugte ich mich zu ihm nach unten, versuchte seinen leblosen Körper auf den Rücken zu drehen, doch Manuel zog mich von ihm weg.
,,D-Du kannst ihm nicht mehr helfen, er ist tot.. die Kugel traf ihn Mitten durch den Kopf. Komm Laura, wir müssen hier weg, sonst sind wir die Nächsten!", schrie Manuel panisch, während er selbst noch nicht realisieren konnte, was gerade geschehen war.
Ich wollte nicht weiter, ich konnte doch nicht meinen nächsten Freund allein im Dreck verrotten lassen, doch Manuel war schneller und zog mich mit sich.
Auch wenn mir mittlerweile nur noch nach Heulen zumute war, konnte ich jedoch nicht mehr weinen. Auch die Anderen vergossen keine Träne mehr, nicht, weil wir nicht trauerten, sondern weil wir einfach unter zu großem Schock standen.
Immerhin ging es gerade darum, nicht selbst erschossen zu werden. Es hätte uns jede weitere Sekunde treffen können.
Wir rannten durch den Dickicht des Waldes und versuchten dort unendeckter zu bleiben. Ich bemerkte wie Manuel immer wieder hastig ein und ausatmete, ihm scheinbar die Luft wegblieb. Er wollte uns wohl auf keinen Fall zurückhalten, obwohl er am Ende seiner Kräfte schien.
Doch als es langsam Nacht wurde, mussten wir eine Pause machen. Auch wenn ich mich nun gar nicht mehr sicher fühlte, in der Dunkelheit waren wir wenigstens unendeckter.
Auch wenn der Gedanke, dass wenn der Angreifer uns nicht sehen konnte, wir es ebenfalls nicht taten, beunruhigte.
Manuel und Dario breiteten ein kleines Lager zwischen Bäumen, Sträucher und hohem Gras aus. Wir machten extra kein Feuer, obwohl es ziemlich kalt wurde. Jedoch würde uns der Jäger, wenn er in unserer Nähe war, sofort entdecken. Das konnten wir einfach nicht riskieren.
Da wir weder Schlafsäcke noch Decken besaßen, weil wir alle davon ausgegangen waren, sie nicht mehr zu brauchen, mussten wir irgendwie improvisieren, um durch die Nacht zu kommen.
Deshalb kuschelten wir uns alle eng aneinander und funktionierten die restlichen Jacken zu Decken um.
Es war auf jeden Fall nicht die gemütlichste und sorgloseste Nacht die ich hatte, jedoch fühlte ich mich in den Armen der Jungs ziemlich wohl.
Es vergangen nur wenige Minuten bis ich meine Augen schloss und an Manuels Schulter einschlief.
•°•
• Manuels Sicht •
Als ich langsam wieder aufwachte, überraschte es mich wirklich, dass wir noch nicht tot waren. Anscheinend hatten wir es geschafft diesen Wahnsinnigen abzuhängen
Laura lag noch schlafend in meinen Armen, es klang zwar kitschig, aber sie sah wirklich niedlich aus. So friedlich.. obwohl sie das Gleiche miterleben musste wie wir anderen. Sie war aber auch der Grund, warum ich noch nicht verrückt geworden war.. die mich immer wieder daran erinnerte wie wichtig es war weiter zu kämpfen. Zu Leben.
Vorsichtig stand ich auf, darauf bedacht Laura nicht zu wecken. Doch sofort wurde meine kurze Sorglosigkeit zerstört, als ich etwas bemerkte.
Wo war Dario?
Schlagartig wurde mir schlecht bei dem Gedanken, was mit ihm geschehen war. Was wenn er entführt wurde?! Vielleicht war er aber auch schon längst tot, während wir friedlich geschlafen hatten. Oh Gott, bitte nicht noch er.
Völlig in Panik durchsuchte ich unsere Basis um irgendeinen Anhaltspunkt zu finden wo er stecken könnte und ich wurde tatsächlich auch schnell fündig.
Direkt auf seinem Schlafplatz lag ein Zettel, der auch seine Handschrift trug. Mit zitternden Händen laß ich ihn mir durch.
,,Hey Manuel und Laura. Ich weiß, dass euch diese Nachricht nicht gefallen wird.. jedoch werde ich euch nicht mehr zur Last fallen. Mein Wille um weiter zu kämpfen hab' ich hier schon lange verloren, jedoch wollte ich mir das wohl nicht eingestehen.
Ich bin in irgendeine Richtung gelaufen, bitte sucht nicht nach mir. Ich versuche den Jäger auf mich zu lenken, sucht ihr einen Ausgang. Ich glaube an euch.. ihr schafft das und dann deckt ihr das Ganze hier auf.
Euer Dario <3"
Geschockt ließ ich den Brief zu Boden fallen. Nein, dass konnte er doch nicht wirklich ernst meinen?! Welchen Teil von "Wir schaffen das zusammen" hat er nicht verstanden?!
Auch wenn er nicht wollte, dass wir ihn suchen und es uns wohl in große Gefahr bringen würde, ich ließ niemanden mehr zurück. Ich hatte genug Freunde verloren und Dario würde nicht dazu gehören.
Sofort weckte ich Laura auf, erklärte ihr was passiert war und sofort packten wir daraufhin alle Sachen zurück in die Rucksäcke.
,,Und wo sollen wir jetzt hin? Wir haben doch gar keinen Anhaltspunkt darauf wo er hingegangen ist", sagte sie, nachdem wir schon eine Weile lang umher gegangen waren.
Gute Frage, ich wusste es ja selbst nicht. Aber ich wollte nicht einfach aufgeben, ich würde meinen Besten Freund nicht hier zurücklassen. Nicht ihn.
•°•
Es vergingen Stunden, in denen wir Ziellos durch die Arena gingen, doch Dario war einfach nicht aufzufinden. Nicht nur unsere Kräfte, sondern auch der Glaube daran ihn zu finden schwindete immer mehr.
Doch wir beide schreckten auf, als plötzlich drei Schüsse in unserer unmittelbaren Nähe fielen.
War das Dario? Oder der Jäger? War einer der beiden tot?
In Panik fingen wir beide an zum Schuss zu laufen, ohne darüber nachzudenken wie gefährlich das eige war. Aber auch wenn das unser Todesurteil sein könnte, ich konnte ihn nicht sterben lassen und Laura wohl genauso wenig.
Nach einigen Metern kamen wir endlich an. Es war eine etwas größere Rasenfläche Mitten im Wald.
Doch zu unserem erstaunen entdeckten wir diesmal keine grausige Mordszene. Es war kein Jäger hier, nur Dario der auf der eben beschriebenen Wiese stand.
Anscheinend hatte er die Schüsse abgegeben um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Deshalb mussten wir schnell gemeinsam mit ihm von hier flüchten, bevor der andere Spieler hier war.
Sofort rannten wir auf ihn zu, doch er schwenkte hastig mit den Armen. Aus irgendeinem Grund wollte er nicht das wir zu ihm kommen.
Aber warum? Wir gingen trotzdem langsam weiter, bis eine zweite Person aus den Sträucher herauskam.
Nein.. Jetzt wusste ich auch, was er versucht hatte uns zu sagen.
"Geht nicht weiter, das Ganze ist eine Falle"
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So, ich hoffe es hat euch gefallen! Über Feedback würde ich mich wie immer freuen.
Übrigens glaube ich, dass das Nächste, oder das Übernächste Kapitel das Letzte sein wird. ;^;
lea <3
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