𝟏𝟎 | 𝐬𝐞𝐜𝐫𝐞𝐭𝐬?
• Lauras Sicht •
Wir alle nahmen sofort unsere Waffen in die Hand, auch wenn es unsere Freunde waren, Sicherheit war gerade die höchste Priorität. Besonders nach dem, was geschehen war.
Wir hatten bisher weder Osaft noch Dario gesehen und wussten deshalb auch nicht, wie sie sich verändert hatten. Was, wenn sie genau die gleichen Ansichten wie Peter hatten? Ich wusste wirklich nicht, ob ich das noch einmal durchstehen konnte.. wir alle.
Vorsichtig näherten wir uns der Höhle, doch bevor ich am Eingang angekommen war, wurde ich von jemanden zurückgezogen, als ich fast das Gesicht desjenigen erkennen konnte.
,,Lass mich bitte vor, du weißt nicht wie gefährlich er ist", flüsterte Manuel mir in mein Ohr. Widerwillig nickte ich und ließ ihn den Vortritt. Leise trat er nach vorne, schob ein paar Blätter zu Seite und ohne noch weiter Zeit zu verlieren, stürmte er zu dem Eindringling.
Wir alle folgten ihm daraufhin und zielten mit der Waffe direkt auf die Person.
Dario, er war es, der hier war.
Als er uns bemerkte, ging er schockiert, mit weit aufgerissenen Augen, ein paar Schritte zurück, stolperte jedoch über eine Wurzel und fiel nach hinten. Manuel schaute direkt zu ihm herunter und betrachtete ihn sorgfältig.
,,Gib mir deine Waffe, Dario! Sofort!", ich war wirklich verwunderte darüber, wie er mit einem seiner besten Freunde redete, doch ich wollte nicht eingreifen. Manuel war gerade viel zu aufgebracht.
,,Hey, hey Manu! I-ich freu mich euch endlich gefunden zu haben! Wisst ihr, ich war die ganze Zeit alleine und j..'', doch Manuel unterbrach ihn direkt, ließ ihn nicht weiter reden.
,,Halt dein Maul und gib mir deine Waffe!'', schrie er ihn an, kam dem am am Boden liegenden ein Stück näher und hielt die Pistole direkt an seinen Kopf.
Ich konnte Dario die Angst ansehen, er tat mir wirklich unglaublich Leid. Gerade war er noch allein gewesen und jetzt? Seine besten Freunde behandelten ihn wie ein Monster.
Er kramte seine Sniper und ein paar Granaten aus seinem Rucksack und übergab sie Manuel. Dieser nahm sie an, bevor er sich von uns entfernte und die Höhle verließ.
Wo er hin wollte konnte ich nicht sagen, doch ich wollte ihm auch nicht nachgehen. Dario war gerade wichtiger.
Zombey und Maudado waren die ganze Zeit über still, sahen Dario nur mit genau dem Gleichen misstrauischen Blick an, wie auch schon Manuel. Verdammt, war ich die Einzige, die noch Vertrauen in andere hatte?
Ja, theoretisch musste Delay eigentlich Traitor sein, genauso wie Osaft. Trotzdem konnten wir ihn doch nicht wie einen Mörder behandeln. Er hatte doch nichts getan.. hoffte ich zumindest.
Ich ging ein paar Schritte auf ihn zu, sah in seine Augen, die mit Tränen gefüllt waren, beugte mich nach unten und umarmte ihn. Er fing erst leise, dann immer lauter an zu schluchzen. Er konnte seine Tränen nicht mehr unterdrücken, ich bemerkte, wie meine Schulter immer feuchter wurde.
,,Pscht.. Hey.. es wird alles gut. Wir werden dir nichts tun, keine Angst", flüsterte ich in unsere Umarmung.
°•°
• Delays Sicht •
Ich konnte es einfach nicht verstehen. Wie konnte Manuel mich nur so behandeln? Auch die anderen taten so, als wäre ich gefährlich. Alle, außer Laura.
Aber was hatte ich bitte getan? Ich war doch Innocent, aber anscheinend wollte mir das niemand glauben. Es stand für sie schon fest was ich war.
Bisher hatte ich weder jemandem gesehen, gehört oder auf sonst irgendeiner Weise etwas mitbekommen. Ich war nur allein gewesen. Verdammt, ich hatte nichts getan und trotzdem wurde ich bestraft. Wie konnte Manuel nur so kalt sein.. wir waren doch beste Freunde..
Nur die Arme von Laura gaben mir noch halt. Es tat gut, dass wenigstens noch eine Person für mich da war. Sie war schon immer jemand gewesen, auf den man zählen konnte. Selbst noch jetzt.
Langsam löste ich mich aus der Umarmung, sah zu ihr. ,,I-Ich bin Innocent.. Laura.. wirklich..", stotterte ich. Sie löste sich nun ganz von mir und schaute mir eine Weile in die Augen, bevor sie aufstand und mich an der Hand nahm, mich nach draußen draußen.
Ich spürte, wie Zombeys und Maudados Blicke auf mir lagen. Sie durchbohrten mich förmlich. Doch sie sagten nichts, hielten uns nicht auf, ließen uns beide einfach davon gehen. Ich würde unruhig. Auch wenn ich ihr von allen am Meisten traute, wusste ich nicht, was sie mit mir vorhatte.
Also wir die Höhle verließen und einige Meter durch das Gestrüpp gingen, hielt sie plötzlich an, zog mich etwas zu sich, als hätte sie Angst, die anderen könnten uns hören.
,,Dario.. bist du wirklich Innocent? Es ist nicht schlimm wenn du Traitor bist, wir werden dir schon nichts tun.. also.. das hoffe ich. Manuel ist eigentlich gar nicht so. Es ist einfach zu viel vorgefallen.. es hat ihn verändert", flüsterte Laura, senkte ihren Blick.
Ich begriff wirklich nicht, was sie damit sagen wollte.. was war in der Zeit passiert, in der ich noch allein umherirrte? War etwa schon jemand gestorben? Immerhin waren wir nicht vollzählig. Doch bevor ich sie fragen konnte, führte sie ihren Satz fort.
,,Debitor war einer der Traitor u-und er hat Taddl getötet.. danach musste Manuel ihn umbringen. Peter war eine zu große Gefahr.. für uns alle. Das alles hat uns.. besonders Manu, ziemlich mitgenommen. Mach dir aber keine Sorgen, wir schaffen das. Wir werden hier alle Lebend wieder raus kommen, ohne dieses sinnlose töten", sagte sie den Tränen nahe.
Ich konnte nicht glauben, was sie mir erzählte. Taddl und Debitor waren schon tot?! Sie hatten wirklich schon damit angefangen sich gegenseitig zu töten?
Bei diesem gedan, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Ich erkannte meine Freunde kaum wieder. Es waren gerade mal ein paar Tage vergangen und so viel war schon passiert?
Laura schien beinahe unverändert. Zombey und Maudado zwar auch irgendwie, jedoch hielten sie sich scheinbar aus allem heraus..
Aber Manuel? Ich konnte ihn nicht mehr richtig einschätzen. Es schien so, als würde er etwas verheimlichen.
Wenn Manu bereit war seinen eigenen Bruder zu töten, zu was war er dann noch in der Lage?
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Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen! Über Feedback von euch würde ich mich sehr freuen. :)
lea <3
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