Ꮺ • 02...



» Lauf mal was schneller!«, rief Jimin den jüngsten zu und lachte dabei. Auch Jungkook konnte sich sein Lachen nicht mehr verkneifen. Jimins gute Laune übertrug sich auf ihn wie Daten auf einen USB-stick.

Das er vor sechs Tagen noch wütend und verletzen war, ist sogut wie vergessen. Jungkook hatte Jimin verziehen, als dieser ihm erklärt hatte wieso er nicht kam. Wegen den anderen zwei malen hatte er allerdings nichts gesagt. Jungkook versuchte, nicht oft dran zu denken und sich nicht den Kopf dran zu zerbrechen. Obwohl er trotzdem wissen wollte, was für Jimin wichtiger als ihr treffen war.

» Lauf schneller Bengel.«, sagte Suga Hyung. Nur weniger fröhlich als Jimin. Er drehte sich zu Jungkook um und sah ihn wütend an. Jungkook fand, dass er sich in letzter Zeit komisch ihm gegenüber verhielt. Als seie er ein Kleinkind. Außerdem meinte der schwarzhaarige, dass Suga seit den letzten Tagen seine Augen dicker mit Kayal zu umranden schien.

Da Jungkook keinen ärger wollte, und erst recht nicht mit Suga, der ihm sowieso angst einjagte, lief er wie verlangt schneller. Die Jungs waren auf dem Weg zu Trainieren. Egal wie sehr sie sich ab und zu nicht ausstehen konnten. Sie alle wurden durch das selbe verbunden. Musik. Die einen sangen gerne, der andere tanzte und der eine komponierte selbst seine Lieder.

Sie trainierten hinter einer alten Schule, die seit einem Brand leer steht. Jin hatte schon oft davon erzählt, wie er es damals gesehen hatte.

Es war am Schulgelände meistens leer. Nur selten sah man Leute mit ihren Hunden hier spazieren. Es sah auch nicht einladen aus. Die Schulwände waren mir Graffitis übersehen wie ein Kleid. Unteranderem auch von Tae und Namjoon, die oft ihrer Kunst freien lauf ließen. Auf der Erde lagen leere Bierflaschen, von denen die meisten wahrscheinlich den Jungs gehörten.

Überall lacken leere Chips Tüten und alles war mit Unkraut bedeckt.

Der Platz war aber wie fürs Training gemacht. Sie störten keinen mit ihrer Musik, dem lauten Geschreie oder lachen. Und keiner störte sie.

Jimin war mal wieder der erste der anfing zu Tanzen. So wie immer. Jungkook schaute ihm begeistert zu. Wie eine Schneeflocke im Winter bewegte er sich. Sobald man sie aber auf dem Finger hatte, schmolz sie. Das er der beste Tänzer der sieben Jungs war, wusste jeder der sie kannte. Alle tanzten aus Leidenschaft, aber man schien es nur Jimin wirklich ansehen zu können.

Wie er seinen Gesichtsausdruck perfekt zum Lied abstimmte. Manchmal dachte Jungkook, der ältere würde wirklich gleich in Tränen ausbrechen. Er sah manchmal so verletzt aus, dass es dem schwarzhaarigen selber weh tat. Er konnte seinen Ausdruck perfekten von weichen zu harten Gesichtszügen ändern. Als würde er seinen ganzen Schmerz reinstecken und ihn dann wieder rausnehmen.

Wie eine Maske die man ihm übergelegt hatte.

Sein Körper bewegte sich fließend wie Wasser. Wie ein kleiner Fluss. Es scheint als hatte er alles andere um sich vergessen. Das waren die Momente, in denen Park Jimin wirklich abschalten konnte.

Das Jimin mentale Probleme hatte, wusste jeder der kleinen Gruppe. Das ein oder andere mal als sie High waren, hatte Jimin seine Probleme wie ein Witz offenbart, dass die anderen ihn nur aus weiten Augen ansahen. Es störte ihn nicht, wenn seine Freunde darüber bescheid wussten. Hauptsache sie fingen nicht an, ihn dafür zu verurteilen.

Jimin brauchte viel Zuneigung und dazu eine große Menge Aufmerksamkeit. Außerdem wahrscheinlich auch Körperkontakt. Jungkook hatte schon oft angesehen, wie Jimin mit Suga Hyung gekuschelt hatte. Wie Suga dabei die braunen Haare von Jimin einzeln um seine gedreht hatte.
Oder wie Jimin mit seinem Kopf bei Taehyung auf dem schoß lag.

Jedes einzelne Mal wenn Jungkook das sah, wünschte er sich, Jimin würde sich an ihn Klammern. An ihn festhalten und mit ihm Kuscheln.

Jungkook war fest davon überzeugt, Jimin das geben zu können was er braucht. Den Halt, die richtige Menge Liebe und viel Aufmerksamkeit. Jungkook ließ ihn ja jetzt schon kaum aus den Augen.

Jungkook hatte noch nie eine Beziehung geführt. Er hatte keine Ahnung, was alles dazu gehört, eine Beziehung zu führen. Aber er war sich sicher, mit Jimin eine führen zu können. Ihm alles geben zu können, was er braucht.

Er wusste, dass er Jimin eine Menge Aufmerksamkeit schenken müsste. Viel Liebe. Seine grenzen lernen und akzeptieren zu müssen. Das auch streiten dazu gehört und nicht alles perfekt ist. Aber es gab noch eine menge mehr, von dem Jungkook nichts wusste.

Aber er war sich sicher, Jimin sein Herz einfach zu schenken. Falls es ihm noch nicht längst gehört. Aber er würde es ihm einfach offen in die Hände legen und hoffen, dass er es nicht zerquetscht.

Jimin war nicht einfach hand zuhaben. Er war wie ein Knoten. Er hatte Anfang und ende, während in der Mitte nur Chaos herrschte. Dazu löste er ein chaos in Jungkook aus, dass er manchmal garnicht wusste, wer er selbst war.

» Lasst uns Anfangen!«, ruft Jimin. Ein leichter Schweißfilm war bereits auf seiner Stirn zu erkennen. Außerdem hatte er den etwas zu großen Pullover ausgezogen. So, dass er jetzt nur noch im weißen Tanktop dasteht.

Er hatte eine recht schmale Figur dafür, dass trotzdem viele Muskeln seinen Körper zierten. Egal ob an den Armen oder Bauch. Sein Körper war von den sieben Jungs bestimmt der trainiertest.

Sie alle stellten sich auf die besprochenen Positionen. So wie sie es seit Wochen übten. Da es keinen Spiegel gab, könnten sie meistens nur ahnen wie sie aussahen. Dazu war die Musik ziemlich leise. Sie hatten nicht immer eine Box.

Manchmal stellten sie ihr Handy auf, um sich im Nachhinein das Video anzusehen. Jimin und Hoseok waren ziemlich ernst was das Thema anging. Falls sich einer der anderen eine Millisekunde nicht im Takt befanden, übten sie diese stelle noch dreimal.

Jungkook fühlte sich immer wirklich wie ein Schüler. Er hörte auf Jimins Worte. Sie beeinflussten ihn. Aber was sollte der Jüngste tuen, er war Jimin verfallen.

────── ⋆ ──────

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top