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„ Wenn du es nicht zurück halten kannst, ist es okay zu weinen. " Das hatte der Junge gesagt, der Jungkook jetzt dazu brachte beinahe in tränen auszubrechen. Den er war nicht aufgetaucht. Schon wieder nicht.

Zwei stunden, 120 Minuten hatte Jungkook auf den Älteren gewartet. Bis zur letzten Sekunde hatte er die Hoffnung nicht aufgegeben, dass Jimin noch auftauchen wurde, und es nicht so endet wie die anderen zwei male.

Jungkook läuft durch die dunkeln Straßen und fragt sich selbst, warum er sich das immer wieder antut. Warum er sich selbst immer mehr verletzt. Jungkook war verletzt, und anstatt die Wunde zu schließen, riss Jimin sie immer weiter auf.

Vor zwei Tagen hatte der ältere Jungkook angeboten sich zu treffen, als Entschädigung dafür, dass er es die letzten zwei Male verpasst hatte. Der jüngere wusste selbst nicht, wieso er Jimin diesmal wirklich geglaubt hatte, dass er kommt. Vielleicht weil er dachte der ältere würde sich für den jüngeren interessieren.

Offensichtlich war dem nicht so, taten sprachen mehr als Worte. Sonst wäre Jimin schon beim ersten Treffen aufgekreuzt, was die beiden geplant hatten.

Der kühle Abendwind brachte die rabenschwarzen Haare des Junges zum Fliegen und strich seine durchs T-shirt freigelegten Arme sanft wie eine Feder.

Seine Füße trugen ihn dahin, wo sich normalerweise die sieben Jungs traffen, um sich meistens die Kante zu geben. Es war ein alter Park, der immer Menschenleer war wenn die Jungs sich dort nicht aufhielten. Etwas weiter hinten stand eine alte Holzhütte die so aussah, als würde ein Windstoß sie zum einstürzen bringen.

Sie hatte nichtmal mehr eine Tür, weswegen die kalte Luft spät abends immer hinein wehte, dass man sich ohne Decke den Arsch abfror. Die Hütte hatte nichts besonderes an sich. Es gab kein Licht, keine richtigen Möbel und auch sonst nichts. Alles was für Jungkook diese Hütte besonders machte, waren die gemeinsamen Erinnerungen mit seinen Freunden.

Als Jungkook der Hütte mit jeden Schritt näher kam, verzog sich sein Gesicht. Licht schien in der Hütte, aber nicht viel. Als würde es von einer Handytaschenlampe stammen. So wie die jungs es immer machten, wenn es zu dunkel war das man nicht einmal mehr seine eigene Hand vor den Augen erkannte.

Dazu hörte er Stimmen. Laute. Die eine undeutlicher als die andere. Dazu hörte er Glas aneinander klatschen. Es klirrte laut. Jungkook fragte sich ob die anderen wohl wieder am trinken waren.

Als Jungkook schon fast in der Hütte war, zog sich nicht nur sein Gesicht zusammen, sondern auch sein Magen. Er drehte sich um 360 grad und Jungkook dachte, dass er gleich auf den Boden vor seine Füße kotzen müsste. Dann dachte er, seine Augen würden ihm einen Streich spielen, und dass es an der Müdigkeit lag.

Aber dem war nicht so. Da lag er. Diese schönen Augen, die pinken Lippen und die weichen Haare gab es nur einmal für Jungkook. Er würde ihn überall erkennen. Da lag Park Jimin auf einer der drei Bänke. Er trug ein breites Lächeln im Gesicht, dass man den leicht schiefen Vorderzahn erkannte.
Die vielen Bierflaschen um ihn herum und die er in der Hand hielt verrieten, dass er stockbesoffen war.

Nervös ging Jungkook immer näher. Er war stink sauer, und unfassbar verletzt. Aber er weiß, wenn Jimin ihn jetzt erkennen würde, würde es streit geben. Aber die Wut überstieg die Angst vor dem Streit. Jimin war tatsächlich nicht erschienen, weil er sich lieber voll laufen lassen wollte.

Vielleicht hatte er deswegen das Treffen vergessen, oder er war bewusst nicht gegangen, weil er lieber trinken wollte. Ob er die anderen male auch hier so lag? Besoffen auf einer der Bänke.

Als Jungkook jetzt auch noch Taehyung und Suga sah, stieg die wut. Aber genau so sehr verletzte es ihn.
» Jungkook?« Sugas monotone jagte ihm einen schrecken ein, der über seine Schultern seinen Rücken hinab lief. Das tat sie immer. Kurz trafen sich ihre Blicke, bis der schwarzhaarige wieder zu Jimin sah, der auch nun zu ihm blickte, als hätte man ihn ein Glas eiskaltes Wasser übers Gesicht geschüttet. Vielleicht war ihm ja jetzt wieder eingefallen, dass sie verabredet waren. Bei den Gedanken konnte Jungkook nicht anders als ihn wütend anzuschauen.

» Jungkook, setzt dich doch!«, lallte Tae und klopfte auf den Platzt neben sich, wodurch eine Bierflasche umfiel, die laut scheppernd auf dem Boden aufkam. Wahrscheinlich hatten alle drei schon eine Menge Alkohol intus.
Jungkook sah im Augenwinkel, wie Jimin wackelig versuchte sich aufzurichten. Dabei schmiss er alle Bierflaschen um ihn herum um. Außerdem stolperte er einen Schritt nach vorne.

Kaum sein Gleichgewicht findet mit immer noch einer Bierflasche in der Hand lief er auf den jüngsten zu.
» Es tut mir so leid Jungkook.«, hauchte Jimin. Man verstand es kaum weil er so undeutlich sprach, dazu hatte er schluckauf.

Jungkook sagte nichts, er blieb wie bestellt und nicht abgeholt stehen. Als wären seine Füße mit dem Boden verwachsen. Er war zu wütend, und zu verletzt. Jimin hatte in ganze Dreimal stehen lassen, damit er saufen konnte. Jungkook fühlte sich verraten.

Jimin blieb vor dem Jüngeren stehen. Flehend sah er ihn aus seinen Welpenaugen an. » Bitte Kookie, mir ging es heute total scheiße Suga Hyung meinte da würde Alkohol helfen. Einfach mal ein bisschen abschalten. Bitte sei nicht sauer, wir treffen uns wann anders ja? Aber heute musste ich abschalten.«

Es dauerte bestimmt drei Minuten bis Jimin die wenig Worte gesprochen hatte, die Jungkook sowieso kaum verstand. Aber irgendwie hatte er sich die Sätze schon zusammen gepuzzelt.

Jungkook schluckte schwer. Alleine bei dem Spitznamen Kookie war seine Wut wie weggespült und sein Herz schmalz nur wie Eis in der Sonne vor sich hin.
» Ich bin dir nicht böse.«, sagte er zum kleineren und lächelte, so das der ältere auch zurück lächelte. Dabei war seins mehr gezwungen als ehrlich. Vielleicht war er nicht mehr wütend, aber dennoch verletzt.

Jungkook fragte sich, wieso er nicht angerufen hatte um abzusagen. Wieso er sich nicht vorher gemeldet hatte. Und wenn, konnte er den nicht auch mit ihm abschalten? Jungkook hatte so viele Fragen die ihm auf der Zunge lagen, aber stellen tat er keine einzige. Er wollte nicht mit Jimin diskutieren oder ihm mehr stress bereiten.
Deswegen stelle er seine Gefühle hinter die von Jimins.

Natürlich war Jungkook sich schon lange über seine Gefühle für Jimin bewusst, obwohl er noch nie so zuvor gefühlt hatte. Er wusste, dass es Liebe war. Wie konnte man Park Jimin auch nicht Lieben?
Aber niemals wurde er es laut aussprechen. Laut aussprechen das er in Jimin verliebt war. Das war absurd, und das wusste auch Jungkook.

Außerdem wollte er ihrer Freundschaft nicht zerstören. Was wenn Jimin nicht so empfand? Was, wenn es danach komisch zwischen den beiden werden würde? Es stand zu viel auf dem Spiel, als das der Jüngste die Wahrheit sagen würde. Deshalb behielt er sie unausgesprochen für sich.

Er wusste bereits, dass Jimin eher Männer als Frauen anziehend fand, aber für ihn war es alles neu. Er hatte noch nie jemanden geliebt, und er ging auch nie davon aus, dass seine erste Liebe ein Mann sein wird. Es erschrak ihn selbst etwas.

Er hatte sich extra ein paar Tage von Jimin abgewendet, auch wenn es ihm schwer fiel. Dies Gefühl war zu neu. Er wollte seine Gefühle erst sortieren, bevor er drohte über sie drüber zu stolpern.

Jungkook wusste nicht einmal, ob es Jimin aufgefallen war, dass er ihn mied. Er sprach den Jüngeren nicht drauf an, und auch da wusste er nicht, ob er sich drüber freuen sollte oder nicht.

Es freute ihn, weil er nicht gewusst hätte wie er dem älteren hätte antworten sollen. Aber der Schmerz war stärker. Dran zu denken das Jimin vermutlich nicht bemerkt hatte, dass Jungkook auf abstand ging, versetzte Jungkooks Herz einen stich.

Aber dann viel Jungkook ein, dass Jimim vielleicht einfach mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen hatte und er sich deswegen auf ganz andere Sachen konzentriert hatte.

Jungkook nahm es Jimin nicht übel, dass er es nicht bemerkt hatte, aber gewünscht hätte er es sich trotzdem.

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Herzlich willkommen zu meiner neuen Story Never Love

Ich hoffe ihr hattet Spaß beim lesen, und das es euch gefallen hat!

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