52. Auferstanden

Dunkelheit, unerträgliche Hitze und lauter Gemurmel. Es roch nach Erde und Blumen und wenn ich mich nicht irrte, dann hörte ich sogar eine Frau weinen. Ich konnte jedoch keine sehen, konnte gar nichts sehen und dieser Geruch stank so fürchterlich. Panisch tastete ich umher, spürte um mich herum glatte Flächen, konnte aber nicht sagen, was es für ein Stoff war. Ich war anscheinend in irgend etwas eingesperrt, doch warum und vor allem in was? Erst jetzt viel mit auf, dass auf meiner Brust ein Blumenstrauß lag und ich vermutete, dass es Rosen waren, denn diesen Geruch würde ich vermutlich auch in 1000 Jahren wiederkennen.

„..., Niklaus." Ich konnte kaum etwas verstehen, doch dieser Name stach einfach heraus. Nik war hier. Mein wunderschöner Niklaus.

„Hallo!", schrie ich, doch es antwortete niemand.

„Sie ist tot, Rebekah.", schrie Nik aufgebracht, schien mit den Nerven am Ende zu sein und erst jetzt fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich war doch gestorben! Blumen auf meiner Brust, in irgendeiner Kiste eingesperrt und dieser ekelhafte Geruch, welcher nach Erde roch, es ergab alles Sinn. Ich lag in einem Sarg! Hysterisch schlug ich um mich herum, bekam Platzangst und noch dazu fing ich das Weinen an. Es war einfach ein Albtraum!

„HILFE!", schrie ich unzählige Male, gab es aber letztendlich auf. Ich hörte auch keinerlei Stimmen mehr und diese unerträgliche Hitze drohte mich noch zu verbrennen. Außerdem ging mir, so wie bei meiner Mutter, die Luft aus, doch ich wusste nicht ob es daran lag, dass hier mittlerweile der Sauerstoff knapp wurde, oder ob es daran lag, dass ich eine Panikattacke hatte. Ich war gerade aus irgendeinem Grund wieder ins Leben zurück gekommen und nun würde ich erneut sterben? Eine dritte Chance würde ich gewiss nicht bekommen. Plötzlich hörte ich Geräusche über mir, als plötzlich etwas gegen den Sarg prallte und ich vor Schreck zusammenfuhr, so wieder etwas zu Atem kam. Der Sarg öffnete sich mit einem lauten Ruck und verschwommen nahm ich zwei Gesichter war. Ich konnte mich vor lauter Schock gar nicht bewegen, lag einfach nur so da, als mich schon zwei starke Arme herauszogen und mich sofort in eine Umarmung zogen.

„Wie kann das sein?", hauchte Niklaus und zog mich noch enger an sich, hatte anscheinend angst, dass ich wieder verschwinden könnte.

„Nik, ich glaube es ist besser, wenn du sie nach Hause bringst.", meinte Rebekah, die ich erst jetzt richtig wahrnahm. Sie sah ganz verweint aus. Niklaus löste sich wieder von mir, strich mir sanft über mein Gesicht, schien ganz überrascht zu sein. Ich nickte Bekah stumm zu, aber hatte jetzt einfach nicht die Kraft sie auch noch zu umarmen. In Kürze waren wir also zurück beim Anwesen, wo ich auch auf Elijah, Marcel und Kol traf. Auch sie wirkten komplett überrascht, aber ich hatte mich erstmal auf mein Zimmer zurückgezogen, hatte das alles irgendwie nicht ausgehalten. Soweit ich weiß, war ich ein paar Tage tot gewesen und dann bin ich auf unergründliche Weise wieder ins Leben zurückgekehrt. Es war irgendwie so komisch wieder hier zu sein. Mein Körper fühlte sich so leicht an und durchgehend dachte ich irgendwelche Stimmen zu hören. War ich verrückt geworden? Ich konnte mir das alles ja kaum selber erklären.

„Ana?" Verschreckt sah ich zu Elijah, der schrecklich aussah. So hatte ich ihn noch nie gesehen. War es meine Schuld?

„Kannst du bitte erzählen, was du gesehen hast? Nur kurz.", meinte Elijah, schien mich nicht wirklich fragen zu wollen, doch ich verstand ihn. Ich würde auch wissen wollen, was passiert war.

„Ich habe sie gesehen, Elijah.", sagte ich, musste lächeln, als ich an sie dachte.

„Du hast wen gesehen?", fragte er nach, schien sich immer mehr und mehr Sorgen zu machen.

„Meine Mutter.", antwortete ich und sein Gesicht wurde aschfahl. Er lief auf mich zu, doch ich rückte weg, wollte nicht, dass er dachte, dass ich verrückt war.

„I-Ich bin nicht verrückt. Ich kann es ja selber kaum glauben, aber du musst mir glauben. Bitte." Meine Stimme brach und ich fing das Weinen an, fühlte mich so unwohl in meiner Haut und war einfach so durcheinander.

„Ist alles ok?„, fragte nun Niklaus, der ins Zimmer kam und als er mich sah, genauso erschüttert wie Elijah wirkte. Direkt lief er auf mich zu und zog mich in seine Arme, wo ich mich schon heulend an ihn krallte, seine Nähe einfach genoss und versuchte wieder etwas klarer zu denken, doch es war so schwer. Nach ein paar Minuten lösten wir uns leider wieder und Nik drückte mich nun sanft zurück in mein Bett.

„Versuch zu schlafen, Liebes. Wenn etwas ist, dann sagst du einfach Bescheid, ja?", fragte er mich und ich nickte, war plötzlich verdammt müde, als Niklaus mir noch einen Kuss auf die Stirn gab und dann mit Elijah das Zimmer verließ. Letztendlich schlief ich endlich ein und hatte zum Glück keinerlei Albträume.


Niklaus

Verzweifelt lief ich im Esszimmer auf und ab, war so voller Wut und gleichzeitig so besorgt um Ana. Sie war gestorben und dann bei ihrer Beerdigung einfach zurück ins Leben gekehrt. Wie traumatisch muss es denn sein, wenn man drei Meter unter der Erde in einem Sarg aufwacht? Warum musste ihr eigentlich immer sowas passieren? Ich hätte es doch viel mehr verdient! Ich war hier das Monster und ich würde ich auch vermutlich aushalten, all der Schmerz, doch sie war doch noch ein Kind und dazu schon so sehr vorbelastet. Ich wusste nur einfach nicht, wie ich ihr helfen konnte. Niemand wusste das.

„Wie geht es ihr?", fragte mich Kol, der gefolgt von Marcellus, Rebekah und Elijah das Zimmer betrat.

„Was denkst du wohl?", fragte ich genervt, schnappte mir den nächst gelegenen Stuhl und schleuderte ihn gegen die Wand, wo er in ein paar Teile zerbrach.

„Niklaus!", meckerte mich Elijah an, woraufhin ich nur lächeln musste, wusste, dass ihm das nicht gefallen würde, doch es war mir egal.

„Was Elijah? Sie leidet! Verstehst du das denn nicht? Das ist alles unsere Schuld. Sie ist wegen uns gestorben und nun? Was gehechelt nur mit ihr.", sagte ich, war ganz erschüttert und hatte tatsächlich Tränen in den Augen, die ich aber hastig weg blinzelte.

„Ich weiß doch.", meinte er und lehnte sich selber fertig mit den Nerven an die Wand.

„Sie schafft das schon. Sie ist stark und bald geht es ihr bestimmt besser.", meinte Marcel optimistisch und ich musste lächeln, doch wusste selber nur zu gut, dass das ganz sicher nicht einfach werden würde.

Hey :) Ana ist nun wieder am Leben, aber ihr geht es anscheinend nicht so gut. xD Wie fandet ihr es so? Irgendwelche Wünsche? Würde mich wie immer über einen Vote freuen.
Bis Bald!

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