50. Kampf

„Kol, denkst du nicht es reicht langsam?", fragte Klaus, der mich besorgt musterte. Seit Stunden überein wir schon diesen Zauber und meine Kraft war langsam am Ende. Ich war total müde und schlapp. Außerdem raste mein Herz, denn in kürze würde es losgehen. Es war nun seit einer halben Stunde Dunkel, doch keinerlei Spur war von den Vampiren.

„Solange wir noch Zeit haben, üben wir.", sagte Kol ernst und ich verfluchte ihn innerlich gerade dafür. Nik seufzte und lehnte sich an die Wand an, um und anscheinend zu beobachten.

„Du weißt, was zu tun ist." Ich murmelte also wieder den Zauber und schloss meine Augen, um mich zu konzentrieren, als plötzlich irgendeine Flüssigkeit aus meiner Nase floss und ich einfach so umkippte.

„Was ist mit ihr?", fragte Niklaus sofort besorgt, war in Kürze bei mir und nahm meinen Kopf auf seinen Schoß.

„Wir haben es anscheinend tatsächlich ein wenig mit Üben übertrieben. Ihr geht es gleich wieder gut, keine Sorge.", hörte ich Kol sagen, der einfach das Zimmer verließ.

Erschöpft öffnete ich meine Augen und sah geradewegs in Nik seine hinein, die so viel Sorge und gleichzeitig auch Liebe ausstrahlten.

„Du hast so schöne Augen.", sprach ich nun meine Gedanken laut aus und er musste Lächeln.

„Und so ein schönes Lächeln.", ergänzte ich und sein Lächeln wurde noch breiter.

„Und du musst dich jetzt ganz klar ausruhen, bevor-", fing er an, doch wurde unterbrochen, als Marcel ins Zimmer gestürmt kam und sagte: „Sie sind da." Verdammt! Es ging jetzt also wirklich los.

„Ana, du weißt, was zu tun ist. Kannst du stehen?", fragte mich Nik, der auch irgendwie aufgeregt wirkte. Ich nickte und stand zittrig auf, aber ich würde das schon hinbekommen.

„Geh schon.", meinte ich, denn er würde jetzt gebraucht werden. Er war vermutlich der Stärkste von Allen und der Sturste noch dazu.

„Ich liebe dich, Prinzessin.", sagte Nik und legte seine Lippen auf meine. Der Kuss war so voller Liebe und Angst, da wir einander verlieren könnten.

„Klaus, komm jetzt!", drängelte Marcel, weswegen wir uns wieder voneinander lösten. Er schaute noch einmal zurück, ehe er verschwand und ich somit alleine zurückblieb. Meine Aufgabe war es nun, den Sohn von Dave zu finden und den Zauberspruch aufzuheben. Es hatte zwar den Anderen nicht wirklich gefallen, da draußen jede Menge blutrünstige Vampire rumirrten, doch es war der einzige Weg. Ich ging also nun auch aus dem Zimmer und entschloss mich dazu, einen kurzen Blick nach draußen zu riskieren. Unzählige Vampire kämpften gegen Niklaus, Elijah, Rebekah, Kol, Marcel und die Vampire, die für uns kämpften. Marcel war jedoch der Einzige mit einem Schwert, da er ja nicht übernatürliche Kräfte hatte. Die Frage war jetzt nur, wo dieser Edward war. Eugene hatte noch erzählt, dass Daves Sohn blonde Haare, braune Augen und eine große Narbe im Gesicht hatte. Somit konnte man ihn einfacher ausfindig machen, doch trotzdem waren dort immer noch haufenweise Vampire, die mich angreifen konnten.

„Hast du ihn?", fragte Elijah, der gerade ein Herz von einer jungen Frau herausriss. Es würde mich normalerweise stören sowas zu sehen, doch die hatten es verdient. Außerdem würden sie auch keine Sekunde zögern und alle umzubringen und wenn es sie oder wir hieß, dann war die Antwort leicht.

„Bin dran.", meinte ich und in dem Moment hatte ich ihn doch tatsächlich gefunden. Er war jedoch etwas weiter weg und hinter etlichen anderen Vampiren.

„Kannst du mir Deckung geben?", fragte ich und er nickte, als ich auch schon in die Richtung von Edward lief. Elijah gab sich beste Mühe, dass ich unbeschwert zu ihm kam, doch trotzdem musste ich vielen Schlägen ausweichen. Edward kämpfte gerade gegen einen von unseren Vampiren. Leider gewann er und natürlich wollte er ihn umbringen, doch ich schleuderte ihn von ihm weg, gegen einen Baum, wo er etwas benommen wirkte. Das war meine Chance! Ich lief also etwas näher auf ihn zu und murmelte den Zauberspruch. Er fing daraufhin an zu schreien und seine Pupillen rollten nach hinten. Ich versuchte mich weiterhin zu konzentrieren. Magie durchströmte meinen Körper und nach kurzer Zeit hatte ich es tatsächlich geschafft. Er war nun wirklich verletzbar. Erst jetzt fiel mir auf, dass wie auch eben Blut aus meiner Nase floss und ich wäre vermutlich umgekippt, hätten mich nicht zwei Arme festgehalten.

„Ich hab's geschafft.", meinte ich lächelnd. Kol wirkte jedoch nicht glücklich, sondern ernsthaft besorgt.

„Ja, Kleine. Geh jetzt bitte, du bist hier fertig.", sagte er und stellte mich wieder auf meine Beine, wo ich mich noch immer erschöpft und schwindelig an Kols Schulter krallte.

„Ich kann euch bestimmt helfen." Er verdrehte nur die Augen. Er nahm mich ja nicht mal ernst! Elijah hatte mir das Kämpfen beigebracht und Marcel durfte es doch auch. Wahrscheinlich nur, weil er ein Mann war und ich eine Frau. Es war so unfair! Irgendwann würden Frauen hoffentlich die gleichen Rechte haben.

„Nik bringt mich vermutlich dafür um, aber schnapp dir einen Pfahl und mach sie fertig, kleine Hexe." Ich musste über den Spitznamen schmunzeln, doch tat was er sagte und schnappte mir den nächst besten Pfahl und und pfählte somit meinen ersten Vampir. Ein wenig geschockt, dass ich das wirklich gewesen war kämpfte ich schon gegen den Nächsten, den ich aber nicht so leicht, wie den davor umbringen konnte. Er war vermutlich älter und war auch deutlich größer.

„Was macht ein Kind in so einem Kampf?", fragte er spöttisch und war somit abgelenkt, weswegen ich hastig hinter ihn lief und ihm in die Kniebeuge trat, sodass er zu Boden fiel und ich auch ihm den Pfahl ins Herz rammte.

„Dich umbringen.", antwortete ich, als sich seine Haut auch schon grau verfärbte und ich auch wieder den Pfahl aus seiner Brust riss. Blut war mittlerweile auf meinem ganzen Kleid verteilt, doch es war nicht meines. Plötzlich spürte ich jedoch zwei Arme um mich und verwirrt drehte ich mich um. Ein Mann mit braunen Haaren, braunen Augen und einem ungepflegten Bart zerrten mich mit sich. Panisch schlug ich um mich, doch sein Griff wurde nur fester. Warum brachte er mich nicht gleich um? Ich verstand es einfach nicht.

„Lass mich los!", schrie ich ihn an, zappelte immer noch herum, weswegen er mir seinen Ellenbogen in meine Seite rammte und ich auch schon schmerzlich einatmet. Er hatte vermutlich gerade eine oder mehrere Rippen gebrochen und es fühlte sich so an, wie als würde all meine Luft aus meinen Lungen gepresst werden. Das ein Schlag so viel ausmachte?

„Wo sind jetzt deine Urvampir Freunde, hm?", fragte er mich hasserfüllt und ich bekam es mittlerweile wirklich mit der Angst zu tun. Egal wie schmerzhaft mein Leben auch war, so hatte ich trotzdem noch Hoffnung und wollte gewiss nicht sterben.

„Lass sie los!", schrie plötzlich Marcel und hielt sein Schwert fest umklammert. Er baute sich gefährlich auf, doch in seinen Augen konnte man die Furcht erkennen.

„Marcel, verschwinde.", meinte ich, denn er würde nicht gegen ihn ankommen. Er wirkte stärker und gefährlicher als alle anderen.

„Dave, lass sie los.", sagte jetzt auch Eugene, der tiefe Wunden im Bauch, Bein und einen Schnitt im Gesicht hatte. Das war also wirklich Dave! Er war der Anführer und er hatte auch den Weißeichenpfahl.

„Ihr kommt nicht gegen mich an.", meinte Dave arrogant und schubste mich auf den Boden und bevor ich mich hätte aufrappeln können, trat er auf mich ein. Weinend versuchte ich wenigstens mein Gesicht mit meinen Händen zu schützen, als er nach einer gefühlten Ewigkeit aufhörte und ich die Augen öffnete. Marcel und Eugene kämpften gegen ihn und ich konnte nur zu sehen, hatte fürchterliche Schmerzen und vermutlich innere Blutungen. Marcel wurde immer wieder schwer erwischt, doch Eugene schien sich gut mit kämpfen auszukennen und somit bekam Dave etliche Schläge ab. Am Ende hatte jedoch der Feind gewonnen und zuerst riss er Eugenes Herz heraus ehe er zu Marcel ging, ihn auch umbringen wollte, doch da kam plötzlich Niklaus und hielt niemand anderem als Edward ein Messer an die Kehle. Als er mich erblickte, wurde er ganz blass, doch ich schüttelte den Kopf, wollte ihn damit wissen lassen, dass ich gerade Nebensache war und damit guckte er nun Dave hasserfüllt an. Dieser hatte mittlerweile einen Arm um Marcels Hals und den anderen an seinem Kopf. Er wollte ihm sein Genick brechen!

„Überleg dir genau was du machst.", sagte nun Elijah ruhig. Seit wann war er denn hier? Neben ihm stand auch Rebekah und als sie mich erblickte lief sie sofort zu mir und half mir mich etwas aufzurichten, doch ich atmete schmerzlich aus. Es tat wirklich verdammt weh!

„Lass ihn los du Bastard!", schrie Dave wütend an Klaus gerichtet und drückte seinen Arm noch mehr zu, sodass Marcel vermutlich bald die Luft ausgehen wird.

„Einen Sohn für einen Sohn.", antwortete Niklaus angriffslustig und schnitt eine schmale Linie an Edwards Hals entlang, doch sie war noch nicht so tief, dass er davon sterben würde.

„Dad, bitte.", flehte er seinen Vater an. Dieser schien kurz zu überlegen, als er plötzlich einfach Marcels Genick brach und ich erschrocken aufschrie. Er hatte ihn getötet. Er hatte meinen verdammten Bruder vor meinen Augen umgebracht! Klaus schien genauso überrascht zu sein wie ich, aber zögerte nicht lange, als er dem Jungen das Herz rausriss und Elijah und er gegen Dave kämpften. Dieser hatte mittlerweile den Weißeichenpfahl in der Hand. Ich war wie so oft geschockt und sah zu Rebekah. Tränen kullerten ihr Gesicht runter und sie stand schon auf und schmiss sich regelrecht neben Marcels toten Körper.

„Wach auf! Bitte! Ich liebe dich doch.", schluchzte sie und legte sich auf ihn, wo sie weiter weinte und ihn bat aufzuwachen. In der Zwischenzeit versuchte ich mich aufzurappeln. Es drehte sich alles und mit war schlecht, weswegen ich mich an einem Baum festhalten musste, sonst wäre ich gleich wieder auf dem Boden gelandet. Besorgt sah ich weiter zu den Jungs. Elijah lag einige Meter von Nik entfernt und dieser kniete mittlerweile vor Dave, welcher den Pfahl fest umklammert hatte und vermutlich ihn gleich in Niklaus Herz gerammt hätte, wäre ich nicht zu ihnen getaumelt und hätte all meine Kraft gegen ihn gewendet. Mit Hilfe von Magie ließ ich ihn in der Luft schweben, wo er sich vor lauter Schmerzen krümmte. Blut floss aus seinen Augen und wie auch bei Seinem Sohn, rollten seine Pupillen nach hinten. Leblos fiel er nun auf den Boden. Lange konnte ich mich aber nicht freuen, denn erschöpft und mit lauter Schmerzen sank ich auf meine Knie, ehe ich komplett umkippte und das Bewusstsein verlor.

Hey :) Ein etwas längeres Kapitel. Kann nicht so gut Kämpfe beschreiben, aber hoffe es hat euch trotzdem etwas gefallen. Es ist mittlerweile auch schon das 50. Kapitel! Vielen Dank für euren ganzen Support. Würde mich wie immer über einen Vote freuen. Bis Bald!

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top