49. Plan

Schweißgebadet wachte ich auf. Mein Atem war schwer und unregelmäßig. Rasch setzte ich mich aufrecht, versuchte mich irgendwie zu beruhigen. Ich hatte mal wieder einen Alptraum gehabt. Ich hatte geträumt, dass die Mikaelsons, meine Familie, alle im Krieg gestorben waren und ich nichts dagegen unternehmen konnte, so wie bei Ivy. Draußen ging mittlerweile die Sonne auf und wie immer sah es wunderschön aus. Es war wie ein Lichtblick, bevor eine unheimliche Dunkelheit kommen würde. Heute war nämlich der Tag. Ab heute würde sich vermutlich alles ändern und dafür war ich ganz klar nicht bereit. Auch, wenn es kompliziert mit den anderen war und man es manchmal kaum aushalten konnte, so liebte ich sie über alles. Bis jetzt schien noch alles ziemlich ruhig zu sein. Erst jetzt viel mit auf, dass Nik gar nicht mehr neben mir lag. Wo war er und warum hatte er mich nichts geweckt? Sofort sorgte ich mich, denn an so einem schrecklichen Tag, konnte jeder Zeit etwas Schlimmes passieren.

Hastig stand ich also auf, wusch mein Gesicht, zog mir ein bequemes weißes Kleid an und band mir meine braunen widerspenstigen Haare zu einem Zopf zusammen. Außerdem zog ich mir ein paar bequeme Schuhe an und ging schließlich nach unten, wo ich aber keinen weit und breit ausmachen konnte. Sonst war hier doch immer jemand. Ich suchte also weiterhin das ganze Anwesen ab, doch weit und breit war niemand zu sehen. Letztendlich hatte ich aber eine Nachricht auf dem Esstisch entdeckt. Die Schrift war sehr sauber, weswegen ich direkt wusste, dass es sich um Elijahs handelte.

Liebe Ana, wir sind unterwegs, um ein paar Dinge zu erledigen. Mach dir bitte keine Sorgen. Wir sollten aber in kürze wieder da sein. Falls jemand kommt, dann verstecke dich oder fliehe , falls möglich. Pass bitte auf dich auf! In Liebe, Elijah.

Natürlich waren sie wieder ohne mich irgendwo hingegangen. Typisch! Genervt machte ich mir also etwas zu Essen, denn ich müsste für den heutigen Tag gestärkt sein. Kol hatte mir nämlich erzählt, dass man ganz schön viel Energie für Magie brauchte. Starke Zauber könnten einen sogar umbringen!

Nach ca 20 Minuten war ich mit dem Essen fertig und ging nun zu den Pferden. Meine Stute lief sofort auf mich zu und schien sich zu freuen mich zu sehen.

„Na, wie geht es dir, meine Schöne?", fragte ich sie und streichelte sanft über ihr Fell. Sie wirrte und stupste mich mit ihrem Maul spielerisch an, weswegen ich lachen musste.

„Heute wird ein schwerer Tag. Es werden vermutlich viele sterben.", teilte ich ihr mit. Vermutlich verstand sie mich nicht, doch ein Teil von mir glaubte, dass sie es tat. Pferde waren schlaue und vor allem loyale Pferde und nach einer Weile kannten und liebten sie ihre Besitzer.

„Ich muss jetzt leider auch wieder los, aber ich habe hier noch was für dich.", meinte ich und gab ihr daraufhin einen roten Apfel, den sie sofort freudig aß. Ich ging also wieder zurück zum Anwesen und wollte hoch in mein Zimmer gehen, als ich aber sah, dass die Türe offen stand. Sofort bekam ich es mit der Angst zu tun, denn wenn die Vampire nun wirklich hier waren, dann wäre ich ihnen Schutzlos ausgeliefert. Ich war noch lange nicht so mächtig, um Dutzende von ihnen auszuschalten. Ich schaffte vermutlich nicht mal einen. Was sollte ich denn jetzt machen? Elijah hatte gesagt, dass ich fliehen solle, aber vielleicht warteten die Anderen draußen? Ich hatte aber keine andere Wahl oder? Ängstlich lief ich also auf die Türe zu, öffnete sie und rannte auch schon hinaus, wo ich aber mit Jemandem zusammenprallte und ich vermutlich kurz zu Atmen vergessen hatte. Ich war vermutlich in den Feind hineingelaufen und es würde mein Ende sein. So, wie bei Ivy. Der Vampir hatte damals kein Erbarmen gezeigt und die Anderen würden es vermutlich auch nicht. Ich traute mich nicht mal hinauf zu sehen. Zu viel Angst hatte ich.

„Ist alles ok?" Verwirrt, da ich die Stimme sehr gut kannte, guckte ich nun doch nach oben, wo ich erleichtert ausatmete, denn es war niemand anderer als Niklaus. Es war nicht der Feind, sondern meine Liebe. Ohne zu antworten fiel ich ihm um den Hals. Er war kurz verwirrt, doch erwiderte letztendlich die Umarmung. Ich schloss kurz meine Augen, genoss einfach seine Nähe und nahm gierig den Geruch von ihm auf. Ich dachte wirklich, es wäre mein Ende gewesen.

„Ana, was ist denn los?", fragte er mich nun ernsthaft besorgt und löste sich gleichzeitig wieder von mir.

„Ich dachte, du wärst ein Vampir. Also du bist ja einer, aber du weißt wie ich das meine.", brabbelte ich und er musste kurz lächeln, war anscheinend belustigt. Erst jetzt bemerkte ich auch die Anderen. Neben Klaus waren nämlich auch Elijah, Rebekah, Marcel, Kol und noch andere Leute da, die ich aber nicht kannte.

„Wo wart ihr und wer sind die?", fragte ich frei heraus. Die Fremden wirkten kalt und unnahbar. Irgendwie angsteinflößend.

„Wir haben den Vampiren einen Besuch abgestattet und haben ihnen angeboten, dass sie, wenn sie wollen, auf unserer Seite kämpfen. Manche haben das Angebot angenommen, doch die Meisten sind davon überzeugt, dass wir fallen werden.", erklärte nun Elijah und ich nickte nur, war verwundert, dass sie sich überhaupt zu den Anderen getraut hatten, da sie ja immer noch einen Weißeichenpfahl hatten.

„Lasst uns reingehen. Wir müssen uns außerdem noch eine Taktik überlegen.", sagte Kol und in Kürze waren wir schon alle im Esszimmer. Nik und ich setzten uns auf ein Sofa und Marcel und Rebekah taten es uns gleich. Elijah lief nachdenklich im Raum hin und her und Kol fläzte sich auf einen Sessel.

„Eugene, erzähl bitte nochmal, was du mir erzählt hast.", sagte Elijah an einen der Fremden, welcher schwarze Locken und braune Augen hatte.

„Es gibt einen Anführer, der im Besitz des Weißeichenpfahls ist. Er heißt Dave und ist gleichzeitig der Verrückteste, aber auch Älteste von den Vampiren. Er verabscheut euch und jetzt die Anderen gegen euch auf. Soweit ich weiß, will er angreifen, wenn es Dunkel ist. Wir haben also noch genügend Zeit.", meinte nun dieser Eugene.

„Hat dieser Dave irgendwelche Schwachstellen?", fragte Nik, der zärtlich mit seine Hand über mein Bein strich.

„Ja, er hat einen Sohn, welcher auch ein Vampir ist. Er ist einer der Jüngsten und somit ein leichtes Ziel."

„Wir müssen ihn also einfach nur bedrohen und das war's?", fragte Rebekah und für mich schien es irgendwie auch viel zu leicht zu sein.

„Es gibt jedoch einen Haken.", fing Eugene wieder an und Bekah verdrehte ihre Augen. Es war einfach zu schön um war zu sein. Warum sollte es auch einfach werden? „Edward, der Sohn von Dave, ist mit einem Schutzzauber  übersehen." Na toll. Somit war er also so gut wie unsterblich.

„Ana bekommt das hin.", meinte Kol und überrascht drehte ich mich zu ihm um. Als er meinen verwirrten Blick sah, musste er schmunzeln.

„Ach ja?", fragte ich, denn wie sollte ich das bitte hinbekommen? Ich konnte Kerzen zum Leuchten bringen oder Vampiren Kopfschmerzen bereiten, doch einen Zauber umzukehren? Es hörte sich sehr kompliziert an und ich war immer noch sehr unerfahren beim Thema Magie.

„Du hast noch den restlichen Tag Zeit, den Zauber zu lernen und auch, wenn ich das nur schwer zugeben kann, bist du ganz schön talentiert. Du schaffst das schon.", sagte er überzeugt.

„Seit wann bist du eigentlich so nett?", fragte Niklaus und für seine Bemerkung schlug ich ihn gegen seine Schulter, was vermutlich kaum weh getan hatte. Er wirkte mal wieder belustigt und schien sich über mich lustig zu machen. Idiot.

„Halt die Klappe, Nik.", meinte Kol und nach kurzer Zeit mussten wir alle lachen. Es war einfach so ein toller Moment und ich musste ihn genießen, bevor all das Chaos beginnen würde.

Hey :) Wie fandet ihr das Kapitel so? Im nächsten ist dann der Kampf, also könnt ihr euch schon mal auf ganz viel Drama freuen xD Wünsche euch außerdem auch noch Frohe Weihnachten, auch wenn das vielleicht ein bisschen zu spät kommt. Würde mich über einen Vote wie immer sehr freuen. Bis Bald!

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