40. Kampf, Leid, Blut

Ich hatte mich doch dazu entschlossen keinen Spaziergang zu machen, sondern mit meiner Stute auszureiten. Ich wollte wieder zu Ivy und mich bei ihr entschuldigen, denn ich war nicht sonderlich nett zu ihr gewesen.

„Hey meine schöne", begrüßte ich meine elegante Stute und strich ihr behutsam über ihr makelloses Fell. Ich hatte sie echt vermisst. Tiere waren einfach perfekt. Sie konnten nicht sprechen, was sie so angenehm machte. Ich hatte irgendwie eine besondere Bindung zu Tieren und vor allem zu meinem Pferd, Kate. Vielleicht lag es daran, dass meine Mutter ein Werwolf war. Ich hatte mich nun mittlerweile ein bisschen damit angefreundet.

„Kann es losgehen?", fragte ich, als meine Stute auch schon losrannte und ich für eine kurze Zeit einfach die Augen schloss und es einfach nur genoss. Der Wind, der meine Haare sanft nach hinten wehen ließ, die Sonne, die auf meiner Stirn prickelte und das Gefühl einfach frei zu sein, wie zu schweben konnte man meinen.

Nach einer knappen halben Stunde, kam ich mal wieder in dem Dorf, oder was das hier auch immer war, an. Dieses Mal liefen hier Menschen rum, die mich ein wenig ängstlich anguckten. Warum hatten sie Angst vor mir?
Ich stieg also von meinem Pferd und band es an einen Baum, wo direkt daneben ein kleiner Bach war, von dem Kate schon ganz erschöpft von dem Ritt trank. Sie war eben nicht die Jüngste, doch das war mir gleich.

Ich ging also mitten in das kleine Dorf hinein und suchte nach dem Haus von Ivy, doch sie sahen irgendwie alle so gleich aus. Anders gesagt: ich hatte keine Ahnung mehr wo meine Tante wohnte. Um mich herum wurde ich immer noch von Leuten beobachtet. Von älteren oder auch Kindern. Ich verstand nur immer noch nicht warum. Ich meine sie konnte n mich doch nicht kennen oder? Genau da viel es mir ein. Ganz New Orleans kannte die Mikaelsons und Nik hatte früher nur allzu gerne damit geprahlt, dass ich ein neues Familienmitglied wäre. Offensichtlich hatten sie Angst vor mir, da Elijah und vor allem Klaus schon schlimme Dinge getan hatten, doch das hatte ich immer versucht auszublenden. Ich meine ich war ja noch ein Kind gewesen...

„Ana!" Mal wieder erklang diese vertraute Stimme hinter mir und schon sah ich Ivy. Ich überlegte kurz, als ich mich doch dazu entschlossen hatte, dass ich sie umarmte. Sie erwiderte die Umarmung sofort und schien froh zu sein, mich wieder zu sehen.

„Ich dachte ich komme nochmal vorbei. Letztes Mal ist es ja eher so...naja gelaufen.", meinte ich verlegen und löste mich wieder von ihr.

„Alles gut, aber lass uns doch reingehen. Hier sind zu viele Leute.", sagte sie und guckte die anderen, die immer noch verwundert und ängstlich wirkten, warnend an. Wir gingen also in ein etwas kleineres Haus, welches ein wenig abseits von den anderen Häusern stand. Dort setzten wir uns, wie auch das letzte mal an einen kleinen Tisch.

„Warum gucken mich alle so da draußen so an, wie als hätten sie einen Geist gesehen?", fragte ich verwirrt nach.

„Sie kennen dich. Ich meine alleine schon durch die Mikaelsons, aber vor allem sehen sie deine Mutter in dir. Du hast ihre Augen.", meinte sie gedankenverloren und streichelte liebevoll meine Wange.

„Ich vermisse sie so.", sagte ich und spürte plötzlich wieder diesen vertrauten Schmerz in meinem Herzen, der da war, seitdem es damals nun mal passiert gewesen war.

„Ich doch auch.", erwiderte sie und zog mich wieder in eine kurze aber erholende Umarmung.



Wir hatten noch eine ganze Weile geredet. Über meine Familie, meinen Stammbaum, aber auch über belangloses. Ich hatte den restlichen Tag echt sehr mit ihr genossen und hatte ihr versprochen, dass ich morgen wieder kommen würde. Ivy hatte mir auch erzählt, dass meine Mutter eigentlich hätte das Alphatier sein müssen, aber sie sich unsterblich in einen Hexer verliebt hatte und ein Kind erwartete. Sie hatte sich nie wirklich für das Rudel interessiert gehabt und hatte auch kaum Kontakt zu Ivy gehabt, weswegen ich sie auch nie kennengelernt hatte. Mein dad war also ein Hexer und meine mum ein Werwolf gewesen. Wenn mir das jemand noch vor zwei Jahren erzählt hätte, hätte ich natürlich kein Wort geglaubt. Was sich so alles geändert hatte...

Gerade war ich auf dem Rückweg, damit ich noch vor Sonnenuntergang wieder da sein würde. Die Jungs hassten es, wenn ich im Dunkeln alleine rumlief. Ich konnte mich zwar ein wenig verteidigen, doch so gut, um jemanden so richtig zu verletzten dann eher weniger. Ich brachte also Kate wieder zurück in den Stall, bürstete sie noch einmal durch und ging zurück ins Haus, geradewegs in mein Zimmer, wo schon Elijah auf mich gewartet hatte. Er wirkte wie so üblich sehr nachdenklich. Man gewöhnte sich nach einer Zeit einfach daran.

„Wo warst du?", fragte er mich und musterte mich kurz. Er schien aufgewühlt zu sein, doch ob es noch von vorhin war konnte ich nicht sagen.

„Bei Ivy. Warum bist du hier, Elijah? Willst du wieder schlecht über Nik reden, denn dann hab ich-"

„Darüber muss ich mit dir auch noch reden, aber nicht jetzt. Ich habe heute etwas erfahren, doch das sollte die ganze Familie hören.", sagte er, stand auf und zeigte mir mit einer Handbewegung, dass ich mitkommen sollte. Wir gingen ins Esszimmer, wo wir auch schon auf Bekah, Marcel und Niklaus trafen wo man ganz klar sie Spannung im Raum spüren konnte. Was wollte Elijah eigentlich so dringendes erzählen? Ich meine ich war echt müde und sehnte mich nur noch nach meinem weichen Bett.

„Wie ihr alle wisst haben vor kurzer Zeit zwei Männer versucht Rebekah und Ana zu entführen und sie hätten es auch beinahe geschafft.", fing er auch schon an und ich schluckte schwer, denn daran konnte ich mich noch gut erinnern.

„Niklaus und ich haben danach nochmal mit ihnen geredet...oder so ähnlich. Sie hatten uns ja gesagt, dass sie die beiden als Druckmittel für Kol haben wollten, doch nun stellte sich heraus, dass das glatt gelogen war. Ich habe heute eine sehr mächtige Hexe besucht und sie hat etwas dunkles und böses vorausgesehen."

„Und wenn schon irgend so eine Hexenlady etwas 'dunkles und böses' vorausgesehen hat. Hexen kann man nicht trauen!", meinte nun Klaus ganz offensichtlich genervt.

„Sie war sehr vertrauenswürdig.", rechtfertigte sich Elijah nun gereizt.

„Was genau hat sie denn vorausgesehen?", fragte ich ein wenig ängstlich nach. Ich meine dunkel und böse klang nun mal nicht gut oder?

„So genau konnte sie es nicht sehen. Sie sagte nur drei Wörter: Kampf, Leid, Blut."

Hey (: Hab es endlich mal geschafft weiter zu schreiben. Tut mir leid, dass ihr so lange warten musstet, aber hier ist es endlich! Bis hoffentlich bald!

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