34. Dunkles Geheimnis

„Ganz genau. Er ist vielleicht ein bisschen eingestaubt, aber es waren ja nur so 10 Jahre, die er erdolcht in einem Sarg verbracht hat.", meinte Klaus und fand das offenbar amüsant, doch ich ganz sicher nicht. Sein Bruder lag erdolcht in einem Sarg? Warum? Wie konnte man sowas seinem eigenen Fleisch und Blut antun? Er lag da ganze 10 verdammte Jahre alleine in irgendeinem Sarg! Egal was er getan hatte, niemand hatte sowas verdient. Meine Vermutung war, dass Klaus mal wieder ausgerastet war wie so üblich und dadurch hatte er etwas dummes getan, aber er hatte 10 Jahre gehabt ihn da rauszuholen!

„Sag mir, dass das nicht wahr ist.", sagte ich mit zitternder Stimme. Sofort ging sein dämliches Grinsen weg und er guckte mich mit weit aufgerissenen Augen an. Oh ja Niklaus, du hattest echt scheiße gebaut! Elijah faste sich gestresst an den Kopf und lief hin und her. Wusste er etwa auch davon? Aber natürlich! Jeder wusste es, bis auf Marcel, der guckte genauso verdutzt wie ich.

„Nik, du verdammtes Arschloch! Wer liegt denn als nächstes im Sarg im Keller? Dein verehrter Bruder Elijah oder deine Geliebte?", sie wollte anscheinend auf ihn losgehen, doch Marcel hielt sie zurück oder versuchte es zumindest. Da dachte man gerade, dass man sich an diese Familie gewöhnt hatte und da erfuhr man, dass der Freund, oder was auch immer, seinen Bruder unten im Keller lagerte.

„Ich will ihn sehen.", meinte ich zu Elijah, da ich nicht mehr mit Niklaus reden geschweige denn ihn ansehen konnte. Ich fragte mich nur, was Kol, so hieß er glaube ich, getan hatte. Er hatte vielleicht jemanden getötet, aber das hatte jeder von den Mikaelsons, bis auf natürlich Marcel und ich. Oder hatte Marcel schonmal jemanden umgebracht? Nein! Er war doch der kleine Marcel, der mit mir früher verstecken gespielt hatte. Vielleicht war er ein Vampir, so wie alle anderen in diesem Raum?

„Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist.", sagte Elijah nicht sehr überzeugt von meiner Idee, aber ich duldete keinen Widerspruch. Sie hatten es mir schon verheimlicht, dass ihr Bruder irgendwo im Keller mit einem Dolch in der Brust lag, also wollte ich es jetzt mit eigenen Augen sehen.

„Wenn ihr nicht mit mir kommen wollt, dann gehe ich halt alleine.", meinte ich zielstrebig und lief schon in Richtung Keller, als ich Elijah, mit den Nerven am Ende, aufseufzen hörte.

„Du wirst ganz sicher nicht alleine zu diesen Irren gehen.", sagte Niklaus aufgebracht, der an mir vorbei marschierte und die Treppen runterlief. Rebekah, Marcel, Elijah und ich taten es ihm gleich.

Der Keller oder eher gesagt die Kellerräume waren sehr alt und überall stand Zeug herum, wie Kartons, die komplett eingestaubt waren oder irgendwelche Waffen, an denen sogar noch Blut klebte! Ich fühlte mich ganz klar unwohl hier und vielleicht war ich deswegen erst einmal hier gewesen. Schon damals als Kind hatte ich es gruselig hier gefunden und ich konnte mich noch gut daran erinnern, wie aufgebracht Elijah war, als ich ihm erzählt hatte, dass ich im Keller gewesen war.

Niklaus blieb endlich stehen und guckte uns an. Er wirkte eher kühl und vermied ganz klar Augenkontakt. War er enttäuscht? Wie hätte ich denn bitte sonst reagieren sollen, wenn ich erfuhr, dass sein Bruder in einem Sarg lag und das seine Schuld war!

Langsam lief ich um Klaus herum, der mich einfach nur weiterhin stumm anguckte. Mein Blick fiel von ihm weiter zu zwei großen schwarzen Särgen, die man leicht übersehen konnte, da es hier allgemein sehr dunkel war. Sie waren wenn ich mich nicht irrte aus Holz. Auf beiden war eine golden Schrift eingraviert. Auf dem Linken stand Kol und auf dem Rechten Finn. Also lag auch noch Finn hier unten?? Es wurde ja immer und immer schlimmer!

Vorsichtig öffnete ich den Sarg von Kol und hielt mir schon geschockt die Hand vor den Mund, denn er lag da komplett regungslos mit einem Dolch in der Brust da. Seine Haut war gräulich und dunkle Adern kennzeichneten sich über seinen ganzen Körper. Er hatte typische Kleidung an und seine Haare waren leicht nach Hinten gegelt. Er schien eigentlich recht attraktiv zu sein und ich hätte ihn auf Mitte Zwanzig geschätzt, aber ich wusste ja, dass er viel viel älter war.

„Und was jetzt?", fragte mich Klaus, welcher wütend schien. War er jetzt wirklich auf mich wütend? Aber was sollte ich jetzt machen? Sie würden wahrscheinlich niemals zulassen, dass ich den Dolch rauszog, aber ich konnte ihn und Finn doch nicht hier unten lassen oder? Ich musste etwas tun! Nur wie schaffte ich es, dass mich niemand bemerkte? Ich musste es heute Nacht tun, in der Hoffnung, dass alle schlafen würden.

„Nein nein nein nein nein. Ich kenne diesen Blick. Du wirst ihm nicht helfen! Er ist ein Monster und am Ende würde er nur alles zerstören, was wir uns aufgebaut haben.", schrie Niklaus auf Einmal und knallte den Sarg zu. Um ein Haar hätte er meine Hände eingequetscht, doch Rebekah hatte mich schnell zurückgezogen.

„Du bist hier das Einzige Monster!", schrie ich zurück und rannte auch schon einfach weg, die Treppen hoch, bis ich endlich in meinem Zimmer ankam und die Türe zu schlug, als ich schon heulend auf den Boden sank. Wieso musste denn diese Familie so kompliziert sein? Ich meine sie konnten zwar nichts dafür, dass sie Vampire waren, aber man konnte doch trotzdem das Beste daraus machen oder? Es wurde mir hier langsam echt alles zu viel. Wahrscheinlich würde ich bald auch noch in so einem Sarg enden und was dann? Ich war kein Vampir und auch keine Hexe oder sonst was. Ich war doch nur ein einfacher Mensch und passte ganz klar in das alles hier nicht rein!

Klaus

„Du bist hier das Einzige Monster!", schrie mich Ana nun auch an und rannte einfach davon. Immer wenn ihr etwas nicht passte rannte sie einfach weg, anstatt es zu klären. Dieses Mädchen machte mich ja so verrückt! Sie war noch so verdammt jung und verstand noch so vieles nicht und dann kamen noch unsere 'Familienprobleme'. Sie hatte ja sowas besseres verdient. Einfach eine normale Familie, die sich im sie kümmerte und wo sie keinen Kummer hatte. Es war damals etwas schreckliches mit ihren Eltern passiert, aber es war eben geschehen und daran konnte auch niemand mehr etwas ändern. Elijah und ich hatten nachgeforscht und dieser Typ, der ihre Eltern umgebracht hatte und sie umbringen wollte, stammte anscheinend von einem Wolfsrudel. Ich hatte aber keinerlei Ahnung, warum sie wollten, dass Anas Familie Ausgerottet wurde. Wir hatten es Ana noch nicht erzählt, da sie gerade sowieso alles viel zu sehr aufwühlte.

„Sie ist nur Erschrocken Niklaus. Lass ihr Zeit.", meinte Elijah, klopfte mir auf die Schulter und ging. Marcel und Rebekah schlossen sich ihm natürlich an und verschwanden auch schon.

Langsam schritt ich auf den Sarg von Kol zu und öffnete ihn schließlich. „Irgendwann wird deine Zeit kommen, Bruder.", sagte ich an meinen kleinen Bruder gerichtet, welcher schon immer das Temperament von Rebekah hatte. Ich erlaubte mir noch einen letzten Blick auf ihn, als ich auch schon ging und meine beiden Brüder zurückließ.

Sooooo Ich hab es endlich mal geschafft weiter zu schreiben! Tut mir voll leid, dass ihr so lange warten musstet. Ich hoffe es geht jetzt schneller mit den nächsten Kapiteln. Wie fandet ihr das Kapitel? Würde mich über einen Vote freuen. Bis hoffentlich bald!

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