32. Ging es ihnen gut?
Ich bereitete mich mal wieder auf einen weitern Schlag von dem aggressiven Fremden vor, als seine Hand jedoch von jemanden gestoppt wurde und qualvoll umgedreht wurde. Er schrie auf und sank auf seine Knie. Ich guckte panisch nach oben, wusste nicht, was mich nun auch noch erwarten würde, als ich jedoch in Niklaus wunderschönes Gesicht sah, welches mich besorgt musterte. Er trat dem Fremden noch mit einer solchen Stärke in den Rücken, dass der Blondhaarige nach vorne fiel und bewusstlos wirkte. Wenigstens hatte Nik ihn nicht umgebracht, dachte ich mir, doch er würde nicht so leicht davon kommen. Ich kannte Niklaus zu gut, um zu wissen, dass der Mann noch die Hölle auf Erden zu spüren kommen würde. Es bereitete mir kein gutes Gefühl, dass er jemandem wehtat, doch er hatte es verdient.
„Geht es dir gut?", fragte mich Nik besorgt und stand nun wenige Zentimeter vor mir, um sich noch mehr zu versichern, dass es mir gut ging. „Ja, mir fehlt nichts. Ich bin nur ein bisschen aufgebracht. Du solltest dich nicht um mich kümmern, sondern um Rebekah. Der Mann hier war nicht der Einzige. Ein anderer Mann mit schwarzen Haaren und schwarzer Kleidung hat Rebekah sonst wo hin gebracht. Sie hat für mich gekämpft und nun bin ich in Sicherheit und sie nicht. Es ist meine Schuld." Ich hatte mal wieder zu weinen angefangen und schluchzte fürchterlich. Niklaus schien kurz sich Gedanken zu machen, als er mich jedoch umarmte und ich mich fest an ihn klammerte. Er war der größte Halt in all den Jahren gewesen. Er war mein Retter und gleichzeitig wird er auch mein Verderben sein.
Er vergrub seinen Kopf in meinem Haar und streichelte beruhigend über meinen Kopf, wie er es so oft tat. Seine Berührungen hatte so eine besondere Wirkung auf mich. Sie beruhigten mich gleich. Sein ganzes Wesen beruhigte mich einfach.
Nachdem ich mich wieder halbwegs gegangen hatte, löste er sich von mir und wischte mir noch ein paar Tränen weg, die sich einen Weg nach draußen gebahnt hatten. „Ich muss mich jetzt um Rebekah kümmern.", meinte Nik, den es ganz klar störte mich zu verlassen. Es waren ja wahrscheinlich nur ein paar Minuten oder Stunden? Was würde er tun?
„Ich lasse dich eigentlich in diesem Zustand ungern alleine, aber dann ist Rebekah über alle Berge und da finden wir sie auf keinen Fall.", erklärte er mir und ich nickte verstehend. Ich würde schon alleine nach Hause finden, doch die Angst, dass der Mann wieder zurückkehren würde war riesig. Alleine schon die Vorstellung alleine nach Hause zu laufen war beängstigend. Ich war wie ein kleines Kind, welches vor Monstern angst hatte, doch ich wusste, dass es solche Monster wirklich gab.
„Ich verstehe", antwortete ich und zwang mir ein Lächeln auf. Er legte noch kurz seine Hand auf meine Wange, als er jedoch in Vampirgeschwindigkeit verschwand. Nun war ich mal wieder alleine. Ich machte mich also auf den Weg zum Anwesen.
Öfters hatte ich mich Paranoid umgedreht, weil ich dachte etwas gehört zu haben oder Stimmen wahrgenommen zu haben, doch natürlich war das nur Einbildung oder? Ich brauchte echt eine Mütze voll Schlaf! Bei dem Anwesen angekommen begrüßte mich ein recht aufgelöster Marcel. Was war denn mit ihm los?
„Ana! Klaus hatte so ein schlechtes Gefühl und jetzt bist du wieder hier mit Blut und Matsch vollgeschmiert ohne Rebekah. Wo ist sie? Gehts ihr gut? Gehts dir gut?", fragte er mich komplett aufgebracht. Wow. So hatte ich ihn noch nie erlebt. Er machte sich echt Sorgen um die Blondine.
„Was ist passiert?", fragte mich Elijah der auch aufgetaucht war und mich in eine kleine Umarmung zog, die aber nicht die gleiche Wirkung auf mich hatte, wie die von seinem Bruder. Ich erzählte also alles, aber ich hatte es natürlich ein bisschen kürzer gefasst. Marcel wirkte nun irgendwie verloren. „Ich muss zu ihr.", sagte er total entschlossen und wollte an uns vorbeigehen, als sich aber schon Elijah rasend schnell vor ihn stellte und er somit ein bisschen zurück taumelte.
„Du bist nicht mal ein Vampir, Marcellus. Ich gehe.", meinte Elijah. Was ist, wenn ihm was passierte? Was ist, wenn Niklaus schon was passiert ist?! Was ist, wenn er sterben würde oder schon längst tot war? Ich würde ohne ihn zu Grunde gehen. Vor einer Woche hatte ich ihn noch für ein Monster gehalten, doch das war er gewiss nicht. Er war es noch nie gewesen und wird es auch niemals sein.
„Pass auf dich auf.", sagte ich an Elijah gewidmet und hatte mal wieder Tränen in den Augen, die ich schnell weg blinzelte. Er und Niklaus würden es schon gegen den Fremden schaffen. Sie waren eben nicht nur Menschen sondern Urvampire. Aber trotzdem hatte ich eine Heiden Angst um sie.
„Natürlich", antwortete er und gab mir einen Kuss auf meinen Handrücken. Wenn Nik hier wäre, würde er eifersüchtig das Gesicht verziehen. Ich musste leicht schmunzeln darüber, was ich dachte.
„Sie sind immer noch nicht zurück.", sprach Marcel seine Gedanken laut aus. Wir saßen direkt bei dem Eingang vom Anwesen, damit wir sie nicht verpassen würden, was zwar Irrsinnig war, aber uns war es gleich. Es waren mittlerweile mehrere Stunden vergangen und trotzdem war weit und breit nichts von den Jungs und Rebekah zu sehen. Die Angst um sie stieg in jeder Minute mehr. Je länger es dauerte desto mehr hieß es doch, dass etwas passiert war oder?
„Ich weiß", erwiderte ich und seufzte laut. Ich hatte nicht mal mehr Kraft das Weinen anzufangen. Diese Ungewissheit fraß mich von innen auf, als ich jedoch Stimmen vernahm und sofort nach vorne schaute, wo ein gesunder Klaus stand. Neben ihm stand Elijah, der Rebekah im Arm hielt, doch ich konnte erkennen, dass sie noch lebte, da ich das leichte heben und sinken an ihrem Brustkorb wahrnahm.
„Hast du mich vermisst Liebes?", fragte mich Niklaus mit seinem typischen schiefen Lächeln. Ich konnte nicht anders als auf ihn zu zu rennen und ihn in meine Arme zu schließen. Vor wenigen Stunden hatte ich ihm schon so nahe sein dürfen und nun nochmal. Es war einfach nur fabelhaft!
„Wie geht es ihr? Was ist geschehen?", fragte Marcel Elijah durcheinander. Rebekah! Ich hatte sie vollkommen vergessen. Eine gute Freundin war ich wohl ganz sicher nicht. Ich löste much deswegen von Niklaus, welchen es ein bisschen schmerzte mich loszulassen, doch Rebekah war nun wichtiger.
„Sie war gerade schon in einer Kutsche auf dem Weg nach sonst wohin, aber wir konnten den Mann ausschalten und Rebekah da rausholen. Wir haben keinen blassen Schimmer, was die Männer von euch wollten, aber das werden wir noch herausfinden. Darauf gebe ich dir mein Wort.", sagte Elijah in einer festen Stimme. Sie hatten den Mann 'ausgeschaltet'? Hieß das, dass sie ihn getötet hatten? Wahrscheinlich würde ich mich jetzt an so etwas gewöhnen müssen, aber könnte ich das überhaupt? Ich müsste es! Ich war eine Mikaelson und wenn das dazu gehörte, dann müsste ich es wohl akzeptieren.
„Lass uns reingehen.", meinte Niklaus nach einer Weile des Schweigens. Ich nickte nur, also gingen wir ohne etwas zu sagen hinein. Elijah brachte Rebekah auf ihr Zimmer, wo Marcel sich fertig auf den Stuhl neben ihr Bett setzte, Elijah ging danach wahrscheinlich auch auf sein Zimmer und Niklaus brachte mich auf meines.
Erschöpft zog ich mein dreckiges Kleid aus und blieb nur in dem Unterkleid. Es war einfach nur weiß und sollte für die Nacht genügen.
„Seit wann ziehen wir vor uns gegenseitig die Klamotten aus?", fragte mich Niklaus schelmisch. Ich hatte ihn ja komplett vergessen! Ich war so in Gedanken gewesen, dass ich nicht mal mitbekommen hatte, dass er immer noch mitten im Raum stand. Natürlich wurde ich knallrot, aber ich wusste nicht ob er es sehen konnte, da es schon dunkel draußen war.
„Bleibst du?", fragte ich ihn schüchtern. Ich wollte nicht alleine sein. Der Rückweg alleine war schon reiner Horror gewesen und nun noch alleine die Nacht verbringen? Ich könnte kein Auge zu tun und wenn dann hätte ich wahrscheinlich fürchterliche Albträume.
„Wenn du willst.", erwiderte er nachdem er wahrscheinlich überlegt hatte, ob es so eine gute Idee wäre mit mir in einem Bett zu schlafen. Es würde natürlich nichts zwischen uns passieren! Vor allem nicht, wenn ich so müde und erschöpft war. Es sollte etwas besonderes sein. Etwas, was man niemals vergessen würde.
Ich legte mich also in mein bequemes Bett, wo ich schon Probleme hatte die Augen aufzuhalten. Ich merkte nur noch, wie Niklaus sein Oberteil auszog, als er sich neben mich hinlegte und ich sofort zu ihm rückte, wo er schützend seine Arme um meinen kleinen Körper schlang. Es wäre mir eigentlich unangenehm mit so wenig Kleidung neben ihm zu liegen, doch in diesem Moment war es mir egal und nach diesem so langen und anstrengenden Tag schaffte ich es endlich einzuschlafen.
Hey (: Mal ein etwas längeres Kapitel. Würdet ihr nicht auch gerne in Klaus Armen einschlafen, vor allem wenn er Oberkörperfrei ist? xD Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und wie immer würde ich mich über einen Vote freuen. Bis Bald!
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top