20. Ausritt
„Ich kann nicht mehr.", jammerte ich, als ich wie üblich mit Elijah trainierte. Klaus hatte die Idee, damit ich mich falls etwas passiert verteidigen könnte. Ich hätte zwar keine große Chance bei so großen Männern, wie die Jungs waren, doch gegen jemanden meiner Größe könnte ich es vielleicht sogar schaffen. Ich hatte noch viel Training vor mir. Elijah war ein wirklich guter Kämpfer und Lehrer, weswegen er mir angeboten hatte, dass mir lehrte, was er kann.
„Quälst du schon wieder Ana.", sagte Klaus, der gerade aufgekreuzt war. Er machte sich immer zu lustig, wie schlecht ich war. Es war eben einfach Klaus Art. Er meinte es nie böse. Vor allem nicht bei mir. Ich glaube er mochte nich und ich mochte ihn auch sehr. Nicht so wie Elijah, sondern... ich weiß auch nicht genau wie. Es war so kompliziert zwischen uns.
„Wir sind gerade fertig geworden. Gut gemacht.", erwiderte Elijah strahlend. Er war immer zu stolz auf mich, wenn ich zum Beispiel das Klavierstück konnte, dass ich nie zuvor geschafft hatte zu spielen.
„Ich wollte nur fragen, ob du nachher mit mir ausreiten willst.", fragte er frei heraus.
„Klar.", antwortete ich. Ich fand es immer toll, wenn wir ausritten. Meine Stute Aurora, war ein wunderschönes Pferd. Ich hatte sie damals kennengelernt, als ich noch ganz frisch bei den Mikaelsons war.
Er schien sich ziemlich darüber zu freuen, dass ich etwas mit ihm unternehmen wollte. Es sah echt süß aus, wie er so da stand und breit grinste. Er war komplett anders als Elijah. Er war so attraktiv und hatte so etwas Böses an sich. Ich fühlte mich zu ihm irgendwie hingezogen...
„Ana beeil dich, Klaus ist schon draußen!", rief Marcel von unten, der natürlich sich mal wieder um Klaus sorgte. Das Verhältnis zwischen ihnen war, wie bei einem Vater und Sohn. Elijah und ich hatten zwar auch eine gute Bindung, doch da kamen wir nicht annähernd heran.
Schnell lief ich die Treppe hinunter, direkt an Marcel vorbei, als ich schon draußen ankam und halb über den Rasen rannte, als ich auch kurz vor dem Stall stolperte und auf meinem Gesicht gelandet wäre, wenn mich nicht zwei große Hände aufgefangen hätten.
„Alles okay?", fragte mich Klaus, dem anscheinend die großen Hände gehörten. Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem Entfernt. Mein Herz setzte einen Schlag aus. Ich spürte seinen Atmen auf meiner Haut. Sein Duft war einfach nur himmlisch. Ich schaute gradewegs in seine wunderschönen blaugrünen Augen, die mich ohne abzulesen, was er fühlte, fixierten.
Ich wusste nicht wie lange wir so da standen, aber irgendwann wandte er seinen Blick ab und räusperte sich. Für ihn war es also auch komisch. Was war das bitte?
„Lass uns los reiten, dann sind wir vor Sonnenuntergang wieder zu Hause.", sagte er, tat so, als wäre nichts geschehen. Es war ja auch nicht wirklich etwas passiert. Es war nur so...ich fühlte noch einfach zu ihm so angezogen. Ich wollte, dass seine Hände nicht nur meine Schultern berührten...WARTE WAS?! Was dachte ich denn bitte und seit wann empfand ich so für ihn? Empfand er auch so für mich?
Bei den Ställen angekommen holte Klaus meine schwarze Stute und seinen weißen Hengst. Klaus musste mir beim aufsteigen helfen, da ich viel zu klein und ungeschickt dafür war. Man könnte meinen, dass ich es nach all den Jahren gelernt hätte, aber nein.
Wir ritten bis zu einem kleinen Fluss, wo wir die Pferde an Bäume anbanden. Über den Fluss hinweg war eine kleine hölzerne Brücke. Um uns herum Blüten die herrlichsten Blumen, von Pfeilchen bis hin zu Hyazinthen.
„Wo gehen wir hin?", fragte ich, als wir die Brücke überquerten. Ich hatte keine Ahnung wo wir waren und wohin er wollte. Hatte er etwas geplant oder wollte er mir etwas zeigen? Anscheinend schon, denn er grinste nur verführerisch als Antwort. Nun war ich wirklich aufgeregt. Hier waren weit und breit nichts als Bäume und eben Blumen.
Wir liefen an einem großen Felsen entlang, bis wir bei einer kleinen Holzhütte ankamen. An ihr hing Efeu herunter. Das Dach, welches auch aus Holz war, war voll mit Moos bewachsen und hatte sogar einen kleinen Schornstein. Ich mochte es sofort.
„Wollen wir reingehen?"
„Klar.", antwortete ich, war ziemlich verwirrt warum er mir diese kleine Hütte zeigte. Wir gingen also in die Hütte hinein und sofort war ich in einer ganz anderen Welt. Von innen sah es nicht mehr so alt und verwuchert aus. Die Wände waren in einem Pastellbraun gestrichen und an ihnen hingen gemalte Bilder. Im Raum stand noch ein kleiner Tisch mit zwei passenden Stühlen, auf dem Boden lag ein rot weißer Teppich, der den ganzen Raum ausfüllte. Gegenüber der Tür war ein Backsteinkarmin, der noch etwas Holz hatte, welches einsatzbereit wirkte. Vor dem Karmin stand ein Sessel, welcher sehr einladend wirkte. Neben dem Karmin war ein großes Bücherregal. Ich liebte lesen über alles, aber ich verstand nicht warum Klaus mir das hier zeigte. Was sollte das?
„Gefällt es dir?"
„Ja, es ist wunderschön, aber warum zeigst du mir das?", fragte ich verwirrt nach, denn was sollte das alles? Warum zeigte er mir diese Holzhütte mitten im nirgendwo?
„Elijah und ich dachten, dass du mal eine Pause von uns gebrauchen könntest, weswegen wir dir eine kleine Hütte eingerichtet haben. Ich hoffe sie gefällt dir, wenn nicht dan-"
„Sie ist perfekt.", sagte ich gerührt von ihrer Geste. Ich ging auf Klaus zu und nahm ihn in die Arme. Es bedeutete mir so viel. Ich musste einfach mal zur Ruhe kommen und hier konnte ich das gut.
Nach kurzer Zeit lösten wir uns wieder voneinander und gingen wieder raus. Draußen war es aber schon dunkel. Wie lang waren wir denn bitte in der Hütte gewesen? Klaus wirkte nachdenklich, als er jedoch sagte, dass wir nicht mehr reiten könnten und dass wir ja gleich mal die Hütte einweihen könnten. Ich stimmte zu, denn das könnte wirklich super werden, doch Klaus und ich alleine in einer kleinen Hütte? Ob das so gut ausgehen
würde...
Hey (:
Könnt ihr es glauben, dass das schon das zwanzigste Kapitel ist? Ich nämlich überhaupt nicht. Ich habe momentan eine kleine Schreibblockade ): Hoffentlich geht die bald wieder weg.
Bis Bald!
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