16. Plagende Träume

Ich lief so schnell ich konnte, doch als ich dachte, dass ich ihn losgeworden war, tauchte er direkt vor mir vor. Um mich herum waren Häuser und ich stand auf einer Straße. Es wirkte alles so leblos hier, dass mir ein Schauer über den Rücken lief. Er war doch gerade noch hinter mir gewesen. Wie war das möglich? Er schlug mir so doll ins Gesicht, dass ich auf den Boden viel. Er trat immer und immer wieder in meinen Bauch. Ich spuckte Blut und flehte ihn an aufzuhören, aber das tat er nicht...

„ANA!" Sofort setzte ich mich auf, lag nun nicht mehr auf dem Boden, sondern saß in meinem Bett. Es war nur ein Traum gewesen, doch trotzdem wusste ich, dass diese nun öfters kommen würden. Der Fremde war der Mörder meiner Eltern und hatte auch versucht mich umzubringen. Das war wirklich passiert. Zittrig atmete ich aus, faste mir perplex an den Bauch, der es aber gut ging.

Ich blickte grade Wegs in Klaus wunderschönes Gesicht, welches mich besorgt musterte. Was machte er hier? „Du hast geschrien und ich habe mir Sorgen gemacht, also wollte ich dir dein Leid ersparen, indem ich dich aufweckte.", erklärte er mir. Gerührt sah ich ihn an, wusste nicht, warum er auf einmal so aufmerksam war, warum ich ihn auf einmal so interessierte, doch das würde ich noch herausfinden.

„Danke"
„Immer wieder gern, Prinzessin." Prinzessin? Er bezeichnete sich selber zwar immer selber als König von New Orleans, aber das er mich Prinzessin nannte war neu. Ich fand es unerwartet süß.

Wir saßen einfach nur so da. Er im Mondschein und ich in der völligen Dunkelheit. Ich konnte es nicht lassen in seine Augen zu sehen, doch bereute es sofort. Sein Blick lag immer noch voll mit Sorge, aber er war trotzdem so intensiv. Ich konnte nicht mehr weg sehen. Ich war wie gelähmt, war wie die Beute, die von einem Raubtier gejagt wird.

„Ich sollte gehen.", sagte er und wendete seinen Blick von mir ab. Hatte ich etwas falsch gemacht? Warum war das für mich so enttäuschend? Ich kannte ihn doch kaum, ritt manchmal mit ihm aus, aber da redeten wir nicht wirklich viel.

„Geh nicht.", flehte ich ihn an, war selber über meine Zuneigung zu ihm Verwundert, aber alleine daran zu denken, dass ich alleine sein müsste, jagte mir eine schreckliche Angst sein. Was wäre, wenn er wieder kommen würde? Es war zwar recht unwahrscheinlich, aber die Chance bestand.

Er schien verwundert über meine Aussage zu sein, Ringer kurz mit sich selbst, als er aber schlussendlich nickte und ich mich wieder unter die Decke kuschelte. Er setzte sich in meinen Sessel. „Schlaf jetzt.", sagte er und beruhigt, dass ich nicht alleine war, dass ich in Sicherheit war, schlief ich ein. Diesmal plagten mich nicht Albträume und darüber war ich sehr erleichtert. Morgen würde noch ein langer Tag kommen, da ich genau erzählen müsste was passiert war. Alleine daran zu denken war beängstigend.







Verschlafen öffnete ich meine Augen, war vom Sonnenaufgang geweckt worden. Es war atemberaubend. Mein Zimmer war auf der Seite des Hauses, auf der man einen schönen Blick auf den Wald hatte. Ich liebte mein Zimmer und den Wald. Zu ihm hatte ich schon immer eine Verbundenheit gespürt, die ich nie ganz deuten konnte.

„Es ist schön was?" Überrascht guckte ich zu Elijah, der auf dem gleichen Platz saß, wo Klaus die Nacht verbracht hatte. Warum war er nicht mehr da? Bestimmt hatten sie getauscht, damit Klaus auch noch ein bisschen Schlaf bekam. Es war okay. Ich vertraute beiden sehr.

„Ja, sehr."
„Wie geht es dir? Hast du irgendwelche Verletzungen? Hat er... hat er dir wehgetan?", brachte er gequält hervor. Er fühlte sich schuldig. Er fühlte sich wirklich schuldig.
Nein nein nein nein nein! Es war ganz sicher nicht seine Schuld. Niemand konnte dafür was. Man hätte es ja nicht ahnen können.

Also stand ich auf, um ihm Vernunft einzureden, doch als er da so vor mir stand, umarmte ich ihn einfach. Ihm ging das sehr nahe. Ich war für ihn wie ein Kind und er war für mich wie ein Vater. Natürlich würde er niemals meinen leiblichen Vater ersetzen können, aber trotzdem liebte ich ihn sehr. Er tat so viel für mich und er sollte mich leiden müssen. Vor allem für Dinge, für die er nicht kann.

„Es ist doch nicht deine Schuld Elijah. Nur er hat Schuld.", sprach ich beruhigend auf ihn ein. „Was ist eigentlich mit ihm passiert?", fragte ich nach, wollte Rache, wollte, dass er dafür leiden würde. So kannte ich mich garnicht und es machte mir eine Heiden Angst ein so zu denken.

„Ich hatte so eine Angst um dich.", gab er zu, ignorierte einfach meine Frage, doch das würde ich früher oder später herausfinden.
Die Frage war nur, warum er es getan hatte. Was hatte meine Familie getan, damit sie kaltblütig ermordet wird? Ich hatte nie mitbekommen, dass sie irgendwelche Feinde hatten. Sie waren vernünftige Leute gewesen, die jeglichen Streit vermieden. Es müsste aber tiefgründig sein. Sehr tiefgründig...

Halli hallo (:
Was läuft da bei Klaus und Ana und warum hat er nur versucht sie umzubringen? Fragen über fragen, wo ihr bald die Antworten erfahren werdet. Ich habe außerdem mal wieder das Buchcover geändert und finde es sieht garnicht so schlecht aus. Vielleicht bleibt es dieses Mal für immer xD
Bis Bald!

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