10. Kleidersuche
Es waren nun ein paar Tage vergangen, seit Marcel zurück war und schon war das Haus wieder voller Leben. Marcel hatte Klaus etwas aufgemuntert, da mit ihm irgendetwas nicht stimmte. Jedenfalls war jetzt wohl wieder alles in Ordnung bis auf, dass ich kein Kleid für den Ball hatte! Klaus wollte unbedingt einen Wilkommensball für Marcel feiern und natürlich müsste ich da auch hingehen.
Das Problem war nur, dass ich kein Kleid hatte! Woher auch? Ich mochte es nicht auf Bälle zu gehen. Sie waren so laut und man musste tanzen, was ich ganz und garnicht konnte. Elijah wollte es mir mal beibringen, doch ich war ein Hoffnungsloser Fall.
Schlecht gelaunt ging ich zu Elijah, um ihn zu fragen ob er ein Kleid hätte. Das war zwar absurd, aber ich hatte keine andere Wahl.
Vielleicht hatte er noch eins von Rebekah.
Ich hatte sie nie kennenlernen dürfen.
Anscheinend war sie immer noch auf Reisen.
Vielleicht würde sie uns irgendwann mal besuchen, doch das war recht unwahrscheinlich, da sie in den letzten sieben Jahren auch nicht gekommen war, doch Hoffnung hatte ich nach wie vor.
Im Wohnzimmer angekommen war natürlich niemand, weswegen meine Stimmung immer schlimmer wurde. Wo konnte er nur sein?
„Wen suchst du Liebes." Ich hätte fast aufgeschrien, als Klaus plötzlich hinter mir stand. Anscheinend liebte er es mich zu erschrecken, da er recht erheitert von meiner Reaktion wirkte.
„Ich suche Elijah.", antwortete ich etwas zu leise, was irrsinnig war, da ich schon fast mein halbes Leben hier wohnte und immer noch recht schüchtern in seiner Gegenwart war.
„Er ist mit Marcel unterwegs, wahrscheinlich unterrichtet er wieder die Kunst des Schwertkampfes. Du wirst dich wohl mit mir herumschlagen müssen. Also was wolltest du von ihm?"
„Ich brauche ein Kleid.", sagte ich freiheraus, denn vielleicht hatte er ja noch irgendwo eins übrig.
„Ich hätte da etwas.", antwortete er.
Seine Augen funkelten leicht, nur warum wusste ich nicht.
Er ging in einen kleinen Raum, wo er eine hölzerne Kiste aus einem Schrank holte, welche sehr alt wirkte. Gespannt guckte ich ihm zu, wie er sie öffnete, als auch schon ein wunderschönes grünes Kleid zu sehen war. Oben rum war es eng, doch ab der Taille ging es dann aber in die Breite. Es war das schönste Kleid, welches ich je gesehen hatte.
„Gefällt es dir?", fragte er mich deutlich neugierig, als wäre er ein kleines Kind, welches auf den Nachtisch wartete. Anscheinend war ihm das wirklich wichtig, wie es mit gefiel.
„Es ist atemberaubend."
„Das ist schön zu hören. Der Ball ist heute Abend um 18:00 Uhr. Wir sehen uns.", sagte er noch schlicht, als er mir auch schon das Kleid in die Hände drückte und davon lief. Was war denn jetzt schon wieder sein Problem?
Schließlich lief ich mit dem Kleid in der Hand zurück in mein Zimmer, wo ich mich auf mein Bett setzte und ein Buch laß. All die Jahre war es mein Lieblingsbuch gewesen. Es handelte von einem jungen Mädchen, welches unsterblich verliebt in einen bösen Wikinger war. Sie opferte alles für ihn und am Ende sogar ihr Leben. Wie könnte man denn für jemanden sein Leben opfern? Natürlich liebte ich Elijah, Marcel selbst Klaus, doch würde ich mich für sie opfern?
Als ich es das gefühlt hundertste mal gelesen hatte, machte ich mich fertig für diesen Ball.
Ich zog mir das Kleid von Klaus an und steckte meine schwarz braunen Haare hoch. Zum Schluss setzte ich mir noch die Blumenkrone auf den Kopf, welche ich heute Morgen selbst gemacht hatte.
Das würde ja mal was werden...
Hey (:
Ein etwas kürzeres Kapitel auch nicht wirklich spannend, doch in dem nächsten Kapitel ist der Willkommensball für Marcel.
Bis Bald
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