Kapitel 7 || BOSS BITCH
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Ich bin normalerweise wirklich nicht der Mensch der am Morgen schlechte Laune hat aber nachdem ich heute morgen von lauten Dusch-, Rasier- und Gürtelschnallen Geräuschen geweckt wurde war meine Stimmung einfach schon direkt im Eimer.
Witzig das Taehyung kein Wort sagt aber trotzdem beim aufstehen lauter sein kann als alles andere.
Nun saßen wir hier also.
Am Frühstückstisch.
Selbstverständlich gezwungenermaßen.
Ich wollte gerade anfangen den Obst Teller zu essen als ich aus dem nichts von Taehyung seiner Stimme erschreckt wurde:
„Ist das alles...?"
Mein Kopf schoss zu ihm hoch und obwohl er mir eine Frage gestellt hatte glotzte er trotzdem in sein Handy hinein.
Ich setzte ein Fake Lächeln auf.
„Gut zu wissen das du doch sprechen kannst. Ich hatte nämlich schon angefangen zu glauben du wärst Taubstumm, wies aussieht bist du es aber glücklicherweise nicht. Was ein Wunder..."
Rollte ich beim letzten Satz meine Augen, mein Blick schwankte nach draußen in den Garten.
„Nur komisch das du anscheinend bloß eine Stimme haben zu scheinst wenn du dich über etwas beschweren kannst."
Ich meine, okay der Obst Teller ist nicht gerade das krasseste Frühstück aber ich kann auch nichts dafür das der Kühlschrank nichts anderes bietet.
Tatsächlich flog Taehyung sein Gesichts nun in meine Richtung und er starrte mich mit einem monotonen Blick an.
Ich verstand was er hören wollte und seufzte...
„Wenn du es genau wissen willst, unsere Eltern hatten die blühende Idee das wir uns doch ab sofort nur noch pflanzlich ernähren sollen damit wir auch schön schlank bleiben."
Sprach ich die komplett absurde Idee aus und erwartete eigentlich das Taehyung es genauso krank fand wie ich.
Allerdings nahm er stattdessen ohne weiteres die kleine Gabel in die Hand und murmelte.
„Wenn Vater es sagt wird es schon richtig sein."
Ich konnte meine Ohren nicht trauen.
„Äh, was? Du hast dich vor 2 Minuten noch beschwert und auf einmal befürwortest du diese Sache...?"
Zog ich meine Augenbrauen hoch, eine Antwort bekam ich nicht.
Ich schatte Taehyung dabei zu wie er den ganzen Obst Teller leer aß.
Ich konnte nur den Kopf schütteln.
Was eine Meme, macht alles was sein Papi ihm befielt.
Wäre er ein richtiger Mann hätte er sich bei dieser Ehe Sache auch durchsetzen und sagen können er will das alles hier nicht.
Aber nein.
Er macht ja brav bei allem mit und nur weil er sich nicht durchsetzen kann muss ich nun auch hier sitzen und mich quälen.
Danke dafür.
„Mir ist der Appetit vergangen."
War das letzte was ich sagte bevor ich aufstand und ging.
•••
Der Tag ist nicht zu 100% scheiße.
Wieso?
Heute habe ich Taekwondo und wer sich erinnert weiß was das heißt.
Ich darf mich heute endlich richtigen Herausforderungen stellen.
In der umkleide zog ich mir also meinen roten Gürtel um und betrachtete mich noch ein letztes Mal im Spiegel.
Heute bin ich absolut dazu bereit meine Aggressionen rauszulassen, komme was wolle.
Ohne weiteres verließ ich also den Raum und traf kurz darauf auch schon auf meine Trainerin.
„Jetzt ist noch deine letzte Chance um zu flüchten. Sicher das du dich dazu gewachsen-"
Wollte Joona schon wieder anfangen aber ich unterbrach sie direkt.
„Mehr als gewachsen."
Versicherte ich ihr und klang dabei äußerst selbstsicher.
Joona schaute mich noch für einige Sekunden an bis sie dann schlussendlich nachgab.
„Wie du meinst, gib aber nachher nicht mir die Schuld wenn du 4 Knochen Brüche hast."
Ich konnte bei dieser Aussage nur lachen.
„Ich hab keine Knochenbrüche, ich verursache sie höchstens."
Verspürte ich keinen Schimmer Angst.
Es dauerte nicht lange und da standen ich und Joona auch schon im Raum der Männer.
Hier sah es nicht nur ganz anders aus wie bei den Frauen, sondern die Aura war ebenfalls verändert.
Man spürte förmlich das es den Leuten hier ernst ist und das keiner hier ist um zu verlieren.
Mir gefällt das.
Ich fühle mich hier richtig.
Ein paar Männer wärmten sich schon auf während andere auf den Boxsack einschlugen.
„Männer, aufgepasst!"
Rief Joona kurzerhand durch den Raum und jeder drehte sich zu ihr.
Automatisch erblickten sie nun auch mich und man konnte an den Blicken sehen das einige überrascht und manche...grinsten einfach bloß dreckig?
Ich ignorierte die Blicke und hörte stattdessen Joona zu.
„Ihr habt eine neue Konkurrentin, sollte sie sich heute beweisen wird sie in Zukunft in dieser Gruppe bleiben."
„...aber sie ist doch eine Frau?"
Fragte einer aus der Ecke und Joona nickte.
„Das stimmt aber Lucia hat sehr viel Erfahrung was Taekwondo betrifft. Sie ist die beste Schülerin die ich jemals unterrichten durfte-"
„Ihr solltet mich nicht unterschätzen."
Beendete ich den Satz für Joona während ein kleines schmunzeln auf meinen Lippen lag.
Ich weiß zu was ich fähig bin und es ist nicht wenig.
„Ich kämpfe doch gegen keine Frau."
Runzelte einer die Stirn und ich kreuzte meine Arme vor der Brust.
„Angst zu verlieren?"
Zog ich meine Augenbrauen hoch und der Mann schüttelte sofort energisch den Kopf.
„Selbstverständlich nicht-"
„Perfekt. Er wird mein Gegner für meine erste Runde werden."
Kündigte ich nun direkt an da ich wusste das er nun nicht mehr nein sagen kann.
Er würde sich bloß blamieren.
Augen rollend meinte er dann nun.
„Schön, du wolltest es ja nicht anders. Heul nachher nicht rum wenn du heulend auf dem Boden liegst."
War dieser Typ viel zu sehr von sich selbst überzeugt.
„Wird schon nicht passieren."
Schließlich gingen wir beide dann in Stellung während Joona neben uns stand.
„Bereit?"
Wir beide nickten.
„Möge die erste Runde beginnen."
Schlug Joona mit ihrem Stab nun auf die Gold Fläche drauf um den Kampf offiziell zu beginnen.
Der laute Ton verschwand nach wenigen Sekunden, das Match startete nun.
„Ich werde sanft mit dir-"
Lies ich den Typ garnicht ausreden sondern verpasste ihm direkt einen Side Kick in den Bauch der ihn anscheinend überraschte da er direkt etwas zurück fiel.
Ich nutzte seine Abwesenheit und verpasste ihm zusätzlich noch einen Front Kick ins Kinn.
Ein lautes Keuchen verließ seinen Mund.
Um meine Performance zu beenden machte ich dann schlussendlich noch einen 360 grad Sprung wobei mein Fuß direkt in seinem Gesicht landete und ihn unweigerlich zu Boden schickte.
Einige Sekunden herrschte komplette Stille im Raum, jeder war schockiert von meiner Leistung.
Zurecht.
„Na, wer ist der nächste mutige freiwillige?"
Schaute ich mich um und erblickte lediglich beängstigte Gesichter.
Luschen.
„Ich."
Ich drehte meinen Kopf in die Richtung aus der die Stimme kam und war überrascht, allerdings nicht ängstlich einen breit gebauten Mann zu sehen der nun auf mich zugelaufen kam.
„Ich scheue vor keiner Herausforderung zurück."
Grinste er und ich antwortete.
„Mir gefällt dein Enthusiasmus aber sicher das du es mit mir aufnehmen kannst?"
„Sollte nicht eher ich derjenige sein wo diese Frage stellt?"
Sah er auf seinen muskulösen Körper hinunter aber ich konnte nur lachen.
„Im Taekwondo geht es nicht um den Körperbau sondern um das schnelle, schlaue und gerissene denken."
„Ich sehe, du kennst dich aber ganz schön gut aus. Mal sehen ob du praktisch genauso fit bist wie theoretisch."
Grinste er.
Ich ging nicht weiter auf diese überflüssige Aussage ein da ich schon bewiesen habe das ich theoretisch auf dem besten Stand bin.
Aber anscheinend will er es doch nochmal am eigenen Leib spüren.
„Die zweite runde findet im Nahkampf statt. Macht euch also bereit."
Sprach Joona.
„Mein Name ist übrigens Cole."
Hauchte Cole in mein Ohr während er seine Hände auf meinen Hüften ablegte.
Ich tat das selbe auf seinen Schultern während ich schon scannte wo seine möglichen Schwachstellen liegen könnten.
„Schön aber wer hat gefragt?"
Diese ‚freche' Aussage von mir schien dem muskulösen garnicht zu passen.
Wahrscheinlich habe ich sein Ego so sehr damit verletzt das ich nicht eine der Frauen bin die total auf seinen Biceps abfahren.
Sorry, aber ich bin echt kein Fan von diesen übermäßigen Muskeln Paketen.
Natürlich sind Muskeln an Männern attraktiv, keine Frage, aber wenn es übertrieben ist ekelt mich das an und ich empfinde das als ab turn.
Selbstverständlich darf jeder so sein wie er will aber mich persönlich macht das so garnicht an.
Cole schien wütend zu sein, sehr wütend.
Eher frustriert.
Das einzige was ich deswegen tun konnte war zu grinsen.
„Ist dein armes, kleines Ego jetzt etwa gebrochen, mhm?"
Flüsterte ich und was als nächstes passierte war unerwartet.
Joona hatte noch nicht mal die Gold Scheibe geschlagen, da packte mich Cole aus dem nichts zwischen meinen Beinen und Ja, damit meine ich mitten in meinen Intimbereich.
Er zog mich schlagartig an seine Brust und gerade als ich versuchen wollte mich von ihm zu lösen verpasste er mir einen harten Schlag auf meinen Hintern.
„Rede nie wieder so mit mir!"
Schrie er mir mitten in mein Gesicht, packte mich an meinem Arm und warf mich ohne weiteres zu Boden.
Ich landete auf meinen Knien und Händen als ich spürte wie ich plötzlich an meinem Pferdeschwanz gepackt wurde.
„Hoffentlich war dir das Lektion genug."
Ich schaute mich um aber niemand von diesen feigen Männern machte etwas gegen dieses Monster vor mir.
Also musste ich mir mal wieder selbst helfen.
„Das nennst du Lektion? Also für mich war das flirten aber ohne Erfolg."
Schaute ich zu ihm hoch, kein Schimmer Angst in meinen Augen.
Selbst als er seine flache Hand erhob und ich wusste was mir gleich blüht schloss ich lediglich meine Augen.
Ich wartete bis es kommt aber nichts.
Das einzige was ich hörte war ein lauter Knacks und ein tiefer Schrei der kurz darauf folgte.
Ich öffnete meine Augen und zu meiner Überraschung lag Cole nun vor mir auf dem Boden.
Er hob sich mit einem schmerzerfüllten Gesicht den Rücken.
„Fuck ey, meine Wirbelsäule!"
„Ach, sieh mal einer an. Wer liegt den hier jetzt heulend auf dem Boden?"
...Warte.
Diese Stimme, sie ist mir zu bekannt...
Sofort blickte ich hoch und tatsächlich...
Jeon Fucking Jungkook.
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Lucia und ich sahen uns für einige Sekunden in die Augen bis sie letztendlich aufstand und plötzlich davon rannte.
Verständlich nach der Aktion von diesem breiten Bullen hier.
Und ich mein das nicht positiv.
„Junge, was ist falsch mit dir?! Ich dachte wir wären Kollegen!"
Schrie mich Cole nun vom Boden aus an und ich zuckte nur mit den Schultern während ich meinen Schwarzen Gürtel richtete.
„Kann sein aber weißt du, ich bin nicht so der Fan von sexueller Belästigung."
Schüttelte ich den Kopf.
Der soll froh sein das ich ihm nur einen Side Kick in die Wirbelsäule verpasst habe.
Das war noch garnichts.
Gut, seine Wirbelsäule ist jetzt auf jeden Fall durch aber was soll's.
Ich rollte meine Augen als plötzlich 2 von Cole seinen Freunden an geeilt kamen und ihm hoch halfen.
Lächerliche Mitläufer.
Ohne weiteres verließ ich dann den Trainingsraum und gerade als ich mich in die umkleide begeben wollte wurde ich plötzlich von jemandem am Arm gepackt und in den nächsten Abstellraum gezogen.
„Was zum Fick sollte das eben?"
Es war zwar dunkel aber ich konnte Lucia trotzdem etwas erkennen.
Sie stand mit gekreuzten Armen vor mir.
„Das letzte mal wo wir uns gesehen haben hast du mir noch versprochen das du mich töten wirst und heute...? Bleib mal bei einer Sache!"
Schrie sie mich förmlich an und ich runzelte meine Stirn.
„Erstens, wie soll ich dich hier töten...? Und zweitens, für mich gibt es einen Unterschied zwischen jemanden töten und jemanden sexuell missbrauchen."
Lehnte ich mich hinter mir an der Wand zurück.
„Schön für dich aber ich kann mich auch wunderbar selbst verteidigen. Ich brauch dich nicht dazu."
Tat sie mal wieder einen auf super stark und selbstbewusst.
„Er hat dich überwältigt, da gab's nicht mehr viel was du hättest tun können."
„Ich-"
„Ok, hör zu."
War ich nun derjenige der meine Hände links und rechts von ihrem Kopf an die Wand drückte.
„Glaub mir wenn ich dir sage das ich liebend gern dein Blut fließen sehen will und das literweise aber ich werde nicht dastehen wie diese anderen Flaschen da drin und dabei zusehen wie eine Frau missbraucht wird. Sogar wenn es du bist, meine größte Feindin."
Waren unsere Gesichter nun gefährlich nah aneinander, so nah das ich Lucia ihren aufgeregten Atem gegen meine Lippen spüren konnte.
„Ich hab die Macht etwas tun zu können also mach ich es auch-"
„Ja, ok. Ich hab's verstanden. Trotzdem bist du daran schuld das Joona mich jetzt wahrscheinlich wieder zu den Mädchen schicken wird."
Ich drehte meinen Kopf etwas zur Seite.
„Wo du auch hingehörst-"
„Nein, du Arschloch! Du verstehst das doch alles garnicht."
Schubste sie mich nun gegen meine Brust aber ich rührte mich keinen Zentimeter.
„Ich habe so lange dafür gekämpft das ich zu den Jungs gehen darf weil ich größere Herausforderungen wollte und jetzt, jetzt ist alles kaputt."
Seufzte sie zum Ende hin und irgendwo konnte ich sie ja sogar verstehen.
„Wenn du wirklich bei den Jungs mithalten willst..."
Entfernte ich mich nun etwas von ihr.
„Brauchst du noch viel Übung."
„Übung? Ich hab den roten Gürtel du voll Idiot. Ich glaube Übung hab ich definitiv genug nach 20 Jahren Taekwondo."
„Ich meine nicht diese Art von Übung."
Verstand sie nicht was ich ihr damit eigentlich sagen will was Lucia zu nerven schien.
„Sag es jetzt bevor ich den Besen dort nehme und dir eins über haue damit."
Ein kleines, tiefes Lachen verließ meinen Mund.
„Dein Mundwerk ist das Problem. Du bist zu frech-"
„Tja, Pech. Leb damit...oder auch nicht."
Wollte sie gerade nachdem Tür Henkel greifen da hob ich sie am Handgelenk fest.
„Ich meine damit wer so einen vorlauten Mund hat muss auch lernen wie man einen boshaften Körper hat. Dein Körper muss genauso reagieren wie dein Mund es tun würde."
„Das tut er-"
„Nein. Tut er nicht. Du denkst zu viel nach bevor du etwas tust aber das kannst du mit denen da drinnen nicht bringen. Da heißt es nämlich handeln oder du liegst auf dem Boden. Willst du dir diese Blamage wirklich antun?"
Zog ich meine Augenbrauen hoch.
„...Wieso sagst du mir das alles?"
Wollte Lucia nun wissen und ich antwortete.
„Weil ich dir einen Deal vorschlagen will."
Kam es nun aus mir heraus was Lucia sehr zu verwirren schien.
„Deal? Mit dir? Träum weiter, Jeon."
„Gut, dann wirst du eben für immer im My Little Pony Club bleiben müssen."
Meinte ich damit die Mädchen Taekwondo Gruppe was Lucia dazu brachte sich meinem Griff zu entreißen und die Augen zu rollen.
„Was für ein Deal."
„Ich helfe dir dabei deine Taekwondo, beziehungsweise Selbstverteidigung zu verbessern und wenn ich sehe das du bereit bist werde ich mit Joona reden das sie dich zu uns lässt."
Ich bin praktisch gesehen Joona ihr Lieblings Schüler von den Jungs.
Ich kann ihr alles sagen und sie würde es tun.
Meine Worte wiegen viel bei ihr.
„Warum solltest du das tun? Du hasst mich doch-"
„Gott, und wie ich dich hasse. In meinen Augen bist du eine nervige kleine Göre aber du hast etwas was ich will, was ich brauche."
Trat ich nun wieder auf sie zu.
Meine Hand schweifte ihre schmale Hüfte entlang.
„Das wäre...?"
„Dein Körper."
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