𝐂𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫 𝟐𝟎
"Wer ist der Don der Familie, warum weiß ich nichts mehr davon? Er wurde geändert und ich muss ihn umbringen, das ist meine Aufgabe."
Ich schluckte hart. Lorenzo hat mir in der letzten Zeit gar nichts mehr davon erzählt. Aber ich wusste, dass sein Vater erschossen wurde, das hieße, einer der Söhne müsste jetzt der Don der Familie sein.
"Ich bin der Don. Don Lorenzo." Er streckte seine Hand aus.
Okay, das hier alles war definitiv zu viel für mich. Mein Atem ging so schnell, dass er manchmal sogar einfach stoppte...
"Was hast du mit meiner Tochter vor?" Vaters ruhige Stimme machte mich nervös und ich fragte mich, ob es nicht eine gute Idee wäre, diese Halle zu verlassen. Die angespannte Stimmung konnte man nicht übersehen, die Menschen, die hier voher noch saßen, haben diesen schrecklichen Ort nicht ohne einen Grund verlassen.
"Ich möchte sie zu meiner Frau machen. Wenn Sie meinen, sie könnten mich aufhalten, dann liegen sie ganz eindeutig fal-"
Ein Schuss der Waffe meines Vaters beendete nicht nur Lorenzos Satz, sondern auch sein Leben... Ich schlug mir meine Hand auf den Mund, als mein eigentlich-Zukünftiger, wie automatisch nach hinten fiel, doch auch mein Versuch ihn aufzufangen, scheiterte. Ich fiel mit ihm auf den Boden und meine Arme um ihn immer noch geschlungen.
Ich schluchzte und weinte, doch meinen Vater interessierte es nicht.
"Du... Bist... Du bist ein Mörder... Du bist ein verfickter Mörder!!!", schrie ich es mir aus der Kehle, aber als ich aufschaute sah ich nur das kalte und und regungslose Gesicht meins Vaters der mir noch nicht einmal einen Blick würdigte-
Was ein verfickter Wichser dachte ich mir.
Ein paar Minuten vergingen, Lorenzo in meinem Armen, sowie sein Blut auf meinem weißen Hochzeitskleid war zu sehen. Plötzlich drehte sich mein Vater um, blieb jedoch auf dem Weg zum Ausgang stehen.
"Celiné.", sagte er, ohne sich umzudrehen. "Du kannst jetzt mitkommen. Wieder mit nach Hause. Aber du musst nicht. Meine Aufgabe ist erledigt. Du hast mich lediglich zu meinem Ziel geführt. Du darfst gerne auch später noch einmal bei Mario einsteigen, er wird mit einem schwarzen SUV vor der Halle auf dich warten. Gut gemacht, Tochter."
Abrupt sah ich nur noch verschwommen. "Du verarscht mich gerade, oder?"
"Achte auf deinen Wortschatz und wie du ihn gegenüber mir an-"
"DU MISSGEBURT VERARSCHT MICH GERADE, ODER?", entging es mir lauter als gedacht.
Ich atmete vorsichtig ein, als er sich langsam umdrehte. "Wie war das?"
Doch es juckte mich nicht. Sollte er doch versuchen mich umzubringen, noch besser, zu erschießen. Dann könnte ich mir den ganzen Scheiß hier noch sparen.
"Du hast schon richtig gehört." Meine Stimme klang nicht mehr quitschig, weder noch naiv oder unsicher. Meine Stimme klang so fest wie noch nie und so reif wie noch nie. "Du wirst mich nie wieder Zuhause sehen, das verspreche ich dir, Vater."
Auf einmal erinnerte ich mich, dass Lorenzo mir mal gesagt hatte, er hätte überall und egal, wann, eine Waffe bei sich.
Ob er die auch während unsere Heirat bei sich trug?
Ich bückte mich schnell zu seiner Hosentasche und im nächsten Moment richtete ich die Waffe auf den Mann, der mein Leben nach und nach nur ruinierte.
Doch er bleib stehen, ohne auch nur eine Regung. "Celiné, egal, was du jetzt tust. Verstehe doch bitte, dass du einfach nicht gewinnen kannst." Er atmete voller falscher Mitleid tief aus. "Ich bin und bleibe stärker als du. Und du würdest deinen Vater doch nicht etwa erschießen wollen, oder?" Er schmollte seine Lippen und dachte wohl, dass ich das hier nicht ernst meinen würde. Doch das tat ich, und zwar mit meinem ganzen Herzen.
Ich entsicherte die Waffe und hielt sie weiterhin auf ihn.
"Ach, was rede ich denn da nur? Ihr Frauen hättet viel zu sehr Angst davor. Wie kommt sowas mir bloß in den Sinn, hm? Ihr könnt nichts, als Gefühle zu zeigen und rumzuheulen. Ihr seid wie kleine Haustiere." Er fing an zu lächeln, doch bei mir reißten alle Geduldsfaden und es dauerte nur vielleicht zwei Sekunden bevor ich ihn mit den Kugeln der Pistole durchlöcherte.
Hm. Traurig für ihn, dass das seine letzten Worte waren dachte ich mir voller Erleichterung.
Ein paar weitere stille Minuten vergingen, als Männer in schwarzen Anzügen auf meinen Ehemaligen Vater und auch Lorenzo zugingen, sie packten und in schwarze Autos legten.
Ich fragte sie nichts, ich wollte diese Zeit lieber für Gedanken, als für Worte verschwenden.
Das war anscheinend mein Ende. Die Menschen, die ich am meisten liebte, waren tot und ich...
Ich wollte es auch sein, um bei ihnen zu sein, vor allem bei meiner Mutter und Lorenzo...
Ich schüttelte meinen Kopf, damit die lästigen Gedanken aus meinem Kopf verschwanden.
Tränen liefen mir über die Wangen und es dauerte nicht lange ehe ich auf dem Fußboden der Halle einschlief.
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