tape twenty 🎬

pov. Taehyung

Ich wusste nicht was ich von der ganzen Sache halten sollte. Dieser Mark war zwar nett aber irgendwie war das Verhältnis zwischen ihm und Jungkook seltsam, dafür das sie nur "Freunde" waren. Die Fahrt fiel relativ ruhig aus. Mark spähte nur ab und an über den Rückspiegel zu mir nach hinten, was mich irgendwie ziemlich verunsicherte. Jungkook zischte ihm aber daraufhin irgendetwas leises ins Ohr, danach schien er sich zum Glück nur noch auf den Verkehr zu konzentrieren.

Ich atmete tief aus und starrte die restliche Zeit aus dem Fenster. Der Sturm war wirklich heftig. Der aufkommende Wind peitsche die Zweige der Bäume in die unterschiedlichsten Richtungen und dicke Regentropfen prasselten unaufhörlich gegen die Scheiben. Die Scheinwerfer des Autos konnten kaum den trüben Regenschleier durchdringen, es fiel einem wirklich schwer etwas zu erkennen.

Mein Gedanke, welche mich stetig an Jungkooks Geständnis erinnerten, löste ein unaufhaltsames kribbeln in mir aus und eigentlich hätte ich Luftsprünge und Freudentänze machen müssen - doch gerade brachte mich das Ganze weder nach vorn noch nach hinten. Ich war zu erschöpft um darüber nachzudenken. Dann kam auch noch dieses eintönigen Geräusch hinzu, was mir das Gefühl einer gewissen Ruhe vermittelte und schlussendlich gab mein Körper nach und ich schlief doch tatsächlich ein.

Ich war gefangen zwischen Schlaf und einem gewissen Wachzustand. Ich hörte zwar, das Jungkook und Mark sich unterhielten aber nicht genau worüber.

Eigentlich war es wirklich unglaublich was alles in kurzer Zeit geschehen war. Seit mein heißer Nachbar bei mir geklingelt und nach Zucker gefragt hatte, stand mein Leben Kopf. Ich wurde in ein Gefühlschaos vom aller feinsten geschmissen. Dagegen war so eine Achterbahnfahrt ja ein Witz.

Ich wurde von meinem Ex Freund beinahe vergewaltigt und hatte mein erstes Mal mit dem schönsten Exemplar der Männlichen Gattung. Auch wenn ich es dabei ordentliche verkackt hatte, stieß Jungkook mich nicht von sich. Er baute mich mit seinen Worten auf und überschüttete mich nahezu mit seiner Liebe und Verständnis.

Hatte ich das eigentlich verdient? Ich bezweifelte stark und doch war ich unglaublich glücklich das es so war und ich Jemanden hatte der um mich kämpfte und mich nicht so leicht aufgab. Im Gegensatz zu mir.

Ich verzog das Gesicht, als sich gewisse Gedankenstränge plötzlich in eine ganz andere Richtung entwickelten und mir meinen Albtraum wieder vor Augen führte.

Meine Gesichtszüge mussten meinen innern Kampf wiederspiegeln. Meine Augenlider flackerten unruhig und ich warf den Kopf zur Seite, doch bevor Kwangsoos hässliche Klauen nach mir ausstrecken konnte, spürte ich etwas sanftes an meiner Wange, was mich aus der grauenvollen Vorstellung riss und etwas viel angenehmeres in mir hervorrief - Leider verschwand das Gefühl auch schon wieder ehe ich es richtig fassen konnte - kehrte aber wenige Momente später an meinem Rücken zurück.

Eigentlich wollte ich mich erheben und nachsehen was das war, was mich berührte aber mein Körper fühlte sich einfach so wahnsinnig schwer an. Etwas schob sich unter meine Kniekehlen und beförderte mich anschließend in die Höhe und als mir daraufhin auch noch die klirrende Kälte entgegen schlug, lichtete sich mein Bewusstsein. Ich öffnete langsam meine müden Augen und konnte direkt Jungkooks hübsches Seitenprofil betrachten. Ich blinzelte ihn ungläubig an, schlang dann aber meine Arme um seinen Hals, als mir bewusst wurden das er mich trug.

"Oh hab ich dich geweckt?" Jungkooks dunkle Augen richteten sich auf mich und sahen mich so unglaublich durchdringend an, das mir die Knie weich wurden und hätte er mich nicht getragen, wäre ich wohl einfach umgekippt. Ich wurde unerverzüglich ganz rot um die Nase. Er war mir so nah, das ich seinen Duft einatmen konnte. Ich wünschte mir fast, das ich den Mut hätte, diesen einen gewissen Abstand zwischen uns überwinden zu können um ihn dann einfach zu küssen, doch ich musste nur an meinen letzten peinlichen Kussversuch denken und ich verwarf diesen Gedanken sofort wieder.

"Hm n-nein, eher das beschissene Wetter..." ich festigte meinen Griff und beobachtete schweigend wie er weiter auf den Plattenbau zulief.

"Wenigstens hat es aufgehört zu regnen. Für einen Moment hatte ich tatsächlich geglaubt die Welt würde untergehen. " lachte er heiser auf und erst jetzt fiel mir auf das es tatsächlich nicht mehr regnete. Ich blickte hinauf in den nun relativ klaren Nachthimmel und atmete den frischen Regenduft ein, der nach wie vor in der Luft schwebte und fragte mich anschließenden was mit Mark war.

"Ist dein Freund schon wieder gefahren?" fragte ich verwundert und sah zurück zu Jungkook. Es war komisch so von ihm getragen zu werden. Ich spürte seinen Körper so deutlich und die Wärme die von ihm ausging, wärmte auch gleichermaßen mich.

"Ehh ja... er war müde. Außerdem möchte ich lieber mit dir alleine sein." er wusste ganz genau wie man mich aus der Reserve lockte. Natürlich brachten mich seine Worte wieder in diese Verlegenheit zurück , die ich wohl niemals überwinden würde. Selbst nicht, nachdem ich mit ihm bereits geschlafen hatte. aishh.. selbst der Gedanke an seinen nackten trainierten Körper ließ mein Kopf wie ein überreife Tomate glühen.

"Willst du.. eh.. mich nicht wieder runter lassen? Was wenn uns Jemand so sieht?" fragte ich leise nuschelnd und senkte meinen geröteten Kopf.

"Mir macht es nichts aus, außer du möchtest das ich dich wieder runterlasse." ich brauchte gar nicht hinsehen, um zu wissen das Jungkook gerade grinsen musste. Ihm schien es tatsächlich sehr zu gefallen, auch wenn ihn kurz vor der Wohnungstür doch allmählich die Kraft verließ.

"Jetzt kannst du-..kannst du mich wirklich runter lassen..." seufzend kam Jungkook meiner bitte dann doch nach aber kaum stand ich auf meinen zwei Beinen, spürte ich wie ein unerwarteter Schwindel in mir aufkam und ich krallte mich unverzüglich in das nächstbeste was ich greifen konnte - in diesem Fall war es Jungkooks Arm. Alles drehte sich vor meinen Augen und die schwarzen Punkte nahmen mir vorübergehend die Sicht.

"Huch wohin des Weges?" Jungkook legte flugs seinen Arm um meine Taille und stützte mich liebevoll. "Geht es?"

"J-ja.. mir ist nur kurz etwas schwarz vor Augen geworden.."

"Das wundert mir überhaupt nicht
Du siehst aus als hättest du Tagelang nicht richtig geschlafen. Außerdem-.... das es ziemlich leichtsinnig von dir war bei diesem heftigen Regen draußen herum zu laufen muss ich nicht erst erwähnen oder?" meinte er tadelnd. Nein musste er in der tat nicht.

"Es... es.. tut mir leid... i-ich wollte zu dir und als ich bemerkt habe das du nicht zuhause bist, bin ich raus gegangen.. wurde dann aber von dem Regen überrascht..." beichtete ich anschließend leise.

Jungkook sah mich verstohlen an, presste dann die Lippen aufeinander und schien angespannt zu überlegen. "Mir sollte es leid tun..." gab er schließlich seufzend zu und schenkte mir einen Blick den ich nicht so richtig deuten konnte. Reue? "Hätte ich dich an dem Tag nicht von mir gestoßen -Hätten wir nur geredet dann... wärst du jetzt nicht in so einer Verfassung." er biss sich schuldbewusst auf die Unterlippe und wich meinem Blick anschließend aus.

Ohne ein Wort zu sagen beobachtete ich wie Jungkook den Schlüssel ins Schloss steckte und kaum sprang die Wohnungstür auf, nahm er mich auch gleich wieder hoch. Er trug mich hinein und setzte mich anschließend behutsam auf seine Couch ab.

"Tut mir leid.. " kam es leicht verlegend von ihm. "Ist etwas unordentlich..."

Ich schüttete einfach nur den Kopf und rieb meine schmerzende Hände aneinander. Unerklärlicherweise war ich wieder den Tränen nahe. Ich war so eine verdammte Heulsuse. Mein Schweigen schien so unangebracht, doch ich befürchtete, sobald ich meine Stimme erheben würde, würde ich mich nicht mehr zurückhalten können und es war das letzte was ich jetzt tun wollte - Weinen.

"Möchtest du duschen gehen? Ich mache dir solange einen Tee fertig? " fragte Jungkook schließlich unbeholfen und wollte bereits losstürmen, um diese unangenehme Stille zwischen uns aus dem Weg zu gehen.

"Warte... " warf ich ein, rau und brüchig war meine Stimme, kaum dazu fähig zu Jungkook durchzudringen und dennoch blickt dieser sofort zu mir. "bitte bleib bei mir... " murmelte ich leise und rieb meine blutig aufgeschürften Hände immer stärker einanander.

Worte die Jungkook irritierten. Seine Stirn legte sich kraus und ich spürte erneut dieses beengende Gefühl das abermals in mir hochstieg. Wie eine unsichtbare Hand, die sich um mein Hals schlang.

"Lass mich nicht alleine..."

"Tae, ist es wegen diesem Wichser? Er kann dir nicht mehr weh tun.. Er ist weg."

Ich schüttelte heftig den Kopf. Wenn es nur das wäre! Ich hatte schon immer Angst. Angst davor das Kwangsoo mir irgendwann weh tun würde, wie er mir damals schon weh getan hatte. Das alles ging dann soweit, das ich mich zurück gezogen hatte und ein heiden Geld für unbrauchbare Verriegelungen ausgab, die mich letzten Endes sowieso nicht schützen konnten. "J-jetzt wo Kwangsoo hinter Gitter sitzt, müsste es doch eigentlich besser sein.. oder? A-aber es ist es nicht... Ich werde nach wie vor in meinen Träumen verfolgt. Ich hab einfach so eine scheiß Angst, Jungkook" die heißen Tränen, die sich ihren Weg über meine Wangen bahnten und sich unter dem bebenden Kinn sammelten, konnte ich schlussendlich doch nicht mehr zurückhalten. Ich zog zittrig die Luft ein und meine vor Tränen benetzten Lippen verzog ich zu einem gepeinigten Ausdruck. "... so sehr das ich nicht atmen kann...also bitte, bleib bei mir. Ich- ich hab sonst das Gefühl ich verliere noch den Verstand.."

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Ich musste mich durch das Kapitel kämpfen, hoffe euch hat es trotzdem gefallen!! Naja jetzt ist das Ende wirklich nicht mehr weit. Kommt drauf an wie weit ich es noch in die Länge ziehe 1 / 2 / 3 Kapitel höchstens noch 🤔

Also eigentlich sollte die Story sowieso schon lang fertig sein haha und jetzt ist sie schon zwanzig Kapitel lang 😂 ups

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