tape three 🎬
pov. Taehyung
Langsam schlenderte ich mit Yeontan durch die verlassenen Straßen. Heute war ich etwas spät dran mit dem Gassi gehen, deswegen war es auch bereits dunkel draußen. Normalerweise hielt ich mich ungern zu so einer späten Uhrzeit alleine auf den Straßen auf aber ich konnte Yeontan unmöglich so lange in der Wohnung lassen.
Niedergeschlagen starrte ich auf den Boden, während Yeontan eng an meinem linken Bein entlang trottete und mich gelegentlich mit seiner kalten Schnauze anstupste. Mild lächelnd hielt ich mal wieder an und beugte mich zu ihm herab um ihn zu streicheln. Hechelnd ließ er es sich gefallen, leckte ab und an meine Hand.
Warum war ich auf einmal nur so traurig? So richtig verstand ich es selbst noch nicht. Diese Phase kam erst, als ich dieses hübsche blonde Mädchen vor Jungkooks Tür gesehen hatte. Ich war gerade vom Einkaufen zurück, doch sie schien mich nicht wirklich zu bemerken. Ihr quietschiges "Koookkiiiiie" hingegen, mussten selbst die Leute im ersten Stock gehört haben! Ugh...
Mein Herz zersprang augenblicklich in tausend kleine Einzelteile und niemand war da, der sie wieder aufsammeln würde.
Vielleicht war es mein Schicksal alleine zu bleiben? Ich verdiente nichts Gutes in meinem Leben und schon garnicht so einen Typen wie Jeon Jungkook.
Dieser Name hatte sich in meinem Kopf eingebrannt, genauso wie seine ganze himmlische Erscheinung. Ich dachte nur noch pausenlos an ihn. Krank ich weiß, aber es schien leider so, als hätte ich mich Hals über Kopf in ihn verliebt! Dabei wusste ich rein gar nichts über ihn!
Natürlich war er nicht Schwul. Das wäre ja auch zu schön um Wahr zu sein, also wäre es auch mehr als sinnvoll, ihn mir zügig aus dem Kopf schlagen! Wieso konnte er nicht bei jemand Anderen nach Zucker fragen?
Wieso ausgerechnet bei mir?!
"Oh wenn haben wir den hier?", erschrocken fuhr ich aus meinen Gedanken und sah hoch. Diese Stimme würde ich unter tausenden wiedererkennen und das war gerade das Schlimme!
"Kwangsoo...", ich versuchte meine Stimme möglichst monoton zu halten, er sollte nicht merken das ich gerade unterschwellig zu zittern begann, "Was willst du...", Yeontan hatte sich trotz seiner kleinen Erscheinung, bedrohlich vor Kwangsoo aufgestellt. Sein Gespür für Gefahr war herausragend, ebenso den Sinn, zuerkennen welche Menschen mir schaden wollten und welche nicht.
"Och, ich war nur ganz spontan hier unterwegs. Seit wann hälst du dir eigentlich so einen Köter?", Kwangsoo sah belustigend auf Yeontan hinab, man sah deutlich, das er ihn absolut nicht ernst nahm.
Ich knirschte wütend mit den Zähnen, "Das geht dich nichts an, also entschuldige mich!", ich pfiff einmal und mein Liebling verstand sofort. Ohne Kwangsoo aus den Augen zu lassen, tapste er an ihm vorbei und ich tat es ihm gleich.
Doch noch ehe ich an dem Mistkerl vorbei gehen konnte, packte er mich am Oberarm und zog mich ruckartig an sich heran. Überrumpelt stolperte ich über meine Beine und prallte hart gegen seine Brust. Der Griff mit dem er mich festhielt war schmerzhaft, doch ich versuchte mir nicht die Blöße zu geben. Die Genugtuung wollte ich ihm nicht geben, "Ich hab das Versprechen nicht vergessen. Erwarte mich demnächst bei dir.", meine Nackenhaare stellten sich bei seinen gehauchten Worten auf und ich blickte ihn hektisch an. Noch bevor ich etwas entgegnen konnte, ließ er mich auch schon wieder los und verschwand leise in der Dunkelheit.
Yeontan begann wie wild zu bellen und ich hatte keine Zeit mir das Ganze noch einmal durch den Kopf zu gehen, ich hockte mich einfach nur hin und versuchte das kleine Bündel wieder zu beruhigen, "Hey, ist schon gut..."
War es das wirklich?
Es dauerte eine Weile aber durch meinen Zuspruch wurde Yeontan wieder ruhig.
Ich atmete tief ein und aus. Mein Körper stand immer noch unter Strom aber ich versuchte es auszublenden. Zu verdrängen und vorallem zu vergessen.
"K-komm, wir sollten wieder Nachhause..."
*
Mit zügigen Schritten eilte ich durch das Treppenhaus, ehe ich endlich an meinem Ziel ankam. Ich warf einen letzten Blick über meine Schulter und war erleichtert das ich niemanden sah. Er war mir also nicht, wie ich vermutet hatte, gefolgt.
Ich war völlig außer Atem und mein Herz raste nach wie vor. Selbst meine Beine fühlten sich gerade einfach nur wie Wackelpudding an. Mein kleiner Liebling lief hechelnd um meine Füße herum, bevor er mit einem einzelnen Bellen meine Aufmerksamkeit erlangte, "Achja... entschuldige...", mit zittrigen Händen fischte ich die Schlüssel aus meiner Jackentasche und schloss die Wohnungstür dann endlich auf.
Yeontan nutze daraufhin die Chance und flitzte sofort in die Wohnung hinein, verschwand irgendwo im Wohnzimmer.
Ein kurzes Lächeln huschte über mein Gesicht, was jedoch sofort wieder verblasste, als ich die Nachbarstür aufgehen sah.
"Denke an meine Worte Kookie und lass ja nichts anbrennen!", weder das hübsche Mädchen, noch Jungkook schienen mich bemerkt zu haben, denn sie verfielen in eine intensive Umarmung.
Ein stich durchzog mein Herz und ich wandte den Blick in windeseile ab. Neid, Eifersucht und Traurigkeit durchfluteten meinen Körper und auf einmal hatte ich es verdammt eilig in meine Wohnung zu kommen.
Aber natürlich blieb mir ein unbemerktes verschwinden nicht vergönnt, als Jungkook plötzlich die Stimme an mich erhob, "Oh Hallo!", sagte er freundlich und seine überaus weiche Stimme ging mir sofort durch Mark und Bein.
Ich stockte sofort und drehte mich zögernd in seine Richtung um, musste den schweren Kloß in meinem Hals erst einmal herunter schlucken, bevor ich antworten konnte, "H-hallo.."
Ich klang so brüchig und das Gefühl der inneren Leere nahm einfach überhand. Ich wollte ihn und seine hübsche Freundin nicht sehen. Wollte mir nicht vor Augen halten, wie überaus scheiße mein Leben hingegen war.
Sie sahen so glücklich aus. Das Mädchen kicherte so fröhlich, flüsterte ihrem Liebsten gerade vermutlich etwas liebevolles zu, was meine unangebrachte Eifersucht nur noch mehr entfachte.
Jungkook sah so hoffnungsvoll in meine Richtung, doch ich bemerkte es nicht.
Ich war gerade blind vor negativen Gefühlen um das sichtliche vor meiner Nase zu erkennen.
Sein Mund öffnete sich, als würde er noch etwas sagen wollen doch es kam nicht dazu, den ich unterbrach ihn hastig, "Einen schönen Abend noch, dir und... deiner Freundin.", wenigstens das bekam ich noch heraus doch länger hielt ich es auch nicht mehr aus.
Ohne eine weitere Antwort abzuwarten, lief ich schnell in meine Wohnung und knallte die Tür hinter mir zu.
Na lief doch wieder einmal ganz gut....
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darf ich vorstellen, Kwangsoo. Sieht er nicht herzallerliebst aus? 😁
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