tape nineteen 🎬 part 1

pov. Jungkook

Ich wusste gar nicht mehr was alles in mir vorging, als ich von Hoseok erfuhr, das Taehyung sich bei ihm befand und er auf der Suche nach mir war. Ich musste wie ein Geisterskranker aufgesprungen sein und nur mein - gescheiterter - One Night Stand, hinderte mich daran, das ich mich kopflos in den heftigen Sturm hinaus stürzte.

Ich konnte aber nicht hier bleiben, nicht mit dem Wissen, das Taehyung dort wie ein kleines häufchen Elend saß und auf mich wartete. Freundlicherweise fuhr besagter One Night stand, der immer noch Namenlos war, mich zum Club zurück. Wieso er das tat war mir schleierhaft aber ich war ihm dankbar und stand somit tief in seiner Schuld.

Kaum erreichten wir den Club, sprang ich abgehetzt aus dem Wagen und rannte hinein. Ich rauschte wie ein dunkler Schatten an den bekannten Personen vorbei und ließ nichts als verwirrende, irritierende Gesichter zurück. Kaum bei der Bar angekommen, sah ich mich unverzüglich nach Taehyung um aber als ich ihn und auch Hoseok nicht entdecken konnte, zog ich Juno zu mir heran - einen weiterer Barkeeper. "Hyung, wo ist Hoseok und der eine Junge der bei ihn gewesen ist?"

"Die sind nach hinten gegangen, der Junge war klatschnass, ich glaub er wollt ihm paar trockene Klamotten von sich geben." erklärte er, während er mit einem Tuch die Gläser abtrocknete. Ich bedankte mich und lief zu den Privaträumen des Clubs. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als ich mich den Umkleideräumen näherte und Taehyungs Stimme hören konnte.

Ich wusste nicht was mich gleich erwarten würde aber ich wollte ihn einfach nur noch in meine Arme schließen und unser blöde idiotisch Auseinandersetzung, wenn man die überhaupt so nennen konnte, vergessen. Ich wollte ihn einfach nur noch bei mir Wissen.

Zögernd legte ich meine Hand an die Klinke und öffnete die Tür dann ganz langsam. Ich trat einen Schritt hinein, blieb aber augenblicklich stehen, als ich Taehyung dann dort auf der Bank sitzen sah. Er wirkte so klein, in sich zusammengesunken und unglaublich verletzlich, das sich mein Herz schmerzhaften zusammen zog.

"Taehyung..." fast lautlos hauchte ich seinen Namen, während ich ihm näher kam. Hoseok sah zu mir auf und entfernte sich sogleich einige Schritte von uns. Er hatte Taehyung seine privaten Klamotten überlassen und soeben noch ein Handtuch gereicht. "Ich bin dann mal wieder vorne" verabschiedete er sich von uns lächelnd, was ich aber kaum wahrnahm und verließ anschließend den Raum.

Taehyung erbleichte und sah aus als wäre er an seinem Platz fest genagelt worden, doch dann erhob er sich langsam. Ungläubig und verständnislos starrte er mich an, während ich mich ihm immer weiter näherte. Überrascht blinzelte er mit seinen roten Augen, als er auf meine nun ausgestreckte Hand sah. Ich erreichte ihn Sekunden später und legte sie auf seine Schulter ab. Taehyung zuckte aufgrund des Körperkontaktes zusammen aber ich ließ mich davon nicht beirren und als ich dann auch noch die letzte Distanz zwischen uns überwunden hatte, schloss ich ihn in eine feste, enge Umarmung. Stockend und reglos ließ Taehyung sich nach vorne in meine starken Arme ziehen.

Sein feuchtes Haar kitzelte mein Gesicht einwenig aber ich zog ihn nur noch enger an mich und dachte gar nicht mehr daran loszulassen.

"Es tut.. mir leid..." hörte ich ihn auf einmal sagen, seine Stimme bebte und ich wusste das er den Tränen nahe stand. "... Es tut mir so furchtbar.. Leid..." ich löste unverzüglich meine Umarmung aber nur so weit, das ich Taehyung in sein verweintes Gesicht sehen konnte. Ich war so geschockt über seinen derzeitigen Zustand, das ich erst einmal meine Gedanken ordnen musste. Das konnte doch unmöglich nur an unserem Konflikt liegen und wenn doch, wieso kam er nicht schon eher auf mich zu? Imerhin war er derjenige gewesen, der mir ständig aus dem Weg gegangen war. Das konnte einfach nicht alles sein.

"Es muss dir nicht leid tun." antwortete ich rasch und nahm sein Gesicht in meine Hände. "Ich hab mich falsch verhalten. Ich hätte nicht mit dir schlafen sollen, nicht an diesem Abend.. nicht nachdem du fast vergewaltigt wurdest..."

"Ich wollte es doch aber... a-aber ich hätte dich nicht... anschreien sollen und vorallem hätte ich.. hätte ich dir nicht diese Worte an den Kopf knallen sollen... "

"Taehyung..." nun wurde ich etwas eindringlicher. "So läuft das nicht. Du warst nicht du selbst und das hätte mir spätestens bei deinen Worten klar sein sollen aber ich hab nicht aufgehört und das war ein großer Fehler. Vorallem, dich danach so kalt abzuweisen war ein unvollstellbar großer Fehler. Ich hätte mit dir reden sollen aber ich hatte einfach nach meinem alten Verhaltensmuster reagiert und hab erst zu spät gemerkt, wie überaus beschissen meine Reaktion war. Natürlich haben mich deine Worte verletzt aber auch nur weil sie von dir kamen. Bei jedem anderen Typen wäre mir die Ausdrucksweise scheiß egal gewesenen aber bei dir...." ich unterbrach mich selbst und schluckte trocken. Die Worte, die mir auf der Zunge lagen, wogen so schwer, waren so kompliziert, so emotional, das ich es kaum wagte sie über die Lippen zu bringen.

"Du bedeutest mir inzwischen sehr viel. Ich kann von mir aus behaupten das ich nicht schnell Gefühle für Jemanden entwickle, im Grunde war ich noch nie in meinem Leben aufrichtig verliebt gewesen. Ich wusste früher gar nicht was richtige Liebe bedeutet. Schwärmerei hier und da, ja schon. Das ich mich zu gewissen Leuten hingezogen gefühlt hab, auch..aber auch nur rein körperlich. Doch du -... du hast mein Herz einfach im Sturm erobert. Es klingt mega kitschig aber so sind meine Gefühle zu dir eben ... mega kitschig. Wenn ich dich nicht sehen - wenn ich dich nicht anfassen oder gar hören kann, geht es mir schlecht und wenn ich deine Lippen nicht auf meinen spüren kann, vergeh ich vor Sehnsucht. Wärst du nicht ständig vor mir weggelaufen, hätte ich dir das schon viel eher gesagt." ich rang um Luft und versuchte endlich das zu Ende zu bringen was ich schon viel eher hätte tun sollen, vielleicht wären dann auch einige Situationen anders verlaufen?

"Taehyung, ich hab mich in dich verliebt und du glaubst gar nicht wie sehr... Ich sag das wirklich nicht einfach so aber ich glaube wirklich fest daran das ich dich.. lieben könnte......." beichtete ich mit heftiger rasenden Herzen und presste kurz die Lippen aufeinander, bevor ich leise hinzufügte, "... wenn ich es nicht schon längst tue..."

Hätte mir einer Mal vorher gesagt wie überaus kompliziert und anstrengend so eine Liebesbeichte ist , dann hätte ich mir die Sache mit den Gefühlen eher überlegt - obwohl ich ohnehin nicht "gefragt" wurde. Taehyung tauchte in meinem Leben auf und null komma nichts war ich ein Gefangener dieser Gefühle zu ihm. Doch niemals würde ich es gegen etwas anderes eintauschen wollen.

Ein hastiges blinzeln machten mich auf Taehyungs Tränen aufmerksam, in der seine dunklen braunen Pupillen verschwammen und unter einem zitternden einatmen richtete er sich auf. Am liebsten hätte ich ihn wieder an mich gezogen aber ich widerstand dem Drang. Wir mussten das jetzt klären und natürlich hoffte ich inständig das Taehyung meine Gefühle ansatzweise erwiderte...

"M-meinst du... meinst du das wirklich ernst?" brachte er gedrungen hervor und fuhr sich hastig über die Augen, biss sich dabei fest auf die Unterlippe. "Ich bin.. doch nichts besonderes.. " eine Träne perlt über seine Wange, die er mit dem Handrücken sofort fortwischte. Seine Stimme geriet stetig außer Kontrolle, erhob sich nur unsicher. "Ich bin.. eklig..." und plötzlich sank Taehyung auf die Knie. Seine Beine schienen nachzulassen, er rutschte haltlos hinab, was ich mit entsetzten beobachten musste. Tränenverschleiert fanden seine trüben braunen Augen zu mir zurück.

"Was redest du für ein Blödsinn?! Taehyung, du bist nicht eklig! Wie... kommst du nur darauf? Und nichts besonderes? Und ob du das bist. Mir ist noch niemals so ein herzensguter Mensch wie du über den Weg gelaufen. Also sag sowas bitte nicht über dich!" anstatt mir darauf zu antworten, senkte er ledeglich den Kopf, verbarg die Augen unter dem Arm und rang mit sich. Ein Kampf den ich nicht länger mit ansehen konnte. Ich hockte mich augenblicklich zu ihm runter und legte meine Arme vorsichtig auf seinen zerbrechlichen Schultern ab.

"Taehyung. Ich liebe dich verdammt und daran wird sich auch so schnell nichts ändern. Ob du willst oder nicht..."

"Du..." flüsterte er und blickte weinerlich auf, "... liebst mich wirklich?"

Zweifelte er wirklich so stark daran? Obwohl ich ihm gerade mein Herz ausgeschüttet hatte, konnte er es nach wie vor nicht richtig glauben? Wie schwer das Gefühl war, das mich in diesem Moment zu erdrücken schien. Warm stiegen auch mir die Tränen in die Augen, die ich versuchte wegzuwischen aber es kamen immer wieder neue Tränen nach. Es tat weh, ich fühlte seinen Schmerz. Alles zog sich in mir zusammen, bei dem Wissen das dieser tolle Junge vor mir im grunde Niemanden wirklich in seinem Leben hatte und bisher nur Ablehnung und Gewalt erfahren hatte.

"Überalles..hörst du? ... Ich will dich beschützen, ich möchte dich bei mir haben.. Ich möchte dir den ganzen Tag sagen was für ein wundervoller Mensch du bist.... - wenn du mich nur lässt..." sagte ich ihm mit tränenerstickter Stimme, während ich Taehyung sofort wieder an mich heran zog. Wie immens ich seinen zitternden Körper fühlte, als er sich an mich schmiegte und laut zu schluchzen begann. Bebend atmete ich ein und schloss die Augen. Ich hielt ihn fest, egal wie lang es brauchte, egal wie lang wir hier hocken würden - auch wenn es bis Morgen wäre.

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