tape four 🎬

pov. Jungkook

"Ich weiß nicht was ich machen soll Lisa, seit dem einen Abend scheint er mich auf einmal komplett zu ignorieren. Egal wann ich ihn auf dem Flur begegne, weicht er meinen Blicken aus und verschwindet schnell in seiner Wohnung. War ich irgendwie scheiße zu ihm?", ich seufzte tief und meine Frustration erreichte so langsam aber sicher den absoluten tiefpunkt. Für gewöhnlich wusste ich wie man flirtete, wie man Kerle aufgabelte und wie man Sex hatte aber bei Kim war alles so.. anders. Irgendwie komplizierter.

"Ach Mensch Kookie, es reicht doch nicht aus, wenn du nur versuchst ihn mitten im Flur in ein Gespräch zu verwickeln, wo vorallem das halbe Haus mithören kann. Du bist doch sonst auch nicht so auf den Kopf gefallen. Lass dir etwas besonderes einfallen, etwas wozu er unmöglich nein sagen kann."

Etwas besonderes... Lisa sagte das so leicht. Ich musste mir bisher nie wirklich die Mühe machen um Jemanden zu bekommen der mir gefiel aber bei Kim zerbiss ich mir buchstäblich die Zähne aus. Aber vielleicht lag es zum Teil auch an meinem seltsamen Verhalten ihm gegenüber? So Selbstsicher wie ich mich immer gab, fühlte ich mich in seiner Anwesenheit gar nicht.

Ich hatte einfach das erste Mal so richtig angst Jemanden nicht zu gefallen und ich musste zugeben, diese ganzen neuartigen Gefühle verunsicherten mich.

"Kookie? Noch da?", ich schreckte aus meinen Gedanken auf und drückte mir den Hörer wieder richtig ans Ohr, "J-ja klar. War nur in Gedanken."

"Wieso lädst du ihn nicht zu deinem Gig ein? Damit bekommst du ihn hundert prozentig herum!", rief Lisa enthusiastisch und brabbelte gleich wild darauf los, wie überaus genial das wäre und versichert mir, das Kim spätestens ab dem Zeitpunkt meinem unwiderstehlichen Charme verfallen würde.

Ich lachte leise und konnte nur noch den Kopf schütteln, "Meinst du nicht du übertreibst einwenig?"

"Niemals! Deine Stimme ist ein Segen und wie könntest du ihn am besten beeindrucken wenn nicht damit? Also husch husch schreib ihm endlich eine Einladung!"

"Mhm.. Ich weiß nicht.."

"Doch glaub mir, er wird dir zu Füßen liegen!"

Was würde ich manchmal nur ohne dieses Mädel machen.

*

Nach unserem langen ausgiebigen Telefonat, in dem es eigentlich die meiste Zeit nur um Kim ging, hockte ich letztendlich in meinem kleinen Wohnzimmer vor dem Couchtisch und versuchte mir die passenden Worte für die Einladung zurecht zu legen.

"Aiiishh... warum zur Hölle ist das nur so schwer? ... das soll doch nur eine Einladung sein!", frustriert zerknüllte ich die, gerade erst fertig geschriebene, Einladung und schmiss sie unverzüglich in den Papierkorb.

Das war wie mit dem Kuchen. Im Rezept stand auch das es kinderleicht sei, genauso wie Lisa mir versicherte, das so eine Einladung in Hand umdrehen geschrieben wäre.

Aber nun saß ich hier und raufte mir verzweifelt die Haare.

Also nochmal das Ganze. Ich setzte mich wieder aufrecht hin, starrte äußerst konzentriert auf das neue Blatt Papier und schob mir die Brille auf die Nase zurück. Ich versuchte neue - noch bessere Worte zu finden, doch driftet ich mit den Gedanken mal wieder unfreiwillig ab, als Kims Gesicht vor meinem geistigen Auge erschien. Der Tag an dem ich bei ihm geklingelt und nach Zucker gefragt hatte, blieb für mich auf ewig unvergesslich.

Es hatte ewig gedauert bis er die Tür aufgemacht hatte. Er schien überaus vorsichtig gegenüber anderen Menschen zu sein. Allein die Frage ob ich ein Serienmörder wäre, brachte mich erneut zum schmunzeln. Und als er mir dann den Zucker reichte, herrje seine Hand hatte so stark gezittert, daß ich dachte die Packung würde jeden augenblick auf den Boden knallen.

Ich lachte auf und schüttelte über mich selbst den Kopf. Wenn mich hier jetzt Jemand so sehen würde, wie ich hier alleine in meiner Wohnung saß und vor mich hin kicherte. In erster Linie aber würden Yoongi und Namjoon meine Sinneswandlung nicht verstehen. Sie kannten mich einfach als selbstbewussten zum Teil arroganten "badboy" und gerade war ich alles, nur nicht das.

Ich wollte das Kim mich mochte. Mich wirklich mochte!

Ich wollte das dieser Junge mit den wunderschönen großen rehbraunen Augen, der geraden Nase und überaus sinnlichen Lippen, mehr in mir sah als nur die gutaussehende Hülle.

Ich seufzte in mich hinein und doch stahl sich erneut ein leichtes grinsen auf meinen Lippen, als ich an diese Palme auf seinem Kopf zurück dachte. Meine Güte, er sah so verdammt niedlich damit aus.

*

Nach gefühlten Stunden hatte ich es dann doch endlich geschafft und den Brief mit der Einladung fertig geschrieben. Die Eintrittskarte für den Club hab ich mir vorher noch vom Veranstalter besorgt und mit hinein gegeben.

Mein Herz war fürchterlich am pumpen, als ich mich zu den Briefkästen begab und den Brief in einem unauffälligen Moment bei Kim hineinwarf. Es fühlte sich an als täte ich hier etwas äußerst verbotenes, dabei war es nur etwas total kitschiges und ja... für einen Bruchteil einer Sekunde bereute ich meine Entscheidung, doch jetzt war es ohnehin zu spät.

Ich konnte nur hoffen das Kim auch der Einladung folgte und am Wochenende zu meinem Auftritt kam.

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