tape final 🎬 part 1

long chapter

pov. Jungkook

"Yeontan!!! w-was machst du da? Ey! Die waren ganz neu!" mir fiel die Kinnlade runter als ich sah was das kleine fiese Fellknäul da mit meinen schönen teuren Boots anstellte. Er schabte doch tatsächlich mit seinen kleinen scharfen Hundezähnchen daran. Zwar konnte er das Material nicht durchbeißen aber einige unschöne Kratzer werden mir leider auf ewig in Erinnerung bleiben.

"Du bist ganz schön frech!" ich schnappte mir den Unruhestifter und nahm ihn mit in Taehyungs Küche. Dort setzte ich ihn erst einmal auf den Boden ab. "Bleib, verstanden? Und kein Blödsinn mehr anstellen! Sonst kriegst du nie wieder leckerein von mir." ermahnte ich, doch Yeontan neigte nur den Kopf und sah mich an, als könnte er keiner Fliege was zu leide tun. Mein Blick erweichte sich sofort. Bei diesem mehr als süßen Anblick konnte ich einfach nicht streng bleiben.

Nachdem ich Tannie nochmals durchs Fell wuschelte, drehte ich mich schwer seufzend wieder um und betrachtete das Chaos in der Küche, was ich aufgrund mangels fehlender Kochkünste so hinterlassen hatte. Neben Backen gehörte auch Kochen leider nicht gerade zu meinen Stärken aber ich hatte Taehyung ein Essen versprochen also bekam er auch ein Essen. Nur fragte sich wie es am Ende schmecken würde...

Nachdem was Taehyung alles so widerfahren war, ließ mich das letzte schlimme Ereignis wirklich nachdenklich werden. Diese ständige Angst in der er lebte, die Albträume die ihn regelmäßig heimsuchten - ich konnte das einfach nicht länger ignorieren. Taehyung lebte alleine, hatte Niemanden auf den er sich im Notfall verlassen könnte. Außerdem lebte er so fest in seinem Schneckenhaus, das es mich einiges an Arbeit und Feingefühl kostete, ihn dort herauszuholen. Mit mir zusammen fühlte er sich inzwischen soweit wohl das er nicht mehr - wie bisher, bei jedem zweiten Wort das Stottern anfing. Auch wenn ich diese Eigenschaft ziemlich niedlich an ihm fand, war ich erleichtert darüber.

Doch ich war mir auch bewusst das es noch einiges an Arbeit kosten würde, ihn grundlegend dort herauszuholen - Arbeit die ich eventuell alleine nicht schaffen würde. Taehyung sehnte sich einfach nichts sehnlicher als nach Akzeptanz. Akzeptanz die er sich selbst nur schwer geben konnte, weil die wichtigsten Menschen ihn nicht so annehmen wollten wie er war - und das waren seine Eltern.

Daher war mein nächstes "großes" Ziel, ihn wieder mit seinen Eltern zusammenzuführen. Als ich den Vorschlag auf den Tisch legte, wäre Taehyung beinahe vor Wut an die Decke gegangen. Er wollte, nein, er konnte seinen Eltern nicht in die Augen schauen. Eine unvollstellbare tiefe Angst schlummerte in ihm und bei der Vorstellung in die enttäuschten verachtenden Gesichter zu blicken, brach er sofort in furchtbarer Panik aus.

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"Taehyung... das ist doch nur gut gemeint... wenn du dich mit deinen Eltern aussprichst-"

"NEIN! Du verstehst nicht. Sie wollen mich nicht. Nicht so. Ich bin nicht ohne Grund abgehauen Jungkook. I-ich kann sie nicht einladen. D-das geht einfach nicht. Akzeptier das bitte!!"

Unter einem tiefen durchatmen rutschte ich auf dem Bett zu ihm herüber und legte meine Hand auf sein Oberschenkel. Taehyung sah nicht auf, starrte hingegen nur finster auf den Boden und strich sich unter einem seufzen das Haar zurück. "Sie hassen mich..."

"Sie hassen dich ganz bestimmt nicht. Sie... müssen nur lernen damit umzugehen.." entgegnete ich, doch er schüttelte vehement den Kopf.

"Und wie lange soll ich ihnen dafür noch Zeit geben? Es ist ja nicht so das ich erst seit gestern Schwul bin..." nachdenklich erwiderte ich seinen Blick, als er aufsah und mir die Verzweiflung in seinen großen rehbraunen Augen entgegen kam.

Für einen Moment war es ganz ruhig. Dann wich er meinem Blick wieder aus, starrte betreten auf den Boden zurück und rieb die Hände aneinander.

"Hey." sanft sprach ich ihn erneut an, merkte jedoch wie er sich aus gewohnheit wieder klein machte und reglos in sich verharrte, als wäre das die Lösung für alles. Die Flucht.

Es vermochte für den Moment vielleicht funktionieren aber die Probleme holten einen früher oder später doch nur wieder ein. Fühlten sich dann aber um ein vielfaches schwerer an. Ich wusste das Taehyung nicht reden wollte aber ich gab nicht so leicht auf. Ich blieb bei ihm sitzen, schwieg und strich ihm nur gelegentlich über das Bein. Das Problem belastete ihn, sein Herz wollte sich öffnen, er brauchte nur eine gewisse Zeit dafür und die gab ich ihm, ohne ihn zu drängen.

"Was wenn-... was wenn es eskaliert? Mein Vater laut wird... meine Mutter.. wieder weint? Ich will diesen ganzen Mist kein zweites Mal ertragen..." sprach er nach einer gefühlten Ewigkeit leise und das zittern in seinen Händen zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich rutschte noch näher, nahm seine Hände in meine und nun sah er doch wieder auf. Der Glanz in seinen Augen verstärkte sie, als er sah wie ich seine Hände einen Kuss aufhauchte.

"Ich bin doch da. Du bist nicht alleine und sollte dein Vater es wagen dich anzuschreien, dann wird er mich kennenlernen. Ich bin nämlich nicht nur gut mit Fäusten, weißt du. Ich werde die ganze Nacht mit ihm diskutieren, wenn es sein muss." ich zwinkerte ihm zuversichtlich zu und rang Taehyung damit ein kurzes schiefes grinsen ab. Doch verschwand es auch genauso schnell wieder wie es gekommen war und das gewohnte betrübte Gesicht kehrte augenblicklich zurück.

"Ich weiß nicht.... Ich will nicht das er seine Wut auch an dir auslässt. Außerdem - es ist so schon schwer genug für meine Eltern zu akzeptieren das ich Männer lieber mag, wenn ich ihnen dich dann gleich als meinen Freund vorstelle... Ich glaub.. das würden sie absolut nicht verkraften. "

"Müssen sie aber Taehyung. Es bringt nichts deine Eltern es schonend beizubringen. Dieses ewige drumherum reden hört sonst niemals auf. Wenn sie sehen das du einen festen Freund hast, ist es unausweichlich, verstehst du? Sie müssen der Wahrheit einfach ins Auge blicken." ich gab nicht nach und langsam schien auch Taehyung das zu erahnen. Er schöpfte tief Luft, kaute ununterbrochen auf seine Lippe herum und schien verkrampft zu überlegen. Es war wirklich Nerven auftreibend und ein emotionaler Kraftakt ihn dorthin zu bewegen wo ich ihn haben wollte aber meine Beweggründe entstanden aus guten Grund und wenn Taehyung es sich ehrlich eingestand, wusste er das ich Recht hatte.

"In Ordnung" seufzte er schwerenherzens. "....Ich lade meine Eltern ein. I-ich versuch es zumindestens."

Überaus glücklich über diese einzig richtige Entscheidung hauchte ich ihm unverzüglich einen festen Kuss auf die Lippen. Ich konnte mir sehr gut vorstellen wie schwer es ihm fiel nachzugeben und sollte der Abend tatsächlich nicht so verlaufen wie wir es uns erhofften, so wäre ich jederzeit da und würde ihn in seiner Trauer auffangen.

"Kopf hoch, wir schaffen das gemeinsam." flüsterte ich ihm dann mit voller Zuversicht zu. Taehyung aber sah mich nur skeptisch an, als würde ich ihm gerade eine mehr als unglaubwürdige Geschichte vorgaukeln wollen. Ich schüttelte lachend den Kopf. "Nun schau mich nicht so an, sonst muss ich dich durchkitzeln."

Daraufhin warf er mir nur einen kurzen spöttischen Blick zu, so als meinte er, ich würde eh nur scherzen. Doch ich scherzte gewiss nicht. Und als sein Schmollmund dann immer noch nicht verschwinden wollte setzte ich meine Drohung doch glatt in die Tat um.

Als Beweis also stürzte ich mich auf ihn drauf und fing an ihn zu kitzeln. Taehyung keuchte überrascht und fiel rücklings aufs Bett zurück. Er lachte hilflos, versuchte seinen Körper vor meinen fiesen Händen zu schützen und bettelte wimmernd um Gnade - die ich ihm erst gewehrt nachdem ich der Meinung war das mein Freund genug gelitten hatte. Taehyung hatte durch das viele Lachen keine Luft mehr bekommen, um so kräftiger rang er nun nach Sauerstoff.

Er lag mit ausgebreitet Armen auf dem Bett, sein Brustkorb bewegte sich kräftig auf und ab, während nun ein viel mehr befreites Lächeln seine vollen rosigen Lippen schmückte. Ich betrachtete ihn fasziniert. So gefiel er mir schon wesentlich besser.

"Sag, findest du mich so begehrenswert, das dir glatt die Luft wegbleibt?" fragte ich ihn teuflisch, hob langsam meine Hand an und legte sie leicht auf Taehyungs dargebotenen Haut am Hals ab. Ich spürte sofort seinen kräftigen Puls, was mich instinktiv Lächeln ließ. Zärtlich strich ich mit den Fingerspitzen ein wenig nach unten und begann die zwei Knöpfe seines Hemdes zu öffnen. Taehyung zog scharf die Luft ein, als ich immer mehr von seiner sündigen Haut freilegte.

Es mag vielleicht befremdlich erscheinen und sicherlich auch sehr ungewöhnlich, das wir in diesem Augenblick ausgerechnet an Sex dachten. Ich mehr als Taehyung aber nach seiner Reaktion zu urteilen waren meine Berührungen mehr als willkommen. Ohnehin war Taehyung was das betraf, nach unserem kleinen Ausflug in der Umkleidekabine viel aufgeschlossener gegenüber intime Aktivitäten und traute sich nun viel mehr, als noch zu Anfang.

Doch der Sex zwischen uns war nicht nur körperliche Lustbefriedigung, nicht nur physische Ekstase. Nicht wie es einst bei mir war. Taehyung hatte mich zu einem besseren verändert. Ich hätte niemals gedacht das mich ein einziger Mensch so erfüllen konnte. Der Sex zwischen uns war ein Ausdrucks unseren Verlangens, emotional wie körperlich und erlaubt uns so nahe zu sein wie es für zwei Menschen nur möglich war.

Taehyungs Atem wurde schwerer keuchender, doch unser anhaltendener Kuss unterdrückte das meiste stöhnen.

Wie weit entfernt war diese Form der Zärtlichkeit von dem wilden, animalischen Sex, den ich sonst bisher kannte und ausgeübt hatte. Wir bewegten uns nur langsam, ohne Hast, ohne den Druck den jeweils anderen schnell zum Höhepunkt zu bringen. Wir ließen uns Zeit - anders als in der Umkleidekabine letzte Woche. Wir genossen die Nähe, die Wärme und die langsam steigende Erregung des anderen. In Moment waren alle Probleme um uns herum vergessen, alles war weit entfernt und in Moment so völlig bedeutungslos. Wir versanken ineinander, atmeten, lebten nur noch für uns.

Ich verlor jegliches Zeitgefühl, doch Zeit spielte gerade auch absolut keine Rolle. Irgendwann, spürte ich einfach nur wie Taehyung sich verkrampfte. Er schloss die Augen durch die wohlige befriedigung und ergoß sich heiß zwischen unsere Körper. Zwei weitere intensive Bewegungen und auch ich ergab mich dem Orgasmus hin - der mich nicht wie gewohnt überrollte wie ein Sturm, sondern sanft hin und her wiegt, wie die Wellen des Meeres und ein mehr als selige Lächeln auf unseren Lippen zurückließ.

Wir blieben noch lange so liegen, aufeinander und ineinander und erfüllten uns mit geschlossenen Augen. Ich spürte Taehyungs pochendes Herz, das sich nach und nach beruhigte, seinen Atem, der mit meinem im Gleichklang ging. Seinen warmen Körper an meinem. Es war wir ein einziger, perfekter Augenblick, der sich in die Ewigkeit zu drehen schien.

🎬

Der Gedanke an unseren Abend, ließ mich rund um zufrieden grinsen. Es war echt schlimm was Taehyung aus mir machte. Manchmal erwischte ich mich dabei wie ich aus heiteren Himmel einfach anfing zu kichern - so wie ein junges Mädchen. Zum Glück hatte mich niemand bisher dabei erwischt aber ich konnte es ruhig zugeben, dieser Junge hatte mich völlig in der Hand. Egal wie kitschig es auch klang, würde Taehyung von mir verlangen das ich ihm die Sterne vom Himmel runter holen sollte, so würde ich das tun! Koste es was es wolle.

Ich war so in Gedanken versunken das ich mein Gemüse in der Pfanne vollkommen vergaß und erst als mir der Geruch von verbratenen Essen die Nase hochstieg, erwachte ich aus meinen Gedanken und starrte entsetzt auf die Pfanne, die ich am Griff festhielt.

"Oh Shit shit shit!" fluchend versuchte ich das Gemüse noch irgendwie zu retten, doch dafür war es leider schon zu spät. Die eine Seite war vollkommenen verkohlt und garantiert ungenießbar. Frustriert stellte ich den Herd aus, nahm die Pfanne von der heißen Platte und betrachtete das Chaos vom neuen. Bald würde Taehyung mit seinen Eltern hier stehen und das Essen wäre nicht ansatzweise fertig.

"Tanniiie" jammerte ich und hockte mich hin. Er kam augenblicklich heran getapst und schmuste sich an mich. Ich strich ihm über den Kopf und seufzte theatralisch. Ich wollte Taehyungs enttäuschte Gesicht nicht sehen. Ich hatte es ihm imerhin versprochen!

Plötzlich bekam ich die Idee! Kurzerhand googelte ich ein typisch tradional-koreanisches Restaurant und bestellte dort das Essen. Es wurde mit sogar bis hier hin geliefert, zwar müsste ich vom Preis her ein wenig mehr drauf zahlen aber das war es mir auf jedenfall wert. Ich müsste das Essen nachher nur noch auf normale Servierteller umfüllen und niemand würde verdacht schöpfen!

"Hah perfekt! Oh Tannie das wird gut! Mit leckerem Essen kann man die Eltern bestimmt ein wenig milder stimmen. Das wird schon gut ausgehen, meinst nicht auch?" fragte ich enthusiastisch und klatschte freudig in die Hände. Yeontan antworte natürlich nicht, schien sich wegen meinem Ausbruch eher erschrocken zu haben und rannte kurzerhand aus der Küche.

Ich schüttelte grinsend den Kopf.

"Ach, das wird schon alles."

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