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"Jungkook?", durchbricht Taehyung die erneute Stille zwischen uns. Mein Kopf schnellt zu ihm und antworte ihm mit einem stummen "Ja?".
"Wie hast du das gemacht?"
Verständnislos und verblüfft von solch einer Frage sehe ich sein Seitenprofil an. Er guckt in die schwarze Schlucht vor uns, statt zu mir. Aber das finde ich nicht schlimm, sein Seitenprofil ist genauso perfekt wie alles an ihm. Ich erspare uns einmal mein Geschwärme, das habe ich in letzter Zeit echt genug getan.
"Ich verstehe nicht ganz...", flüstere ich mehr, aber er hat es genau gehört. Immerhin sind wir zur Hälfte Wolf, wir hören sehr gut.
"Na damals, in jener Nacht." Erst jetzt verstehe ich worauf er anspielt. Ich senke wieder den Kopf, gucke nachdenklich auf die Hand, die an meiner Taille liegt. Wie habe ich das gemacht? Glaube mir Taehyung, die Frage habe ich mir nicht nur einmal gestellt.
"Ich weiß es nicht.", gebe ich zu. "Ich meine, ich bin lediglich auf dich zugegangen, langsam, vorsichtig und behutsam, ein bisschen gestreichelt und das hat ausgereicht."
Ich höre ein unzufriedenes Schnauben, das eindeutig von seiner Seite kommt. "Alles schön und gut, aber ich glaube dir nicht. Irgendwas musst du gemacht haben. Niemand, ich wiederhole niemand hat es jemals geschafft, mich so zu beruhigen in diesen Nächten, nicht mein Rudel, nicht meine Familie. Ich würde sie alle ohne zu zögern töten."
Die Kälte, die in seiner Stimme liegt, wenn er erzählt, lässt mich erschaudern. Taehyung würde in diesem Zustand sogar seinen Rudel, seine Freunde und seine Familie, ohne mir der Wimper zu zucken, umbringen?
Ich schlucke lautlos. Der Alpha ist wirklich gefährlich, langsam sollte ich bei ihm aufpassen und ihn nicht so leichtsinnig vertrauen. Doch ich spüre genau, wie sich mein Wolf dagegen sträubt, er will seine Nähe und vertraut ihm blind.
Taehyung dreht sich zu mir, löst dabei seinen Arm um meinen Körper. Sofort spüre ich die Kälte und fange automatisch an, zu zittern. Auch mein Wolf jault innerlich bitter auf.
"Taehyung, ich weiß es wirklich nicht. Bitte glaube mir...!", flehe ich verzweifelt, suche nach der eben gefühlten Nähe, die mir so viel Kraft und Sicherheit spendiert hat. Aber Fehlanzeige. Der Alpha guckt kalt und herablassend auf mich runter.
Er vertraut mir kein bisschen..
"Ich glaube dir kein Wort, Omega." Wieder diese eisige Kälte in seiner Stimme. Allmählich bekomme ich doch Angst vor ihm. Taehyung ist immernoch ein Alpha, ein verdammt starker und unberechenbarer Alpha.
Wer weiß, vielleicht schubst er mich jetzt, ohne zu zögern, in den Abgrund?
Aber das passiert nicht. Für mich tut er etwas viel schlimmeres. Er kehrt mir den Rücken und faucht dunkel: "Ich will dich nicht mehr in meiner Nähe sehen, Omega. Halte dich fern von meinem Rudel und besonders von mir. Glaub mir, die Konsequenzen möchtest du nicht spüren."
Mit diesen Worten verschwindet er zwischen den Bäumen. In mir reißt etwas gewaltig, seine Worte nehmen mich mehr mit, als sie sollten. Ich wollte mich ihm nähern, seine Nähe spüren, seine Sicherheit spüren, aber jetzt hat er sich von mir abgewandt...
Ich bin wieder ganz allein, jegliche Hoffnungen mit einem Mal erloschen...
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