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Als das Monsta X Rudel den Schauplatz verlässt, sitzt der Schock noch immer tief in meinen Knochen. Ich kann es nicht glauben, dass jemand sich für mich eingesetzt hat. Das ist eine völlig neue Situation für mich und um ehrlich zu sein, macht es mir etwas Angst.
Verlangen sie jetzt eine Gegenleistung von mir?
Yoongi muss wohl bemerkt haben, wie verunsichert ich bin, denn er fängt an, schief zu grinsen. "Ein Danke reicht. Mehr möchte ich nicht." Verdattert nicke ich und stammel schnell leise: "Dankeschön..."
Eigentlich ist mein Plan, schnellst möglichst zu verschwinden, aber Yoongis Hand um mein Handgelenk macht mir einen Strich durch die Rechnung. "Ich ehm... würde langsam wieder gehen?"
"Nein."
Wie nein?
Irritiert blicke ich zum Älteren und dieser lächelt nur. "Komm, wir bringen dich zu deinem Klassenzimmer. Dann können dir diese Idioten nichts mehr antun." Eingeschüchtert nicke ich wieder nur und schaue auf den Boden.
Ich frage mich wirklich, wieso sie mir helfen?
Sie haben doch keinen Grund dazu?
Kaum will ich mich in meine Gedanken flüchten, werde ich von dem Rudel in die Mitte gezogen, damit ich scheinbar in Sicherheit vor gewissen Alphas und Betas bin. "Huh- was?"
"Wir beschützen dich, kleiner Omega. Haben wir dir das noch nicht gesagt?", lächelt Hoseok ein Beta mich warm an. Ohne, dass ich es verhindern kann, erwärmt sich mein Herz. "Ihr seid so gutmütig, danke..."
"Dafür doch nicht, kleiner~"
Gemeinsam laufen wir zu meinem Klassenzimmer. Und ganz ehrlich, ihre Präsenz fühlt sich wirklich gut an. Ich bin nicht mehr allein und schutzlos. Das ist ein wirklich tolles Gefühl.
Mein Wolf fühlt sich ebenfalls sehr wohl, doch irgendwas lässt ihn nicht zur Ruhe kommen. Es scheint so, ihm fehlt etwas wichtiges. Ich spüre es genau, nur was es sein könnte, kann ich nicht beantworten.
Als wir alle gemeinsam vor dem Raum angekommen sind, bedanke ich mich ganz herzlich beim Rudel. Für mich ist es keine Selbstverständlichkeit, dass so etwas für mich getan wird. Ich betrete dann allein den Raum. Die anderen sind schließlich in den Klassen eine oder zwei Stufen höher.
Ohne ein Wort über das Geschehene zu verlieren, setze ich mich auf meinen Sitzplatz und packe mein Zeug aus. Erst als der Unterricht beginnt, lenke ich meine Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt.
Der Unterricht verläuft ohne nennenswerte Ereignisse. Allerdings kann ich nicht damit aufhören, mich zu fragen, warum Taehyung nicht bei seinem Rudel war. Liegt es daran, dass ich ihn gestern in seiner Wolfsform gesehen hatte? Das Ganze verunsichert mich und ich finde keine zufriedenstellende Antwort auf meine Frage, deshalb suchte ich das Rudel in der Pause auf, um ihnen meine Fragen zu offenbaren.
Bei den eben Genannten angekommen, stelle ich mich vor Yoongi und schaue zu ihm auf. Dieser schmunzelt mich von oben an. "Na Kleiner, was führt dich zu uns?", fragt er ohne eine richtige Begrüßung. Kurz denke ich nach, es zu lassen, aber die Frage brannte mir auf der Zunge.
"Wo war Taehyung heute Morgen? Ich habe ihn nicht gesehen.", bringe ich doch selbstsicherer hervor als gedacht. Dabei versuche ich meine Enttäuschung zu überspielen, aber im schauspielern war ich noch nie gut.
Yoongis Blick löst sich von mir und er blickt zum Leader des Rudels. Dieser nickt ihm nur zu. Ich verstehe nicht, was vor sich geht, weshalb ich etwas zurückweiche.
"Das Ganze, was du gestern bei Taehyung gesehen hast, ist äußerst Kräfte raubend. Er ist zwar sehr stark, aber dennoch braucht er danach einen Tag Pause, deshalb ist er heute nicht hier. Warum zerbrichst du dir den kleinen Kopf darüber?"
Ertappt blicke ich zur Seite und spüre, wie meine Wangen heiß werden. Stimmt eigentlich. Warum denke ich so viel darüber nach, was mit Taehyung ist? Ich schüttel meinen Kopf und bleibe stumm.
Mir bleiben die Worte im Hals stecken.
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