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Erst jetzt bemerke ich das unangenehme, flaue Gefühl in meinem Bauch. Ein leichter Druck bildet sich dort aus, was mich zum Erschaudern bringt.
Jennies Worte schockieren mich sehr. Immerhin habe ich bis jetzt mit dem Gedanken gelebt, dass ich keine Familie habe - dass alle gestorben wären.
Wie? Darauf habe ich nie eine Antwort gefunden. Und trotzdem habe ich mir viele Szenarien ausgemalt. Vielleicht im Krieg? Oder vielleicht durch eine Krankheit? Verhungert? In einem Kampf um ein Revier?
Ich weiß es nicht, doch war ich fest davon überzeugt, dass ich der einzige Überlebende bin und jetzt kommt irgendeine weibliche Alpha und redet von Schwester?
Der Schock steht mir sicherlich auf der Stirn geschrieben, denn mein Körper ist in eine Starre verfallen und mit großen Augen gaffe ich an ihr vorbei. Leider setzt mir nicht nur diese erschreckende Erkenntnis in Bangnis sondern auch der immer größer werdende Knoten in meinem Bauch.
Solange, bis ich es nicht mehr standhalten kann und mit weichen Knien in den Dreck falle. "Jungkook!", ruft mein Mate und legt besorgt die Hand an meine Wange.
Behutsam streichelt er meine Haut und mustert mich, aber darauf kann ich gar nicht wirklich achten, denn plötzlich überkommt mir eine unnatürliche Hitzewelle. "Tae...~", wimmere ich nach ihm.
"Du bist ja ganz warm."
Fiebrig lehne ich mich an seine Brust, bekomme nicht mal mit, wie die Frauen die Flucht ergreifen und uns alleine lassen.
Ich kralle mich in den Stoff seines Oberteils und vergrabe mein Gesicht zwischen meinen Fäusten. Seltsamerweise bekomme ich eine große Sehnsucht nach meinem Mate. Gerade könnte ich ihm nicht näher sein.
"Was ist los...? Was tut dir weh?", fragt er, dabei entgeht mir seine leichte Panik nicht. Ich schüttel den Kopf, denn ich habe keine Schmerzen.
Ich fühle mich viel mehr überrollt von so vielen Gefühlen, die ich gar nicht genau deuten kann.
Angst?
Einsamkeit?
Unvollständigkeit?
Sehnsucht?
Sogar Trauer?
Noch nie habe ich derartig so viele Emotionen auf einmal gespürt und es macht mir gerade große Angst.
Und plötzlich überkommt mir wieder eine Welle voll Hitze und lehne meine verschwitzte Stirn an seinen Oberkörper. Aber dieses Mal ist es nicht nur die Wärme, sondern auf einen Schlag überrollt mich ein erregendes Gefühl.
Ich keuche überrascht auf und drücke mich an den warmen Körper Taehyungs. "Oh verdammt, Baby. Kommst du gerade in deine Heat? Du riechst so verboten gut~", raunt er tief, was meine Nackenhaare aufstellen lässt.
Meine Heat?- "Wir müssen hier weg, Tae... Sonst locke ich die ganzen Alphas und Betas her...", bringe ich keuchend hervor, was er zum Glück sofort versteht. Sein rechter Arm fährt unter mein Rücken und der Linke unter meine Kniekehlen, ehe er mich im Brautstil nach Hause trägt.
Ich schlinge die Arme um seinen Hals und drücke meine nasse Stirn in seine Halsbeuge.
Zu Beginn versuche ich die sexuelle Erregung zu unterdrücken.
Auch Tae muss sichtlich gegen sich selbst ankämpfen, denn ich habe gelesen, dass der Geruch in der Heat eines Omegas für einen Alpha unerträglich verlockend ist.
Sich zu beherrschen, ist so gut wie unmöglich.
Mein Mate scheint jedoch, sich tapfer zurückzuhalten und wartet bis wir Zuhause angekommen sind.
Ganz im Gegenteil zu mir.
Ich werfe schon nach kurzer Zeit sämtliche gelernten Manieren über Board und fange an seinen Hals zu küssen. Federleichte Küsse verteile ich auf seine leicht gebräunte, makellose Haut.
Der Alpha keucht überrascht und angetan auf. "Baby~ lass das~", presst er hervor, doch für mich klingen seine Worte viel mehr spanisch als koreanisch. "Ich will dich, Tae~", flöte ich lustvoll und küsse runter zu seinem Schlüsselbein - zart und feucht.
Der letzte bisschen Anstand verliere ich auch, als ich spüre, wie das Blut ohne Achtung in eine südliche Richtung fließt. Überrascht keuche ich auf, denn solch eine Art von sexuellen Erfahrungen habe ich bis jetzt noch nicht gehabt.
Normalerweise wäre es mir total peinlich gewesen, im Öffentlichen plötzlich eine Erektion zu bekommen, aber die Heat lässt meine anständigen Gedanken mit unanständigen übertönen.
"Tae~ Ich brauche dich~"
"Verdammt, Jungkook. Du musst dich noch gedulden.", knurrt er, was mich zum Schmollen bringt. "Ich will aber nicht länger warten. Ich will dich jetzt~"
Wieder verlässt seinen wunderschönen Lippen ein raues Knurren und legt einen Zahn zu. Beleidigt sauge ich derweil an seinem Hals und verpasse ihm wunderschöne Verzierungen, die ich stolz küsse.
Tae entflieht immer wieder ein leises Stöhnen und hin und wieder ein "Du machst mich irre, Baby". Aufregung vermischt mit Vorfreude verspüre ich, als wir in der modernen Hütte von Taes Rudel ankommen und er schnellen Schrittes mit mir ins Schlafzimmer verschwinden können.
Auf einmal kreuzen sich unsere Wege mit Hoseok und Jimin, die uns verwirrt mustern. "Wo wart ihr heute in der Schule?", meckert Jimin sogleich, was Tae nur mit einem eiligen Schnauben abtut.
Hoseok guckt mich prüfend an und scheint wohl mein etwas seltsames Auftreten zu bemerken. "W-Was ist mit ihm los?", stottert er überrascht und zeigt mit dem Finger auf mich.
"Egal. Wir sind oben und sagt allen, dass wir nicht gestört werden möchten!", somit verschwindet Tae in sein Schlafzimmer und lässt beide mit einem großen Fragezeichen stehen.
Jedoch entgeht mir ein Satz nicht, wovon ich die Bedeutung erst viel zu spät verstehe: "Sie sind eindeutig Mates~"
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