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Taehyung nimmt meine Hand in seine und führt mich aus dem Klassenzimmer. Ich wollte nachfragen, was er vor hat, doch da läuft er schnurstracks aus dem riesigen Gebäude. "Tae- wir haben doch Schule-", protestiere ich, doch ihm interessiert das offensichtlich nicht.

"Vergiss die Schule, Jungkook. Wir haben echt ein Problem.", murmelt er nachdenklich und setzt seinen Weg weiter fort.

Er hat recht, wir haben ein gewaltiges Problem und es werden immer mehr. Zu den eigentlichen Fragen kommt auch noch dieses Blackpink Rudel dazu.

Wir schweigen den restlichen Weg zu ihm nach Hause, ehe er sich auf der schwarzen Ledercouch fallen lässt und mich, ohne zu zögern, auf seinen Schoß zieht.

Erschrocken japse ich nach Luft und lege beide Hände auf seine Brust. "Yahh, was sollte das?", beleidigt schmolle ich und werfe ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. Doch er lacht nur schadenfroh und küsst meine Wange. "Tut mir leid, Baby~"

Ich blase nur die Backen auf und belasse es dabei. Eigentlich genieße ich es, auf seinen muskulösen Schenkeln sitzen zu dürfen und mich an seine warme Brust kuscheln zu können.

Taehyung massiert meinen Nacken, was mir den Rest gibt und schließlich entspannt die Augen schließe. Mein Herz schlägt automatisch höher und mein Wolf wedelt innerlich fröhlich mit der Rute wegen der Nähe und dem betörenden Duft des Alphas.
"Wir müssen über das Geschehene reden, Kookie."

Seufzend brumme ich. "Kanntest du die vier?" Ich schüttel den Kopf und kuschel mich an ihn. "Bist du dir sicher? Sind sie dir noch nie über den Weg gelaufen?"

"Nicht, dass ich wüsste, Tae.", murmel ich und denke selbst über ein mögliches Zusammentreffen nach. Aber ihre Gesichter kommen mir völlig unbekannt vor. "Nur...", nachdenklich fixiere ich die makellose Hand meines Mates und spiele etwas mit ihr. "Nur?", wiederholt er.

"Ich wurde vor noch nicht all zu langer Zeit von Wölfen verfolgt. Aber ich dachte damals, dass ich aus Versehen in ihr Revier eingedrungen bin, doch wenn ich jetzt so nachdenke...", ich mache eine kurze Pause und sehe zu Tae hoch, der mich interessiert und doch ungeduldig mustert.

"Ihr Geruch- Ja, genau! Jetzt weiß ich es wieder! Der Geruch war identisch.", euphorisch löse ich mich von ihm und strahle ihn an. Er nickt verstehend und scheint auch zu überlegen. "Bring mich zu dem Ort."

"Was? Nein, Tae. Was willst du allein gegen zwei Alphas und zwei Betas anrichten? Da bist selbst du, ohne Hilfe des Mondes-"

"Zu schwach? Ach Baby, du solltest mich erstmal kennenlernen. Ich bin der Rudel-Alpha. Ich brauche keinen dämlichen Mond, um zu einer Tötungsmaschine zu mutieren." Ich seufze und streichel seine Wange.

"Das glaube ich dir auch, Tae, aber wir brauchen Information von ihnen und nicht ihren Tod." Taehyung brummt nachgebend und verfestigt den Griff um meine schmale Taille. Ich kuschel mich verliebt noch mehr an den starken Körper meines Mates und schließe die Augen, dabei spüre ich die sanften Bewegungen seiner Fingerspitzen, die meine Seiten auf und ab fahren.

Entspannt seufze ich erneut auf.

Doch lange soll die Ruhe nicht anhalten, denn wie aus dem Nichts knurrt Taehyung auf, schiebt mich von seinem Schoß und wirft mir einen kurzen, jedoch befehlenden Blick zu. "Du bleibst hier. Ich muss etwas nachprüfen."

"Huh- Tae! Was ist los? Lass mich bitte mit!"

Er schüttelt den Kopf. "Ich rieche Eindringlinge. Bitte bleib hier, Baby. Es kann für dich zu gefährlich sein.", sind seine harten, kalten Worte, ehe er mir zum Abschied einen Kuss schenkt und aus dem Haus sprintet.

Augenblicklich ist die ganze Wohnung in einer beängstigend Ruhe versetzt. Ängstlich schlucke ich. Das ist erst mein erster Tag hier und schon auf mich allein gestellt...

Jedoch bleibt es nicht bei meiner Unsicherheit, nein. Ich verspüre so etwas wie Wut auf mich selbst, weil ich so ein schwacher Wolf bin. Immer muss ich beschützt werden.

Und auch Wut auf Taehyung, weil er mich auch in diese typische Omega Schiene reinsteckt. "Es kAnN fÜr dIcH zU gEfÄhRlIcH sEiN.", äffe ich ihn pampig nach und verschränke die Arme vor der Brust. 

"Wart's ab, Taehyung! Ich konnte dich zweimal in jenen Nächten aufhalten, also werden mir auch keine paar Eindringlinge in die Knie zwingen!" Überzeugt springe ich von der Couch auf und sprinte ebenfalls aus dem Haus.

Im Sprung verwandel ich mich in meinen Wolf und folge dem Geruch des Alphas.

Ich lasse mich doch nicht immer als schwach abstempeln. Damit muss endlich Schluss sein!

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