24
Auf Namjoon Hyungs Worte reagiert er nicht mehr. Nein, Taehyung zieht mich mit einem Ruck hinterher, raus aus dem Zimmer. "Tae-", möchte ich ansetzen, aber er drückt mich in sein Zimmer und kickt die Tür mit dem Fuß zu.
Seine Augenbrauen sind angespannt zusammen gezogen. "Alles okay, Tae?"
"Ist es wirklich so auffällig?", fragt er stattdessen und streicht sich die Haare von der Stirn. "Sieht man es uns so leicht an, dass wir Mates sind?"
"Naja also...-" Ich unterbreche mich selbst, denn ich weiß nicht so recht, was ich auf seine Frage antworten soll. Sind wir es?
"Wieso Tae? Ist es ein Problem?", murmel ich hoffnungslos. Vielleicht hat er doch etwas gegen unsere Mateverbindung und er möchte es nicht?
Aber zu meiner ehrlichen Verwunderung schüttelt er hastig den Kopf. "Aniyo, Baby. Bitte denke nicht, dass du mir peinlich bist. Es geht eben nur alles so schnell. Wie sollen wir uns in der Schule verhalten?"
Ich senke den Kopf und verfalle wieder in Gedanken. "Ich weiß es nicht..."
"Wir können uns am Anfang ja ignorieren, es wäre okay, wenn du das möchtest." Diese Entscheidung auszusprechen fällt mir unglaublich schwer, doch wenn es Tae so möchte, erfülle ich ihm diesen Wunsch.
Er seufzt deutlich gestresst. "Ich bin mir nicht sicher, ob das so viel helfen wird. Immerhin klebt mein Geruch nun an dir und anders herum. Vielleicht nur minimal, aber es ist wahrzunehmen."
Stimmt, daran habe ich noch nicht gedacht.
"Du kannst es dir noch überlegen, Tae. Ich mache das, was du für sinnvoll hältst." - auch wenn es mich verletzen würde, hänge ich in Gedanken an. Er nickt dankend und drückt seine Lippen für einen Augenblick auf meine Stirn. Wohlfühlend schließe ich kurz die Augen und genieße diese unschuldige Berührung.
"Ich sollte dann langsam gehen-"
"Nein! Hast du vergessen, dass du jetzt ein Teil des Rudels bist. Du musst nicht mehr zurück.", wirft er sofort ein. Süß, wie er sich um mich kümmert, aber- "Ich habe noch meine Sachen dort, Tae. Ich nehme sie morgen mit zu dir, ja?"
"Aber ich begleite dich!"
"Das musst du nicht, Tae. Ich kann auf mich selbst aufpassen." Man erkennt wie er mit sich selbst kämpft, letztendlich aber mit einem Seufzen nachgibt und mich zur Tür begleitet. "Aber wenn was ist, dann melde dich. Ich komme sofort!" Ich schmunzel.
"Süß von dir, aber ich kam die letzten Jahre auch alleine zurecht. Also bis morgen, ja?" Er grummelt und verbindet unsere Lippen. Ein kurzer jedoch gefühlsvoller Abschiedskuss, der bereits jetzt schon aus purer Sehnsucht besteht. Langsam löse ich mich von ihm und winke ihm nach.
"Taehyung wir müssen reden-", erkenne ich noch stumpf Namjoons Stimme, als auch schon die Haustür ins Schloss fällt.
Es ist bereits schon wieder ziemlich dunkel, als ich durch die Tiefen des Waldes laufe. Ich wohne nicht als zu weit weg, deshalb mache ich mir auch keinen Kopf, dass mir etwas passieren könnte.
Doch plötzlich höre ich ein Rascheln hinter mir, weshalb ich mich blitzartig umdrehe, jedoch nichts erkenne. Ich seufze still und laufe in einem normalen Tempo weiter. Ich habe mir das sicher nur eingebildet. Das hier ist ein Wald, hier leben viele andere nachtaktive Tiere. Bestimmt war es nur ein Reh.
Allerdings verlässt mich nicht dieses Gefühl, beobachtet oder gar verfolgt zu werden, nicht, weshalb ich meine Geschwindigkeit erhöhe und nach Haise renne. Am Ende ist es nur noch ein hastiges Sprinten, erst zu Hause werde ich langsamer und verstecke mich in meinem Reich.
Werde ich schon paranoid oder leide an Verfolgungswahn?
Ich schüttel den Gedanken ab und fange langsam an meine Sachen auszumisten, was mit zu Tae kann und was ich nicht mehr brauche.
Am Ende wären das ein Paar Klamotten und meine Kette.
Ich frage mich immer noch, was die zu bedeuten hat.
Es kann doch kein Zufall sein, dass Tae dieselbe hat, der nun sogar mein Mate ist, oder?
Oder?
Alles ist so geheimnisvoll und durcheinander, leider kann ich keine einzige Frage beantworten. Und genau diese Unwissenheit beunruhigt mich. Wir brauchen Antworten, dringend.
Lächelnd begutachte ich wieder das filigrane Schmuckstück und binde es schließlich um meinen Hals.
Wenn Tae es trägt, dann trage ich es auch.
Es ist nun unser Symbol, der Verbundenheit, bis und auch darüber hinaus wir unser Band vollendet haben.
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