21

Völlig entkräftet kommen wir beide an Taes Zuhause an. Er hängt schlaff in meinem Arm. Immer wieder frage ich ihn, ob alles okay ist oder wir eine Pause einlegen sollen, aber winkt immer und immer wieder ab.

Ich mache wir wirklich sorgen, manchmal habe ich das Gefühl, er ist bewusstlos geworden, da er oft einfach nur die Füße auf dem Boden schleifen lässt. Aber er antwortet zum Glück jedes Mal.

Auch meine wenigen Kräfte sind komplett aufgebraucht, denn einen schwerer Alpha zu stützen ist für einen Omega keine leichte Aufgabe. "Tae, wir sind da.", flüstere ich leise, was er mit einem Brummen quittiert und sich von mir löst.

Besorgt mustere ich ihn. Er sieht schrecklich aus. Augenringe, zersauste Haare, blasse Haut, Müdigkeit. "Guck mich nicht so an.", seufzt er plötzlich. "Ich bin ein Alpha, so bemitleidet werden, muss ich nicht."

"Bitte ruhe dich später einfach aus, ja?", ist alles was ich dazu sage, nehme seine Hand in meine und drücke sie etwas. Tae nickt nur brummend und betretet mit mir sein Zuhause. Ich glaube, es ist mein erstes mal hier bei Tae?

Es liegt ebenfalls im Wald, in einer modernen Holzhütte mit Fensterfront. Auch von innen sieht es äußerst modern aus, Möbel, Wände und die wenigen Dekobestände sind in dezenten weiß, braun und schwarz Tönen gehalten.

Auf mich wirkt dieser Anblick unglaublich faszinierend, denn mein Zuhause kann hiermit ganz und gar nicht mithalten. "Das ist nun auch dein Zuhause, Baby.", haucht plötzlich Taehyung verführerisch in mein Ohr, hat dabei die Arme von hinten um meinen Torso gelegt und drückt mich an seinen Oberkörper.

Ich kann es nicht verhindern, sogleich rot zu werden. "Zu...Hause?"

Tae brummt zustimmend gegen meinen Hals, spüre die leichte Vibration auf meiner Haut. "Du bist jetzt meins, natürlich wohnst du nun hier."

Meine Wangen werden einen Spur dunkler. "D...deins?"

"Vielleicht noch nicht offiziell aber bald~" Ich schlucke kräftig. Seine Stimme ist so tief, dass es sich so heiß anhört und dazu ist der Gedanke, Taes zu sein, wunderschön.

Plötzlich küsst er meinen Nacken, nochmal und nochmal. Er verteilt viele sanfte Küsse auf der Fläche und wieder kann ich mich nicht zurückhalten und bekomme eine leichte Gänsehaut. "Tae..." Der Gedanke ihn richtig zu küssen und darüber hinaus zu gehen, vor allem wenn meine Heat beginnt, fühlt mich mit Angst aber auch Neugier. Pure Neugier auf dieses angeblich so süchtig machende Gefühl seines Partners.

"Du bist wunderschön, Baby. Ich kann es kaum abwarten, dich endlich zu beißen. Niemals wird jemals auch nur eine Haarsträhne von dir berühren. Du gehörst nur mir~"

"Nur dir..."

Tae nickt, möchte erneut seine Lippen auf meine freie Haut platzieren, doch da kommt plötzlich Yoongi in den Flur. "Sieh mal einer an, wer da gekommen ist!" Mit einer ablehnenden Haltung verschränkt er die Arme vor der Brust.

"Hyung- Ich hab von Jungkook erfahren, was passiert ist. Es tut mir wirklich leid.", entschuldigt er sich wahrheitsgemäß und lässt trauigerweise von mir ab.

Und wieder erlischt die angenehme Wärme aus meinem Körper, der schnelle Herzschlag reguliert sich und beinahe traurig nehme ich Abstand zu dem Alpha. "Ach ja?! Was fällt dir eigentlich ein, Jimin anzugreifen?!"

"Hyung! Es tut mir wirklich leid, du weißt doch, dass ich keine Kontrolle mehr über mich habe. Ich weiß nicht mehr, wie das passiert ist. Es tut mir wirklich leid!"

Yoongi überdreht die Augen. "Tzz. Das verbessert die Situation auch nicht."

"Wie... wie geht es ihm denn?", frage ich vorsichtig.

"Wie soll es ihm schon gehen? Er hat viel Blut verloren und wacht einfach nicht auf! Die Wunden sind zu tief!" Der neben mir zieht scharf die Luft ein und würde ich ihn nicht besser kennen, wäre mir das leichte Hände zittern entgangen. "Tae... das ist nicht deine Schuld, bitte-"

"Natürlich ist es meine Schuld! Alles wegen diesem blöden Vollmond! Was ist, wenn Hyung stirbt?! Ich kann es mir doch jetzt schon nicht mehr verzeihen, was ich getan habe..." Schwach knallt er mit dem Oberarm gegen die Wand und atmet hastig aus.

Schnell stelle ich mich vor ihm und nehme sein Gesicht in meine Hände. "Hör mir zu. Das. Ist. Nicht. Deine. Schuld. Ja? Das warst gestern nicht du. Dieser Taehyung vor mir würde niemals auch nur eine unschuldige Fliege etwas zu leide tun."

Er guckt erschöpft auf mich herab und zögert - überlegt, was er als nächstes sagen oder machen soll. "Du hast recht... aber ich möchte trotzdem nach ihm schauen."

Verstehend nicke ich, nehme die Hände von ihm und lächel ihn aufmunternd an. "Aber mach nicht zu lange, du musst dich ausruhen." Endlich ziert ein leichtes Grinsen seine Lippen. "Jaja, ich hab verstanden, Baby."

Zufrieden küsse ich seine Wange.

"Sagt mal... was läuft da eigentlich zwischen euch?"

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