20
Bis zum Sonnenaufgang bleiben Tae und ich im Wald liegen. Meine Hyungs sind kurz darauf mit Jimin gegangen. Ehrlich gesagt, mache ich mir riesen große Sorgen um den Beta.
Wir wissen absolut nichts von seinem Zustand. Und Tae weiß ja noch gar nicht, was er angerichtet hat. Er wird sich das vermutlich niemals verzeihen. Ich seufzte verspannt, strecke mich ausgiebig.
Mittlerweile bin ich wieder zu einem Menschen geworden, auch Tae hat sich zurück verwandelt. Dementsprechend ungemütlich war die restliche Nacht. Auf Ästen und Blätter zu schlafen ist dann doch nicht das Wahre.
Tae war die restliche Zeit ebenfalls ruhig gewesen, hat sogar geschlafen. Vielleicht bin wirklich ich die einzige Person, die ihn an jenen Nächten in Schach halten kann. "Tae?", flüstere ich leise, um ihn nicht zu abrupt zu wecken.
Unerwartet wacht er sofort auf, meckert jedoch sofort. "Du musst aufstehen, wir müssen wieder zurück."
"Nein...", murmelt er und drückt mich an seinen Oberkörper. Ich seufze leise, drehe mich in einen Armen um, sodass ich in sein Gesicht gucken kann. "Nein?" Sanft streiche ich eine dunkle Haarsträhne aus seinem Gesicht und mustere ihn mit einem sanften Lächeln auf den Lippen.
Er sieht so süß und unschuldig aus, wenn er die Augen geschlossen hat und sein Mund ein Schmollen bildet, da sein Kopf auf seinem Oberarm ruht.
Schwach schüttelt er den Kopf. Auf einmal kommt mir der Gedanke zurück, was Yoongi mir einmal erzählt hat. Damals in der Schule meinte er, dass Tae die Mondnächte sehr zu schaffen macht und er sich jedes Mal erstmal erholen muss. "Wie lange braucht es, bis du wieder fit bist?"
Er zuckt mit den Schultern. "Bis zum Abend sollte es wieder gehen." Ich nicke leicht, auch wenn er es nicht sehen kann. Eine Stille kommt auf, die für mich etwas langweilig ist.
Sollte ich ihm von Jimin erzählen?
Ich meine, eigentlich hat er ein recht darauf. Und er sollte nicht völlig unerwartet nach Hause kommen und auf seinen verletzen Freund und seine bösen Hyungs stoßen.
"Tae? Kannst du dich an irgendwas von gestern erinnern?", frage ich vorsichtig. Zäh öffnet er einen kleinen Spalt die Augen und guckt mich müde an.
Es bricht mir das Herz, meinen Mate so schwach zu sehen...
Das muss er alle vier Wochen ertragen?
Trotz seiner körperlichen Schwäche ist sein Griff um meine Taille fest und bestimmend. Ich fühle mich so sicher in seinen Armen. "Nein, nicht wirklich. Ich weiß nur noch, wie ich nur Augen für dich hatte. Mein Wolf wollte nur dich beschützen."
Schwach lächel ich. Das ist wirklich süß von ihm, aber extrem gefährlich.
Ich nicke langsam und lege meine Hand auf seine extrem weiche Wange. "Es ist etwas passiert... also gestern."
"Was ist denn passiert?"
"Bitte drehe jetzt nicht durch, Tae."
"Sag mir, was passiert ist."
Ich beiße mir auf die Unterlippe und krame mir die richtigen Worte zusammen, aber das ist gar nicht so einfach. "Jimin, du... also... gestern-"
"Was ist mit Jimin, Jungkook? Rede gefälligst in ganzen Sätzen mit mir!" Ich zucke merklich zusammen und nehme ängstlich die Hand von seiner Wange, weiche seinen stechenden Augen aus. "Tut mir leid, Kookie. So war das nicht gemeint.", entschuldigt er sich und küsst meine Stirn.
Sofort schnellt mein Kopf nach oben und gucke ihn mit großen Kulleraugen an. Er beginnt schwach zu lachen. "Jetzt guck mich nicht so an. Wir sind Mates, da werde ich noch ganz andere Dinge mit dir machen, als deine Stirn zu küssen~"
Augenblicklich erröte ich. "Idiot!"
Wieder lacht er, diesmal deutlich wacher.
"Sag mir, was habe ich gestern gemacht?"
Ich schlucke, reiße mich jedoch zusammen.
"Also... nicht viel. Du hast Namjoon und Jin bedroht, aber mehr auch nicht, zumindest bei ihnen." Er nickt verstehend, lässt mich aber ausreden.
"Jimin hat gestern nach mir gerufen, dass ich herkommen soll. Du hast das scheinbar als Gefahr für mich gesehen und... Und dann bist du auf Jimin losgegangen... Ich weiß nicht, wie es ihm geht, aber die Verletzungen sahen nicht nach Spaß aus..."
Taes Körper versteift sich, scheint in tiefe Gedanken gefallen zu sein. "Tae-"
"Ich muss zu ihm!" Und schon springt er auf, dabei entweicht die gesamte Wärme aus meinem Körper.
Taumelnd hält er sich auf beiden Beinen. "Du kannst nicht einfach jetzt gehen. Schau mal wie schwach du bist. Wie willst du so nach Hause kommen?", besorgt versuche ich ihn aufzuhalten, springe ebenfalls auf meine Beine und stütze den starken Alpha so gut es geht.
"Lass das mal mein Problem sein. Ich muss wissen, wie es ihm geht!"
"Tae-"
"Nein!", sind seine letzten Worte, ehe er voraus taumelt.
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