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Ohne jegliche Freude oder Wärme in mir schlurfe ich langsam durch die Dunkelheit. Es macht mir nichts aus hier ganz allein zu sein, wenn ich ehrlich bin, spüre ich gar nichts mehr in mir. Mein Wolf ist verstummt, meine Gefühle fahren keine Achterbahn mehr. Es fühlt sich unglaublich kühl und beängstigend zu gleich an.

Nicht wissend, was mit mir los ist, laufe ich bis zu meinem Zuhause. Stumpf mache ich mich frisch und falle danach in mein Bett. Auch dort kann ich keinen einzigen Gedanken fassen. Was ist nur mit mir passiert? So kenne ich mich selbst gar nicht. Die gähnende Leere verwandelt sich mit der Zeit in einen leichten Schmerz, Nähe meines Herzens.

"H..Huh...?" Lamgsam hebe ich meine Hand an und platziere sie mit einem dumpfen Druck auf das pochende Organ. "Wieso tut es plötzlich weh...?"

Unruhig drehe ich mich hin und her. Keine Schlafposition fühlt sich bequem an, ständig stört irgendein Gliedmaß. Genervt schnaube ich und mein Blick gleitet durch das Fenster, nach draußen. Was Taehyung wohl gerade tut? Schnell schlug ich mir gegen die Stirn. Warum denke ich jetzt an diesen Idioten? Immerhin ist er Schuld an dem ganzen Dilemma.

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Morgens werde ich nicht wie üblich von meinem Wecker geweckt. Das ist auch nicht möglich, denn ich habe die ganze Nacht kein Auge zu bekommen und bin dem entsprechend sehr müde. Ächzend versuche ich, mich irgendwie lebendiger aussehen zu lassen, aber nichts hilft. Also lasse ich es einfach bleiben. Ich sehe keinen Sinn darin, weiter Energie in etwas Aussichtsloses zu stecken.

Überhaupt nicht glücklich oder wach, mache ich mich auf den Weg zur Schule. "Das kann ja nur schief gehen.", seufze ich unmotiviert, dabei bemerke ich das erdrückende Gefühl in meiner Brust erneut, doch versuche es bestmöglich zu ignorieren.

Tatsächlich bewahrheitet sich meine Vermutung. Ich bin unkonzentriert, nicke manchmal sogar ein. Ich glaube, so oft bin ich noch nie ermahnt worden.

Auch das Monsta X Rudel nimmt keine Rücksicht auf meinen aktuellen Zustand. Ganz im Gegenteil, sie nutzen es richtig aus, dass ich so unkonzentriert bin.
"Heute scheinst du ja, unseren kleinen Besuch richtig willkommen zu heißen~", lacht der Amführer hämisch und zerren mich auf die verdreckten Schultoiletten, schadenfroh drücken sie meinen Kopf immer wieder in die Toilette, spülen sogar einmal an.

Verzweifelt versuche ich die Luft anzuhalten. "H...hört bitte auf...", krächze ich nach Luft schnappend. "Wir haben doch erst angefangen, Omega~"

Damit ziehen sie an meinen Haaren, leeren meinen Rucksäcke auf den Boden aus und zu guter Letzt schütten sie ihre süßen Getränke auf die teuren Sachen. "Nein!", schreie ich verzweifelt und versuche alles zu retten, doch zwecklos.

Alles zieht wie ein unendlich langer und grausamer Film an mir vorbei. Den ganzen Schultag über schikanieren sie mich, lachen mich aus, ärgern mich und spielen mich aus, weshalb ich irgendwann zur Sekretärin flüchte und nach einer Befreiung bettel.

Mehr schlecht als recht hat sie meine kleine Lüge von Bauchschmerzen geschluckt und ich werde vom restlichen Schultag freigestellt.

Zaghaft schaue ich in den Gang, in der Hoffnung das niemand dort ist, der mich sehen könnte. Natürlich stand das Glück nicht auf meiner Seite und das Rudel von Taehyung hat sich im Flur versammelt.

Der eben Genannte steht ebenfalls dabei und sieht alles andere als glücklich aus. Ob das an unserer Unterhaltung gestern Abend liegt? Ganz egal, was ihn so wütend gemacht hat, es macht mir unheimlich viel Angst.

Meine Knie werden weich, mein ganzer Körper fängt an zu zittern. Zu allem Überfluss entdeckt mich auch noch Yoongi und winkt mir einladend zu. "Kooks!" Fluchtartig verstecke ich mich hinter der Wand und tue so, als wäre ich gar nicht da. Hey, vielleicht funktioniert es ja. Tat es aber leider nicht.

Ich möchte doch einfach nur nach Hause und meine Ruhe haben, in Gedanken versinken und die immernoch anhaltenden Schmerzen spüren...

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