07

Eine Woche verging. Jimin und ich verbrachten nahezu jede Sekunde miteinander. Somit gingen wir auch gemeinsam auf diese Party. Keiner von den jüngeren Passagieren konnte sich das entgehen lassen. Es war der erste Abend, an dem die schicken Kleider und Anzüge in ihren Schränken bleiben durften.

"Ich nehme das", nahm ich schließlich den schwarzen, mit Pailletten verzierten Jumpsuit vom Bügel.

Im Bad zog ich ihn mir an, jedoch gab es Schwierigkeiten mit dem Reißverschluss.
Halb angezogen tapste ich zurück ins Schlafzimmer, wo Jimin noch immer auf der Polstergarnitur hockte. "Könntest du mir eventuell kurz helfen?" Im Nu stand er hinter mir und schloss den Verschluss. Seine Hände legte er auf meine Taille und unsere Blicke trafen sich einen Moment im Spiegel, ehe er den Blickkontakt brach, um mein Erscheinungsbild zu mustern. "Du bist wunderschön." Sein kühler Atem, der meinen Nacken streifte, ließ jedes noch so kleine Härchen meines Körpers aufstellen. Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe, was ihn schmunzeln ließ, als er wieder aufblickte. Bedacht drehte er mich sachte um.
"Hab Spaß heute Abend", sagte er, "Ich passe auf dich auf, also musst du dir keine Sorgen machen oder dich zurückhalten." Indirekt wollte er mit wohl mitteilen, dass ich nicht auf meine Alkoholkonsum achten müsse, denn wie er mittlerweile wusste, vertrug ich nicht viel. Lächelnd nickte ich.

Nach und nach stießen unsere Freunde zu uns. Wir tanzten, tranken und hatten Spaß wie schon lange nicht mehr.
Erschöpft ließ ich mich auf das kleine Sofa in einer ruhigeren Ecke fallen. Der Tequila und das Tanzen taten mir zwar auf eine Weise gut, doch auf eine andere merkte ich auch, dass es langsam zu viel wurde. Es war nicht so, dass ich vollkommen dicht war. Ich vertrug schon noch was, allerdings hielt ich es einfach für besser mich einen Moment auszuruhen.
Jimin, der mir versprochen hatte ein Auge auf mich zu werfen, pflanzte sich zu mir. "Schon genug?", grinste er, jedoch schüttelte ich den Kopf, "Ich brauche nur eine kurze Pause." Verstehend nickte er und reichte mir ein Glaswasser. Befremdet betrachtete ich es. "Nein danke. So betrunken bin ich noch nicht", lehnte ich ab. "Wie du willst."

Nach einer Weile sprang ich höchstmotiviert auf. Ich begab mich zurück auf die Tanzfläche. Jimin, dicht hinter mir, lief mir nach. Irgendwo in Mitten der Menschenmenge kam ich zum Halt.
Ich tanzte. Er tanzte. Einige Drinks später sogar zusammen.
Seine Hände lagen auf meiner Taille, die er seinem Tempo angepasst im Rhythmus der Musik bewegte. Mein linker Arm schlang um seinen Oberkörper, während meine rechte Hand sich an seinem T-Shirt festklammerte, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Es war traumhaft. Trotz des leichten Schwindels hätte ich für immer so weitermachen können.

Doch obwohl wir uns so nahe waren, fühlte er sich doch so fern an. Kurzerhand drückte ich mich fester gegen ihn und umschlang ihn mit meinen Armen. An seiner verkrampften Körperhaltung spürte ich, dass es für ihn wohl etwas unerwartet kam, doch davon ließ ich mich nicht stören. Schließlich entspannte er sich wieder und platzierte seine Hände auf meinen Rücken.

Die Musik, die überhaupt nicht mehr zu unseren Bewegungen passte, behinderte unseres Kreises keinesfalls. Es musste total seltsam aussehen, wie wir uns zwischen all den anderen quasi in Zeitlupe bewegten. Für mich zählte jedoch einzig und allein er, dass er mich in seinen Armen hielt.

Die Dachterrasse wurde immer leerer bis letztlich nur noch wir zwei, einige knutschende Pärchen und betrunken schlafende Einzelgänger übrig blieben.
"Lass uns reingehen", hauchte Jimin mir ans Ohr und auch wenn ich es ungerne tat, bejahte ich. Gemeinsam begaben wir uns auf mein Zimmer.

"Kann ich dich so alleine lassen?", hinterfragte er und musterte mich zweifelhaft, woraufhin ich den Kopf schüttelte und mit Schmollmund verneinte, "Nein, bleib bei mir." Ich schnappte mir seinen Arm und zog ihn runter zu mir.
Wäre ich nicht so betrunken hätte ich es mich wohl niemals getraut, doch das war ich nun mal und somit verbrachte ich eine weitere Nacht in seiner Gesellschaft.

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