23. SPINNENTANZ

-ˋˏ *.·:·  KAPITEL 22 ·:·.* ˎˊ-
—  SPINNENTANZ  —

2016 | MIDTOWN TECH — Früher, lange bevor sie aus dem Red-Room geflohen waren, hatte das kleine Mädchen mit den roten Haaren immer wieder von Abenteuern geträumt: Sie durfte eine der Guten sein, mal nicht zu den Bösen gehören. Sie hatte Familie die sie liebten, ein warmes Zuhause und ganz viele Freunde. Manchmal besaß sie Zauberkräfte und manchmal kämpfte sie gegen feuerspeiende Drachen.

Nach dem Chitauri-Angriff, gingen nach und nach kleine Teile ihrer Wünsche in Erfüllung. Sie versuchte, so lange wie möglich im Stark-Tower herumzuwandern, wenn es bereits Abend war. Sie ließ sich Geschichten erzählen und stellte Fragen. Aber mittlerweile wollte sie nicht mehr schlafen, weil sie wusste, dass dann die Träume wiederkehren würden. Sie träumte von den zerstörten Straßen und Gebäuden, das viele Blut, von Menschen, die versuchten nach Hilfe zu schreien. Noch schlimmer waren die Träume, in denen sie völlig hilflos und alleine war. Ihre Mama war nicht mehr da, um die unheimlichen Monster zu vertreiben.

Immer wenn sie diese Alpträume hatte, schreckte sie zitternd und verängstigt aus dem Schlaf hoch. Ihre Mama schloss sie fester in die Arme und murmelte ihr leise etwas ins Ohr, damit sie wieder einschlief. „Das ist nur ein Alptraum, Lydjashka." flüsterte sie. „Irgendwann bist du diese Träume los. Ich bin bei dir, und passe immer auf dich auf, meine kleine Spinne." sie hatte es immer geliebt, wenn ihre Mutter sie so nannte. „Hör auf mich zu kitzeln, Mama." kicherte das kleine Mädchen, als ihre Mutter ihr Bäuchlein, mit beiden Händen umschlang und anfing sie zu kitzeln. „Fühlt sich an wie klitzekleine Spinnen, hmm?" hatte ihre Mama immer zu ihr gesagt, wenn sie sie damit zum Lachen bringen wollte, manchmal aber auch zum ärgern. Dann bekam die kleine Spinne einen Kuss auf den Kopf gedrückt und dann schliefen beide wieder sorglos ein...

Heute, war es nicht viel anders. Wenn Lydia nicht mehr weiter wusste, hatte sie eine andere Spinne, die sie beruhigte und in die Arme nahm. Spider-Man, Spider-Man, Oh Spider-Man ... warum musste es dann trotzdem so kompliziert sein?! Und warum war es mit Peter so einfach?

Er musste nur ihre Hand in seine nehmen und schon war alles um sie herum in Ordnung. So einfach war es. Was sie an Peter schon immer am allerliebsten hatte, war dass er immer genau wusste, was sie gerade brauchte. Am Anfang waren es nur kleine Dinge – wenn er bemerkte, dass ihr Bein unter dem Tisch auf und ab wippte, dann hatte er sie gefragt, ob sie bei den Physikaufgaben zurecht kam. Wenn er bemerkte, dass sie am frieren war, dann gab er ihr seine Jacke oder einen seiner warmen Pullis. Und wenn sie mal traurig war, dann versuchte er alles, um sie ganz schnell aufzumuntern und sie abzulenken, so wie er es immer machte. Im Unterricht spielten sie heimlich Tic-Tac-Toe oder schrieben sich geheime Zettel, die nur sie verstanden. Er teilte mit ihr Süßigkeiten, die seine Tante May ihm an besonderen Tagen eingepackt hatte und dann erzählten sie sich stundenlang die zufälligsten Sachen, die ihnen gerade in den Sinn kamen.

Mit Peter zusammen, konnte sie so tun, als ob sie ein ganz normales Mädchen auf einem albernen Homecoming-Ball war. Also, was kann schon schief gehen? Gar nichts, vielleicht waren die beiden einfach zu paranoid.

„Oh, wie schön!" hatte sie vor Freude gestaunt, als die zwei die blau und gelb geschmückte Turnhalle betraten. Peter nickte mit einem ähnlichen Lächeln, als er ihre Hand leicht zudrückte. Die zwei wurden sofort von den anderen gesichtet, die bereits die Party genossen und auf der Tanzfläche herumtanzten – Ned winkte mit einem breiten warmen Lächeln und MJ zeigte den zwei den Mittelfinger, höchstwahrscheinlich weil sie schon zu viel Fruchtpunsch hatte...

Lydia und Peter gingen auf sie und dem Rest des Akademischen-Zehnkampf-Teams zu und versuchten irgendwie in all diesem Chaos, einen Überblick zu behalten. „Hey Knallkopf, bist du ins Gebüsch oder so gefallen? Du hast da ein paar Äste im Haar. Sieht echt schräg aus." Fragte MJ, als sie Peter auf und ab musterte und ihm einen misstrauischen Blick zuwarf. Die Köpfe drehten sich zu Peter herum, der nervös winzige Blätter von seinem Anzug und Haar strich. „Verheimlichst du uns etwas, Peter?"

Er schluckte und versuchte irgendwie eine plausible Erklärung zu finden. „Äh- ich..." begann er, aber suchte Unterstützung bei Ned, während er Lydia's verwirrtem Blick auswich. „Hey, habt ihr eigentlich schon den Punsch probiert? MJ hatte schon sieben Becher mit dem Zeug!" stotterte Ned und zeigte auf die roten Plastikbecher in den Händen von Cindy und Charlie, die um sie herumstanden. Die Neugier packte Lydia, und Peter machte innerlich einen Salto. „Ich wollte schon immer mal Punsch probieren! Onkel Cap hat immer herumgemeckert, dass da viel zu viel Zucker drin ist." erzählte sie und zerrte die Gruppe zum Punsch stand rüber, als Peter Ned dankte und erleichtert ausatmete. „Und dann müssen wir unbedingt Tanzen!!"

„Hallo, ihr vier! Schicker Hut, Ned." Grüßte Mr. Harrington, der Miss Ophelia gerade die Becher reichte, damit sie sie mit der Frucht-Bowle auffüllen konnte. „Na, amüsiert ihr euch?" Fragte sie und schenkte der Gruppe ein Lächeln, während sie in der riesigen Glasschüssel mit der Kelle herumrührte. „Ein bisschen zu laut, aber die Leute tanzen echt ziemlich peinlich, also..." antwortete MJ amüsiert und nahm einen großen Schluck von ihrem Becher, kaute dann auf einem der Eiswürfel herum.

„Vielleicht sollten wir später auch mal gemeinsam auf die Tanzfläche, Miss Ophelia?" schlug Mr. Harrington vor und richtete seine Krawatte, die mit Physikalischen Gleichungen verziert waren zurecht, als er zu seiner Kollegin blickte. MJ, Ned, Peter und Lydia sahen sich auch gegenseitig an, aber diese versuchten sich irgendwie im Zaun zu halten und nicht zu lachen...

„Ach Roger, du weißt doch, dass wir hier die Stellung halten sollen." begann sie verlegen und reichte Lydia den vollen Becher, mit einer sauren Zitronenscheibe darin, bevor sie ihren Becher gegen den von Pete und Ned klackte und sie alle einen Schluck nahmen. „Und wir wollen doch nicht, dass etwas schief geht, nicht wahr, Miss Romanovna?"

„LYDIA, LOS LASS UNS TANZEN!" Schrie MJ, wie berauscht und schmiss den Becher aus ihrer Hand, bevor sie sie mit in die Mitte der Turnhalle zerrte, direkt unter der Diskokugel. „Pete, komm schon! Denk dran du hast mir einen Tanz versprochen." Rief Lydia ihm schnell hinterher und wippte bereits den Kopf zur Musik hin und her, bevor sie ihm zuzwinkerte.

Sie fragte sich ob Spider-Man sie gerade beobachtete. Sie fragte sich, ob er eifersüchtig war, weil die zwei niemals diese Art von Beziehung haben würden – deswegen war es mit ihm auch so schwer, all das blöde geheimhalten und das nervige Lügen, die ständigen Streitereien. „Wird es dir nie zu anstrengend, so zu tun, als ob du nicht mehr für mich empfindest, M'lady?" hatte er sie bei einem ihrer heimlichen Treffen gefragt. Ihr Rücken presste gegen die Wand hinter ihr, und seine Arme befanden sich auf Schulterhöhe, damit sie ihm zuhören musste. Er strich ihr eine rote Haarsträhne hinters Ohr und flüsterte ihr die schönsten Dinge zu, damit sie anfing zu erröten. „Es ist anstrengender, dir nicht den Kopf abzureißen..." Lüge. Sie seufzte mürrisch und hielt seinen Blick, herausfordernd und mit einem Grinsen. Er war ihr so nahe, dass er sie auch hätte küssen können, wenn er gewollt hätte – aber stattdessen spielten die zwei ihr dummes Spiel weiter. Du magst mich, ich mag dich (mehr). Aber wir beide wissen, dass es böse enden wird...

Manchmal glaubte Lydia, dass er sich für unzerstörbar hielt – naja das denken so ziemlich, die meisten Helden oder Menschen mit besonderen Fähigkeiten. „Sieh dich vor, Spider-Boy." hatte sie ihn gewarnt, als er mal wieder mit seinen Muskeln vor ihr herum geprotzt hatte. „Superhelden bluten genauso wie andere Menschen auch." Spider-Man wischte unsichtbaren Staub von dem Ärmel seines Anzugs. „Ja, aber sie bluten in coolen Anzügen." Seine Partnerin rollte einfach mit ihren blauen Augen und kümmerte sich stattdessen, um die gestohlene Karte in ihren Händen, die die Umrisse ihrer Schule enthielten. Dort Markierte sie alles mögliche, wie Fluchtwege oder Geheimgänge. Doch innerlich krampfte sich ihr Herz zusammen, wenn er das alles so locker nahm: „Aber wenn du blutest, bin ich diejenige die es schmerzt..." Natürlich hatte sie es nicht laut ausgesprochen, aber in ihren Gedanken machte es ihr genauso zu schaffen.

Das Licht hatte ganz langsam die Farbe gewechselt und nun erstrahlte der Raum in verschiedenen blau- und violett-tönen. Auch die Musik schien sich zu ändern und MJ begann ihre Augen zu verdrehen, nachdem sie über die Schulter ihrer besten Freundin blickte. Dann warf sie ihr ein ermutigendes Lächeln zu, drehte Lydia herum und gab ihr einen kleinen Schubs, damit sie wie geplant in die Arme von Peter stolperte. Dann zwinkerte MJ den beiden teuflisch süß zu und schloss sich Ned an, der ihr einen stolzen Daumenhoch gab.

„Hab dich." lächelte Peter, als sich ein ähnliches Lächeln auf Lydias Gesicht verzog. Erst als sie realisierte, dass sich eine Hände auf ihrer Taille befanden, schien sich aber der Rosa Staub endlich auf ihren Wangen zu verteilen. „Tanz mit mir?" Es klang so sanft, dass sie klitzekleine Schmetterlinge in ihrem Bauch herumfliegen spürte. Also nickte sie wie Sprache verschlagt, legte behutsam ihre Hände auf seinen Schultern ab und fing an sich dem Rhythmus des langsamen Liedes anzupassen – 🎶DIE FOR YOU🎶

Beide rückten näher, mit Gefallen an dem Gedanken, der jeweiligen Person so nahe zu sein. Für einen Moment, erlaubten die zwei sich alles um sie herum zu vergessen. Junge und Mädchen tanzten Arm in Arm, umgeben von blau, gelb und weißen Balloons, unter glitzernden Goldsternen und dem süßen Duft von Fruchtpunsch, Popcorn und Zuckerwatte, der in der warmen Luft herum schwebte.

„Ich wusste gar nicht, dass du tanzen kannst." sagte Lydia beeindruckt und war innerlich erleichtert, dass sie sich Tanznachhilfe von Spider-Man besorgt hatte, um sich nicht völlig vor ihm zu blamieren. „Du steckst voller Überraschungen, Peter Parker."

Ein kleines schnaufen verließ Peter's Lippen. „Wenn du nur wüsstest." Antwortete er herausfordernd und unterdrückte den Drang ihr mehr zu verraten. Nur zu oft, fragte er sich, ob es nicht alles einfacher wäre, ohne diese blöden Geheimnisse und Heimlichtuerei. „Mmmh, ich hätte nichts dagegen, noch mehr über dich herauszufinden, Parker." entgegnete sie, als Peter's Herz einen Sprung machte. Vermutlich strahlte er wie ein verliebter idiot in diesem Moment, aber das war ihm egal.

Er dachte nur an Lydia und daran, dass er sie nicht verlieren wollte. Und daran, dass er ihr jeden Tag eine neue Überraschung machen wollte, wenn er könnte – sei es ein bunter Blumenstrauß mit all ihren Lieblingsblumen, ein besonderes geheimes Plätzchen, dass niemand außer ihm kannte, oder einen lustigen Witz, der nur sie allein zum Lachen bringen konnte – bis ihm irgendwann die Ideen ausgingen.

Er spürte, wie sie ihren Kopf auf seiner Schulter ablegte, und dann wollte er nichts sehnlicher als seine Arme fest um sie zu schlingen, und ihr versichern, dass ihr nichts passieren konnte...

AUTHOR NOTE — HALLO BROSKIS!!!💞 okay, dieses Kapitel ist mal wieder ziemlich chaotic. Aber nächstes mal gibts dann wahrscheinlich, mehr Flashbacks zu Spidey/Widow oder Avengers, und villain action maybe. Außerdem hab ich grade mega Inspo weiter zu schreiben, allein wegen NWH😂 Stellt euch Little-Widow Varianten vor die in Peter's Universum geschleudert werden HAHAHHA. Hab heute nämlich "Into the Spiderverse" geguckt und einfach voll Lust sowas ähnliches zu schreiben – Bro I love Miles Morales!!! Und of course wird der BlackWidow-Movie ja auch in diese FF eingebaut.

*Ich hab zwar als Lied für Peter/Lydias Tanz, die for you von the Weekend angegeben, aber hat jemand ein besseres Lied für die beiden? Wollte erst The Night We met nehmen, aber das verbindet jeder irgendwie schon mit 13RW deswegen hab ich's doch geändert LOL😂

Und wie immer, hoffe ich es hat euch gefallen und hinterlasst mir gerne ein paar Sternchen, falls ihr mich weiter unterstützen wollt. Bitte nimmt Rücksicht, dass es länger dauern kann was die Kapitelupdates betrifft. Ich habe momentan eine harte Zeit und kann deswegen nicht ständig aktiv sein.

– LIEBE GRÜSSE NINI❤️

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