22. ANGST VOR DEM FALL

-ˋˏ *.·:·  KAPITEL 22 ·:·.* ˎˊ-
—  ANGST VOR DEM FALL —

2016 | MIDTOWN TECH — Es ist nur ein harmloser Homecoming-Ball, es wird schon nichts passieren. Es wird schon nicht in einer Katastrophe enden. Wahrscheinlich wird Ned mit seinem Hut angeben, lachen und Tanzen bis er umkippt. MJ, wird so viel Punch trinken, bis sie über der Kloschüssel hängt. Vermutlich wird Liz Ballkönigin und Betty wird die ganze Zeit, süße und alberne Selfies knipsen, bis ihr Akku tot ist. Und Flash? Oh je, der wird wahrscheinlich auch zur Musik abgehen, aber hoffentlich bricht er sich nichts, bei seinem Tanzstil, der laut MJ einer ertrinkenden Ente ähnelte...

Von tiefstem Herzen wünschte sich Lydia, dass alle einen unvergesslichen Abend haben werden. Sie hoffte, dass Peter mit ihr tanzen würde, so lange es noch möglich war, am liebsten aber die ganze Nacht. Ihr Herz raste bei dem Gedanken, ihm so nahe zu sein. Trotzdem würde es das Erste und Letzte mal bleiben. Sie wusste jetzt schon, dass sie ihn schrecklich vermissen würde...

„Peter, ich muss noch-"
„Lydia, ist es okay wenn-"

Die zwei lachten. „Du zuerst." sagten sie erneut gleichzeitig, als ihre Wangen vor Scham die Farbe wechselten. Lydia sprach zuerst: „Ich hoffe du bist mir nicht böse, aber ich muss noch ganz kurz einen Anruf betätigen, den wirklich NIEMAND, ähh- mitbekommen darf, weißt schon Avengers-Kram."

Erleichtert atmete Peter etwas aus, er hatte Glück, dass sie zuerst geantwortet hatte. „Ja, natürlich! Ich- ich warte Drinnen auf dich, wenn das für dich okay ist? Oder soll- soll ich lieber draußen auf dich warten? Ich-" Stotterte er, versuchte so unauffällig wie möglich zu sein, aber Lydia unterbrach ihn mit einem schnellen Kuss auf die Wange. „Geh einfach schon mal rein, ich finde dich schon, keine Sorge! ich muss ganz schnell telefonieren-" Zischte Lydia mit Nervosität in der Stimme, bevor sie sich von ihm trennte und dann alleine um das Schulgebäude schlich, damit sie aus Sichtweite von allen war.

Zunächst lächelte Peter (wie ein idiot), sie hatte ihn schon wieder geküsst. Und dann stockte ihm der Atem, als er realisierte, wen sie "anrufen" würde. Seine Augen weiteten sich vor Panik, als er sich nun ebenfalls aus dem Staub machen musste. Verdammt, verdammt, verdammt, fluchte er in Gedanken vor sich hin und bog von der anderen Seite ums Schulgebäude, nachdem er Ned Bescheid gegeben hatte. Dann schmiss er seinen Anzug in irgendein Gebüsch und hoffte, dass sie in ein paar Minuten immer noch dort versteckt waren.


Mit all ihrer Kraft, zog Lydia sich am Seil hoch, welches am Wurfhaken befestigt war, als sie die Schulwand hochkletterte, um aufs Dach zu gelangen. Als sie aber auf halber Strecke war, wickelte sich ein gräuliches Netz um ihre Hand, dass sie mit Leichtigkeit, mehrere Meter nach oben in die Luft katapultierte.

Es ging alles so blitzschnell, weshalb ein kleiner quietschender Schrei aus ihrem Mund fiel, kurz bevor sie jemand über die Dachschwelle zog. Sie war gefühlt, zwei Meter über der Kante und schwebte praktisch in der Luft. Ein weiteres Netz schoss durch die Gegend, diesmal landete es aber auf ihrer Taille und beförderte sie direkt in die Arme von Spider-Man.

„Nawww, da freut sich aber jemand, mich zu sehen." lachte er amüsiert, als er hinunter blickte und sah wie sich Lydia fest an ihn klammerte, weil sie gerade den Schock ihres Lebens bekommen hatte. Behutsam legte er seine Arme um sie und strich ihr sanft übers Haar, als ihr Kopf sich noch immer in seinem Nacken vergrub.

„Du Spinner!" Schrie Lydia wütend, als sie sich aus seinem Griff befreite, und ihm auf die Brust schlug, kurz nachdem sie sich sicher war, das sie auf sicherem Boden war. „Mach das ja nie wieder! Sonst- Sonst werfe ich dich das nächste mal vom Dach hinunter! Ich hätte Fallen können! Du- du-"

Spidey schüttelte lächelnd den Kopf und nahm ihre Hand in seine, damit sie sich wieder beruhigte. „Ich würde dich niemals fallenlassen, kleine Widow." er presste einen sanften Kuss auf ihre Knöchel und gab ihr sein Wort. Lydia verstummte bei seiner Berührung. Sie hasste es, dass er diesen Effekt auf sie hatte. Er war der einzige, der ihr Blut zum kochen bringen konnte, nur um es im nächsten moment abzukühlen. Und auch wenn sie es niemals zugeben würde, hatte sie jedes Mal Schmetterlinge im Bauch, wenn er ihr einen dieser blöden und kitschigen Spitznamen gab. „Ich hab dich." Flüsterte er, eher zu sich selbst, einfach als Bestätigung.

Nein hast du nicht, versicherte sie sich selbst, so wie sie es immer machte, wenn er ihr zu nahe kam. Der Gedanke, dass er diese Gefühle für sie hatte, ließ sie mit einem bittersüßen lächeln zurück. Es ging noch nie gut aus, wenn eine Widow jemanden liebte. Lydia ging auf die Kante zu und betrachtete, die Stadt, die Bäume und die Hochäuser, die über dem Footballplatz waren. Peter folgte ihr, sah zu wie ihr rotes Kleid und Haar im Nachtwind herumwirbelte. Es erinnerte ihn, an das allererste Mal, als sie gemeinsam auf einem Dach in New-York standen. Aus uns wird niemals was werden, dieser Satz schmerzte ihn immer wieder aufs neue.

„Ich bin bereit." Begann er, als er neben ihr stand. „Egal, was heute passiert. Ich lasse dich nicht fallen, hörst du?" er wiederholte diese Worte und sie drehte sich zu ihm um. „Wir schaffen das gemeinsam ... Partner." Ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, als er sie so nannte. Lange nicht mehr gehört, dachte sie sich. Lydia nahm seine Hand in ihre und verschränkte ihre Finger.

„Ich werd dich wohl nie loswerden, nicht wahr Partner?" grinste sie, als er ihre Hand leicht zudrückte. Unter der Maske verzog sich ein Lächeln, weil er sich an diesen Satz erinnerte. Und plötzlich, stand er wieder am Flughafen. Nur ein Junge, in blaurotem-Spandex und ein Mädchen, mit Widow-Bite Armbändern...


Noch schien alles normal, nichts schien verdächtig - keine unheimlichen Gestalten, kein merkwürdiges Verhalten. Trotzdem spürte Peter, dass etwas nicht stimmte. Er schob es auf den Spidey-Sinn, aber vielleicht lag es auch einfach daran, dass er Angst um Lydia hatte. In einer Nacht kann eine Menge passieren, die Spinnen krochen aus ihren Verstecken und die Schatten nahmen Gestalt an.

Mit der Abmachung, das Spider-Man die Stellung auf dem Dach übernahm, verabschiedete Lydia sich von ihm und seilte sich vom Dach hinunter. Eigentlich sollte sie sich besser fühlen, weil sie ihn als Back-Up hatte, aber tatsächlich fühlte es sich schlimmer an... wenn ihm was passierte war es ihre Schuld.

Ouch, so musste sich wohl Tony fühlen, dachte sie sich schuldbewusst. Aber Steve würde wollen, dass man sich gegen die Bösen wehrt. Und was würde Natasha wollen? Das man sich seiner Vergangenheit stellt.

Also lauf durch diese Tür und stell dich deiner Angst, folg der Musik und genieß den Abend solange du noch kannst, sagte sie sich und ging die Stufen hoch. Tränen würden sie nicht weiterbringen, nur Kraft und Konzentration. Als Lydia jünger war hatte sie Angst zu weinen. Denn wer im Red-Room mit Tränen erwischt wurde, bekam einen echten Grund, um zu weinen. Und auch wenn es lange her war, würden manche Bilder niemals vollständig verschwinden, so sehr sie sich auch bemühte.

*PENG!*💥

Ein lauter Knall holte sie in die Realität zurück. Sie war nicht mehr im Red-Room, aber trotzdem war dieses Kapitel noch nicht zu Ende mit ihr. Ihr Herz raste wild in ihrer Brust, viel schneller, als die Musik die gerade durch den Flur hallte.

Aber es war kein Pistolenschuss gewesen, sondern ein verdammter Balloon, mit dem die anderen Kinder auf dem Schulflur spielten. Dummes Mädchen, hätte Madam B. sie jetzt wieder ausgelacht. Stattdessen hörte sie hier nur das aufgeregte Lachen der Jungen und Mädchen.

Sie hielt die Luft an, wenn auch unbewusst. Der Schock verblasste aber nicht sofort von ihrem Gesicht. „Hey, alles okay?" hörte sie seine Stimme sagen, als ihr Kopf herumfuhr. Auf ein mal stand Peter neben ihr und richtete seine Krawatte, zupfte ein paar Blätter und winzige Äste von seinem schwarzen Jackett, als er ihr Zögern bemerkte. Natürlich hatte er den Knall gehört - sogar gespürt - weshalb er sofort nach ihr sah.

Keine Antwort kam aus ihrem Mund, also versuchte er irgendwie ihre Aufmerksamkeit zurückzubekommen. Der Junge nahm die Hand des Mädchens in seine und verteilte sanfte warme Kreise auf ihrem Handrücken. „Ich hab dich." sagte er mit seiner ruhigsten Stimme und presste einen sanften Kuss auf ihre Knöchel. Bittersüße Versprechungen, genauso wie vorhin auch. Er strich eine rote Haarsträhne hinter ihr Ohr und plötzlich verzog sich bei seiner Berührung, ein kleines Lächeln auf ihrem Gesicht.

Diesmal war es anders, aber irgendwie auch gleich. Es fühlte sich bekannt und gleichzeitig fremd an...

Vielleicht hatte sich Peter in diesem Moment etwas selbst verraten, aber Lydia war zu verwirrt, zu ahnungslos, um eins und eins in diesem Augenblick zusammenzusetzen. Aber selbst wenn, vielleicht wollte sie es auch einfach nicht akzeptieren, und deshalb ignorierte sie diese Idee...

„Danke, dass du mich gefunden hast." seufzte sie und schmiss sich in seine Arme, ähnlich wie vorhin. Endlich konnte sie ausatmen. Er schloss seine Arme um sie und strich ihr sanft übers Haar, als er begriff, wie viel Angst sie in Wahrheit hatte. Manchmal hatte er vergessen, dass die zwei nur kleine Kinder waren. „Ich hab dich." Flüsterte er noch ein letztes Mal, so leise, dass nur sie es hören konnte.

...

Ich will nicht zur Mörderin werden, hatte das kleine Mädchen mit dem blauen Haar gesagt, als sie die viel zu schwere Waffe in ihren zitternden Händen hielt. Ihre Stimme heißer, ihre Wangen befleckt mit Tränen. Aber leider war einer Widow nunmal der Luxus dieser Gnade versagt...

AUTHOR NOTE — HALLO LEUTE!!!💞 okay, dieses Kapitel ist ziemlich kurz und chaotic i know. Aber nächstes mal gibts dann endlich ein Kapitel, wo sie gemeinsam tanzen und ja maybe ein wenig Villain action. Aber ja, wollte definitiv ein kleines Kapitel für Lydia & Natasha's Widow Trauma schreiben, weil sowas einfach den Charakter realistischer macht. Und ja, ich glaub jeder der mal eine Panik Attacke oder anxiety Probleme hat, kann nachvollziehen das jeder anders damit umgeht. Okay Fazit dieses Kapitels = F the Red-Room!

Und wie immer, hoffe ich es hat euch gefallen und hinterlasst mir gerne ein paar Sternchen, falls ihr mich weiter unterstützen wollt.

– LIEBE GRÜSSE NINI❤️

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