14. VERGANGENE NACHT

-ˋˏ *.·:· KAPITEL VIERZEHN·:·.* ˎˊ-
— VERGANGENE NACHT —

„Du bist mit Spider-Man zusammen?"

„Ich dachte ihr könnt euch nicht ausstehen?!"

„Er benutzt dich nur."

„Ist es jemand von unserer Schule?"

„Du bist besser, als der Kerl."

„Oh yes! #SpiderWidow."

„Endlich sind sie ein paar!"

„Der is doch viel zu alt für dich!"

„Ich wünsche euch zwei viel Glück!"

„Weißt du wer er wirklich ist?"

„Wart ab bis Iron-Man davon erfährt."

„Grüß Spider-Man von mir."

All diese Sätze bekam Lydia an den Kopf geworfen, als sie den vollen Schulflur entlang lief. Na super, jetzt war sie erneut das Hauptgesprächsthema der Midtown. Sie liebte Aufmerksamkeit, aber das war definitiv zu viel Aufmerksamkeit auf einmal.

Während ihre Beine sie nach draußen trugen, spürte sie die musternden Blicke der anderen auf sich. Sogar amüsiertes Gekicher konnte sie dank ihrer verbesserten Sinne hören. Trotzdem lief sie aufrecht und mit erhobenem Kopf nach draußen – Alleine.

Lydia wollte sich gar nicht vorstellen, was sie erwarten würde wenn Tony sie zu Gesicht bekommen würde. Am liebsten wollte sie weg von hier. Weg von New-York. Zurück zu ihrer Mutter, zu Wanda, zu Clint, zu Sam, Steve oder sogar Bucky, wo auch immer er wohl sein mag! Hauptsache fort von der Öffentlichkeit.

Es war ihr lästig. Es war ein Fehler. Sie würde vielleicht nie wieder ihre Mutter zu Gesicht bekommen. Alles nur wegen Ihm. Er brachte sie in Gefahr. Er machte ihr Schwierigkeiten. Und genauso umgekehrt...

„Nochmal danke fürs nach Hause bringen. Und fürs reden." Sagte das Mädchen, als ihre Beine endlich den Boden des Balkons berührten. Er zog seine kräftige Hand von ihrer Taille, sobald er sich sicher war, dass sie am Boden aufgekommen war.

Doch sobald seine Hand fort war, sehnten sich beide nach dem warmen Gefühl, nach dem kribbeln, nach dem Gedanken der langsam wieder verblasste. „Für dich doch gerne, M'Lady." Zwinkerte er durch seine Maske, bevor er sich auf das Gelände ihres Balkons setzte. Peter war mächtig beeindruckt. Das Avengers-Hauptquartier war riesig, allein Lydia's Balkon war so groß wie drei Klassenzimmer.

Durch die Glasscheibe, konnte er sogar ihr Zimmer sehen. Es hatte eine Mädchenhafte Einrichtung, mit einem Widow-Touch. Doch es war etwas anderes, dass seine verbesserten Augen anzogen. Es war ein Bild, dass an ihrer Fotowand hing. Zwischen Bildern von ihr und ihrer Familie, fand er eins auf dem auch er zu sehen war. Aber nicht als Spidey, sondern als Peter. Er lächelte warm, über den Gedanken sie als gute Freundin zu haben.



Es war ein lustiger Schnappschuss von ihm und Lydia, direkt neben dem von ihr und MJ. Das Bild entstand kurz nach einer akademischen Zehnkampf Stunde bei Mr. Harrington. Die zwei kamen gut ins Gespräch und verstanden sich bestens. Weil Romanoffs von Natur aus neugierig waren, wollte sie einfach mehr über ihn wissen.

Und irgendwann landete das Gespräch bei seiner Familie. Er verlor seine beiden Eltern bei einem Flugzeugabsturz und irgendwann dann auch seinen Onkel, weshalb er ganz alleine von seiner Tante großgezogen wurde. Lydia schätzte es, dass er sich ihr geöffnet hatte. Immerhin war dies nicht selbstverständlich. Außerdem war er der einzige, der ihr nicht eine einzige Avenger Frage gestellt hatte. Sogar MJ wurde irgendwann schwach.

Entweder war Peter Parker sehr rücksichtsvoll oder er hatte eine beeindruckende Selbstbeherrschung. Egal was es war, Lydia wusste dass May ihren Neffen ziemlich gut erzogen hatte. Laut Peter, war May Parker zwar kein großer Avengers Fan, aber trotzdem erzählte er ihr, dass ihr Lieblings-Avenger, Lydia's Mom war.

Eins musste Lydia, May lassen. Sie hatte einen tollen Geschmack. Und deswegen dachte sie, seine Tante würde sich bestimmt über ein Foto freuen. Doch auch Lydia behielt das Foto mit Freude und pinnte es sich an ihre Wand. Auch sie musste beim Gedanken Lächeln, Peter Parker als Freund zu haben.

„Alles okay, Spiderboy?" Fragte Lydia und holte ihn aus seinen Gedanken zurück. Er hatte gar nicht gemerkt wie abwesend er anscheinend gewesen war, denn in diesem Moment schwenkte sie ihre Hand vor seinem Gesicht herum, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen.

„Wooooaaah." Schrie Peter überrascht, als er fast rückwärts vom Balkon fiel und sein Gleichgewicht verlor. Blitzschnell schoss er einen Faden ans Geländer und bewahrte einen Fall. Doch im selben Moment, hielt auch eine andere Hand seine fest und beschütze ihn vor einem möglichen Sturz in die Tiefe.

Pete musste grinsen, als er die Panik in Lydia's Gesicht bemerkte. Sie sah süß aus, wenn sie in Panik war. „Alles in Ordnung?" Fragte sie besorgt, als er sich wieder aufrecht setzte. „Oh jaa! Alles super. Ich war nur äh ... etwas abgelenkt."

„Von?" Fragte Lydia verwirrt und immer noch etwas erschrocken von eben. „Du hast mir nämlich grad fast einen Herzinfarkt verpasst." Sie schüttelte ihren Kopf und bemerkte nicht einmal, dass sie noch immer seine Hand festhielt.

Schnell räusperte er sich und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Bleib cool vor ihr, dachte er sich. „Na von dir, M'Lady." Zwinkerte er grinsend, mit verstellter Stimme, als ob rein gar nichts passiert wäre. Und genau hier pushte sich sein alter-Ego wieder in den Vordergrund. „All die Sterne ... und doch strahlen deine Augen am aller hellsten heute Nacht, kleine Widow." Wie konnte er in diesem Moment schon wieder flirten? Gerade wäre er noch fast vom Balkon gestürzt, hätten ihn seine Spidey-Sinne nicht gerettet.

„Du bist unmöglich, du Spinner!" Schüttelte sie lachend ihren Kopf. Warum musste er immer herum flirten? Er wusste doch ganz genau, dass das nie funktionieren würde. Es war jedesmal wie eine Art schmerzender Stich, wenn er versuchte sich ihr zu nähern und sie es ablehnen musste.

„Du weißt, dass das mit uns nie klappen würde, oder?" Fragte sie leise und kehrte ihm kurz den Rücken zu. Irgendwas in diesem Moment zwang sie, seinen Blick zu meiden. Vielleicht schmerzte sie es einfach, seine nächsten Worte zu hören.

„Warum sollte es das nicht?" Fragte er ahnungslos. „Wir wären süß zusammen." scherzte er, bevor er ein seufzen hörte.

„Wir sind Superhelden..."

„Na und?"

„Na und? Sie könnten dich oder mich als Geisel, Köder oder Druckmittel nutzen. Was denkst du warum Onkel Tony und Pepper Schlussgemacht haben? Du könntest in Gefahr kommen, du Idiot!" Argumentierte sie wütend. „...und ich könnte mir das niemals verzeihen." Ihre Stimme wurde sanfter, als sie es sich schließlich eingestand.

Sie drehte sich zu ihm um und nahm ihren Mut zusammen, als sie seine Hand fester zudrückte. „Genau deswegen darf ich auch niemals von deiner wahren Identität wissen.Hast du verstanden?!"

„Mhm." Nickte er mit gebrochenem Herzen, als er ihre Hand zurückdrückte. Er wusste, dass sie recht hatte. Aber er wollte es trotzdem nicht wahrhaben.

„Bitte sei nicht böse auf mich..." flüsterte sie schuldig und küsste seine Wange. „Ich will dich nicht auch noch verlieren." Er würde breiter Lächeln, hätte sie ihm unter anderen Umständen einen Kuss gegeben. Doch jetzt fühlte es sich wie ein Spinnen-Biss an ... oder eher ein Widow-Biss. Schmerzend.

„Glaub mir ... so schnell wirst du mich nicht los." Lächelte er in Hoffnung sie würde nun auch wieder Lächeln. Er hasste es sie so zu sehen. Deswegen hob er seine Hand, doch gleichzeitig bewegte sich auch Lydia's Hand mit ihm, da der gerissene Spidey heimlich ein Netz ausgeworfen hatte. Genau wie am Flughafen in Deutschland...

Auch sie erinnerte sich an diesen Augenblick, denn sie wiederholte genau die gleichen Worte wie beim letzten Mal auch. „Sehr witzig, Spider-Clown!" hörte er sie schließlich lachen. In diesem Augenblick, war es alles was er hören wollte. Er liebte ihr Lachen. Und noch mehr liebte er es, wenn er es war der sie zum Lachen gebracht hatte...

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