-ˋˏ *.·:·  KAPITEL SECHS ·:·.* ˎˊ-
— NEUSTART —

2016 | AVENGERS HAUPTQUARTIER, NEW YORK — Der Streit zwischen Team Ironman und Team Cap, hatte alles verändert. Manche waren auf der Flucht. Manche waren ans Haus gefesselt. Manche haben ihre Familien, ihre Freunde und ihr zuhause verloren. Manche wurden von der Schuld zerfressen. Und manche bereuten, rein gar nichts.

Doch das Leben von jedem einzelnen musste weitergehen. Unter anderen Umständen, hätte sich Lydia Romanoff, auf den heutigen Tag gefreut. Doch sie fühlte sich müde und schlecht, vielleicht sogar auch irgendwie wertlos. Der Kampf, hinterließ auch bei ihr seine Spuren.

Sie wusste, was ihre Mutter getan hatte. Und sie war stolz auf sie. Natasha Romanoff hat 117 Länder für Steve Rogers betrogen. Es war das Richtige, sagte Lydia sich immer und immer wieder um dich zu beruhigen.

Doch jetzt war ihre Mutter, eine Gefahr für die Regierung. Natasha musste untertauchen, doch es war kein Abschied für immer. Sie würde in der Nähe bleiben, jedoch versteckt. Es wäre zu riskant gewesen, Lydia mit sich zunehmen.

So ein Leben, hätte Natasha sich für ihre Tochter niemals gewünscht. Zudem versprach Tony ihr, dass er auf sie aufpassen würde. Auch wenn Natasha, ihn verraten hatte, sorgte er sich dennoch um ihr Wohlergehen. Und für Nat war nunmal, das Wohl ihrer Tochter für sie am wichtigsten.

Es war gerade mal ein Monat vergangen und schon wurde die Romanoff Tochter in die nächste Veränderung geschubst. In diesem Augenblick, saß sie mit ihrem Onkel Tony, in seinem schwarzen Audi R8. Am Steuer, niemand anderes als Happy Hogan. Sie fuhren vom Avengers Hauptquartier aus, Richtung New York City.

Anstatt die wunderschönen Architekturen der Stadt zu bewundern, so wie sie es immer tat, starrte sie jedoch nur auf ihre Finger, die in ihrem Schoß lagen. Sie war nicht nervös. Sie wusste nur nicht mehr, wie oder was sie fühlen sollte.

Ihr war es zum schreien zumute, vielleicht auch ein wenig zum weinen. Doch sie blieb stark und versteckte ihre Gefühle lieber. Vielleicht hatte Tony recht und sie brauchte wirklich etwas Normalität in ihrem Leben.

„Alles okay?" Begann Tony, als er die Abwesenheit von Lydia bemerkte. „Du bist so still. Sonst kannst du nie aufhören zu quasseln."

„Bist du wütend?" Fragte sie ruhig und brach die schweigende Stille, die im Auto herrschte. Diese Frage, ließ Tony nachdenklich werden. Doch bevor er seinen Mund aufmachte, hoben sich seine Mundwinkel ein kleines Stück. „Auf dich? Nein." Versicherte er ihr lieb und schüttelte den Kopf. „Auch nicht auf deine Mom." Fügte er bewusst hinzu.

Er wusste, dass sie sich diese Frage stellte, aber sich nicht traute zu fragen. Aber er meinte es wirklich so, er war nicht wütend auf Natasha, vielleicht ein wenig enttäuscht. Aber auch er wusste, dass sie nur versucht hat Steve zu beschützen ... vielleicht auch irgendwo, Bucky. „Ich hab dich lieb, hörst du."

„Ich dich auch, Onkel Tony." Lächelte sie traurig. Er war so ziemlich, der einzige der ihr nach dem Streit geblieben ist, das einer Familie ähnelte. Doch auch er konnte nicht immer für sie da sein. Er hatte selber wichtige Arbeit, die erledigt werden musste.

Clint, war nur per Telefon erreichbar. Wanda & Sam steckten in einem Unterwasserknast fest. Und Steve, war nun der meist gesuchteste Mann der Welt.

„Ähh Leute, wir sind da." Rief Happy, als Lydia nun bemerkte dass der Wagen still stand. Sie blickte durch die verdunkelten Scheiben und sah den Tumult, der sich vor ihren Augen bildete. Mehrere Kids sowie erwachsene standen vor dem Gebäude und warteten gespannt, wer aus diesem Angeber Wagen steigen würde.

Lydia holte einen tiefen Atemzug und machte sich innerlich bereit. Bereit für den kommenden Neustart, wie Tony ihn nannte. Ihre Chance auf ein wenig Normalität. „Bist du bereit?" Fragte Tony ein letztes Mal. Er wusste, dass eine Schule ihr gut tun würde.

Außerdem wusste er, dass eine andere Spinne ebenfalls auf diese Schule gehen würde. Vielleicht, hatte Tony Stark sogar den Schulleiter bestochen, die Kleine Romanoff in alle Kurse von Peter Parker zu setzen.

Trotzdem wusste Lydia nicht, dass sie bereits einen alten Bekannten auf der Schule hatte. Dies war ein kleines Detail, dass Tony ihr lieber verschwieg, um sich über Peter's Reaktion zu amüsieren ... und natürlich um Spiderman's wahre Identität zu bewahren. Aber zum Großteil lag es daran, dass er Peter Parker aufziehen wollte.

Auf der Heimfahrt nach Queens, direkt nach dem Kampf am Flughafen, hat Tony die Vermutung gestellt, dass Peter sich ein wenig in seine Kampfpartnerin verschossen hat.  Vielleicht wollte Tony, ihm einfach einen kleinen Schubs, mit dieser Aktion geben.

„Bereit." Nickte Lydia und lächelte Selbstsicher. Sie war eine Romanoff, sie schreckte vor nichts zurück. Neustarts, lagen in der Familie. Sie war bereit geboren.

Auf ihr Zeichen, öffnete Happy die Autotür an der Tony saß. Sobald dieser schon ausstieg, hörte man das aufgeregte Kreischen der Leute und Fans. Doch Tony winkte nur kurz mit einem Stolzen Lächeln in die Menge, bevor er Lydia eine Hand reichte um ihr aus dem Wagen zu helfen. Und schon wieder hörte man nur noch mehr Geschrei. Auch sie war ein bekanntes Gesicht.

Mit Happy als Bodyguard, liefen sie gemeinsam ins Schulgebäude, direkt in Richtung des Schuldirektorats. Es war ein merkwürdiges Gefühl, durch diesen Gang zu schlendern.

Tony legte behutsam einen Arm um sie, damit sie wusste, dass sie keine Angst haben musste ... dass er bei ihr war. Angst hatte sie zwar nicht, aber sie war dankbar, dass er sich um sie sorgte.

Eigentlich war sie die Aufmerksamkeit gewohnt, meist gefiel ihr diese sogar. Aber auf eine neue Schule zu gehen, war ein anderes Gefühl. Ein Gefühl das sie noch nicht zuordnen konnte.

Die Blicke der Schüler, waren unterschiedlich. Manche tuschelten, manche rollten ihre Augen, manche winkten und manche lächelten. So viel zum Thema Normalität...

Als sie aber fast am Ziel ankamen, bemerkte Tony Stark, schließlich ein vertrautes Gesicht. Tief im Inneren hat er zum Universum gebetet, dass er ihn hier noch antreffen würde, um sein wahrscheinlich erstarrtes Gesicht zu sehen.

Niemand anderes als ein gewisser Peter Parker, stand in der Nähe der graufarbigen Schließfächer und blickte mit seinen braunen Augen, fast schon wie verzaubert auf das ihm bekannte Mädchen neben Tony.

Amüsiert, versuchte Tony sich sein Lachen zu verkneifen, doch er lächelte ihn stattdessen lieber an und schenkte ihm ein hinterhältiges Augenzwinkern. Lydia hingegen, erkannte ihn nicht. Wie sollte sie auch? Sie kannte schließlich nur Spider-Man. Trotzdem schenkte sie ihm ein warmes Lächeln zurück.