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POV. L O U.

»Die Frage ist berechtigt.. Es hätte mich auch sehr gewundert, wenn du das einfach so hingenommen hättest. Nun, um ehrlich zu sein.. weiß ich selbst nicht, was da nun zwischen uns ist.. Also kann ich dir darauf keine Antwort geben. Aber ich kann dir eine Gegenfrage stellen: willst du denn, dass da mehr als nur Freundschaft zwischen uns ist?«

Ich schluckte, konnte gar nicht fassen, was ich da gerade aus Zeldris Mund gehört hatte. Das klang viel zu surreal als dass er mich das gerade wirklich gefragt hatte, mit einem Ton von sag-bloß-nichts-falsches. Erst der Kuss und dann das; konnte es eigentlich noch besser für mich laufen?

Geistig komplett abwesend, verwirrte ich Zeldris mit meiner Schweigsamkeit. Er konnte nicht nachvollziehen, wieso plötzlich kein Ton mehr über meine Lippen kam.

»Alles okay bei dir?« Fragend schaute er mich an, wartete immer noch auf eine irgendeine Antwort von mir, egal welche — Hauptsache ich blieb nicht ewig so stumm, wie es gerade der Fall war. Doch dass dieses Verstummen eher ein positives Zeichen war, schien er wohl nicht zu verstehen.

Aber die ganze Zeit zu schweigen, war eigentlich nicht als mein Vorhaben geplanten. Trotzdem schaffte ich es nicht, ihm eine Antwort zu liefern, egal wie sehr ich es auch versuchte. Er hatte mich wohl absolut sprachlos gemacht, dabei hatte ich die passende Antwort schon in meinem Kopf zusammen gesetzt. Dass das vielleicht die einzige Chance sein könnte, war mir in dem Moment nicht ganz klar. Zeldris gab selten jemanden eine zweite Chance - etwas was ich nicht wusste, dabei wäre es zum großen Vorteil gewesen das zu wissen. 

Bevor ich mir jedoch alles vermasseln konnte, nickte ich einfach nur schnell mit dem Kopf und er verstand sofort, nickte selbst nochmal aber in einem langsamen Tempo und mit einer nachdenklichen Miene. 

»Und jetzt?«, es war nicht mehr als ein Hauchen, was ich zu Stande brachte und trotzdem besser als gar nichts. Ich war noch immer im Unwissen, wie unsere Beziehung zueinander jetzt war, was da genau zwischen uns war. Aber ich wollte nicht, dass es für mich ein Rätsel blieb. 

Doch darauf sagte er nichts, stand einfach auf und verließ den mittlerweile leeren Kinosaal, ließ mich erschüttert zurück. Das hatte er jetzt nicht ernsthaft gemacht. Enttäuschung machte sich groß breit bei mir und zugleich kam mir die Frage auf, ob ich vielleicht etwas falsch gemacht hatte. Lag es daran, dass ich nicht mehr geantwortet hatte? Es war einfach unerklärlich für mich.

Ich verweilte noch ein paar weitere Minuten auf dem Sitz, auf welchem bis vor kurzem Zeldris noch neben mir gesessen hatte und alles perfekt war. Wie konnte ich auch nur eine Sekunde annehmen, dass das wirklich was werden könnte? 

Die wenige Zeit, die ins Land verging, kam mir wie endlose Stunden vor, während sich immer und immer wieder die selbe Erinnerung abspielte, um mir vor Augen zu halten, was gerade passiert war. Ich konnte es einfach nicht fassen. Konnte sein Handeln nicht begreifen. Was wollte er damit bezwecken? 

Nach einer Weile, die ich mit Nachdenken verbracht habe, kam ich zu dem Entschluss, dass er es wohl doch nicht ernst meinte. Ich denke, er wollte wirklich nur testen, ob ich was für ihn übrig hatte oder nicht. War es also doch offensichtlicher als ich gedacht habe? 

Ein Seufzen verließ meine Lippen und ich erhob mich endlich. Viel zu lange nun hatte ich einfach nur dagesessen und wartend gehofft, dass Zeldris zurück kommen würde mit den Worten, dass das alles nur ein Scherz war. Zwar hätte er dann ordentlich was von mir zuhören bekommen, weil dass nicht lustig war, aber so wäre es immer noch besser als die jetzige Situation, die sich wohl nicht mehr ändern würde. Er kam nicht zurück. Das würde er auch nicht mehr. Egal wie enttäuscht ich deswegen war, ich musste es so hinnehmen. Was anderes konnte ich gar nicht machen. Es war aussichtslos. Hoffentlich hatte zumindest Elizabeth mehr Glück mit Meliodias, das hatte sie sich verdient. 

Zur Tür schlendert, ignorierte ich mein plötzlich zu vibrieren und klingelnd anfangendes Handy, das schon gar nicht mehr aufhören wollte, mich derartig zu nerven.

Genervt stöhnend wartete ich einfach bis das Klingeln sein Ende nahm, was sich als länger als gedacht heraus stellte. Das ganze mit Zeldris hatte mich einfach so sehr mitgenommen, dass ich gar nicht wissen wollte, wer mich da überhaupt angerufen hatte. 

Das einzige was ich jetzt noch wollte, war in mein Zimmer zu verschwinden, mir die Decke über den Kopf zu ziehen und den Rest der welt einfach nur auszublenden. In mein Zimmer, dass ich mir auch unter anderem mit Zeldris teilen musste.. Dann schmeiß ich ihn eben raus, verdient hat er's nicht anders also von daher. 


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