02
Nach einer langen Weile kam ich in einer Stadt an, die alles andere als normal schien. Zwar war es nicht wie im Mittelalter oder desgleichen, aber sie strahlte eine Atmosphäre aus, die ich bisher noch nirgends kennengelernt hatte. Und ich war an vielen Orten, nicht nur durch Umzüge, sondern auch durch Urlaub. Ich kam viel rum, auch wenn es mich schon seit langem nicht mehr sonderlich erfreute, was aber auch begründet war. Da sollte man sich mal in meine Lage hineinversetzen.
Ahnungslos irrte ich durch die Straßen, keiner schenkte mir Beachtung, jeder war auf sich selbst konzentriert. Gleichgültig zuckte ich mit den Schultern, ließ sie alle hinter mir und rannte aus versehen in einen Jungen, mit schwarzen Haaren. Abschätzig sah er zu mir runter und es entfuhr ihm ein genervter Seufzer. »Tut mir Leid«, entschuldigte ich mich bei dem Jungen, den ich so auf 17 schätzte. Er sah ein wenig älter als ich aus. Er sagte nichts dazu und ging einfach weiter, wohin auch immer. Ich sah ihm noch hinterher, bis er in eine Seitenstraße einbog und ich ihn nicht mehr sehen konnte.
»Du musst Lou sein?«, jemand tippte mir auf meine Schulter und ich wirbelte rum. Eine Blauhaarige Frau stand vor mir und hielt mir ihre Hand hin. Verwirrt und der Handlung nicht ganz folgend schüttelte ich ihre Hand und lächelte kurz. »Ja, die bin ich«, beantwortete ich dabei ihre Frage. »Ich bin Tsukino«, stellte sie sich vor. »Komm mit, ich zeig dir deine Wohnung.« Hatte ich irgendwas verpasst? Ich verstand nur noch Bahnhof und war mir auch nicht ganz sicher, ob ich ihr nun folgen sollte oder lieber doch nicht. Vielleicht war das nur eine Falle und ich wäre so naiv und würde darauf rein fallen, andererseits schien sie mir nicht verdächtigt. Vielleicht war ja doch etwas leichtsinnig, indem ich ihr doch folgte, aber was soll's. Groß zu verlieren hatte ich ja eh nichts.
Sie brachte mich zu einer Wohngemeinschaft und ging mit mir auch anschließend rein. Groß hatten wir nicht auf den Weg hier her geredet, nur das Nötigste. Wirklich an einem Gespräch war sie auch nicht wirklich interessiert, hatte ich das Gefühl. Sie hatte es einfach nur eilig, wahrscheinlich noch was vor.
Sie meldete mich noch an, drückte mir einen Rucksack in die Hand und verschwand anschließend wieder, sodass Fragen in mir aufkamen.
Fragen wie, warum ausgerechnet sie mich hier her geführt hatte, wer genau sie war, woher sie von mir wusste, ob sie auch diejenige war, die mich in diese Welt gezogen hatte, mich somit gerettet hatte.
So entstand ein ganzer Fragebogen in meinem Kopf. Ein Fragebogen, den ich nur mit Schätzungen ausfüllen konnte.
»Folgen Sie mir doch bitte«, eine junge Frau lächelte mir entgegen und warf ihre schwarzen Haare nach hinten, schritt hinter der Theke hervor und brachte mich zu meinen neuen Zimmer, nicht weit entfernt.
Sie klopfte an, doch die Tür blieb verschlossen. »Sind wir unerwünscht?«, stellte ich eine eher negative Frage in den Raum, bekam jedoch nur Schweigen als Antwort. Ich seufzte leicht genervt und die Frau klopfte erneut an. »Macht ihr mal bitte auf?«, fragte sie laut. Keine Antwort. Ich glaube, so langsam kam sie sich verarscht vor und ich musste mir ein Kichern, welches sich schon in mein Hals geschlichen hatte, unterdrücken. Beinahe wäre es ausgebrochen, doch ich konnte es gerade noch so zurück halten.
Das ganze nagte immer mehr an der Geduld der Frau und sie fasste sich in ihre Hosentasche, holte einen Schlüssel raus und schloss das Ding, das sich Tür nannte, letzten Endes auf. Wir wurden von Leere, Kälte, sowie Stille empfangen. Ich fror wie sonst was und auch Rubin - so hatte sich die Frau gerade vorgestellt - strich mit beiden Händen über ihre Arme.
»Ich dachte hier wäre schon jemand drinnen«, sprach ich meine Gedanken aus. »Ich ja auch, aber ich hab mich wohl getäuscht«, erzählte sie mir. »Können wir die Heizung anmachen?« Sie nickte und tat dies, während ich mich um sah. Durch männliche Stimme wurde ich unterbrochen und Rubin war schneller bei ihnen, als ich mich umdrehen konnte. »Jungs, was soll denn das? Hatten wir nicht vereinbart, dass ihr gleich wieder da seid?«, fuhr sie die zwei an. Interessiert machte ich mich auf dem Weg zur Tür, streckte meinen Kopf raus und sah die zwei. Sie ähnelten sich und ich denke mal, dass sie Brüder waren. Die von meinem braunen Ansatz ausgehenden Haare, die zur Spitze blond wurden, warf ich nach hinten, da sie mir meine Sicht zur Seite versperrten.
»Wer ist das?«, der Blonde von beiden zeigte mit einem Finger auf mich, seine grünen Augen, die mich an meine erinnerten, durchbohrten mich förmlich. Ich schluckte und zog meinen Kopf zurück, wollte nichts riskieren.
Sie unterhielt sich noch mit ihnen, während ich überlegte, woher ich den Blonden kannte. Dann schoss es mir wie ein Blitz in den Kopf - ich war auf den Jungen gefallen! Ich hoffte, dass er mich nicht gesehen hat oder sich zumindest nicht an mich erinnerte.
Ich schloss die Tür und stellte meinen Rucksck auf einem der Betten ab und schaute mich nochmal um, ohne Unterbrechung.
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author's note.
es ist so schlimm, wenn man eine gute fanfic liest und die unbeendet ist + das letzte Mal 2018 oder so geupdatet wurde :(
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