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Für einen Moment blieb Jimins Gesichtsausdruck unbeweglich, bevor Yoongi förmlich spüren konnte, wie sein ganzer Körper sich anspannte. Seine Lippen pressten sich zusammen, er wandte den Blick ab.

Yoongi fühlte sich ganz ruhig, sein Herz schlug nicht schneller, da war keine Aufregung. Wahrscheinlich ein Schutzmechanismus seines Körpers. Vollkommen neutral sah er Jimin an, beobachtete, wie er sich verhielt. Seine Brust krampfte sich das winzigste bisschen zusammen.

"Ich war betrunken", Jimin warf ihm einen kurzen Blick zu, bevor er wieder in Deckung ging. Wie in Zeitlupe entfernte er sich von Yoongi, unterbrach ihren Körperkontakt, zog sich langsam aber sicher zurück, die Decke um seinen nackten Körper geschlungen.

"Ich weiß" sagte Yoongi ruhig. Jimin starrte ihn an, suchte etwas in seinem Blick, in seinen Augen. Er schluckte leicht, wirkte nervös.

"Ich will keine Beziehung", sagte er schließlich mit Nachdruck, seine Stimme zitterte ein bisschen.

Yoongi seufzte leise, er fühlte sich leer. Da war einfach nichts mehr. Alles in ihm schrie Jimin, für ihn selbst war nichts mehr übrig geblieben.

"Ich weiß", sagte Yoongi erneut, er erkannte seine Stimme nicht, bevor er ohne einen weiteren Blick zu dem Jüngeren die Bettdecke zur Seite schlug und sein Zimmer verließ.

Fühlte sich so ein gebrochenes Herz an? Bei Henry hatte es sich nicht so angefühlt. Es tat unglaublich weh, zerriss ihn innerlich, aber es war nicht wahr. Nicht echt.

Yoongi fühlte sich von allen Emotionen verlassen, da war nurnoch Kälte. Und Leere. Gähnende Leere. Wie in Trance schlich Yoongi ins Bad, zog sich aus, stellte sich unter den heißen Wasserstrahl. Aber er taute nicht auf, das Eis schmolz nicht. Er blieb zugefroren.

Er war selbst Schuld. Jimins Standpunkt war von Anfang an klar gewesen, er hatte Yoongi immer wieder abgewiesen, ihm keine Hoffnungen gemacht. Aber Yoongi war blind gewesen, sah durch seine rosa-rote Brille alles glitzernd und funkelnd.

Jetzt hatte er verstanden. Irgendwas in seinem Gehirn war eingerastet und hatte Klick gemacht. Aus Jimin und ihm würde nie etwas werden.

Er schleppte sich in die Küche, setzte Teewasser auf. Er musste die Kälte loswerden. Er zuckte kaum zusammen, als Arme sich um seinen Körper schlungen, Finger sich an den Stoff seines Shirts krallten. Yoongi sagte kein Wort, manövrierte stumm einen Teebeutel in eine Tasse.

"Ich will dich nicht verlieren, Yoongi."

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