▪Chap ||| 80 |||▪
𝐦𝐢𝐬𝐭𝐞𝐫 𝐬𝐚𝐠𝐨𝐧𝐠.
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Jungkook P.o.V.
Achtlos warf ich mein Motorrad zur Seite, nachdem ich von diesem abgesprungen war und welches nun in einer großen Pfütze landete. Ich rannte durch den strömenden Regen hin zu den Polizeiwägen, die sich vor der Einfahrt des Zuhälters versammelt hatten, sodass dieser, falls er abhauen wollte, keinen Fluchtweg hätte. Hoseok stand vor einem der Wägen und brüllte etwas in sein Funkgerät hinein, und kam auf mich zu, sobald er mich sah. "Jungkook!!"
"Was ist mit Jimin?!" Innerlich platzte ich vor Sorge und abwechselnd eiskalte Schauer der Antarktis und brühend heiße Hitzegewitter des Death Valleys, dem Tal des Todes, überkamen mich.
"Sie haben ihn gefunden...", sprach Hoseok zögerlich, "Jungkook, es... es tut mir so leid-".
Ich wartete gar nicht mehr ab, bis er ausgesprochen hatte, drängelte mich nur an ihm vorbei, stürmte durch die Haustür und folgte dem rot-weißen Absperrband, das nach oben in die erste Etage führte. Drei Stufen auf einmal nehmend hastete ich hinauf, ignorierte das Stechen in meiner Lunge und schlitterte um die Ecke. Das triefende Nass, das sich in meiner Kleidung festgesaugt hatte, gestaltete den Marmorboden als glatte Angelegenheit, weshalb ich alle zwei Meter ins Rutschen gelangte. Doch ich hielt mich, immerhin waren es nur noch wenige Meter. Gerade, als ich in eines der unzähligen Zimmer einbiegen wollte, das komplett gesichert war, musste ich aber eine Vollbremsung einlegen.
Zwei Polizisten mit einem Mann, dessen Arme fest auf den Rücken gebunden waren und sich dessen Gesicht zum Boden senkte, als er mich sah, kamen mir entgegen. Das musste also Sagong sein, derjenige, der meinem Jimin etwas Böses wollte.
"Du dreckiger Bastard!", zischte ich durch meine Zähne hindurch und war drauf und dran dem Mann eine Backpfeife zu verpassen, bis ich mich daran erinnerte, wie unprofessionell das wäre und, dass am Ende dieser Mann womöglich auch noch von meiner Tat profitieren würde.
Ich schluckte meinen Wutanfall herunter (auch wenn es mir schwer fiel) und durchschritt die Tür, nicht gefasst für den Anblick, der sich vor meinen Augen bieten sollte. Ich glaubte schon, ich spiele in einem schlechten K-Drama mit, doch war dies pure Realität.
Jimin lag mit geöffneter Hose auf einem Bett mit roter Satinbettwäsche, die Augen geschlossen, seine Hände ans Bettgestell gefesselt.
"JIMIN!", schrie ich, erwachte aus meiner Starre und durchbrach die letzten Meter zu ihm. Ich schubste die beiden Polizisten zur Seite, die mir den Weg versperren wollten und kämpfte mich zu ihm durch.
"Jimin!", wiederholte ich, schmiss mich vor ihm auf die Knie und nahm sein Gesicht in meine Hände. "Hey, Jimin Schatz, wach auf!", kam es verzweifelt über meine Lippen, mein Herzschlag das Einzige, das ich gerade (abgesehen vom stechenden Schmerz in meiner Brust) spürte.
"Was ist mit ihm??!",
"Er wurde unter Drogen gesetzt. Das Rettungsteam ist schon unterwegs", beantwortete der Cop neben mir meine Frage. "Unter Drogen?!" Er nickte. "Und der Bastard, der ihm das angetan hat?"
"Der wird auf jeden Fall so etwas nie wieder mit jungen Kerlen tun, das verspreche ich dir."
"Und das ist alles?", fauchte ich rein von meinen Emotionen geleitet, doch angesichts der Tatsachen berechtigt.
"Natürlich wird er lebenslänglich bekommen, dein Freund ist nicht der Erste, der Sagongs Spielchen zum Opfer gefallen ist."
Ein winziger Funke an Hochgefühl breitete sich in mir aus, der aber innerhalb weniger Augenschläge wieder erstickt wurde. So wie das Feuer, das nach unzähligen Versuchen es zum Brennen zu bringen durch einen einzigen Windhauch wieder erlischt.
"Hat hier jemand ein Messer? Oder eine Zange?", rief ich in die Runde, woraufhin tatsächlich ein ziemlich junger Polizist auf mich zuschritt. "Hier, Officer, Sir", sagte er und hielt mir ein Taschenmesser entgegen. Bei dem Namen, mit dem er mich angesprochen hatte, wurde mir sogar minimal warm ums Herz.
"Danke, Kleiner."
Daraufhin durchtrennte ich die Kabelbinder, durch welche Jimins Hände ans Bettgestell gefesselt waren und legte seine zarten Arme sachte neben seinen Körper. Ich massierte leicht seine Handgelenke, die jetzt schon hellrote Striemen abbekommen hatten und hauchte einen sanften Kuss auf seine Stirn. "Das wird wieder, my sweetheart", flüsterte ich gegen seine Schläfe.
"Alles wird gut."
Es dauerte in der Tat nicht lang, bis das Rettungsteam anrollte und Jimin auf eine Liege fixierte. Sie trugen ihn zum Rettungswagen, ich stieg ebenfalls mit ein und gemeinsam fuhren wir zum nächstgelegenen Krankenhaus. Zuvor hatte ich aber noch heimlich den Scheck mit einer gewaltigen Summe mitgehen lassen, der auf einem kleineren Tisch mitten im Raum gelegen hatte.
Im Krankenhaus wurde ich leider von meinem Freund getrennt, die Ärzte gerieten in Hektik und ich endete im Warteraum, in der Nähe des OP-Saals. Schon seit zwei Stunden saß ich hier, mal ging es mir gut, mal hatte ich das Gefühl, Jimin nie wieder zu sehen. Doch die Hoffnung starb zuletzt und ich wusste, dass Jimin ein Kämpfer war.
Jimins Gründe, warum er sich ausgerechnet hierauf eingelassen hatte, konnte ich nachvollziehen. Sein Muster war leicht zu durchschauen, außerdem war ich gerade dabei seinen Chatverlauf mit diesem Pädophilen durchzulesen, da ich mir vorher Jimins Handy geschnappt hatte. Wegen seiner Naivität konnte man nur den Kopf schütteln oder am besten ihm den Kopf abreißen, was er sich auch definitiv von mir anhören musste, wenn er heil rauskommen würde.
Selbst Namjoon hätte spätestens nach der Bitte, niemanden davon zu erzählen, da es ein Geheimnis zwischen den beiden sein sollte, den Typen für sus erklärt und die Polizei eingeschaltet.
Nach einer langen Nacht wurde ich schließlich gegen vier von einem Krankenbruder aufgeweckt, der mich in die Schulter piekte. "Sie sind doch wegen Park Jimin hier, oder?"
Zustimmend brummte ich. "Dann kommen Sie bitte mit, er ist gerade aufgewacht und hat nach Ihnen gefragt", meinte der Bruder und führte mich durch ein paar Gänge des Krankenhauses.
"Wir mussten Herrn Park den Magen auspumpen, um das Gift aus seinem Körper zu bekommen. Wir sind gerade dabei zu analysieren, welche Droge ihm da untergejubelt wurde, da diese ziemlich schnell und ziemlich heftig gewirkt hat. Sonst ist ihm zum Glück aber nichts passiert, auch wenn Herr Sagong kurz davor war, sich an Herrn Park zu vergreifen. Er konnte gerade noch rechtzeitig gerettet werden, er hatte echt großes Glück Herr Jeon."
Als wir vor einem Krankenzimmer anhielten und der Bruder meinte, dass Jimin hier liegen würde, dankte ich ihm für seine Auskunft und öffnete daraufhin die Tür. Nur die Nachttischlampe war angeknipst und warf einen gelben Schein in Jimins blasses Gesicht.
"Baby!", rief ich sogleich, sprang auf ihn zu und fiel ihm um den Hals. "Ich hatte so Angst um dich", murmelte ich in seine Halsbeuge hinein und spürte, wie sich Jimin an mich schmiegte und seine Arme um mich legte.
"Was baust du nur immer so für Blödsinn", tadelte ich ihn wie ein Kleinkind und seufzte dennoch erleichtert auf. "Ja das", er stockte und grummele irgendwas Unverständliches, "war schon ziemlich dumm, i know."
"Na wenigstens siehst du's ein, Baby. Jag mir ja nie wieder so einen Schrecken ein, hörst du?!"
Ich spürte wie er nickte und meinen Hals liebevoll küsste. "Ich liebe dich, Jungkook."
"Ich liebe dich, Jimin. Ohne dich kann ich nicht leben."
"Klingt wie der Anfang eines Heiratsantrages", lachte mein Kleiner und auch ich musste schmunzeln. Jimin zu heiraten... klingt nach einem guten Plan.
"Mal sehen was die Zukunft so bringt", summte ich und löste mich langsam wieder von ihm. "Aber zuerst müssen wir deinen kleinen Engel retten, damit wir glücklich werden können." Zeitgleich holte ich den Scheck hervor und hielt ihn Jimin entgegen. "Du hast ihn eingesteckt?"
"Natürlich. Denkst du, ich lasse dich in Lebensgefahr begeben, ohne dann den Deal auszunutzen?"
Nun war es Jimin, der schmunzelte. "Du bist echt unglaublich."
"Und du bist einfach hirnlos."
"Eyy", gluckste er.
"Selber eyy."
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DRAMA BEENDET JUHUUU
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