▪Chap ||| 70 |||▪

𝐣𝐢𝐦𝐢𝐧.

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Jungkook P.o.V.

Gerade noch rechtzeitig, bevor Jin die Messer von Baekhyun hätte zu spüren bekommen, überfielen wir das Quartier der Devils. Mit einem lauten Schrei aus voller Kehle und eiserner Miene, traten wir die Eingangstür ein, sodass Lay, Felix und Baekhyun synchron zusammenzuckten. Auch Jin schien erschrocken, anscheinend hätte er nicht mehr mit unserem Angriff gerechnet, und hätte sich tatsächlich den Forderungen der Devils gestellt. Innerlich schüttelte ich den Kopf, denn wäre jene Handlung purer Leichtsinn gewesen.

Unsere Gegner, die wenige Sekunden zuvor noch einen überrumpelten Eindruck gemacht hatten, hielten nun aber nur wenige Wimpernschläge später Waffen in ihren Händen, welche natürlich auf uns gerichtet waren. Zusätzlich stießen auch noch zahlreiche andere Gangmitglieder hinzu, die dem Schutz des Schattens entschlüpft waren und sich, ehe wir es uns versahen, vor Lay und den anderen beiden Headleadern platzierten. Sie alle hatten ihre Körper auf Angriffshaltung positioniert, Muskeln angespannt, jederzeit dazu bereit auf uns loszugehen und uns niederzumetzeln. 

Und tatsächlich sollte kein Atemzug später genau dies geschehen. Ihre Attacke kam plötzlich und ohne jegliche Kommunikation. Es war wie, als wären sie per Gedanken miteinander verknüpft und brauchten nicht einmal ein einziges Wort, um miteinander zu funktionieren. Mit durchdringendem Blick, Messer nach vorne auf uns fixiert und übernatürlich großen Schritten, sprinteten sie uns entgegen.
Ab diesem Moment beherrschten nicht mehr Sekunden die Zeit, sondern mein Herzschlag, der laut wie donnerndes Juli Gewitter grollte und einen Takt angab, der für alle hörbar war. 

"Ihr wollt einen Fight?!", schrie ich, "den könnt ihr haben!!" Und an vorderster Front warf ich mich ihnen entgegen, führte meine Jungs an, meine Hände zu Fäusten geballt und meine Sinne geschärft. All das Adrenalin, das alle Energiereserven in mir mobilisierte, schoss durch meinen Körper und ich fühlte mich so, als hätte ich urplötzlich Superkräfte. 

Ich duckte mich unter den ersten Angriffsversuchen mit dem Messer hindurch, drehte mich blitzschnell zur Seite, kickte dem einen Devil mit dem Fuß in die kurzen Rippen, und dem Anderen mit der Faust gegen die Schläfe, sodass beide sofort ohnmächtig waren. Wenn man die Vitalpunkte der menschlichen Anatomie kannte, war es um Weiten einfacher, sich selbst zu verteidigen, als wenn man planlos auf seine Gegner einschlug - so wie es die Devils taten.  

Der nächste Angreifer kam, sein Messer instabil wackelnd; Handkanten-Hieb gegen Handgelenk, und entwaffnet. Ich grinste. Faustschlag von unten gegen Kinn - ohnmächtig. Doppelkick in die Magengrube, Knie in den Rippenbogen, und mit schmerzerfüllten Tönen ging der etwas größere Koreaner zu Boden.

Ich hastete weiter, entwaffnete einen Gegner nach dem Nächsten, ganz ohne nach meiner eigenen Waffe greifen zu müssen. Erst als ich mich durch den Ring hindurchgekämpft hatte und letztendlich Felix gegenüberstand, nestelten meine Finger an der Halterung meines Revolvers, bis ich die Schnalle geöffnet hatte. 

"Ah du musst also der Quotenschwule unter den Cops sein", witzelte er höhnisch und spielte mit dem Messer in seiner Hand herum. Er drehte es leicht durch seine Finger, sodass dieses Kreisförmig um sie wirbelte, und es wirkte auf mich schon beinahe so, als hätte er sein ganzes Leben nichts anderes getan. 

"Und du bist wohl das Schoßhündchen von Lay", konterte ich wahrscheinlich etwas zu selbstbewusst und erlaubte mir ein leichtes Schmunzeln. Dennoch wusste ich ganz genau, dass ich einen wunden Punkt bei ihm getroffen hatte, das verriet mir sein verbissener Gesichtsausdruck nur zu gut.
"Kannst du gerne haben!", zischte er und zog schon beinahe unmenschlich schnell eine Akdal Ghost TR01 aus seinem Gürtel hervor - eine Pistole, die eher für Strafverfolgungspersonal entworfen wurde. Er zielte auf mich, entsicherte, verdunkelte seine Miene, knurrte wie ein angriffslustiger Hund. "Noch irgendwelche letzten Worte?"

Während Felix' kleiner Show, hatte sich mein Partner bereits von hinten an ihn herangeschlichen und deutete mir per Handzeichen an, dass ich Ruhe bewahren sollte und er die Sache schon regeln würde. Ich atmete also tief durch und setzte zu einer Antwort an. "Bist du eigentlich sehr schmerzempfindlich?"
Und gerade als sich Felix' Augen verwirrt weiteten, bekam er auch schon den Griff von Hobis Pistole gegen die Schläfe gedonnert, sodass dieser augenblicklich wegkippte und völlig sein Bewusstsein verlor. 

"Das war das Geilste, was je einer in so einer Situation gesagt hat, man!", lachte Hoseok und feierte mich anscheinend zutiefst. Auch auf meine Lippen schlich sich wieder ein Lächeln, das das Beben meiner Knie komplett überspielte. In all der Aufregung und dem Adrenalinschub hatte ich die Panik völlig verdrängt, die von mir Besitz ergreifen wollte; diese Angst, wenn man dem Tod direkt ins Auge blickte. "Holy shit!", stieß ich erschöpft hervor, und wagte mich erst danach, einen Blick auf das kleine Schlachtfeld zu werfen. 

Inzwischen war auch der Rest meiner Crew und Jin in die Mitte des Abwehrrings vorgedrungen und stützten sich teilweise auf ihren Oberschenkeln ab, einerseits, weil ihre Beine drohten nachzugeben, andererseits, weil es nun endlich vorbei war. Taemin hatte Lays Arme gewaltvoll auf den Rücken gebunden und tatsächlich war auch er der Einzige, der nicht das Bewusstsein verloren hatte, oder so wie einige seiner unterwürfigen Devils sich vor Schmerzen auf dem Boden kugelten. 

Wir hatten wirklich gesiegt und auch, wenn einige Schusswechsel gefallen waren, schien es meinen Jungs soweit recht gut zu gehen. Auch wenn ich bei dem Kugelregen schon die Befürchtung gehabt hatte, es wären schwerwiegendere Verletzungen entstanden. 

"Ist alles okay bei euch?", fragte ich dennoch noch einmal nach, worauf ich aber nur Zustimmung erhielt. "Das ist gut! Dann wird jetzt ein Teil von uns die Devils zur Wache bringen, und der andere Teil bleibt hier, um alles zu dokumentieren. Außerdem passen wir sowieso nicht alle in die Wägen. Sonst noch irgendwelche Fragen?"
"Nein, Officer Jeon."
"Gut, dann los!" 

Somit machten sich Taemin, Hobi und drei meiner Kollegen auf den Weg zur Wache, wobei sie die Bewachung für dreizehn Devils übernahmen, und Jackson, ich, Jin und zwei weitere Polizisten blieben noch hier und sicherten Spuren. 

"Ist ganz schön viel Chaos, findet ihr nicht?", fragte Jackson, der gerade die Waffen auf dem Boden betrachtete. "Hm", machte Jin. 
"Etwa nicht?"
"Nein. Das kann nicht alles gewesen sein..."

"Wie?!", entkam es mir entsetzt. 
"Es waren dreizehn Devils. Nur dreizehn. Die Gang hat über hundert Anhänger..."
"Fuck!"

Und als mir bewusst wurde, dass uns der eigentliche, endgültige Kampf noch bevorstand und wir nur noch zu fünft hier waren, glaubte ich, mir würde das Blut in den Adern gefrieren. Mein Herz hämmerte im zwölf-Viertel Tackt, mit einer Geschwindigkeit von zweihundert Stunden Kilometer, und plötzlich fühlte ich einen unfassbaren Schmerz an meinem Hinterkopf, sodass mir sofort schwarz vor Augen wurde. 

...

Die Minuten schienen zu vergehen. 

...

Alles um mich herum rauschte. 

...

Verzerrte Stimmen, Schreie, Schüsse. 

... 

"Jungkook!"

...

Überwall war Nebel.

...

"Jungkook!!!"

... 

Ich hörte jemanden meinen Namen sagen. Nein, wohl eher rufen.

...

Zwanghaft versuchte ich meine Augen zu öffnen. 

...

"JUNGKOOK DU MUSST AUFWACHEN!!"

...

Und als ich es endlich schaffte, drehte sich alles, ein Pochen durchschoss meine Nervenbahnen und ich hatte das Gefühl, mir würde der Kopf explodieren. Ein Gedanke beherrschte jedoch meine Sinne. Was machte Jimin hier?

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Ich weiß, dass ihr jetzt wahrscheinlich alle angry wegen dem Cut seid, aberrrrr keine Sorge, das nächste Chap kommt schon nächste Woche ( ̄y▽, ̄)╭ 


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