𝐭𝐰𝐢𝐬𝐭𝐬.

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Jin P.o.V.

Die Wolken an jenem Morgen hingen ungewöhnlich tief vom Himmel, als wir (also die Cops und ich) uns ein letztes Mal vor dem bedeutenden Fight zusammensetzten. Das Zirpen der Grillen war ungewöhnlich laut, der Morgentau ungewöhnlich kalt, jeder Schatten so ungewöhnlich sichtbar. Vielleicht aber war auch nicht alles ungewöhnlich anders, vielleicht hatten sich auch einfach nur meine Sinne geschärft, denn war anstehender Schachzug wie russisches Roulette - ein Spiel um Leben und Tod.  

Das Adrenalin pumpte bereits durch meinen Körper, vereint mit dem hämmernden Herzschlag, der an vorderster Front sicherlich eine Kriegsmelodie hätte anstimmen können. Eisige Schauer liefen meinen Rücken hinab, dabei hatte unsere Mission noch nicht einmal richtig begonnen. Gerade befanden wir uns noch in der Gebäuderuine, die zuvor den Kittys als Quartier gedient hatte. Nun fungierte sie uns, mit den herumliegenden Trümmern und den dicht wuchernden Sträuchern, als Versteck. Wir waren also unsichtbar vor den Augen, welchen wir in absehbarer Zeit entgegentreten würden. 

Abwartend wanderte Taemin gefühlt schon zum hundertsten Mal durch den verdreckten Raum, warf hin und wieder einen Blick auf seine Armbanduhr und schnaufte gestresst. 
"Er wird sicherlich gleich da sein", versuchte ihn einer seiner Kollegen zu beruhigen, was aber nicht wirklich eine Wirkung zu zeigen schien. 
"Er hätte schon vor zehn Minuten hier sein sollen! Was ist, wenn er erwischt wurde?", platzte es aus dem Polizisten heraus, dessen Cousin noch immer verschollen war. 

Jungkook trat daraufhin auf seinen Freund zu, hinderte ihn daran, eine weitere Runde durch das Zimmer zu tigern, indem er ihn an der Schulter festhielt, und sprach ihm gut zu. "Jackson wird bestimmt nichts passiert sein, da bin ich mir sicher. Vielleicht hat er noch einen kurzen Stopp beim Bä-"  "-so Jungs, hier bin ich!!", marschierte urplötzlich und mit einem lauten Wumms ausgerechnet Jackson zur (provisorischen) Tür herein, und grinste breit, wie als hätten wir uns alle hier nicht gerade den Kopf wegen ihm zerbrochen. 

Sein Auftauchen rief zweierlei Reaktionen in Taemin hervor. Erst atmete er erleichtert auf, bis er fünf Sekunden später auf ihn zustürmte und ihn am Kragen zu fassen bekam. "Du bist zu spät, Cousin!", zischte er wütend, ließ dann aber wieder vom verschreckten Jackson ab und lächelte lieblich. Lag anscheinend in der Familie, diese Stimmungsschwankungen. 
"Guti, dann sind wir jetzt vollzählig."

Der Rest der Truppe, der das Spektakel interessiert betrachtet hatte, stand noch immer wortlos um die beiden herum. Bis dann Jungkook (der zum Anführer auserkoren wurde) seine Stimme erhob und seine Jungs dazu aufforderte, näherzutreten. Sie verstanden natürlich sofort, versammelten sich in einem Kreis, zogen mich mit sich, und hielten sich schließlich gegenseitig an den Schultern fest, wie als würde eine Teambesprechung im Football einberufen worden sein.  

"Heute ist ein großer Tag. Heute werden wir ein für alle Mal eine der gefährlichsten Gangs Südkoreas auslöschen! Ich denke, wir wissen alle, dass dies nicht einfach wird, leicht werden es uns die Teufel nicht machen! Aber wir sind stark! Tapfer! Loyal! Wir haben einen Plan entworfen, der zwar riskant, aber erfolgreich sein wird! Natürlich müssen wir immer mit dem Schlimmsten rechnen, aber ich versichere euch, das Schlimmste, mit dem wir heute Abend heimkommen werden, ist Dreck auf unserer Kleidung, der auf einen erfolgreichen Kampf hinweist! Und jetzt Männer, nehmt die Waffen und Rüstungen und dann reißen wir diesen verdammten Teufeln den Arsch auf und zeigen ihnen, wie sich die Hölle anfühlt!!"

Auf Jungkooks Ansage, folgte ein gegröltes "JAWOLL!" von der gesamten Mannschaft (mir eingeschlossen) und der Trupp setzte sich in Bewegung, tat dies, was der Officer befohlen hatte, rüsteten sich mit kugelfesten Schutzwesten aus, legten diverse Schoner an, und befestigten Waffen und Funkgeräte, die Jackson gerade eben auf den Tisch geworfen hatte (und wahrscheinlich auf nicht ganz so legale Wege beschafft hatte). 

Als dann alle bereit waren (ich selbst hatte mich auch fertig ausgerüstet), stellten wir uns in Reihe auf. 
"Gibt es noch irgendwelche letzten Fragen?", warf Officer Jeon ein, um sicherzugehen, dass alles klar war und von allen ertönte Verneinung. Mit dem letzten Hinweis, dass auf gar keinen Fall - komme was wolle - Lay informiert werden durfte, waren wir bereit. Lay durfte von all dem hier keinen Wind bekommen, sonst waren wir geliefert. Außerdem war selbst mir nicht klar, wie sehr er in den Angelegenheiten der Devils verstrickt war, so sehr, wie er die Gang zu decken versuchte. 

"Sehr gut! Und vergesst nicht: immer schön auf Funk bleiben. Jin wird eröffnen und wir werden folgen, wenn er das Codewort erwähnt. Wie lautet das Codewort, Officer Jung?"
"Devilboy."
"Korrekt. Also vergesst es nicht. Und jetzt: GO!!"

Fokussiert und vor Motivation strotzend, schlugen wir uns gegenseitig alle noch einmal ein, bis wir aus dem Gebäude liefen und uns auf vier Autos aufteilten. Zehn Cops bekamen drei der Wägen und ich nahm den Vierten alleine, denn sollten die Devils ja keinen Verdacht schöpfen, wenn ich aus einem fremden Wagen aussteigen würde. So wie ich sie kannte, erwarteten sie mich bereits sowieso schon, denn Sehuns Warnschuss gestern Nacht hatte sie misstrauisch gemacht. 

Ich fuhr nun also voran, lotste meine wortwörtliche 'Rettung' durch die frühen Morgenstunden und blieb dabei immer durch mein Headset, das ich im Ohr und in einer Kette um den Hals trug, mit den Anderen in Verbindung. Ich erzählte ihnen, dass sich Felix und die anderen Headleader immer an diesem Ort aufhielten, da jener nur für Ranghohe Devils erbaut wurde. Er war besser ausgestattet als jedes andere Quartier der Gang, wurde bewacht wie das Königsschloss, Kameras wurden rundum um das Gebäude angebracht, sowie Alarmanlagen und anderes Hightech Zeug. 

Mir war dieser Ort vertraut wie meine linke Hosentasche, denn wurde ich in Vergangenheit nicht gerade selten hierher bestellt. Ich zählte als treues Mitglied und wäre in naher Zukunft in der Rangfolge aufgestiegen, genau auf dieselbe, auf der RM damals gestanden hatte. Natürlich erzählte mir mein Freund von seiner Zeit als Devil und auch, wie sein (unfreiwilliger) Ausstieg verlaufen war. Er wäre damals beinahe ums Leben gekommen, wäre Jimin nicht da gewesen. 

So etwas sollte nicht noch einmal passieren. Weder sollte es mein Tod bedeuten, noch der Tod eines Polizisten. Genau aus diesem Grund, weil mir bewusst war, dass die Chancen dennoch gering für unseren Sieg standen, hatte ich parallel mit der Kitty Gang einen Plan geschmiedet, die Jungkook aber komplett aus der Mission heraushalten wollte. 

Aber was konnten schon zehn Polizisten gegen hunderte Devils anrichten? Vorerst würden sie zwar die Headleader ergreifen können, aber was dann? Das Battle würde nicht unbemerkt bleiben und schon in Kürze würde Verstärkung von Seiten der Devils eintreffen. Deswegen war es sicherer, noch ein Ass aus dem Ärmel schütteln zu können. 

"Dort vorne ist es", teilte ich den Anderen mit, "am besten parkt ihr hinter den Mauern.".
Und nachdem sie meiner Anweisung nachgegangen waren, war ich es, der durch das große Tor des Quartiers der Devils fuhr. 

Die Nervosität in mir stieg noch einmal an, meine Hände waren zittrig und schwitzig, meine Atmung stoßweise, wie als würde ich sie jedes Mal für einige Sekunden anhalten. 

Ich stoppte den Wagen, teilte den Cops mit, dass ich auf dem Weg wäre und stieg aus; die Tür gab ein leises, echoendes Geräusch von sich, als ich diese zuschlug. 

Meine Schritte waren beinahe lautlos auf dem gepflasterten Untergrund, mein gesamter Körper stand unter Strom. 

Nur noch zehn Meter trennten mich von der Tür des gewaltigen Gebäudes. Nur noch zehn Meter und ich war mir sicher, dass mir mein Herz innerhalb der nächsten Fünf aus der Brust springen würde. 

Mein Blickfeld fixierte sich auf die Eisentür. Nur noch zwei Meter. 

Meine Hand griff nach der Klinke. Nur noch wenige Zentimeter trennten sie voneinander. 

Bis...

Plötzlich... 

"Hallo Brüderchen~."

Lay höchstpersönlich die Tür öffnete, ein höhnisches Grinsen dabei auf seinen Lippen tragend. 

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Badumzzzzz ('ｰ∀ｰ')
lil plottwist 🤏